Warum kann man eine Überweisung nicht rückgängig machen?

Ich hatte mich auf deine allgemeine Aussage bezogen, "Die Möglichkeit eines Stornos ist gesetzlich nämlich eindeutig nicht erlaubt". Laut dem von dir verlinkten Gesetz sind Widerrufsfristen vorgeschrieben, also das Gegenteil von "eindeutig nicht erlaubt".
Dass man Aufgrund der schnellen Bearbeitung von Online-Überweisungen wohl nicht die Zeit für einen Widerruf hat, ändert nichts an der Aussage des Gesetzes.

Bei der örtlichen Zweigstelle meiner Bank könnte im Extremfall eine Überweisung vom Einwurf in den Briefkasten der örtlichen Zweigstelle, in der keine Überweisungen bearbeitet werden, bis zur Bearbeitung in der Hauptfiliale drei Arbeitstage brauchen.


Wenn irgendetwas an meinen Aussagen falsch ist, dann kannst du mich sehr gerne korrigieren, aber lass bitte diese abfälligen Kommentare.

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Das von mir verlinkte Gesetz - also eigentlich der von mir verlinkte Paragraf - trägt den Titel „Unwiderruflichkeit eines Zahlungsauftrages“. Eventuell gibt das ja schon einen zarten Hinweis darauf, was die grundsätzliche Intention des Gesetzgebers hinsichtlich der Widerruflichkeit eines Zahlungsauftrages ist.

Und auch der erste Absatz, der da " Der Zahlungsdienstnutzer kann einen Zahlungsauftrag vorbehaltlich der Absätze 2 bis 4 nach dessen Zugang beim Zahlungsdienstleister des Zahlers nicht mehr widerrufen." lautet, lässt erahnen, dass der Gesetzgeber schon eine ziemlich grundsätzliche Vorstellung davon hat, was der Normalfall ist.

Deine Behauptung

ist natürlich hochgradig irreführend, denn es sind keine Widerrufsfristen vorgeschrieben, sondern es gibt eine kurze Aufzählung von Sonderfällen, bei denen ein Widerruf unter bestimmten Umständen bzw. Bedingungen möglich ist. Und wie es der Zufall will, habe ich dazu bereits einen Satz geschrieben:

Potzblitz! Sollte ich den Paragrafen tatsächlich gelesen und verstanden haben und dazu noch mit den in der Praxis vorkommenden Situationen abgeglichen haben? Man könnten tatsächlich den Eindruck bekommen.

Tolle Geschichte. Vielleicht magst Du mal mit dem abgleichen, was der Gesetzgeber über den Zugang von Zahlungsaufträgen geschrieben hat? § 676n BGB wäre da eventuell eine Quelle. Kann sein, dass ich auf den Paragraphen schon verwiesen hatte, aber was weiß ich schon.

Gott bewahre. Ganz offensichtlich bist Du es ja, der in dem Themenkomplex Experte ist.

Ungern. Ich meine, warum sollte ich irgendwie genervt sein? Ich beantworte die Frage in rechtlicher und praktischer Hinsicht und werde dann von jemandem, auf völlig irrelevante Ausnahmetatbestände hingewiesen, obwohl ich schon zuvor auf den einzig relevanten Ausnahmetatbestand hingewiesen hatte. Ich meine, klar: die Story mit der örtlichen Zweigstelle und der Hauptstelle ist schon ein Kracher und total spannend, aber im Grunde dann auch wieder total irrelevant für den angefragten Sachverhalt und für jede andere Fragestellung in diesem Sachgebiet ebenfalls.

Vielleicht hätte ich auch etwas entspannter reagiert, wenn ich nicht den Eindruck gehabt hätte, dass Du a) die relevanten Gesetzestexte nur auf irgendwelche vermeintliche Ausnahmen gescannt hast und b) mir einfach mal widersprechen wolltest, ohne zu wissen, ob dafür eine Grundlage bestand.

Naja, was ich damit sagen will: ich habe jetzt so richtig doll das Gefühl, hier meine Zeit mal wieder sinnvoll investiert zu haben.

Vielleicht stimmt es ja, dass das wirklich selten vorkommt. Aber wir beide, selbst mit C-Punkt, Gudrun und Christa, bilden höchstwahrscheinlich nicht liebenswert beschränkte Gesellschaft Deutschlands in ihrer ganzen Breite ab.

Vielleicht hilft das, beim anschließenden Eintippen keinen Fehler zu machen. :stuck_out_tongue: Aber ich sehe nicht, wo das Problem ist, wenn du alle deine Überweisungen als Terminüberweisung anlegst, denn großer Mehraufwand ist es nicht, du musst nur zusätzlich ein Datum angeben, der Rest bleibt gleich.

Was soll das bringen? Du gibst deine Überweisungsdaten ein, dann wird dir nochmal eine Übersicht angezeigt, wo du das auch prüfen kannst, und bei meinen Banken ist das so, dass in der App auch nochmal gezeigt wird, WAS ich da genehmige. Wenn du alle diese Hürden übersprungen hast, helfen dir die 15 Minuten auch nicht.

Welchem Stress denn genau?

Ja, genau wie das:

Du solltest nicht von dir auf andere schließen.

Ich denke, wenn das so oft vorkäme, hätten sich Verbraucherschützer und irgendwann auch Gesetzesgeber bemerkbar gemacht, dass die Banken das gefälligst zu ändern haben, mir ist da allerdings nichts bekannt!

Den Stress, der entsteht, wenn man sich fragt, ob man gerade 6000 Euro zum Fenster rausgeschmissen hat, weil man die vielleicht nicht wiederbekommt und andere wichtige Überweisungen möglicherweise nicht möglich sind, weil das Konto am Limit ist.
Das sind Fragen, die man sich stellt, wenn man gerade so etwas Dummes getan hat.
Was soll den diese alberne Frage?
C-Punkt spricht von „Schönheit“, auch sehr unpassend, du stellst so eine unpassende Frage…etwas seltsam hier gerade.

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Doch, sie helfen sehr. Indem ich dann nämlich auf „Überweisung stornieren“ klicke und den falschen Vorgang abbrechen kann.
Aber ich gebe zu, dass war natürlich jetzt sehr schwer zu erfassen.

Ja, aber blöderweise liegt es in unser aller Natur Fehler zu machen. Klar, man gibt acht, aber hin und wieder kommt das doch in den besten Familien vor, nicht wahr?

Ja, aber das ist ja eigentlich nicht das was Karl wollte.

Und Du hast hier noch nie ein Posting formuliert, getippt, abgeschickt und trotz online-Vorschau hier direkt nebenan nachträglich bearbeiten müssen? Und Du wirst doch nicht etwa sagen, dass Du Dir hier weniger Mühe gibst als für ne Pille-Palle-Überweisung, ne? wegduck

Also ich kann jetzt nur für meine eine sprechen, aber wenn ich versehentlich von meinem Konto statt 600 mal eben 6000 Euro wegüberwiesen hätte (ohne konkrete Vorstellung ob und wie ich die Kohle je wiedersehe), dann hätte ich auch ziemlich Stress.

Ich kenne mich leider in der Materie nicht aus und vermutlich gibt es eine Million Gründe, warum das so nicht geht, aber man könnte doch die Überweisungen für einen kurzen Zeitraum (und bei Leuten wie mir kommt das „uuuuupsi“ meist in Sekunden nach „absenden“) in einem „Nirvana“ lägen, aus dem sie automatisch befreit würden, wenn ich nicht innerhalb dieses Zeitraums widerrufe. Und erst dann geht halt die Überweisung auf ihren Weg.

@Karl2: trotzdem wird mir das niemals passieren! Nicht weil ich so unfehlbar wäre, sondern weil ich ein generelles Limit für meine Überweisungen habe, das mich im „worst case“ nicht Kopf und Kragen kosten würde. Und wenn ich halt mal was „richtig teures“ bezahlen muss, dann lasse ich mir das Limit kurzzeitig erhöhen. Hilft Dir jetzt nicht weiter, aber vielleicht für die Zukunft. So als Tipp unter uns fehlbaren Deppen…

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Oder aber, Du klickst einfach auf den Button „Zahlung senden“ (oder ähnlich) erst, wenn Du die Zahlung, d.h. Kontonummer, Betrag und Verwendungszweck kontrolliert hast.

Warum sollte die zweite, dritte oder viere Sicherheitsmaßnahme mehr bewirken als die erste, die es jetzt schon gibt?

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Danke, das hab ich am selben Abend beim Rumsuchen auf der Seite meiner Bank auch gefunden und sofort aktiviert!
Übrigens steht ganz klein darunter:
Diese Möglichkeit, die Höhe von Überweisungen zu begrenzen, wurde extra für Karl und Jana eingeführt, da es undenkbar ist, dass irgend ein anderer Mensch auf der Welt beim Überweisen Fehler machen würde

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Es gibt einen ganz einfachen: es ergibt keinen Sinn, weil das Thema zwei Aspekte hat. 1. Jemand macht einen Fehler und bemerkt diesen nicht bei der Kontrolle der Eingaben, bevor er die Zahlung freigibt.

Keine Ahnung wie oft das vorkommt, aber hier wurden von zwei Personen zwei Vorfälle berichtet. Die Häufigkeit liegt also wahrscheinlich irgendwo im niedrigen Promillebereich, wenn sie überhaupt so hoch ist.

Und der 2. Aspekt: Eine solche Funktion brächte nur etwas, wenn ein signifikanter Anteil der Leute, die einen Fehler bei der Eingabe und deren Kontrolle nicht bemerken, die Eingaben nach wenigen Minuten noch einmal kontrollieren, den Fehler, den sie vorher nicht bemerkten, dann bemerkt.

Wie oft mag das wohl vorkommen - also bezogen auf die Zahl der eingegebenen Überweisungen und dann noch bezogen auf die Zahl der fehlerhaft eingegebenen Aufträge?

Gegen diese mikroskopisch kleine Zahl müsste man dann einerseits die Kosten für die Entwicklung und Wartung der Funktion rechnen, andererseits die Verzögerung, die diese Funktion für alle anderen Überweisungen bedeutet und zusätzlich noch die Kosten und der Ärger für bzw. bei denjenigen, die nicht merken, dass sie eine zusätzliche Kontrolle bestätigen müssen und deswegen den Auftrag gar nicht auf die Reise schicken.

Je öfter ich etwas bestätigen muss, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass ich Fehler entdecke. Anderseits wird es umständlicher. Da muss es immer einen sinnvollen Mittelweg zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit geben.

Da redest du jetzt von einer anderen Sache als ich, denn das fände ich wenig sinnvoll.
Aber mir reicht es nun.
Ich melde mich erst wieder, wenn jemand Zahlen dazu findet, wie viele Tausend fehlerhafte Überweisungen täglich losgeschickt werden, wie hoch der finanzielle Verlust ist und wie stark die Rentenkasse dadurch entlastet wird, dass wegen des Stresses Menschen ein paar Jahre früher sterben.
(ach so: DIESER TEXTES ENTHÄLT MÖGLICHERWEISE SATIRISCHE ELEMENTE)

Darauf wollte ich hinaus …

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Das halte ich für eine mutige Annahme. Die Lebenspraxis zeigt doch eher, dass man umso schludriger wird, je öfter man den gleichen Vorgang durchführt. Warum sollte man eine Überweisung von immerhin auch 600 Euro beim ersten Mal schludriger kontrollieren als wenn man das dritte mal von der Maschine aufgefordert wird, den immer gleichen Sachverhalt zu bestätigen? Dass Dir der Fehler aufgefallen ist, ist doch auch eher ein Zufall gewesen.

Du wirst jedenfalls nicht umhin kommen, Dir eine andere Vorgehensweise anzugewöhnen oder eben @Frau_Jana_Boemer s und meinen Vorschlag mit dem Limit umzusetzen.

Sicher?

Ja, ich weiß, weiter oben sprachst Du von einer Stornomöglichkeit. Aber Du brachtest auch eine zusätzliche Kontrolle ins Spiel und auch die könnte eine Lösung sein, aber in der Praxis ist halt beides nicht so gut, sinnvoll, einfach und günstig wie einfach, die erste Kontrolle richtig durchzuführen: Betrag, IBAN, Verwendungszweck. Das ist ja nun wirklich keine Doktorarbeit.

Ich übrigens auch, aber in meinem Fall tatsächlich nicht wegen möglicher Vertipper, sondern falls sonst irgendwas Außergewöhnliches passieren sollte.

Wie viele Passagiere schleppen Bomben mit in den Urlaubsflieger? Und wie viele werden kontrolliert? Und ja, ich weiß schon, dass nicht alles was hinkt ein Vergleich ist. Aber ganz klar ist, dass dort wo Menschen arbeiten (in dem Fall: Überweisungen ausführen) Fehler passieren.

Da möchte ich widersprechen: Ich denke, ein guter Teil der Menschen klickt alle diese „bitte bestätigen“ und „wollen Sie wirklich“-Meldungen ziemlich sorglos weg um dann bei „jetzt aber wirklich abschicken“ zu denken „oh Mist! Was hab ich getan“. Siehst Du doch in allen Teilen des Lebens. „Sehr geehrte Frau Susi, im Anhang sende ich Ihnen…“ und mein Mailprogramm poppt sofort mit der Meldung „Hammse an den Anhang gedacht?“ auf und fragt ggf. beim Senden nochmal nach. Weißt Du wie oft ich Mails dieser Art ohne Anhang gesendet und erhalten habe?
Oder hier im Forum: warum wohl kann man trotz online-Vorschau noch für ein gewisses Zeitfenster sein eigenes Posting ändern? Hätte doch wohl jeder die Möglichkeit, das vorher nochmal zu prüfen und erst dann auf „Antworten“ klicken!

Das ist jetzt eine komplett ehrliche und unironische Frage: wäre das denn wirklich dramatisch? Oder wie wäre es wenn man diese „Sofort-Überweisung“ eben nicht rückgängig machen kann, aber die „normale“ schon? Dann können die Menschen, die dieses Zeitfenster (und ich bin da mit Karl2 einig, dass 15 min da ausreichend sind) keinesfalls akzeptieren können die „Sofort“-Funktion nutzen (und müssen dann ggf. mit den Konsequenzen leben) und die Empfänger unserer Trottel-Überweisungen müssen halt 15 min länger warten.

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Und deswegen brauchen wir einen zweiten Warnhinweis? Oder eine Karanzzeit bei E-Mails, in der wir darüber nachdenken können, ob wir den Anhang oder die Anrede vergessen haben?

Schon richtig, aber Sicherheitsmaßnahmen dienen ja meistens dazu, Menschen vor Fehlern anderer Menschen zu bewahren und nicht dazu, Menschen in ihrer Nachlässigkeit zu unterstützen.

Du meinst, man könnte die Überweisung auch ohne weitere Kontrolle einfach abschicken? So wie heute der Fall ist und wie es Karl passiert ist?

Ich bleibe dabei: eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme ergibt keinen Sinn und die heute funktionierenden Sicherheitsmaßnahmen (also Eingabe, Kontrolle und meist noch Freigabe über eine zusätzliche App, in der die Eckdaten noch einmal angezeigt werden) sind ausreichend. Für die seltenen Situationen, in denen sie nicht ausreichen, werden in den allermeisten Fällen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen dann auch nicht ausreichen.

Als erstes müsste der ganze Rotz ja programmiert werden und dann hieße das eben, dass Überweisungen erst nach der Karenzzeit rausgehen. Das ganze dann für was? Für ein paar falsch eingegebene Überweisungen, bei denen zu wahrscheinlich 80% der Fälle der Fehler in den 15 Minuten trotzdem nicht entdeckt wird.

Normale Überweisungen werden sofort ausgeführt.

Da hast Du sicher recht und deshalb müssen sie das auch selbst verantworten und lernen mit den Konsequenzen zu leben.

Mich stören z.b bei bestimmten Anbietern die häufige Wiederholungen von Warnhinweisen, weil ich dann das Gefühl habe die halten mich für einen Idioten, der Ihre Hinweise nicht schon beim ersten Mal versteht.

Das ist vermutlich auch die Einstellung, die uns den Schilderwald im Straßenverkehr beschert. Wenn ich sehe, dass die Geschwindigkeitsbeschränkung von 70 Stundenkilometer innerhalb eines Kilometers 5 mal aufgestellt ist, dann frage ich mich wirklich: ist die Menschheit in Deutschland so blöd oder haben einfach Beamte zu viel Geld und müssen das ausgeben?

Die Kontrolle der Kontrolle der Kontrolle und wieder der Kontrolle und noch eine Kontrolle …
Wo ist das Ende, dass man sicher sein kann, dass auch der Letzte das endlich verstanden hat?

Das passiert mir hier im Forum oft, daß ich nachträglich nochmal was verbessere.
Das liegt aber daran, daß die Vorschau anders aussieht als das spätere Original, z.B. hinsichtlich Zeilenlänge oder Zeilenumbruch.
Bei Überweisungen gibt es diesbezüglich keinen Unterschied.

Dann besteht für Dich und Karl noch eine weitere Möglichkeit, sich zu vertun! :wink:
„Oh verdammt, jetzt habe ich mich verklickt. Ich wollte doch gar nicht „sofort“, habe mich aber von der Buttonfarbe irritieren lassen. Die war doch gestern noch rot, heute ist sie blau“.

Anekdote: Als bei den LIDL-Flaschen-Rückgabeautomaten plötzlich zwei Buttons waren, einer mit „Pfand“ und einer mit „Spende“, habe ich doch tatsächlich auf den „Spende“-Knopf gedrückt. Sowas blödes. Jetzt drücke ich nirgends mehr und dann kommt automatisch ein Pfand-Bon raus. :wink: