Epikur: Der Tod ist für uns ein Nichts
Hallo Florian
Vielleicht gibt es wirkungsvollere Therapien gegen die Todesangst,
aber schon der gute alte Epikur (341 - 270 v. Chr.) versuchte sich
und seine Adpeten zu beruhigen, indem er sinngemaess sagte:
Denn solange der Mensch lebe, sei der Tod noch fern, und wenn der
Mensch tot sei, so zerfalle er wieder in Atome. In diesem Zustand
könne er jedoch keinerlei Schmerz empfinden. Da der Mensch aufgehört
habe, zu existieren, habe er gar keine Empfindungen mehr. Daher könne
man auch nichts Unangenehmes erleben.
zitiert nach http://de.wikipedia.org/wiki/Epikur
oder ausfuehrlicher:
_Ferner gewöhne Dich an den Gedanken, daß der Tod für uns ein
Nichts ist. Beruht doch alles Gute und alles Üble nur auf Empfindung,
der Tod aber ist Aufhebung der Empfindung. Darum macht die
Erkenntnis, daß der Tod ein Nichts ist, uns das vergängliche Leben
erst köstlich. Dieses Wissen hebt natürlich die zeitliche Grenze
unseres Daseins nicht auf, aber es nimmt uns das Verlangen,
unsterblich zu sein, denn wer eingesehen hat, daß am Nichtleben gar
nichts Schreckliches ist, den kann auch am Leben nichts schrecken.
Sagt aber einer, er fürchte den Tod ja nicht deshalb, weil er Leid
bringt, wenn er da ist, sondern weil sein Bevorstehen schon
schmerzlich sei, der ist ein Tor; denn es ist doch Unsinn, daß etwas,
dessen Vorhandensein uns nicht beunruhigen kann, uns dennoch Leid
bereiten soll, weil und solange es nur erwartet wird!
So ist also der Tod, das schrecklichste der Übel, für uns ein Nichts:
Solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir
nicht mehr. Folglich betrifft er weder die Lebenden noch die
Gestorbenen, denn wo jene sind, ist er nicht, und diese sind ja
überhaupt nicht mehr da.
Freilich, die große Masse meidet den Tod als das größte der Übel,
sehnt ihn aber andererseits herbei als ein Ausruhen von den Mühsalen
des Lebens. Der Weise dagegen lehnt weder das Leben ab, noch fürchtet
er sich vor dem Nichtmehrleben, denn ihn widert das Leben nicht an,
und er betrachtet das Nichtmehrleben nicht als ein Übel. Und wie er
beim Essen nicht unbedingt möglichst viel haben will, sondern mehr
Wert auf die gute Zubereitung legt, so ist er auch beim Leben nicht
auf dessen Dauer bedacht, sondern auf die Köstlichkeit der Ernte, die
es ihm einträgt._
zitiert nach http://www.uni-hildesheim.de/~stegmann/epikur.htm
Gruss, Tychi