Mal anders:
Hallo!
Mal etwas ausführlicher:
Benziner mit Vergaser gibt es ja keine mehr,
also erspare ich das.
Ich beschreibe mal einen Benziner mit einer ganz einfachen Einspritzanlage:
Da befindet sich also IM Tank an der tiefsten Stelle eine elektrische Pumpe, die selbstansaugend ist. Die hält immer so 3 Bar Kraftstoffdruck in der ganzen Kraftstoffanlage.
Wenn man da also den Tank leergefahren hat,
füllt man einfach wieder Benzin ein. Die Pumpe baut wieder ohne fremde Hilfe den Druck auf,
die Luftblasen in der Leitung verschwinden ganz schnell durch das Einspritzventil,
so dass der Motor nach wenigen Sekunden wieder normal läuft.
Beim Diesel älterer Bauart mit mechanischer Einspritzpumpe sieht das ganz anders aus.
In der Einspritzpumpe befindet sich je nach Bauart ein oder mehrere Kolben, die den richtigen Hochdruck für die Einspritzung erzeugen, das ist aber hier nicht so wirklich wichtig.
Weiterhin befindet sich in der Einspritzpumpe noch eine mechanisch angetriebene Pumpe, welche den Diesel aus dem Tank in das Einspritzpumpengehäuse pumpt, und dort einen gewissen Druck aufbaut.
Diese sozusagen „Vorförderpumpe“ ist also so ausgelegt, dass sie etwas mehr Diesel pumpt, als der Motor bei Vollgas benötigt. Um nicht sinnlos ständig den Tank umzupumpen.
Wenn man den Dieselmotor leergefahren hat, ist aber auch das Gehäuse der Einspritzpumpe leer, sowie der Kraftstofffilter. Da passen insgesamt ca. 500 ml. Diesel rein.
Die Vorförderpumpe ist aber nicht darauf ausgelegt, dass sie bei paar Sekunden Motorumdrehung mit dem Anlasser soviel Diesel ansaugen kann.
Das hat einfach technische Gründe, auch der Platzbedarf spielt eine Rolle, weil die Pumpe ja klein sein muss, um in die Einspritzpumpe hineinzupassen.
Ich selbst habe die Erfahrung, dass man einen leergefahrenen Diesel anschleppen kann, so nach 2oo m sind die Fahrzeuge dann auch angesprungen.
Die Batterie + Anlasser schaffen das aber normalerweise nicht, so lange zu drehen, bis der Motor wieder läuft.
Beides ist aber nicht gut für die Einspritzpumpe, darin ist eine Feinmechanik,
wie in einer Uhr.
Wenn das einige Zeit trocken ohne die Schmierwirkung des Diesels läuft,
ist das nicht gut.
Bei einigen Fahrzeugtypen gibt es eine Handpumpe, meist am Filter.
Die hilft dann schon etwas.
Bei z.B. VW-Diesel gibt es solche Pumpen nur selten.
Da habe ich immer die Einspritzpumpe durch das Loch von der Rücklaufleitung angefüllt, dann ist der Motor fast sofort angesprungen.
Der hat dann noch bischen gehustet, aber nach einer Minute lief er wieder normal.
Alles klar?
Grüße, Steffen!