Welche Möglichkeit gäbe es für die BRD

Hallo Causa,

es mag sein, dass am Ende das Portemonnaie die Entscheidung fällt.
Das wird dann aber höchstens zufällig und mit geringer Wahrscheinlichkeit die ethisch richtige Entscheidung sein. Ob es sich dann sicherheitspolitisch auszahlt, darf auch bezweifelt werden.

Ich glaube auch, dass es kein Problem wäre dort noch 20 Jahre zu bleiben, wenn der Fortschritt sichtbar wäre. Ich glaube so Pfennigfuchserisch sind wir Deutschen gar nicht.
Was uns nun bremst, ist die Angst uns dort die Hände (moralisch) schmutzig zu machen. Mit unserer Geschichte im Hintergrund sind wir da mit Recht empfindlich.

Ich sehe auch, dass die USA in Afghanistan nicht erst mit dem jetzigen Feldzug schwere Fehler gemacht haben, aber daraus nun eine Haltung abzuleiten, die den USA und mit dieser der Nato nun das Scheitern im Bemühen um eine Stabilisierung Afghanistans wünscht, oder angesichts eigener Verluste zurück zuschrecken, würde nur die Afghanen weiter zu unrecht bestrafen.

Wir Deutschen haben nach unserem großen Zusammenbruch auch durch die Großzügigkeit von außen wieder auf die Beine gefunden. Das dies nicht nur eigene Leistung war, sieht man leicht am Unterschied zwischen BRD und DDR, von denen die DDR eben keine solche Unterstützung erfuhr. Dies war von den Westalliierten sicher nicht uneigennützig, aber trotzdem war es von uns unverdient.
Genau so schulden wir in Deutschland den Afghanen konkret nichts und doch finde ich wir sollten jetzt nicht unseren Blick ins Portemonnaie versenken. Das wäre unwürdig und auch gefährlich.

Nach dem Rückzug der Russen war es schon einmal mangelndes Interesse und Engagement des Westens und besonders der USA, das Afghanistan ins Chaos gleiten ließ. Das soll doch nicht nochmal passieren.

Gruß
Werner