die Sütterlin-Schrift ist keine andere Schrift als die deutsche Kurrent. Sie ist im Grunde nur ein zu einer normierten Schulschrift zurechtgestutzter Stil in der Manier eines frühen art déco. Sie wurde entworfen (1913 eingeführt), um das Schreiben mit der neu entwickelten „Kugelspitzfeder“ zu erleichtern, die eine gleichmäßige Strichstärke erzeugte. Die vormals benutzten Schreibfedertypen bewirkten unterschiedliche Strickstärken in bzw. orthoigonal zur Schreibrichtung.
An einer flüssig „ausgeschriebenen“ Schrift (d.h. von jmd. der zwar Sütterlin in der Schule gelernt hatte, aber dann viel schrieb, und nicht nur 1 Mal im Jahr eine Ansichtskarte), mit der o.g. Feder geschrieben, kann man kaum einen Unterschied erkennen. Zur Norm jedenfalls gehörte eine aufrechte Schriftlage, wogegen die vormalige Kurrent in der Regel geneigt geschrieben wurde.
Gruß
Metapher