Wellen und Bohrungen

Ich habe hier ein metalltechnisches Problem!
Ihr könnt es sicher spontan beantworten… oder vielleicht ganz kurz nachsehen:

  1. Ich hab einen Zylinderstift 4 m6 x 30 -St. Wie muss die Bohrung toleriert werden, damit man den Stift mit nem Hammer reinhauen kann?
  2. ein Bolzen 8h11 x 24 x 35 soll auch mit nem Hammer in seine Bohrung geschlagen wederden können. Wie muss die Bohrung sein?
    Gruß und ganz viel DAnk!

Wie muss die
Bohrung toleriert werden, damit man den Stift mit nem
Hammer reinhauen kann?

Kommt auf den Hammer an :smile:

Nein, Spaß beiseite, ich würde sagen die Toleranz H7 ist für diesen Fall richtig. Das bedeutet -0 und +15 (Tausendstel) abweichung vom Nennmaß. Das sind auch die gängigsten Reibahlen, die in keinem Metallbetrieb fehlen.

Gruß,
Klaus

Hallo,

im Prinzip hat Klaus recht. Ich habe in meinem 40jährigen Arbeitsleben eine Bohrung, in die ein m6-Stift eingepresst werden soll, immer mit H7 toleriert. (Das war in Deutschland immer so, auch, als das noch Qualität made in Germany war)
Jetzt bin ich aber eines „Besseren belehrt“ worden.
Unser amerikanischer Kollege findet das total falsch, weil Du im „worstCase“ Fall (größtmögliche Bohrung, kleinstmöglicher Stift) dann ein oder zwei µ Spiel hast.
Konsequenz: alle Bohrungen, in die ein Paßstift eingepresst wird, haben wir nun auf Toleranz M6 geändert. (daß das mehr kostet ?! und unser System Einheitsbohrung/welle: für Amis eh nicht nachvollziebar - deutsche Ingenieure, die diesen Paßstift gerade daraufhin entwickelt haben - Trottel, und ich dachte immer, unser Tolerierungssystem wäre ISO)
Es lebe die Theorie und die Toleranzanalyse.
Für sarkastische Antworten wäre ich durchaus dankbar.

Grüße
Peter

Hallo zu deinem Punkt2:

gegen P würde ich sagen. (üblich z.B. bei Passfedern)
Das hängt aber auch davon ab, wie das Gegenstück aussieht.
Vollmaterial oder ebenfalls Welle mit welchem Durchmesser?
Auch der Werkstoff spielt eine Rolle.
Bei CrNi-Stählen hast Du das Problem, dass diese Werkstoffe sehr schnell zum Fressen neigen. (Hochdruckfett verwenden oder 6er Toleranzen - ersteres ist billiger)

Grüße

Peter

Ergebnisse
das Werkstück ist robust genug alle Arten von Bohrungen zu überstehen.
Also ich habs jetzt so begriffen

  1. Bohrung für Zylinderstift(4m6:smile: 4 H7
  2. Bolzen (8h11): ??? brauche Antworten!

das Werkstück ist robust genug alle Arten von Bohrungen zu
überstehen.
Also ich habs jetzt so begriffen

  1. Bohrung für Zylinderstift(4m6:smile: 4 H7
  2. Bolzen (8h11): ??? brauche Antworten!

Hallo,

ich habe hier kein Tabellenbuch.
Aber ich würde immer noch sagen, gegen Toleranz P.
Welle h11 ist allerdings Kaltgezogen, noch nicht einmal „Silberstahl“, als Presspassung kommt sowas nur für total untergeordnete Fügungen in Frage: weil:
Form und Lagetoleranzen sind dann gegenstandslos.
Na ja, mit „dem Hammer“ kann man sowas „fügen“

Gruß
Peter

1 Like

Hallo, und guten Tag,
Kannst Du uns etwas über die Anwendung und Funktion der Stift-Verbindungen mitteilen, denn :

Zylinderstifte m6 werden hauptsächlich zur Lagesicherung von 2 Bauteilen benutzt. Ein Bauteil muss mit Presspassung, das andere mit Gleitpassung versehen sein, damit letzteres abgehoben werden kann.
Zylinderstifte h8 dienen als Verbindungs-bzw. Befestigungsstifte.
In die Bohrungen der zu fügenden Teile werden sie unter Übermass
eingetrieben. m6 und h8 Stifte erfordern auf Passmaß geriebene
Bohrungen.
Zylinderstifte h11 können als Niet- oder Gelenkstifte mit der Spielpassung D11 / h11 verwendet werden.

Je nach gewünschter Funktion, sollte entschieden werden, ob eine
Spiel- , Übergangs-, oder Presspassung angestrebt wird.
Bitte melde Dich nochmal!

Gruß Wolfgang