Was hat die AfD, was NPD, REP, DVU, die Rechte... nicht hatten?

Hallo,
wenn man sich einige Aussagen führender AfD-Politiker ansieht kann man sich nicht vorstellen, dass (frühere) rechte Parteien noch extremere Rhetorik nutzten.

Wieso ist die AfD die größte Oppositionspartei im Bundestag während die anderen nur ganz vereinzelt einmal in ein Landesparlament gezogen sind? Die Prominenz des Themas Flüchtlinge gab es auch schon in den 90ern, das alleine kann es nicht sein.

Welche Ursachen seht ihr?

Gruß und Dank
Desperado

Was hat die AfD, was die Genannten nicht hatten?

I. PLATZ

Ganz viel verwaisten Platz um neben den klar rechten Themen Nationalismus, Zuwanderungsbegrenzung und Islamfeindlichkeit solche Themen anzubringen, die in einer funktionierenden Parteiendemokratie nicht einer Partei des äußersten rechten Randes überlassen werden würden: grundlegende EU-Kritik, Euro-Kritik, Gendersprech, Frauenquoten, Regenbogenthemen, political correctness, Klimawandelideologie/-politik, Coronaideologie/-politik, Abschaffung der GEZ bzw. gleich des ÖRR, ja z.T. sogar antiglobalistische Wirtschaftspolitik für den heimischen Mittelstand und Verteidigung von Bürgerrechten-als-Abwehrrechte gegen den enormen Zugriff des Staates.

II. ZEIT

Die Zeit ist reifer.
Die AfD steht international ja nicht isoliert da.
Nächstes Jahr wird Marine le Pen Madame la présidente in Frankreich (scheint zumindest möglich).
Ungarn, Polen, Trump, Bolsonaro, Salvini, Johnson usw.

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Einsame Entscheidungen der Kanzlerin, Facharbeiterlüge, Spaltung der Union, Terror und Kriminalität , politischer Islam, Missachtung berechtigter Sorgen zumindest großer Teile der Bevölkerung begünstigten den Erfolg, der so nie eingetreten wäre. Eine europäische Lösung ist noch nicht in Sicht. Nachwievor zeigen uns die Zustände in z.B. Belgien und Frankreich wohin die Reise gehen könnte.
Das fahrlässig verspielte Vertrauen müssen sich nun etablierte Parteien erst wieder mühsam zurück erkämpfen.
Gruß
Rakete

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Naja, die rechtsaußen stehenden Parteien davor hatten ja auch nicht nur das Thema Zuwanderung sondern die genannten Themenfelder größtenteils auch abgedeckt.

Die Zeit mag tatsächlich eine Rolle spielen denn wahrscheinlich haben aktuell 99 % der Menschen in Deutschland die NS-Zeit nicht aktiv miterlebt. Evtl. hat es in D im Gegensatz zu anderen Ländern deshalb so lange gedauert bis sich eine rechtsextreme Partei etablieren konnte weil die Massenmedien es bis dahin immer geschafft haben diese mit der NSDAP auf eine Stufe zu stellen.

Moin,

ein Publikum, das ein Bedürfnis hat, sich als Opfer zu fühlen, und das Verantwortung nach oben abgeben möchte. Wobei - das mit der Verantwortung hatten wir auch schon vor dem Anschluss, wenn auch in weit geringerem Maß.

Gruß
Ralf

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Da werden wohl auch einige Protestwähler geholfen haben so wie ich.

Ja, wir haben Demokratie und die freie Wahl, also teste ich das doch mal. Mir geht dieses Framing auf den Sack, also die Vorgabe von Politik und Presse, was wir zu denken und wie wir gender- und rassengerecht bzw. rassenneutral zu formulieren haben. Wer die Begriffe „Neger“(kuss) oder „Zigeuner“(sauce) verwendet, ist Rassist.

In Foren lese ich Beschimpfungen, dass derjenige mit anderer Meinung Antisemit, Nazi, Rechter, Linker, Faschist, … sei. Da bekomme ich den Eindruck, dass Normalos mittlerweile in der Minderheit sind.

Es gibt Fragen, die sind nicht framing-gerecht und die AfD stellt sie. Ich meine, es müssen jegliche Fragen zulässig sein.

Bin aber auch gegen die AfD kritisch und höre genau hin, wenn sie von anderen außerhalb des Rahmens Demokratie gestellt wird. Doch diesen Beschuldigungen fehlen Argumente, für mich sind es also leere Behauptungen.

Das kenne ich noch von den „grünen Spinnern“ und „Körnerfressern“ zu deren Anfangszeit. Ich gehörte dazu. Auf Friedens-Ostermärschen wurden wir von Passanten aufgefordert: „Geht doch nach drüben (DDR), wenn es euch hier nicht gefällt.“ Warum man hier (BRD) was gegen den Frieden hatte, habe ich nicht verstanden.

Bin also geübt darin, diversen Minderheiten anzugehören. Alle zusammen sind wir aber die Mehrheit.

Gruß, Kurti

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Hallo,
Was hat die AfD, was NPD, REP, DVU, die Rechte… nicht hatten?
feststeht, dass sie all das hat, was die anderen auch hatten.
Etwas anderes, dazu auch noch etwas Positives, fällt mir dazu nicht ein.
Gruss
Czauderna

Aber was ist der Unterschied zwischen jetzt und zu den Zeiten der kleineren rechten Parteien?

Zusammengefasst: Dir fällt nichts ein und Du willst dies der Welt kund tun.

Hallo,
genau so ist es - bevor hier weiter nur das „Gute“ bei dieser Partei gesucht wird - auch das will ich der Welt kund tun.
Gruss
Czauderna

Interessanter Gedanke, der in den USA evtl. auch die Wahl Trumps begünstigt hat.

Kann mich aber auch gut daran erinnern, dass es bei den anderen rechten Parteien schon vor Jahrzehnten ähnlich war, bei Interviews hat man die Politiker dieser entweder nicht teilnehmen lassen und wenn man mußte (z. B. beim Wahlabend) dann nicht ausreden lassen.

Die EU galt bei den großen Parteien schon immer als alternativlos; das demokratische Spektrum bestand aus Parteien die alle mehr oder weniger Pro-EU eingestellt waren.

Meine Frage bezieht sich auf die Unterschiede zwischen AfD und den vorherigen rechtsradikalen Parteien und nicht auf die positiven Aspekte der AfD. Aber Du darfst gerne noch mehrmals in die Debatte platzen und mitteilen, wie doof Du die AfD findest.

Hallo,
nein, das eine mal und jetzt dieser Beitrag genügt mir völlig.
Gruss
Czauderna

Das ist aber schade :slight_smile:

Der Unterschied ist, daß unter Merkel die CDU nach links gerutscht ist und die konservativ Gesonnenen keine Vertretung mehr haben. Das Programm der AfD ist ja dem der früheren Konservativen recht ähnlich.

Gruß T

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Aber warum haben sich in der AfD nicht die Konservativen durchgesetzt sondern eher die Rechtsradikalen? Und wieso sind einige konservative Wähler trotzdem geblieben?

Die von Lucke gegründete Partei hat jedenfalls nicht mehr viel mit der aktuellen AfD zu tun, wenn man sich die Rhetorik führender Parteimitglieder ansieht.

Bezieht sich auf was?

Bin parteipolitisch wenig interessiert, kann aber den Gedanken sehr unterstützen, dass den Aussiedlern (Flüchtlingen, …) in deren Heimat geholfen wird, damit sie ihr Land nicht verlassen, sondern voranbringen können.

Das scheint aber vom sogenannten Westen (Christen?) nicht gewünscht zu sein, die Gier nach billigen Rohstoffen und billigen Arbeitskräften wird immer größer. Wer sein Land davon befreien will, (Ghadaffi, Sadat, …) wird ermordet, sein Land ins Chaos gestürzt.

Zuerst mal: Keine Überfälle und Regimechanges mehr von unserer (NATO-) Seite. Keine Unterstützung von Terroristen, die solange Freiheitskämpfer sind, solange sie für „westliche Werte” Unruhe stiften. Deshalb mochte ich Donald Trump, der hat keinen neuen Krieg angefangen.

Faire Preise für unsere Handelspartner.

In diesen Punkten stimme ich mit der AfD überein, aber auch mit beliebigen anderen Leuten. Sehe aber bei den „etablierten Parteien“ keiner lei Willen in dieser Richtung.

Kurti

Das bezog sich auf die mediale Dominanz linker Rheotorik die mit Intoleranz anderer Ansichten oder auch nur Formulierungen gepaart geht. Wagenknecht hat das in ihrem neuesten Buch ganz gut beschrieben.

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Aus meiner Sicht, weil der Reinigungsprozess in der Parteienlandschaft (noch) nicht erfolgt ist.

Ein wichtiger Grund ist der, dass die Vermerkelung der CDU immer wieder Wahlerfolge geliefert hat und nun vermutlich sogar noch einmal über Merkel hinaus liefern wird bei der BTW im Herbst.

So hast du ein an sich großes liberal-konservativ-rechtes (aber nicht rechtsextremes) Spektrum (man denke etwa an die jüngste Landtagswahl, wo CDU/AfD/FDP über 70% der Sitze geholt haben) auf drei Parteien aufgeteilt, in denen es jeweils zu schwach ist, um sich durchzusetzen: CDU, AfD, FDP

Es braucht eine Reinigung.
Vielleicht innerhalb der CDU bei anhaltendem Misserfolg, vielleicht gleich eine Neugründung, vielleicht innerhalb der AfD, wenn sie denn mal in Regierungsverantwortung eingebunden wird und/ oder wenn der rechte Unionsflügel zu ihr übertritt.
Jedenfalls steht die Reinigung noch aus und bis dahin haben wir eine starke AfD, die z.T. von Rechtsextremen dominiert wird.

„rechtsextrem“ soll ja sowas wie ein Kampfbegriff sein, um Personen von der Diskussion auszuschließen. Aber wer solche Begriffe verwendet, möge sie auf Anfrage auch erklären.

Tue das bitte. Ich möchte lesen, wie du das meinst, es gehört ja offensichtlich zur Definition der AfD.

Ich verstehe „rechts“ als Besinnung auf die eigene Nation, während „links“ sowas ist wie „Arbeiter aller Länder, vereinigt euch“.

Mit „extrem“ kann ich nicht auf Anhieb was anfangen. Wenn man keine anderen Meinungen hören und gelten lassen will? Also die zahlreichen Entscheidungen, die Kanzlerin als „alternativlos“ bezeichnet?

Wir Deutschen wurden nicht gefragt, ob wir der EU beitreten und den EURO haben wollen. Also Zwangsvereinigung.

Ich gehöre nicht zu denen, die irgendwelche Grenzen gut finden, freue mich über fehlende Grenzkontrollen und fehlenden Geldumtausch. Ärgere mich, dass Deutsche weniger demokratische Rechte haben als andere Nationen.

Und hoffe, dass regionale Bräuche nicht untergehen. Als Touristen investieren wir Geld und Freizeit, um andere Länder, Menschen und deren Kulturen kennenzulernen.

Kurti