Warum leben wir in einer christlichen Gesellschaft?

Wer „Atheist“ so verwendet, hat „Glauben“ sicher nicht gut hinterfragt. Atheismus bedeutet, dass wer an keinen Gott glaubt. Das ist nicht mit Religionslosigkeit zu verwechseln. Es gibt genug Religionen, die ohne eine Gottheit auskommen … allen voran der Buddhismus.

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@Der_Unbeugsame

Was genau überzeugt dich denn davon, dass die Gottes-Vorstellung „Blödsinn“ ist? Ist die Behauptung, ein Gott existiere und habe diese Welt erschaffen, unschlüssig? Oder hast du irgendwelche Gegenbeweise?

Und warum kann Jesus nicht auferstanden sein? Ich vermisse eine Begründung. Für den Fall, dass du darauf abstellst, dass Tote nun einmal nicht auferstehen, hier gleich eine kleine Erwiderung von mir:

Das weiß die ganze Christenheit! Die Tatsache, dass Menschen einmal sterben und in diese Welt nicht zurückkehren, verleiht der (angeblichen) Auferweckung Jesu ihre Besonderheit. Kein Mensch würde heute von Jesus sprechen, wenn er wie etliche vor und nach ihm auferstanden wäre.

Mir fiele auch kein Grund ein, warum ein Schöpfergott, der die Welt und mit ihr alle Naturgesetze erschaffen hat, außerstande sein sollte, beliebig in seine Schöpfung einzugreifen und Naturgesetze willkürlich außer Kraft zu setzen. Wieso sollte ein solcher Gott einen Toten nicht auferwecken können? Wüsstest du einen Grund?

Was spricht nun dafür, dass Gott das nicht nur kann, sondern es auch getan hat?

Den Juden vor 2.000 Jahre muss die Nachricht, dass Jesus auferstanden sei, zunächst mindestens so absurd erschienen sein wie dir. Denn der schmachvolle Kreuzestod galt ihnen als der so ziemlich sicherste Beweis, dass Jesus von Nazareth ein von Gott verlassener Mensch gewesen war.

Trotzdem haben sich erst einige Jünger und Jüngerinnen und dann immer mehr Juden zum Auferstehungsglauben bekannt. Die Preisfrage lautet nun: warum? Und eine mögliche Antwort lautet: Weil Jesus auferstanden und nach seiner Auferstehung hunderten Menschen erschienen ist.

Bewiesen ist das nicht. Allerdings sind die alternativen Erklärungsansätze nicht immer sehr plausibel. Das gilt insbesondere für deine Vermutung, dass sich jemand diese Geschichte (und alle anderen Geschichten der Bibel) ausgedacht hat. Wenn eine Clique von Juden vor 2.000 Jahren eine ausgedachte Geschichte unter die Leute bringen wollte, wieso dann ausgerechnet eine, die wahrscheinlich kaum jemand glauben würde? „Ein Gekreuzigter auferstanden? Lachhaft! Gott wirkt ein solches Wunder doch nicht an einem Mann, den er definitiv verworfen hat.“ Und wieso haben die Apostel bei der Verkündigung ihr Leben aufs Spiel gesetzt? Ist dir bekannt, dass wahrscheinlich fast alle hingerichtet wurden? Die beste Erklärung dafür lautet doch, dass sie selbst von dem, was sie verkündeten, überzeugt waren. Aber warum waren sie davon überzeugt? Ist Jesus ihnen vielleicht wirklich erschienen?

Wenn du für entsprechende Zeugnisse eine plausible Erklärung hast, die sich mit deinem wohl naturalistischen Weltbild verträgt, erleuchte uns doch bitte. Vielleicht solltest du aber vorher noch klären, was „Auferstehung“ bedeutet, und was die Bibel meint, wenn sie sagt, der Auferstandene sei hunderten Menschen „erschienen“. Mir fehlt leider für diese wie für überhaupt alle theologischen Fragen das Fachwissen. Und die echten Experten in diesem Forum werden wohl kaum Lust haben, dir etwas zu erklären, das du eh nicht wissen willst.

Du meinst die Frage sicher anders, aber streng genommen: Da war nichts. Jesus sagt ja: „Ehe Abraham wurde, bin ich.“ Eine besonders faszinierende Formulierung!

Alle doof außer dir.

Die haben andere Religionen.

Nur so aus Interesse: Welche christlichen Werte stören dich?

Je älter ich werde, je mehr Menschen ich persönlich kennen lerne und vor allem je mehr Menschen mir über die Medien präsentiert werden, umso mehr komme ich zu der Überzeugung, dass „Glauben“ in sehr vielen Menschen als grundsätzliche Funktion vorhanden ist - als ein Topf, der gefüllt werden muss. Wenn er nicht gefüllt wird, fühlen sich diese Menschen unvollkommen.

Die einen glauben an einen oder mehrere Götter; daran dass diese ihr Schicksal beeinflussen - entweder hier im Leben oder nach dem (oder einem) Tod. Andere Menschen glauben, dass ihnen die Technologie bei allem hilft. Wieder andere glauben daran, dass 200 Jahre alte Ideen von Heilung funktionieren. Noch andere glauben, dass ihre Gruppe, die sie nur an Äußerlichkeiten fest machen, bessere Menschen als anderen seien. Dann gibts noch die, die daran glauben, dass sie fremdgelenkt, überwacht oder gar ausgerottet werden sollen.

Allen diesen Glaubensrichtungen ist gemeinsam, dass sie praktisch das Gegenteil von Wissen darstellen. Sehr vielen Gläubigen ist gemeinsam, dass sie ihren Glauben vehement, quasi mit Krallen und Zähnen verteidigen, je deutlicher man ihnen darzulegen versucht, dass ihr Glauben abseits aller Realität und Erfahrung liegt.

Daraus folgt: wir leben aus meiner Sicht nicht in einer „christlichen Gesellschaft“, sondern in einer „gläubigen Gesellschaft“. Zufällig sind wir in einem Land geboren, in dem sich die Lehre der monotheistischen Gottes und seines Sohnes durchgesetzt hat. Es hätte aber auch genau so gut bei den Naturgöttern bleiben können.

Ich lass die Leute. Wenn sie es brauchen, um glücklich zu sein. Jeder soll nach seiner Fa­çon glücklich werden.

Sie sollen mich aber nicht versuchen zu bekehren …

Grüße
Pierre

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Aber wenn man irgendwie handlungsfähig sein will, bleibt einem doch praktisch gar nichts anderes übrig als Sachen zu glauben, die man nicht weiß. Denn wissen tut man ja nur, dass man nichts weiß!

„Was machen bloß die Länder, in denen das alles fremd ist?“

Reise dorthin und berichte uns.

Falls du das noch nicht mitbekommen hast:

Ganz abgesehen von den Fragen, ob man derzeit (und vllt den Rest von 2020 und einen Teil von 2021) in diese Länder (die noch weiter spezifiziert werden müssen) einreisen darf und welche Maßnahmen man dort im Sinne des Infektionsschutzes über sich ergehen lassen muss.

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Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen Wissen und Glauben. Wissen ist eine Ansammlung von Fakten und Theorien, die man herleiten, beweisen und mit denen man Ereignisse vorhersagen kann. Wissen wird durch Methodik aufgebaut.

Glauben braucht keinerlei methodischer Begründung, keine Beweise. Es reicht völlig, etwas zu behaupten. Als „Beweise“ sind Zirkelschlüsse oder andere Glaubenstheorien ausreichend.

Ich gebe zu, dass auch ich einige wissenschaftliche Theorien nicht verstehe, zum Beispiel die Quantenmechanik. Ich fand noch niemanden, der mir die Funktionsweise eines Quantencomputers so erklären konnte, dass ich sie nachvollziehen kann. Ebenso geht es mir mir der Theorie des Urknalls und der immer größeren Beschleunigung der Ausdehnung des Universums. Hier verwischen die Grenzen zwischen Wissen und Glauben. Aber ich vertraue darauf, dass eines Tages diese Theorien unzweifelhaft bewiesen - oder widerlegt wurden.

Denn das ist die Grundlage von Wissen: sie steht jederzeit zur Diskussion. Jeder darf sie in Zweifel ziehen und versuchen, dass Gegenteil zu beweisen. Wer den Glauben hinterfragt wird von den Gläubigen oft genug angegriffen. Wenn Argumente nicht mehr reichen, geht der Angriff auf die persönliche Ebene.

Ja, ich gebe ehrlich zu, dass auch genügend Wissenschaftler wie Gläubige wirken. Wenn man anfängt, ihre Theorien zu hinterfragen, wirken sie, als wäre ihnen der Teufel persönlich erschienen.

Grüße
Pierre

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Ich glaube nicht, dass die 10 Gebote Teil des Christentums sind. Jedenfalls behaupten die Christen das immer.

An Toleranz ist alles falsch. Es ist die Toleranz, die unseren Planeten zu einem schlechteren Ort macht.