Voll- oder Teilkasko , oder beides ? (für PkW)

Hallo.

Worin ist der grundlegende Unterschied von Vollkasko, und Teilkasko ?

Ein Autofahrer besitzt einen Golf 5 Bj. Dez. 2007 mit 30000km Laufleistung.
Momentan ist er bei 30% angelangt. Führerschein seit 1987 unfallfrei !!!
Er möchte seinen Golf bestens absichern und fragt sich nun ob er Vollkasko mit 150€ und Teilkasko mit 150€/0€ machen soll-(te)
Bei VK mit 150€ und TK mit 0€ wären das jährlich 239€

Wer hat nen Tip ??

Hallo Jochen,

Worin ist der grundlegende Unterschied von Vollkasko,

Schäden (bis zum Zeitwert) an deiner Kiste, die du selber verursachst hast,

und Teilkasko ?

Diebstahl der Kiste, Brand, Schäden durch Haarwild, Glasschäden, teilweise Hagelschlag (alles bis zum Zeitwert).

Bei VK mit 150€ und TK mit 0€ wären das jährlich 239€

Die beiden spannenden Fragen sind:

  1. Wie wahrscheinlich ist es , dass einer der o.a. angeführten Schäden auftritt.
  2. Wenn er denn auftritt, ob er dich wirtschaftlich so treffen würde, dass du in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten kommst.
    Falls letzteres nein, dann lass es.
    Meine Situation : Dadurch, dass ich über meine gut 40 Jahre Autobesitz nie eine solche Versicherung hatte, habe ich immerhin 40 x 239€, also runde 10Tsd€ gespart. Denn derartige Schäden hatte ich (zum Glück) nie. Und wenn ich die gehabt hätte, hätt ich das „wuppen“ können.
    Gruß
    Karl

Frage?
Hi,

Worin ist der grundlegende Unterschied von Vollkasko, und
Teilkasko ?

ganz grob vereinfacht (gibt Ausnahmen)
Haftpflicht: Du -> Andere
Teilkasko: Andere -> Dir
Vollkasko: Du -> Dir

Bei VK mit 150€ und TK mit 0€ wären das jährlich 239€

Wer hat nen Tip ??

Wie lautet denn die Frage? Ob der Preis OK ist?

Was kostet denn TK mit SB weniger?

VG
J~

Hallo!

Ich versichere meine Autos immer VK, bis sie die 10.000 Eur Wert unterschreiten. TK immer, da allein eine neue Windschutzscheibe bei einem VW Passat (als Beispiel) schon bei ca. 800 Eur liegt.

Bei dem genanneten Preis würde ich nicht zweimal überlegen. Allein schon ein selbt verursachter Streifschaden in der Tiefgarage kostet schnell mal 2000+ Eur.

Gruß,
M.

Hallo,

wie teuer ist die VK mit 300€ SB? Evtl. auch mal die TK mit 150€ SB rechnen, wobei der Unterschied wohl nur gering sein wird.

Und vor allem: Wie teuer ist die TK alleine? Je nach Einstufung des Autos kann es bei den geringen Prozenten nämlich sogar sein, dass nur TK teurer ist als mit VK.

Viel Spaß beim rechnen
Guido

Hallo,

VK enthält immer auch die TK. Das heißt, Du bekommst gar keine VK ohne TK. Da die TK immer mit 100% bezahlt wird, die VK (incl. TK) aber prozentual sinkt (bei Nichtinanspruchnahme), kann die VK (incl. TK) durchaus auch mal weniger kosten als nur TK.

Gruß, Niels

Hallo,

wie teuer ist die VK mit 300€ SB? Evtl. auch mal die TK mit
150€ SB rechnen, wobei der Unterschied wohl nur gering sein
wird.

Hallo Guido,
genau so habe ich meinen Wagen auch versichert. Der Unterschied bei mir liegt bei genau 100 Euro pro Jahr - Unterschied TK 150 SB oder O SB. Da ich in 5 Jahren nur einen Steinschlagschaden hatte, lohnt es sich für mich also, die TK mit 150 SB abzuschließen.

Und vor allem: Wie teuer ist die TK alleine? Je nach
Einstufung des Autos kann es bei den geringen Prozenten
nämlich sogar sein, dass nur TK teurer ist als mit VK.

Genau das hatte ich bei meinem Mitsubishi Colt, verrückt, aber es war so, dass nur TK teurer war als VK.

Viel Spaß beim rechnen
Guido

MFG
Pluto

Hallo Pluto,

Da ich in 5 Jahren nur einen Steinschlagschaden hatte, lohnt es sich für mich also, die TK mit 150 SB abzuschließen.

Es lohnt sich nur dann, eine Versicherung abzuschließen, wenn man (mit genügend großer Sicherheit) darauf wettet/spekuliert, mehr herauszubekommen, als man eingezahlt hat.
Im Umkehrschluss heisst das: Es gibt genügend andere Versicherungsnehmer, die weniger bekommen als sie eingezahlt haben.
Denn die Versicherung selber „verschenkt“ kein Geld. Das, was sich „lohnt“, das zahlen also die anderen Versicherungsnehmer.
Ich persönlich möchte nicht zu denen gehören, die anderen ihre Schäden bezahlen. Und wenn ich schon einen Schaden habe, dann bezahle ich eben selber. So ist das generell im Leben.
Gruß
Karl

Hallo Karl,

das „lohnen“ bezog sich darauf, dass es sich für mich lohnt, eine SB von 150 zu haben im Gegensatz zu einer SB 0, die 100 Euro teurer ist.

Da der Steinschlag damals allerdings fast 500 Euro kostete - nur eine mickrige Seitenscheibe - möchte ich nicht wissen, was z.B. eine kaputte Frontscheibe kosten würde.
Wie ich Dich verstehe, hast Du also nur eine Haftpflicht, weder VK noch TK, stimmts?
Ich habe nicht das Geld, im Falle eines Totalschadens, mir einen Wagen in Höhe des Zeitwertes zu kaufen. Keine VK zu haben ist für mich wie russisches Roulette, denn jeden Tag kann etwas passieren.
Und wenn ich die 52 Euro pro Monat weggelegt hätte:
ich hätte jetzt erst ca. 3000 Euro angespart für den Fall der Fälle.
Das muß jeder selbst wissen, aber ich hätte bei einem nicht versicherten Wagen vor jeder Fahrt Angst (was, wenn einer Fahrerflucht begeht, nachdem er Deinen Wagen ramponiert hat).

MFG
Pluto

Hallo Pluto,

Wie ich Dich verstehe, hast Du also nur eine Haftpflicht, weder VK noch TK, stimmts?

Das stimmt.

Ich habe nicht das Geld, im Falle eines Totalschadens, mir einen Wagen in Höhe des Zeitwertes zu kaufen.

Dann macht eine Absicherung dieses Risikos Sinn.
Ich glaube aber dass die Mehrzahl derjenigen, die TK/VK versichert haben, ihre Schäden durchaus „locker“ selber tragen könnten und so trefflich das Geschäft der Versicherungen fördern.
Merke : Eine Gesellschaft, die Risiken von Privatleuten versichert, macht praktisch immer ein gutes Geschäft zu Lasten der Versicherten. Das Bundesversicherungsamt gesteht einer Versicherung 3% seiner Beitragseinnahmen als Gewinn zu, Verwaltungskosten unlimitiert (daher die stolzen Paläste, die die sich bauen) . Solch ein risikoloses Geschäft möchte ich auch mal betreiben dürfen.
Gruß
Karl

Hallo.

Gut, in den 23 Jahren in denen ich meinen Führerschein habe hatte ich noch nie einen selbstverschuldeten Schaden !!
Von daher habe ich immer Geld gespart. Wieviel das wär, vermag ich nicht zu sagen.

Die Meinungen scheinen da ja auseinander zu gehen.

Aber ist doch gut zu wissen wie Ihr darüber denkt.
Ist jedenfalls hilfreich für mich. Werde mich nochmal hinter das Thema klemmen, und mir überlegen ob ich das auch wirklich brauche.

Vielen Dank.

Hallo Karl,

wenn man ganz konsequent überhaupt keine Versicherung bezahlen würde und das Geld gewinnbringend anlegen würde, da käme ein ganz schönes Sümmchen zusammen. Aber bei der Krankenversicherung würde ich trotzdem nicht sparen, zumal ich die momentan schon fast 4000Euro (Hörsturz, Tinnitus,Zahnersatz) gekostet habe.
Alle anderen Schäden sind bei mir noch nicht aufgetreten - aber nun bin ich zu alt. Ich hätte es konsequent von Anfang an machen sollen.

Hinterher ist man immer schlauer.
Kennst Du dazu das Lied der Puhdys : Der Angstverkäufer"? Paßt genau.

MFG
Pluto

Hallo Pluto,

wenn man ganz konsequent überhaupt keine Versicherung bezahlen würde und das Geld gewinnbringend anlegen würde, da käme ein ganz schönes Sümmchen zusammen.

Das ist wohl wahr.

Aber bei der Krankenversicherung würde ich trotzdem nicht sparen,

Genau dort würde auch ich nicht sparen, tue ich nicht.
Die Krankenversicherung brauche ich eigentlich nicht für die Spritze, die der Doc in den Allerwertesten gegen den Hexenschuss jagt. Aber ohne diese Versicherung würde ich „abgebrannt“ sein, bräuchte ich mal zB eine neue „Pumpe“.
Und da wir alle im gleichen Tempo in die Jahre kommen, ist es gut, nötigenfalls auf eine Pflegeversicherung zurückgreifen zu können.
Ebenso unerlässlich ist eine Privat-Haftpflicht. Beispiel : als Radfahrer fahre ich schuldhaft einen Fussgänger über den Haufen. Der stürzt so schwer, sei danach dauerhaft berufsunfähig und klage zu Recht eine Rente ein.

Hinterher ist man immer schlauer.

Klar. Seine Zukunft kann keiner besonders zuverlässig vorhersagen.
Wilhelm Busch : „Erstens kommt es anders als man zweitens denkt.“
Aber ein gesunder Menschenverstand und Augenmaß sind schon hilfreich,
sich darauf einzustellen, wie man zukünftigen Risiken begegnen will.

Kennst Du dazu das Lied der Puhdys : Der Angstverkäufer"?

Nein. Aber das adressiert bestimmt die Auswüchse des Versicherungs(un)wesens.
Dafür habe ich mal in jungen Jahren gelesen „Der Großthyrann und das Gericht“ von Werner Bergenguen. Da ging’s darum, wie eine diffuse Angst in einer Gesellschaft letztere schlussendlich total lähmen kann. Soweit, dass keiner mehr sich traut, für sich selbst eine ohne weiteres tragbare Verantwortung zu übernehmen.

Paßt genau.

Gruß
Karl

Zum Gruße,

Ich persönlich möchte nicht zu denen gehören, die anderen ihre
Schäden bezahlen.

Das tust du aber doch, etwa mit deiner Kfz-Haftpflichtversicherung.

Und wenn ich schon einen Schaden habe, dann
bezahle ich eben selber. So ist das generell im Leben.

Schön.
Andererseits kann man einen Versicherungsbeitrag in seinem Budget einplanen, einen selbst verschuldeten Schaden aber nicht unbedingt, wobei ja auch andere Schäden, wie etwa Hagelschlag, kaskoversichert sind. Diese Schäden können in die Tausende gehen.

Gruß TL

Hallo Tengri,

Ich persönlich möchte nicht zu denen gehören, die anderen ihre Schäden bezahlen.

Da hätte ich ganz korrekterweise schreiben sollen: solange es im Rahmen der Solidargemeinschaft der Versicherten um genau die Schäden geht, die jeder selbst tragen kann, ohne dadurch in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Das tust du aber doch, etwa mit deiner Kfz-Haftpflichtversicherung.

Das ist auch gut so, dass die eine Pflichtversicherung ist. Gerade mit Hinblick auf potentielle hohe Schadenssummen.

Andererseits kann man einen Versicherungsbeitrag in seinem Budget einplanen, einen selbst verschuldeten Schaden aber nicht unbedingt,

Den Betrag, den man zur Versicherung trägt, den kann man genauso auf seinem eigenen Konto ansammeln.

wobei ja auch andere Schäden, wie etwa Hagelschlag, kaskoversichert sind. Diese Schäden können in die Tausende gehen.

Mein Reden seit hundert Jahren ist : Wenn dieses (allerdings vergleichsweise seltene) Schadensrisiko finanziell zu schwerwiegend ist, um es ggfls selber zu tragen, dann - und nur dann - versichere man sich.
Gruß
Karl

Zum Gruße,

Andererseits kann man einen Versicherungsbeitrag in seinem Budget einplanen, einen selbst verschuldeten Schaden aber nicht unbedingt,

Den Betrag, den man zur Versicherung trägt, den kann man
genauso auf seinem eigenen Konto ansammeln.

Das ist, mit Verlaub, Unsinn. Wir hatten in den letzten drei Jahren an Kaskoschäden: eine Windschutzscheibe - rund 850 Euro, einen Wildschaden - rund 5500 Euro, einen Xenon-Scheinwerfer (Steinschlag) - rund 1400 Euro. Das sind rund 8000 Euro, für drei Jahre also monatlich rund 220 Euro, was wiederum etwa die Hälfte des Jahresbeitrags ist.
Diese Schadenshäufung mag nicht typisch sein, aber trotzdem kann so etwas jeden treffen.
Wer dann womöglich noch die Finanzierung abbezahlen muss, kommt u.U. finanziell ins Schwimmen.

wobei ja auch andere Schäden, wie etwa Hagelschlag, kaskoversichert sind. Diese Schäden können in die Tausende gehen.

Mein Reden seit hundert Jahren ist : Wenn dieses (allerdings
vergleichsweise seltene) Schadensrisiko finanziell zu
schwerwiegend ist, um es ggfls selber zu tragen, dann - und
nur dann - versichere man sich.

S.o.

Gruß TL

Hallo Lengri,

Andererseits kann man einen Versicherungsbeitrag in seinem Budget einplanen, einen selbst verschuldeten Schaden aber nicht unbedingt,

Den Betrag, den man zur Versicherung trägt, den kann man
genauso auf seinem eigenen Konto ansammeln.

Das ist, mit Verlaub, Unsinn.

Sehe ich zwar nicht so

Wir hatten in den letzten drei Jahren an Kaskoschäden: … . Das sind rund 8000 Euro. … Diese Schadenshäufung mag nicht typisch sein,

Bestimmt ist das atypisch. Wäre das typisch, dann müsste der monatliche Versicherungsbeitrag mindestens die von dir errechneten €220 sein.

aber trotzdem kann so etwas jeden treffen.

Ja. Nur gibt es sehr sehr viele, die das in dieser Anhäufung nicht trifft. Und die zahlen dann für dich.

Wer dann womöglich noch die Finanzierung abbezahlen muss, kommt u.U. finanziell ins Schwimmen.

Klar, wer so knapp kalkulieren muss, den träfe das schon erheblich.
Und wenn er denn partout nicht in die Situation kommen möchte, dann versichert er das Risiko.
Nach der Logik, dass man jedes größere Risiko, das mit dem Betrieb eines Autos verbunden ist, nicht tragen will/kann, müsste man auch versichern, dass der Motor (nach Ablauf der Werksgarantie) verreckt. Kann ja auch jedem passieren, dass der Zahnriemen überspringt. Und so weiter.
Wer den Betrieb seines Autos so knapp kalkuliert, aber nicht die vollen Kosten des Betriebsrisikos tragen will/kann, der muss eben in den saueren Apfel beißen und Zusatzkosten für eine entsprechende Versicherung tragen.
Gruß
Karl