Wenn Gott allmächtig ist

anstatt mich lächerlich zu machen empfehle ich einen grundkurs in logik. die gestellte frage hat mit religion nämlich nur begrenzt zu tun.

einen äußerst netten gruß
lehitraot.

kann er nicht

Wenn Gott allmächtig ist - kann er dann einen Berg erschaffen
den er selbst nicht heben kann?

Interessante Frage was sagen die Experten dazu?

Hi Joachim,

er kann es nicht, weil es in der uns bekannten Welt keinen Platz dafür gibt.

Es ist also kein Problem der Mächtigkeit, sondern der Möglichkeit.

Ein Beispiel:
Kann Michael Schumacher 300 kmh fahren?

Im Prinzip ja, aber nur wenn er ein geeignetes Auto dazu hat.

Gruss Harald

Hallo Laura!:

Wenn ich Dich recht verstehe, so denkst Du wahrscheinlich:
Alles ist in Gott. Also ist auch der Berg und der Mensch in
Gott.
Ja, ich sehe das auch so, denn Gott ist in seinem Willen, dem
Heiligen Geist, unendlich und sowohl der Berg als auch der
Mensch sind innerhalb dieser Unendlichkeit angesiedelt.
Trotzdem unterscheiden sich natürlich Berg und Mensch
unendlich voneinander, wenn wir die innewohnende
Intelligenzfähigkeit betrachten.

Ja, so ungefähr, ich würde es aber eher Wachheitszustand
nennen; Intelligenz klingt schon wieder so nach Konstrukten;
was dem Menschen möglich ist, ist, sich seiner Vollkommenheit
bewußt zu werden, was aber nur geht, wenn man den Schritt über
die Logik hinaustut und das Bedürfnis nach Kontrolle ablegt.
Glaub ich.

Um die verschiedenen Stufen auszudrücken kannst Du natürlich statt Intelligenzfähigkeit auch Wachheitszustand sagen. Dann ist dieser Wachheitszustand bei den Metallen gering, bei den Menschen hoch.

Die Fähigkeit, abstrakt zu denken, kann ihm aber auch zum
Verhängnis werden.

Ja, denn der Mensch kann sich durch seine Willensfreiheit bis zum höchsten Himmel erheben oder bis zur tiefsten Hölle fallen. Und dem Selbstwollenden geschieht kein Unrecht!

Nun noch eine Bemerkung zu Deiner Aussage, nach der Du Dir
angewöhnt hast es als völlig unverbindlich zu betrachten wie
man Gott formuliert.
Ich frage, ist in unserem Glaubensleben nicht das Gottesbild
entscheidend, da wir doch Gott lieben sollen, mehr als alles
andere auf der Welt. (Über alles)? Aber können wir die
formlose Unendlichkeit lieben?

Glücklicherweise bin ich schon einige Male ent-täuscht worden,
was bestimmte Erwartungshaltungen angeht; daß ich mich scheue,
gewisse Dinge auszudrücken, liegt einfach an der
Unmöglichkeit, das zu tun und an meiner Abneigung, darüber zu
polemisieren, weil das unnötig ist.
Ich frage, ist es nicht lieblos, sich ein Bild von etwas zu
machen, das wir nicht erfassen;

Ich will gewiß nicht polemisieren! Jeder von uns ist völlig frei zu glauben, was er will.
Aber wenn Gott mit dem Verstand nicht erfaßt werden kann, so läßt er sich doch mit dem Herzen erfassen. Ich finde, in der Bibel wird Gott von Jesus so wunderbar beschrieben, daß wir uns doch an seine Worte halten können. Es hat doch niemand unser denken in irgendeiner Weise beschränkt. Im Gegenteil. Jesus hat uns aufgerufen vollkommen zu werden! Und hat uns nicht Jesus selbst das Vaterunser gelehrt, in dem der Begriff Vater verwendet wird, den wir alle kennen?
Um zum Schluß zu kommen. Ich habe für mich erkannt, daß ich Gott nur in der Person Jesus lieben kann, denn die Unendlichkeit kann ich nicht lieben, aber ich gestehe jedem Menschen das Recht zu nach seinem eigenen Willen zu leben.

Gruß Helmut

Natürlich!! Sache der Logik

anstatt mich lächerlich zu machen empfehle ich einen grundkurs
in logik. die gestellte frage hat mit religion nämlich nur
begrenzt zu tun.

Das ist ganz richtig, es hat mit Religion nichts zu tun, sondern mit (Präsuppositions-)Logik:

Denn die Frage setzt in ihrer Frage stellung die Einhaltung der logischen Grundgesetze voraus

  1. Etwas kann nicht zugleich (so) sein und nicht (so) sein
    (Ausschluß des Widerspruchs)
  2. Etwas kann nur (so) sein oder nicht (so) sein, ein drittes ist ausgeschlossen
    (tertium non datur)

da sie ja auf dreifache Weise zwischen einer Position
a. „ist (allmächtig)“, b. „kann“, c. „eckig“ = „nicht rund“
und einer Negation
a. „ist nicht (allmächtig)“, b. „kann nicht“, c. „nicht eckig“ = „rund“
zu unterscheiden behauptet.

Zugleich aber behauptet sie, daß eine Verletzung des Satzes vom ausgeschlossenen Widerspruch (Satz 1.) möglich sei und somit ein Gegenstand („rundes Quadrat“ = „etwas ist rund und zugleich nicht rund“) einer Frage überhaupt sein könne.
Die Frage ist also als Fragestellung selbst eine Verletzung des logischen Grundsatzes (Satz 1.) und zwingt (auf Grund von Satz 2.) jeden, der eine Antwort gibt (egal welche), eine solche Verletzung für sinnvoll zu halten.

Daraus folgt, daß jeder , der die Frage überhaupt beantwortet - egal, ob mit „ja“ oder mit „nein“! - eine Verletzung des logischen Grundsatzes begeht.

Du aber hast die Frage beantwortet!
(kann gott ein rundes quadrat erschaffen? natürlich nicht)

-)))

einen äußerst netten gruß

ebenso

Metapher

4 Like

boah metapher… bist du gemein :smile:
hallo,

Daraus folgt, daß jeder, der die Frage überhaupt
beantwortet - egal, ob mit „ja“ oder mit „nein“! - eine
Verletzung des logischen Grundsatzes begeht.

Du aber hast die Frage beantwortet!
(kann gott ein rundes quadrat erschaffen? natürlich
nicht
)

-)))

scharf beobachtet, du hast natürlich recht! aber wie hätte ich die frage korrekt beantworten müssen? „nein kann er nicht, weil es unlogisch wäre“? oder „weder noch, weil die frage an sich unsinn ist“?

grüße
lehitraot (back to gmx)

einspruch (teilweise)

Ein Beispiel:
Kann Michael Schumacher 300 kmh fahren?

Im Prinzip ja, aber nur wenn er ein geeignetes Auto dazu hat.

hallo harald,

das beispiel ist nicht passend! 300 km mit einem automobil fahren ist faktisch unmöglich, aber nicht logisch. das ist ein unterschied. für gott himself gibt es nichts faktisch unmögliches (allmacht). aber die logische unmöglichkeit gilt selbstverständlich auch für ihn.

)

lehitraot.

ich weiß :smile:)

… wie hätte ich die frage korrekt beantworten müssen?

Das ist das Problem. Denn wenn Du eine Frage beantwortest (und das tust Du auch, wenn Du sagst „Ich weiß die Antwort nicht“), erkennst Du sie als sinnvolle Frage an.

Eine Möglichkeit, mit dem Fragesteller rhetorisch umzugehen, wäre z.B. „Erkläre mir doch, was ein ‚rundes Quadrat‘ ist, dann will ich mich gerne mit der Frage beschäftigen“.

Grüße zurück :smile:

Metapher

PS: Mit den Problemen, die Leugner der beiden logischen Prinzipien zu widerlegen, hat sich Aristoteles in der ‚Metaphysik‘ befaßt (IV. Buch, Kap 3-8, 1005a19 - 1012b31)

2 Like

sorry :wink:
Hallo Lehi,

das beispiel ist nicht passend! 300 km mit einem automobil
fahren ist faktisch unmöglich, aber nicht logisch.

Schumacher fährt mit dem Ferrari auf der Rennstrecke natürlich 300 kmh. Es ist also möglich und logisch. Er will ja gewinnen :smile:

Gruss Harald