Ich möchte hiermit ein fiktives Gedankenspiel vorstellen. Es hat sich bei mir im Kopf entwickelt, nachdem ich darüber nachdachte, mich um eine Putzfrau zu bemühen. Ich habe|man hat da ja so einiges gehört (Stichworte: Sicherheit|Diebstahl, Straftatbestand, Ordnungswidrigkeit, Sozialbetrug, Steuerhinterziehung usw.), und mir kommen immer mehr Fragen in den Sinn.
Ich nenne die Handelnden mal Herr XY als Putzfrau-Suchender und Frau YZ als Putzfrau.
Herr XY schaltet eine Zeitungs-Anzeige, in der er eine Haushaltshilfe sucht. Es melden sich mehrere Dutzend Interessierte. Keiner von ihnen will jedoch ein legales Verhältnis eingehen.
Frau YZ wird illegal beschäftigt, putzt einmal wöchentlich für zehn Euro die Stunde, erhält für zweieinhalb Stunden 25 Euro.
Nach drei Jahren beginnt Herr XY zu grübeln. Er macht sich Gedanken über den Lebenswandel von Frau YZ, von dem er sukzessive erfährt; weiß inzwischen, dass sie seit Jahrzehnten nur putzt (und Sozialleistungen erhält), eine Eigentumswohnung hat, unangemessen große Autos fährt, mehrfach Schönheitsoperationen hat über sich ergehen lassen, inzwischen EU-Rente bezieht u.v.a.m.
Mehrfach hat sich Herr XY auch Gedanken über den Inhalt einer Geldkassette gemacht, die er in seinem Haus versteckt hat, gefüllt mit einem vierstelligen Notgroschen. Den Inhalt protokolliert er bei Einlagen und Entnahmen auf Zetteln, vergisst aber auch mal eine Notiz. Die Kasse öffnet er nur in größeren zeitlichen Abständen.
Nachdem ihm zweimal die nachgezählten Summen unstimmig erscheinen, hegt er den Verdacht, dass nicht nur er die Kasse gelegentlich öffnet und Geld entnimmt. In Verdacht geraten zunächst Familienangehörige, dann aber konzentriert sich sein Verdacht auf Frau YZ.
Er stellt eine Überwachungskamera auf, diese filmt Frau YZ, wie sie die Kasse öffnet und 300 Euro entnimmt. Der Raum, in dem die Kasse „versteckt“ ist, ist nichtöffentlich und für Frau YZ eine von mehreren verabredeten Tabu-Zonen im Haus.
Denkbar sind ja auch andere besondere Vorkommnisse in diesem Beschäftigungsverhältnis. Frau YZ fällt zum Beispiel von einer Stehleiter und bricht sich das Genick usw. Ich will hier aber zunächst mal bei o.g. Gedankenspiel bleiben und folgende Fragen stellen:
MUSS Herr XY Strafanzeige stellen? Oder anders: Macht er sich strafbar, wenn er dies nicht tut?
Mit welchen Sanktionen (für sich) muss Herr XY rechnen, wenn er Anzeige erstattet?
Kann der Kameramitschnitt überhaupt verwendet werden? Wir haben diesbezüglich ja unsere ganz besonderen Gesetze in Deutschland.
Da ich selbst mehrfach Strafanzeigen in anderen Sachverhalten gestellt habe, ist das Maß meines Vertrauens in die Strafverfolgungsbeörden recht überschaubar.
Ich würde mich freuen, wenn mir sachkundige Forumsteilnehmer helfen könnten, ein wenig Ordnung in mein Gedankenspiel zu bringen.
Vielen Dank