Was hältst du von Tauschringen?

Die Frage, was von Tauschringen hält, jemandem zu stellen, der Mitglied bei einem solchen ist, werte ich eher als Werbung für das Konzept, weil die Antwort in so einem Kontext ja relativ eindeutig ist.

Die Idee ist mir nicht fremd, nur bin ich kein 25 Jahre alter Student mehr, der Zeit hat, aber wenig Geld. Daher ist das Konzept für mich untauglich und das gilt auch für die meisten Menschen, die ich kenne. Das liegt auch daran, daß es für manche Menschen eher unangenehm ist, bei anderen in der Schuld zu stehen oder - andersherum betrachtet - darauf zu setzen, daß der andere seine Schuld irgendwann mal und auf einem zufriedenstellenden Niveau begleicht.

Wie sagte noch ein großer Philosoph:

Ob 1:1 oder 7:3,1415927 ist doch völlig egal. Der Kern ist, daß die meisten Menschen einer geregelten Arbeit nachgehen, weil sie damit Geld verdienen wollen, das sie dann für Waren und Dienstleistungen ausgeben möchten. Die meisten Menschen machen in ihrer (regelmäßig knappen) Freizeit das, was sie möchten: sich mit der Familie beschäftigen, Sport treiben, rumhängen oder im eigenen Garten arbeiten. Was man hingegen eher selten findet, sind Zahnärzte, die in ihrer Freizeit anderen Leuten die Zähne machen, weil diese Leute dann später den Garten auf Vordermann bringen. Die Variante, daß der Zahnarzt einfach einen Gärtner bezahlt, während er Sport treibt oder rumhängt, ist da doch häufiger.

Daß man sich unter Senioren, Studenten, Arbeitslosen usw. gegenseitig hilft, ist nachvollziehbar. Dort ist das Geld eher knapp, während Zeit eher zur Verfügung steht. Und natürlich gibt es auch Menschen, die das Konzept toll finden und sich einfach aus Spaß daran beteiligen oder weil sie gerne Menschen kennenlernen usw. Völlig in Ordnung. Nur ist das halt nichts für größere Teile der Gesellschaft.

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