Welcher Kasus nach "Die Verwendung von XY als ..."?

als-Appositionen

Es gibt - zusätzlich zu dem unten Gesagten, und nur der Übung halber :wink: - noch andere Überlegungen zu deinem Beispiel:

Bisher war der Satzteil „… als provokantem Begriff“ eindeutig als Apposition zu „Dummkopf“ zu verstehen. In dieser Rolle müßte es - wie ich mich jetzt korrigieren muß - in Kommata gesetzt werden. Gleichbedeutend:

Die Verwendung von Dummkopf, insofern das ja ein provokanter Begriff ist, ist nicht förderlich.
Die Verwendung von Dummkopf, weil das ja ein provokanter Begriff ist, ist nicht förderlich.
Also muß es heißen:
Die Verwendung von Dummkopf, als einem provokanten Begriff, ist nicht förderlich.
Oder eben:
Die Verwendung von Dummkopf, als provokantem Begriff, ist nicht förderlich.
Alternativ:
Die Verwendung des Ausdrucks Dummkopf, als eines provokanten Begriffs, ist nicht förderlich.

Wie neulich hier zum Thema „Apposionen mit als diskutiert, gibt es im Deutschen aber sog. Kopulaverben, die notwendig mit der Präposition „als“ verbunden sind. Wobei auch hier gilt, daß der Kasus, sofern die Apposition substantivisch ist, im selben Kasus steht wie das Subjekt des Satzes:

gelten als
erscheinen als
etwas [Akk.] gebrauchen als etwas [Akk.]
etwas [Akk.] interpretieren als etwas [Akk.]

Und dazu gehört auch
etwas [Akk.] verwenden als etwas [Akk.]

Das Letztere in der substantivischen Form sähe dann so aus:
Die Verwendung von etwas [Dat. !] als etwas [Akk. !]
Die Verwendung eines etwas [Gen. !] als etwas [Akk. !]

Die als-Ausdrücke sind hier präpositionale attributive Appositionen. Jedenfalls sind aber Appositionen zu „Verwendung“ und nicht zu „etwas“.

Beispiel:
Die Verwendung des Buches [Gen.] als (einen) Hammer [Akk. !] ist nicht opportun.
Oder, um die Parallelität zu deinem Beispielsatz zu erhalten (auch wenn es stilistisch ein faux pas wäre):
Die Verwendung von dem Buch [Dat.] als Hammer [Akk.] ist nicht opportun.

Nun kann aber auch eine als-Apposition zusätzlich zu dem Genitiv-Attribut gebildet werden. (Auch hier sehe man von der stilistischen Verkorksung ab):

Die Verwendung des Buches [Gen.], als eines Bestandteils [Apposition zu „Buch“ - Gen. !] meiner Bibliothek, als Hammer [Apposition zu „Verwendung“ - Akk. !] ist eine Frechheit.
(Man würde selbstverständlich hier das erste „als“ durch andere Ausdrücke ersetzen (siehe oben), z.B. „… da es ja … ist, …“ o.ä. Aber hier geht es ja nur um die grammatischen Zusammenhänge]

Entsprechend könnte man mit deinem Beispiel spielen:
Die Verwendung von Dummkopf [wegen Präposition „von“ - Dat.], als provokantem Begriff [Apposition zu „Dummkopf“ - Dat.], als ein charmantes Kompliment [Apposition zu „Verwendung“ - Akk.], kann ganz gründlich in die Hose gehen.

Variante:
Die Verwendung des Ausdrucks [Gen.-Attribut] Dummkopf [Rechtsattribut zu „Ausdruck“ - Nom.], als eines provokanten Begriffs [Apposition zu „Ausdruck“ - Gen.], als ein charmantes Kompliment [Apposition zu „Verwendung“ - Akk.], kann ganz gründlich in die Hose gehen.

Wenn du also in deinem Beispielsatz den als-Teilsatz nicht in Kommata setzt, könnte man ihn als Apposition zu „Verwendung“ mißverstehen. Dann müßte er tatsächlich im Akkusativ stehen:
Die Verwendung von Dummkopf als einen provokanten Begriff [Apposition zu „Verwendung“ - Akk.] …
Nur macht das Ganze dann keinen Sinn mehr, denn „Dummkopf“ ist ja ein „provokanter Begriff“. Es wäre also eine Tautologie.

Soweit meine 2p :wink:

Gruß
Metapher