Warum gibt es "unvernehmbar" nicht im Duden

Der Duden (also Bd 1. der zwölfbändigen Duden-Reihe) enthält mit 148.000 Stichwörtern nur einen Bruchteil des deutschen Wortschatzes. Da der Gesamtumfang des Wortschatzes nicht bekannt und aufgrund der produktiven Wortbildungsmöglichkeiten im Deutschen auch nicht gut definierbar ist, kann man darüber darüber streiten, um es nun 10 Prozent oder doch eher nur ein 1 Prozent ist, mehr aber auf kaum.

=======
In einem Textkorpus des Deutschen im Umfang von 1 Milliarde Wörtern des 20. Jahrhunderts wurden „knapp unter 5 Millionen Lexeme (…)“ beobachtet.[8] Da dieses Korpus zwar wissenschaftliche Texte enthält, aber nur wenig fachspezifische Terminologie, ist klar, dass dieser korpusbezogene Wert den tatsächlichen Wortschatzumfang unterschätzt; unklar ist allerdings, in welchem Maße. Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik und Leiter des „Digitalen Wörterbuchs der Deutschen SpracheWolfgang Klein schätzt den deutschen Wortschatz auf 5,3 Millionen Wörter.[9]"

Das „Universalwörterbuch“ von Duden enthält bereits 500.000 Stichwörter. „Das große Wörterbuch der deutschen Sprache“ von Duden 780.000 Stichwörter - also fünf mal mehr als der „Duden, Bd. 1“, der üblicherweise gemeint ist, wenn Leute von „dem Duden“ spricht … Auch das Wörterbuch der Gebrüder Grimm enthält mit 320.000 Stichwörtern mehr als doppelt so viel.

Daraus kann man zwei Dinge lernen:

  1. Wenn man von „dem“ Duden spricht, sollte man dazu sagen, welches der drei Duden-Wörterbücher man meint.
  2. Es gibt in der deutschen Sprache um vielfaches mehr Wörter als in jedem Wörterbuch verzeichnet sind.

Speziell Wortbildungsprodukte, deren Bedeutung sich aus ihren Bestandteilen erschließen lassen, werden oft nicht extra aufgeführt - das hat bereit Kreszenz beschrieben:

Gruß,
Max

2 „Gefällt mir“