Was wird aus Philosophie ?

Inkompetenzkompensationskompetenz

Was wird aus der Mutter aller Wissenschaften…
Und was ist die Philosophie heute noch wert ?
Ist nicht bereits alles gesagt und geschrieben wurden ?
Glauben die Philosophen tatsächlich etwas neues finden zu können ?

Nach all den mehr oder weniger pathetischen Antworten hier
wenigstens noch die Antwort, die Odo Marquardt (em. Phil-Prof.)
auf die Frage nach der Kernkompetenz des heutigen Philosophen gab:
Inkompetenzkompensationskompetenz.

Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint, trifft aber besser
die Situation als die ernst gemeinten Antworten bisher hier,

meint
Nescio

Hallo,

Was wird aus der Mutter aller Wissenschaften ,wenn
alle philosophischen Fragen von den Naturwissenschaften
beantwortet sind ?

Die intellektuelle Philosophie ist heute für Entwicklungen
unbrauchbar geworden, sie muss sich in eine organische
Weltanschauung
verwandeln.

Die Philosophen begehen nämlich zwei Fehler; sie sind
auf der „Jagd nach der einen, ewigen Wahrheit“.
Und sie versuchen dies auf „rein logischem Wege“,
"indem sie von Axiomen des Verstandes weiter und weiter
schliessen
".

Die Philosophen der Zukunft müssen sich daher in einem
Tiefsinn mystischer Schau“ weltanschaulichen
Erkenntnissen hingeben, um aus diesen eine
organische Wahrheit“ zu entwickeln.

Dieser Sturm, hat er einmal begonnen, wird von selbst
den ganzen "blutlosen intellektualistischen Schutt-
haufen rein schematischer Systeme"
hinwegfegen.

Eine solche Wahrheit kann nicht mehr für alle Völker
gleichermassen gelten, ist sie doch aus den Notwendig-
keiten des Bodens und der Herkunft geboren. Das letzt-
mögliche Wissen eines Volkes ist schon in dessen "ur-
sprünglichen Mythen
" eingeschlossen.

Euer CMБ

Gegenrede
Hallo,

aus meiner Sicht ist das, was du in diesem Posting schreibst, nicht zutreffend.

Die intellektuelle Philosophie ist heute für Entwicklungen
unbrauchbar geworden, sie muss sich in eine organische
Weltanschauung
verwandeln.

Das ist eine bloße Behauptung, die du nicht begründest und die auch eigentlich genau den falschen Weg geht, nämlich den, die Philosophie wegzudenken, indem man sie dogmatisiert im Sinne einer Weltanschauung. Dadurch verliert die Philosophie letztlich ihre gesamte kritische Kompetenz.

Die Philosophen begehen nämlich zwei Fehler; sie sind
auf der „Jagd nach der einen, ewigen Wahrheit“.

Das ist falsch. Weder gibt es „die“ Philosophen, sondern wenn, dann sind es einige und zudem einige wenige, die das versuchen, und außerdem sind es gerade die, die Philosophie - wie du es oben forderst - in einer organischen Weltanschauung integriert sehen wollen.

Und sie versuchen dies auf „rein logischem Wege“,
"indem sie von Axiomen des Verstandes weiter und weiter
schliessen
".

Auch das ist falsch, denn natürlich orientiert sich die Philosophie insbesondere als Wissenschaftstheorie, aber auch als Erkenntnistheorie und sogar als Ethik an den Ergebnissen der empirischen Wissenschaften. Wo sie das nicht macht, macht sie in der Tat einen Fehler, aber das ist keineswegs der Status quo.

Die Philosophen der Zukunft müssen sich daher in einem
Tiefsinn mystischer Schau“ weltanschaulichen
Erkenntnissen hingeben, um aus diesen eine
organische Wahrheit“ zu entwickeln.

Hier forderst du, dass sich die Philosophie im Sinne einer Gefühlsschau von ihren Spezifika wie der prinzipiellen Rationalität lösen soll. Das käme erstens einer Selbstauflösung gleich, die du ja scheinbar anstrebst, aber würde eben auch gerade den Verzicht auf die wesentlichen Errungenschaften insbesondere der antiken und der neuzeitlichen Philosophie bedeuten - und also eine Art Kunst-Religion ergeben, die dann mit Philosophie einfach nichts mehr zu tun hätte. Die „Philosophen“ der Zukunft wären dann keine Philosophen mehr.

Zweitens passt in deinem Satz das Wort „daher“ nicht, denn es gibt keinen Grund, aus dem du das Behauptete als Folge ableiten würdest.

Dieser Sturm, hat er einmal begonnen, wird von selbst
den ganzen "blutlosen intellektualistischen Schutt-
haufen rein schematischer Systeme"
hinwegfegen.

Das letzte Mal habe ich so einen Satz in „Mein Kampf“ gelesen. Ich hoffe nicht, dass das zu deinen Vorbildern gehört.

Eine solche Wahrheit kann nicht mehr für alle Völker
gleichermassen gelten, ist sie doch aus den Notwendig-
keiten des Bodens und der Herkunft geboren. Das letzt-
mögliche Wissen eines Volkes ist schon in dessen "ur-
sprünglichen Mythen
" eingeschlossen.

Was für ein Schwachsinn! Ehrlich. Wenn das eine Provokation sein soll, dann ist sie aus meiner Sicht gänzlich danebengegangen …

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Inkompetenzkompensationskompetenz.

Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint

Warum denn? Odo Marquard meint es ernst.

Hallo Thomas,

aus meiner Sicht ist das, was du in diesem Posting schreibst,
nicht zutreffend.

Leider liest Du nicht Deine E-mail.

Ich habe hier die Rolle des ‚advocatus diaboli‘
übernommen, indem ich die Karte des „National-
sozialistischen Philosophentums“ eines Alfred
Rosenberg zog, um diese Sichtweise einmal
„unkonventionell“ zu präsentieren.

Mithin hat ein gehöriger Prozentsatz Deiner
vormaligen Landsleute an diese Worte geglaubt
wie an die Vorsehung Hitlers. Die Frage ist daher
nicht, um mit Klemperer zu reden, „ob
sondern "wieso in diesem Ausmass.

Euer CMБ

1 Like

Hallo,

Leider liest Du nicht Deine E-mail.

ich kann mich nicht erinnern, von dir eine Email erhalten zu haben. Kannst du mir auf die Sprünge helfen?

Ich habe hier die Rolle des ‚advocatus diaboli‘
übernommen, indem ich die Karte des „National-
sozialistischen Philosophentums“ eines Alfred
Rosenberg zog, um diese Sichtweise einmal
„unkonventionell“ zu präsentieren.

Tut mir Leid, das verstehe ich nicht. Wie kann man denn eine solche Position unkonventionell präsentieren wollen und warum?

Mithin hat ein gehöriger Prozentsatz Deiner
vormaligen Landsleute an diese Worte geglaubt
wie an die Vorsehung Hitlers. Die Frage ist daher
nicht, um mit Klemperer zu reden, „ob
sondern "wieso in diesem Ausmass.

Das unterschreibe ich sogar, aber ich verstehe den Sinn deines Postings trotzdem nicht.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo T.M.

‚advocatus diaboli‘

Tut mir Leid, das verstehe ich nicht. Wie kann man denn eine
solche Position unkonventionell präsentieren wollen und warum?

Selbsterklärend: 'advocatus diaboli '.

Man überprüft die gegnerische Position auch, in
dem man sie sich temporär zu eigen macht.

… Landsleute an diese Worte geglaubt
wie an die Vorsehung Hitlers.
… "wieso in diesem Ausmass.

Das unterschreibe ich sogar, aber ich verstehe den Sinn deines
Postings trotzdem nicht.

Das ist das Alter. Irgendworan muss man es merken.
Treibe mal mehr Sport. Das regt die Druchblutung an :wink:

Euer CMБ

2 Like

Hallo,

Selbsterklärend: 'advocatus diaboli '.

leider nicht, denn der Advocatus Diaboli ist eine methodische Wendung, die man auch als solche erkennen muss, um sie sinnvoll anzuwenden.

Man überprüft die gegnerische Position auch, in
dem man sie sich temporär zu eigen macht.

Das kannst du gerne tun, nur bitte nicht in einem Expertenforum wie diesem hier. Für deine Zwecke ist wohl eher ein Experimentierforum angebracht.

Das ist das Alter. Irgendworan muss man es merken.
Treibe mal mehr Sport. Das regt die Druchblutung an :wink:

Es wäre schön, wenn du dich an die Regeln des Forums halten würdest . Jedenfalls werde ich mich demnächst bei solchen Beiträgen wohl als Moderator in der Pflicht sehen müssen. Das verstehst du sicher trotz deines Alters, oder? Zuviel Sport macht übrigens unter Umständen eine Windbirne … (das gilt auch für Kommissare *g*)

Herzliche Grüße

Thomas Miller

selber high,

Philosophie sucht nach „Wahrheit“, während Soziolgie weniger sucht, als
politische „Korrektheit“ im Verstehen dogmatisch feststellt. Die Frankfurter
Schule würde sich nie damit zufrieden geben, daß die Welt schlecht ist, sie
würde sagen: Ein starker LINKER Staat pädagogisiert die schlechte Welt weg.
„Soziologie“ diffamierte in ihrem Anfang alle philosophischen Probleme zu bürger-
lichen oder gar kleinbürgerlichen Hinterfragungen. Aber selbst Horkheimer/
Adorno kamen im Ansatz zu der Erkenntnis, dass diese pseudorevolutionäre
Selbsterhebung namens „Soziologie“ ein Popanz ist (:Dialektk der Aufklärung).
Soziologie ist eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme für sozialdemokratische und
linksextreme Studenten (später Professoren) die nicht gerne die alte Griechen
lesen und sich eine Echohalle ohne die klassischen philosophischen Fragen
schaffen wollten. Ergo: Soziologie erklärt nicht „die Welt“, sondern macht dasselbe
wie Theologie, sie weist Schuld zu und erklärt nur die Zuweisung. Soziologie ist somit
das spät nachgeholte Äquivalent der „Linken“ zur Theologie, die als rechte Soziologie
wahrnehmbar ist.

Philosophie ist genau anders. Philosophie ist nicht political correctness unterworfen, wie
die Soziologie, die ein massenpädagogisches Ziel verfolgt: die Verbesserrung der Gesellschaft
durch den Sturz Ihrer Eliten. (Trump? Genau!). Philosophie fragt exklusiv: WAUM? Soziologie
fragt WER? SCHULD? …und weiß: Es war eine Verschwörung des Kapitalismus gegen „GUTE
MENSCHEN“ -also…Böööse.

„Zur Erklärung der Welt haben wir heute die Physik und die anderen Naturwissenschaften“???!