Wie komme ich aus meiner Depression raus?

Hi,

du glaubst nur, dass Du genau weißt, was ich meine. Und der Kontext ist ab einem gewissen Moment nicht mehr wichtig - nämlich dann, wenn man bestimmte Reizworte benutzt, die bei dem DEpressiven eben die Depression auslösen. Könnte er / sie sich dagegen wehren, hätte er / sie keine DEpression. So einfach und gleichzeitig so unlogisch ist das.
Und es hilft auch nicht weiter, das Du es gut meinst: selbst wenn die intention verstanden weden sollte, bliebe es auf der intellektuellen Ebene und könnte nicht in 'Emotion, in Empfinden umgesetzt werden.
Was, wenn nicht das Übernehmen von Kontrolle das Problem ist, sondern das Loslassen? Das Abgeben von Kontrolle? Dann sind Deine Aussagen Gift.
Und nichts sagen ist tatsächlich ein Anfang. Und dann Zuhören.

die Franzi

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Was mich ein wenig stört
Moin!
Du sprichst mit mir, als wüsste ich nicht, von was ich schreibe.
Und tust gleichzeitig so, als wärest Du im Besitz der einzigen Wahrheit.

Ich will nicht rechtfertigen oder streiten, dazu geht mir und anderen das Thema persönlich zu nah. Deshalb steige ich hier aus.

Grüße
kernig

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streitet euch doch nicht, nicht wegen meinem Beitrag! Mir geht es eh schon nicht so gut!

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Hi,

streitet euch doch nicht, nicht wegen meinem Beitrag!

Die beiden streiten sich aber nicht wegen deines Beitrags, sondern wegen ihrer eigenen Beiträge.

Mir geht
es eh schon nicht so gut!

Die streiten sich aber trotzdem.

Gruß
Heidi

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Hi traurige_Seele!

Ich verfolge deine Frage schon seit du sie gestellt hast. Hatte aber bislang nichts besseres zu sagen, als schon gesagt wurde.

Aber so langsam drängen sich einige Stellungnahmen auf. Und zu meinem Hintergrund, ich hab vor jahrzehnten auch mal was psychologisches gelesen, aber bin letztlich ein Betroffener, und noch im Kontakt mit denen, die sich stellen.

Und mal ganz laienhaft formuliert, ob Depression, Angst oder Sucht, dahinter steckt immer das Problem, dass du nicht in der Lage bist, dir dein Leben so zu gestalten, dass du ohne auskommst.

Und alle Formen der Therapie bieten zweierlei: Einen Rettungsring, den du ergreifen kannst, und die Aussicht, dass er dich zu etwas zieht, was gut ist. Vielleicht nicht dem weißen Stand unter Palmen, aber lebenswert.

Wenn du den nicht ergreifst, aus Trotz, Besserwisserei, Faulheit oder Gleichgültigkeit, können dir auch tausend Therapien nicht helfen. Du musst zugreifen, auch wenn mal der eine oder andere Therapeut nicht ganz optimal für dich ist. Dann treibst du halt mal quer zum Ziel. Aber ohne treibst du für immer auf der Stelle.

Und glaub mir, Depressionen sind heilbar, dafür habe ich viele Beispiele in meinem Freundeskreis. Nicht immer ohne Rückschläge, aber wesentlich besser als Pessimisten vermelden.

Und sei ehrlich, die besten Möglichkeiten zu finden, hast du nicht die Kraft, und sie zu erkennen nicht die Übersicht. Also nimm das nächste und lass dich darauf ein. Die Chancen, dass es dich zurückwirft, sind minimal, (fast) alle (also 99,9%) sind wohlwollend, vielleicht 1 % verstehen dich nicht, und bringen dich nicht weiter. Aber all das sind keine Gründe, dich nicht einzulassen. Das ist nur deine eigene Weigerung.

Und wenn du dich lieber töten willst, als dich dir zu stellen, dann will ich dich nicht abhalten. Denn sich zu stellen ist nicht immer einfach. Aber es ist wesentlich einfacher, wenn du dich auf auf die Hilfe einlässt, und da ist vornehmlich ein „gut gemacht“ zu nennen. Und wenn du wirklich teif in der Scheiße steckst, dann sehen andere dich wesentlich besser als du selbst.

Von der Anerkennung von außen zum selbstbewussten „ich bin so, wie ich bin, und brauche keine Entschuldigung/Rechtfertigung“ ist es zwar ein langer Weg, aber kein unendlicher. So 2 bis 4 Jahre. Hältst du die noch durch, mit Hilfe?

Also pack’s an, Zoelomat

Dein sicherlich gut gemeinter Beitrag enthält leider eine ganze Reihe Formulierungen, die gerade bei Depressionen gefährlich sein können. Deine Antwort ist gespickt mit Vorwürfen und Vorhaltungen, die letztlich auf einen Nenner zu bringen sind: Dass es dir noch nicht besser geht, daran bist du selbst schuld. Du müsstest nur, dann wären all deine Probleme weg.

Erstens stimmt das nicht und zweitens sind das die Vorwürfe, die sich ein Depressiver (völlig zu unrecht) eh schon selbst macht und die ihn noch weiter runterziehen und damit noch weiter davon weg, aus dem Sumpf rauszukommen.

Und mal ganz laienhaft formuliert, ob Depression, Angst oder
Sucht, dahinter steckt immer das Problem, dass du nicht in der
Lage bist, dir dein Leben so zu gestalten, dass du ohne
auskommst.

„Nicht in der Lage sein“ sollte aber hier unbedingt neutral zu verstehen sein! Bei dieser Formulierung schwingt gerne mal mit, dass man es alleine nicht auf die Reihe bekommt. Dabei gilt für viele psychische Erkrankungen, dass man sich da alleine kaum draus befreien KANN. Weil die Belastung zu hoch ist oder die Krankheit zu schwer.

Bei einem Beinbruch lässt man sich auch helfen, weil es alleine nicht geht- auch wenn man hinterher schon noch mitarbeiten muss, in dem man regelmäßig Krankengymnastik macht.

Und alle Formen der Therapie bieten zweierlei: Einen
Rettungsring, den du ergreifen kannst, und die Aussicht, dass
er dich zu etwas zieht, was gut ist. Vielleicht nicht dem
weißen Stand unter Palmen, aber lebenswert.

Wenn du den nicht ergreifst, aus Trotz, Besserwisserei,
Faulheit oder Gleichgültigkeit, können dir auch tausend
Therapien nicht helfen.

Es gibt auch noch viele andere Gründe, die dazu führen, dass ein solcher Rettungsring nicht ergriffen wird. Zum Beispiel, weil er außer Reichweite hängt. Oder weil die Kraft fehlt, ihn zu ergreifen. Oder weil man, s.u., in der Vergangenheit schon mal die Erfahrung gemacht hat, dass in dem Rettungsring keine Luft war oder der einen in noch mehr Dunkelheit gezogen hat.

Du musst zugreifen, auch wenn mal der
eine oder andere Therapeut nicht ganz optimal für dich ist.
Dann treibst du halt mal quer zum Ziel. Aber ohne treibst du
für immer auf der Stelle.

Das könnte man Fett drucken. Aber warum dann das hier:

Die Chancen, dass
es dich zurückwirft, sind minimal, (fast) alle (also 99,9%)
sind wohlwollend, vielleicht 1 % verstehen dich nicht, und
bringen dich nicht weiter.

Das stimmt einfach nicht! Wer psychisch Krank ist, ist nicht dumm. Wer Depressionen hat, nicht doof. Es ist schlicht nicht richtig, dass es 99,9 % Wohlwollende gibt und nur 1 % einen nicht verstehen oder einen nicht weiter bringen. Das würde ja bedeuten, dass Psychotherapeuten heilger wären als Priester! Übermenschen, denn Menschen machen Fehler und sind auch böse Buben und Mädels.
Außerdem suggerierst du damit, dass man schon omnipatenten Lösungen gegen Depression hat. Die hat man gerade bei dieser Krankheit nicht!

Wenn du solche - völlig falschen - Zahlen raushaust, dann pflanzt du in den Sumpf des Depressiven die giftige Pflanze: Bei mir klappt es nicht, es liegt an mir, ich bin der Looser!

Die Botschaft muss eine andere sein: Es ist möglich aus dem Sumpf herauszukommen. Es klappt, wenn man Hilfe bekommt UND wenn man selbst mittut. Man sollte sich auf Rückschläge einstellen und auch damit rechnen, dass mal der falsch Weg dabei ist. Aber alles ist besser als die Garantie auf den Sumpf.

Das ist nur deine eigene Weigerung.

Und schon wieder der Schuldvorwurf! Nein es ist nicht die eigene Weigerung, es ist die Krankheit!

Und wenn du dich lieber töten willst, als dich dir zu stellen,

Und schon wieder der Vorwurf. Wer an suizid denkt, ist der Loooser, der es nicht gebacken bekommt.

Aber es ist wesentlich einfacher,

Einfach ist bei Depressionen gar nichts!

Und wenn du wirklich teif in der
Scheiße steckst, dann sehen andere dich wesentlich besser als
du selbst.

Und wieder der Vorwurf. Nicht mal dazu ist der Depressive in der Lage.
Dabei ist auch diese Aussage reiner Unfug. Oft sind Depressive sogar sehr gut darin, sich und ihre Lage einzuschätzen. Sie grübeln ja genug.

Also pack’s an, Zoelomat

Ich weiß nicht, ob du über die eigenen Zeilen reflektieren kannst. Aber du hast beinahe mit jedem Satz, den du geschrieben hast, dem Depressiven noch eine Ladung Sand mit oben drauf gegeben, teilweise sogar sehr feuchten und schweren. Wie wirksam hältst du dann dieses Schlusswort?

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Danke JaninaG ich hatte schon angefangen an mir selbst zu zweifeln, mich zu fragen ob ich richtig bin. Hab mich schon gefragt, ob es ein Fehler war, diese Frage ins Netz zu stellen. Wollte doch nur die Meinung von anderen erfragen, um evtl. eine andere Sichtweise zu bekommen und einen Weg da raus zu finden.

Einige Tipps waren ja ganz gut und ich werde sie auch irgendwie mit einbauen, aber im Großen und Ganzen kann ich nur sagen, ich bereue es mich an wer-weiß-was gewandt zu haben, denn es herrscht hier ein nicht immer freundliches Klima, es machen sich einige wenige keine Gedanken darüber, wie die Worte ankommen, die geschrieben werden und das kann sehr verletzten. Ich bin froh darüber, das es Menschen gibt, die das merken und eingreifen und ich bin auch froh darüber das es Menschen gibt die einfach nur ihr Mitgefühl ausgedrückt haben, auch wenn ich nicht darum gebeten habe.

LG Anja

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jeden Tag auf´s neue!
Liebe Anja,

als Leidensgenossin kann ich dich sehr gut verstehen.
Ich habe eine ähnliche Vergangenheit (sex. Übergriffe, Gewalt und Misshandlungen).

Das ist nicht einfach, wenn man so im Dunkeln tappt und nicht weiß, wie man zum Licht gelangt! (sehr „blumig“ ausgedrückt, ich hoffe du verstehst, was ich meine)

Antidepressiva haben mir nicht geholfen, bzw haben mich dermaßen „matt“ im Kopf gemacht, dass ich sie nicht mehr genommen habe.

Geholfen hat mir auch nicht, dass ich versucht habe, in meinem Fall das Symptom „Depression“ zu bekämpfen.
Du musst die Ursachen bekämpfen. Das kann man aber nicht alleine.

Im Endeffekt haben mir die Therapie (Tiefenpsychologische) und viele kleine Dinge geholfen.
Anfangs war die Thera schwierig und teilweise sehr anstrengend, dass ich während dessen Suizidgedanken hatte.
Und auch noch unter der Therapie einen Selbstmordversuch.
Ich war soweit, dass ich Angst vor mir selbst hatte.

Wichtig ist, so glaube ich, dass man eine Strategie entwickelt zu Überleben, nicht nur physisch!
Meine Therapeutin sagte mal, ich solle versuchen Freude zu empfinden, egal mit was.
Ich sollte üben Freude zu empfinden.
Damit konnte ich erst nichts anfangen, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr entwickelte sich ein Weg vor meinem inneren Auge.
Ich liebe Blumen. Und so bin (hört sich bestimmt jetzt total blöd an) durch Parkanlagen, Gartenanlagen gelaufen und habe mir die BLumen angeschaut, an ihnen gerochen und habe versucht, dieses positive Gefühl so lange es nur ging aufrecht zu erhalten.
Ich habe mein Gesicht der Sonne zugewandt und habe mit geschlossenen Augen gelächelt.
Auch wenn es sich total blöd anhört, ich habe irgendwann mit dem Gesicht zur Sonne ein so tolles Gefühl gehabt, so schön; ich habe erst da gemerkt, wieviel Schönes mir meine Vergangenheit geklaut hat.
Das Glücksgefühl ging durch meinen ganzen Körper, ich hätte vor Freude tanzen können.
Ich hab´s nicht getan. Meine Therapeutin sagte, dass ich hätte tanzen sollen.

Langsam habe ich gelernt, dass gerade während einer Depression, man immer wieder sich selbst positive Dinge ins Gedächtnis rufen muss.

Es ist wie Tauziehen! Die Depression zieht dich ins Dunkle und deine positiven „Gedanken“ (also die, die du dir bewusst ins Gedächtnis rufst) ziehen dich ins Licht.
Ich habe seit einigen Jahren keine schlimmen Depressionen und keine Selbstmordgedanken mehr.
Es ist leider nicht so, dass es mir nur noch blendend geht. Ich habe immer wieder depressive Phasen.
Und wenn ich merke (ja leider merke ich es nicht sofort und immer), dann mache ich es nach Schema F. Ich zähle auf, was ich alles schon geschafft habe im Leben.
Klar, haben andere mehr geschafft, aber die haben nicht meine Geschichte, die hatten es einfacher als ich.
Und ich stelle mir vor, dass ich einfach nur in einem Tunnel bin und irgendwann das Licht am Ende erscheinen wird.
Es wurde mit den Jahren immer einfacher, so zu denken.
Wie gesagt, ich kam mir anfangs wirklich albern vor, wenn ich dachte:" Mensch, Ayse, du hast dein Abi geschafft zwischen zwei Selbstmordversuchen, du hast eine Ausbildung mit Staatsexamen abgeschlossen, du hast studiert im Anschluss, und immer wieder warst du zwischen durch mal eben auf der Intensivstation"

Im Grunde genommen, hast du auch einiges geschafft und schaffst es immer noch!
Du suchst aktiv nach Wegen aus der Dunkelheit und ich finde, dass das schon alleine eine unglaubliche Leistung ist. Vor allem weil ich weiß, wie schwer die Bleidecke sein kann, die man auf den Schultern trägt.
Du informierst dich, du gibst nicht auf!

Ich kenne viele Frauen, die eine sehr ähnliche Vergangenheit haben wie du und ich.
Aber die haben es nicht geschafft und werden es wohl nicht schaffen.
Die suchen auch nicht wie du nach Möglichkeiten um aus ihrem Sumpf zu kommen.
Selbst dazu fehlt ihnen die Kraft.
Also ist doch bereits in dir eine Quelle, die nicht versiegt ist. Diese kannst du nutzen und auch nähren.

Ich weiß nicht, ob ich dir damit behilflich sein konnte.

Langer Rede kurzer Sinn: du musst deine Vergangenheit aufarbeiten und üben, üben üben. (Auch wenn du dir beim Üben albern vorkommst)

Ich drücke dir die Daumen und bin aber gleichzeitig sicher, dass du einen Weg finden wirst.

Liebe Grüße
Ayse

p.s. ich habe viele viele Jahre mit vielen Rückschlägen gehabt, aber es hat sich gelohnt:
Das Leben ist einfach unbeschreiblich schön!!

Voreilige Kritik?
Hallo Janina,

ich antworte lieber dir als traurige_Seele/Anja, um die Schärfe rauszunehmen.

Denn ich habe mir die Antwort lange überlegt, und nicht gleich einen Rat aus dem Hut gezaubert.

Dein sicherlich gut gemeinter Beitrag enthält leider eine
ganze Reihe Formulierungen, die gerade bei Depressionen
gefährlich sein können. Deine Antwort ist gespickt mit
Vorwürfen und Vorhaltungen, die letztlich auf einen Nenner zu
bringen sind: Dass es dir noch nicht besser geht, daran bist
du selbst schuld. Du müsstest nur, dann wären all deine
Probleme weg.

Es geht nicht um Schuld, sondern um Verantwortlichkeit. Wenn man erwachsen ist, ist man für sein Leben selbst verantwortlich, auch wenn man keine Schuld daran hat, wie es bis dahin verlaufen ist. Die Schuldfrage ist vielleicht Thema in der Therapie, zu klären, warum man so geworden ist, wie man ist. Aber letztlich ist das irrelevant. Man wird in ein Leben hineingeboren, das man nicht zu verantworten hat, aber dessen (letztlich) einziger Gestalter man ist. Und auch die Fehler der Vergangenheit sind nicht unter dem Schuldaspekt zu betrachten, sondern unter dem „was und wie“.

Es geht darum, dass man - obwohl kraftlos - um so mehr Kraft investieren muss, um sein Leben lebenswert zu machen. Das ist hab nicht ich mir ausgedacht. Aber es ist möglich, mit Hilfe.

Erstens stimmt das nicht und zweitens sind das die Vorwürfe,
die sich ein Depressiver (völlig zu unrecht) eh schon selbst
macht und die ihn noch weiter runterziehen und damit noch
weiter davon weg, aus dem Sumpf rauszukommen.

Da fängst du deinerseits mit dem Spekulieren an. Jeder Depressive weiß irgendwann (durch Therapie), dass er an einer Krankheit leidet, und dass die Selbstvorwürfe ein Symtom sind. Soll ich jetzt mutmaßen, dass Anja noch nicht so weit ist?

Und den Vorwurf „wohlmeinend, aber naiv“ will ich so nicht stehen lassen. Ich hab mir schon genau überlegt, was ich schreibe, und wann. Das was mir am Herzen lag, nicht was Anja hören wollte.

Und mal ganz laienhaft formuliert, ob Depression, Angst oder
Sucht, dahinter steckt immer das Problem, dass du nicht in der
Lage bist, dir dein Leben so zu gestalten, dass du ohne
auskommst.

„Nicht in der Lage sein“ sollte aber hier unbedingt neutral zu
verstehen sein! Bei dieser Formulierung schwingt gerne mal
mit, dass man es alleine nicht auf die Reihe bekommt. Dabei
gilt für viele psychische Erkrankungen, dass man sich da
alleine kaum draus befreien KANN. Weil die Belastung zu hoch
ist oder die Krankheit zu schwer.

So neutral hab ich es gemeint. Und neutraler kann ich nicht. Oder soll ich hinter jeden Satz einen Nachsatz stellen „ohne dass du schuld bist“. Bin ja selbst betroffener, und habe das auch zu Beginn geschrieben.

Bei einem Beinbruch lässt man sich auch helfen, weil es
alleine nicht geht- auch wenn man hinterher schon noch
mitarbeiten muss, in dem man regelmäßig Krankengymnastik
macht.

Hab ich was anderes geschrieben? Wenn jemand Dinge in meine Antwort reininterpretiert, ist das seine Sache.

Und alle Formen der Therapie bieten zweierlei: Einen
Rettungsring, den du ergreifen kannst, und die Aussicht, dass
er dich zu etwas zieht, was gut ist. Vielleicht nicht dem
weißen Stand unter Palmen, aber lebenswert.

Wenn du den nicht ergreifst, aus Trotz, Besserwisserei,
Faulheit oder Gleichgültigkeit, können dir auch tausend
Therapien nicht helfen.

Es gibt auch noch viele andere Gründe, die dazu führen, dass
ein solcher Rettungsring nicht ergriffen wird. Zum Beispiel,
weil er außer Reichweite hängt. Oder weil die Kraft fehlt, ihn
zu ergreifen. Oder weil man, s.u., in der Vergangenheit schon
mal die Erfahrung gemacht hat, dass in dem Rettungsring keine
Luft war oder der einen in noch mehr Dunkelheit gezogen hat.

Ja und? Mir sind nicht alle Gründe eingefallen! Und was ist dein Rat? In Zeiten tiefster Depression eine Gutachter zu beauftragen, der die Qualität des Rettungsrings begutachtet?

Auch wenn nicht 0,1 % der Therapeuten schädlich sind, sondern 1 oder gar 5, und Leidensgenossen, andere Therapeuten oder Leidensgenossen und das eigene Denken/Fühlen bei der Filterung nicht helfen, was bleibt denn als Alternative?

Sich nicht einzulassen?

Den Rettungsring zu greifen, zu einem Zeitpunkt, wo man vielleicht etwas mehr Kraft, durch die therapeutische Umgebung. Sein eigenes Leben verantwortlich zu ändern, ohne die Schuldfrage zu stellen.

Du musst zugreifen, auch wenn mal der
eine oder andere Therapeut nicht ganz optimal für dich ist.
Dann treibst du halt mal quer zum Ziel. Aber ohne treibst du
für immer auf der Stelle.

Die Chancen, dass
es dich zurückwirft, sind minimal, (fast) alle (also 99,9%)
sind wohlwollend, vielleicht 1 % verstehen dich nicht, und
bringen dich nicht weiter.

Das stimmt einfach nicht! Wer psychisch Krank ist, ist nicht
dumm. Wer Depressionen hat, nicht doof. Es ist schlicht nicht
richtig, dass es 99,9 % Wohlwollende gibt und nur 1 % einen
nicht verstehen oder einen nicht weiter bringen. Das würde ja
bedeuten, dass Psychotherapeuten heilger wären als Priester!
Übermenschen, denn Menschen machen Fehler und sind auch böse
Buben und Mädels.

Zugegeben, ich war vielleicht zu optimistisch. Aber ich hatte auch ein bisschen im Hinterkopf, dass Depressive mit der oben genannten Hilfe schon zum großen Teil einiges erkennen. Patienten reden auch untereinander!

Und du machst mir einerseits zum Vorwurf, dass ich mich nicht einfühle, und anschließend, dass ich aus dem Gefühl heraus mehr Optimismus verbreite, als objektiv vielleicht/leider gerechtfertigt. Depressive sind nicht dumm, und ich auch nicht. 99,9 % ist halt eher ein Stimmungsbild als eine exakte Zahl.

Außerdem suggerierst du damit, dass man schon omnipatenten
Lösungen gegen Depression hat. Die hat man gerade bei dieser
Krankheit nicht!

Das tue ich nicht. Und das ist schon an der Grenze zur Lüge. Ich habe suggeriert, dass jemand, der nach Jahren Depression alleine nicht rauskommt, wohl kaum eine bessere Gelegenheit findet, als den Rettungsring der Therapie. Von Spontanheilungen mal abgesehen.

Und mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen.

Hyper/Ayse zeigt zumindest, dass es ein langer und steiniger Weg ist, aus der Depression herauszukommen, mit Rückschlägen. Aber den ersten Schritt zu tun, mit Hilfe, das bleibt keinem erspart. Und ich kenne etliche, die weit gekommen sind, und einige, die sich intellektuell nicht mit sich und ihrem Leben auseinandersetzen wollen. Und da wir intellektuelle Wesen sind, ist ohne Intellekt kein echter Fortschritt möglich.

Also alles in einem eine ganz billige Nummer, einen Depressiven, der einem anderen Depressiven helfen will, zu zerpflücken. Und mein Intellekt arbeitet noch präzise, da musst du früher aufstehen.

Wollte eigentlich nicht so böse werden, aber Freude zu empfinden ist ja sooo wichtig.

Gruß, Zoelomat

Hi,ich habe jetzt eine Weile überlegt, ob ich Dir hier antworte, denn eine PN kann man Dir offensichtlich nciht schicken, und ich will nicht wieder einen Streit anfangen / weiterführen, denn traurige_seele bekommt auch die Antworten, die nicht direkt an sie gerichtet sind.

Ich möchte Dich nur bitten, dir Dein(e) Posting(s) weiter unten nochmal durchzulesen und ggf zu löschen. Ich bin kein Psychologe und kann nicht beurteilen, ob du tatsächlich depressiv bist oder warst, und ich weiß auch nicht, warum du nicht verstehst, wie viele Vorwürfe und Anklagen Dein Posting unten enthält. Ich glaube Dir, dass es gut gemeint ist, aber glaube Du uns bitte auch, dass es nicht so ankommt.

Und ja, Freude ist wichtig. Ich kann sie kaum empfinden und hätte sie so gerne. Das ist die verbale Ohrfeige, die mich getroffen hat.

die Franzi

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Hallo Ayse!

Vorweg, ich finde deinen Beitrag sehr gut.
Aber weißt du, was ich nicht verstehe:

Wieso entschuldigst du dich denn deswegen?

Ich liebe Blumen. Und so bin (hört sich bestimmt jetzt total
blöd an) durch Parkanlagen, Gartenanlagen gelaufen und habe
mir die BLumen angeschaut, an ihnen gerochen und habe
versucht, dieses positive Gefühl so lange es nur ging aufrecht
zu erhalten.
Ich habe mein Gesicht der Sonne zugewandt und habe mit
geschlossenen Augen gelächelt.
Auch wenn es sich total blöd anhört, ich habe irgendwann mit
dem Gesicht zur Sonne ein so tolles Gefühl gehabt, so schön;
ich habe erst da gemerkt, wieviel Schönes mir meine
Vergangenheit geklaut hat.

Sich an den einfachen Dingen des Lebens zu erfreuen, ist das Recht und die Pflicht eines jeden Menschen.

Eigentlich blühen Blumen ja nicht für uns, sondern um Bienen anzulocken. Und auch die Vögel singen nicht für uns, sondern zur Revierverteidigung. Und die Sonne ist nur ein Energielieferant.

Dass wir uns trotzdem freuen können, an den Blumen, an Vogelgesang und Sonnenschein, das ist, wenn man so will, der schöpferische Funke in uns.

Das Glücksgefühl ging durch meinen ganzen Körper, ich hätte
vor Freude tanzen können.
Ich hab´s nicht getan. Meine Therapeutin sagte, dass ich hätte
tanzen sollen.

Ja, hättest du!

Mehr wollte ich nicht sagen.

Gruß, Nemo.

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Irgendwann ist Schluss!
Hi miezekatze !

Hi,ich habe jetzt eine Weile überlegt, ob ich Dir hier
antworte, denn eine PN kann man Dir offensichtlich nciht
schicken, und ich will nicht wieder einen Streit anfangen /
weiterführen, denn traurige_seele bekommt auch die Antworten,
die nicht direkt an sie gerichtet sind.

Ich bin auch nicht an persönlichen Mitteilungen interessiert, es sei denn, es ergibt sich zukünftig. Sehe nichts, was dagegen spricht, hier im Forum zu sprechen.

Ich möchte Dich nur bitten, dir Dein(e) Posting(s) weiter
unten nochmal durchzulesen und ggf zu löschen. Ich bin kein
Psychologe und kann nicht beurteilen, ob du tatsächlich
depressiv bist oder warst, und ich weiß auch nicht, warum du
nicht verstehst, wie viele Vorwürfe und Anklagen Dein Posting
unten enthält. Ich glaube Dir, dass es gut gemeint ist, aber
glaube Du uns bitte auch, dass es nicht so ankommt.

Also erstens kann ich mein Posting nicht mehr löschen, wenn es Antworten gibt, und ich wüsste auch nicht warum. Und ich empfinde es als Unverschämtheit, wenn jetzt nach meinem Sachverstand nun auch noch meine Ehrlichkeit hinterfragt wird.

Neben dem milden „vielleicht gut gemeint“.

Ihr scheint nicht verstehen zu wollen, dass alle eure Einwände allen Betroffenen wohl bekannt sind. Es sind keine Vorwürfe und Anklagen, sondern Beschreibungen eines Sachverhalts.

[…]

Und ja, Freude ist wichtig. Ich kann sie kaum empfinden und
hätte sie so gerne. Das ist die verbale Ohrfeige, die mich
getroffen hat.

Und wo dast du das her? Kann mich nicht erinnern, je mit dir geredet zu haben.

Es ist einfach der Krieg […] gegen einen, der sich zu weit aus dem Fenster lehnt. Ich weiß damit umzugehen.

Zoelomat


[MOD Kreszentia: Editiert wegen Verstoß gegen Netiquette]

Lieber Nemo,

ich wollte nur einfach: Danke! sagen!

Grüße
Ayse

Moin,

Ich liebe Blumen. Und so bin (hört sich bestimmt jetzt total
blöd an) durch Parkanlagen, Gartenanlagen gelaufen und habe
mir die BLumen angeschaut, an ihnen gerochen und habe
versucht, dieses positive Gefühl so lange es nur ging aufrecht
zu erhalten.

Auch wenn es sich total blöd anhört, ich habe irgendwann mit
dem Gesicht zur Sonne ein so tolles Gefühl gehabt, so schön;

das einzig ungewöhnliche an diesen beiden Bildern finde ich ehrlich gesagt, dass du glaubst, das wäre in irgendeiner Weise merkwürdig :smiley:

Ehrlich gesagt gehe ich davon aus, dass sowas eigentlich jeder (Gesunde?) macht. Der eine steht mit 'ner Wathose stundenlang alleine im Meer um zu angeln. Einer läuft in der Wüste einen Ironman. Einer spricht mit seinen Pferden. Ein anderer sitzt im Cafe und träumt.

Vielleicht war gerade das deine Schwierigkeit, aus etwas (nicht ganz so) alltäglichem ein wohliges Gefühl zu gewinnen? :smile:

VG!
J~

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Hallo, J,

das einzig ungewöhnliche an diesen beiden Bildern finde ich
ehrlich gesagt, dass du glaubst, das wäre in irgendeiner Weise
merkwürdig :smiley:

Ehrlich gesagt gehe ich davon aus, dass sowas eigentlich jeder
(Gesunde?) macht. Der eine steht mit 'ner Wathose stundenlang
alleine im Meer um zu angeln. Einer läuft in der Wüste einen
Ironman. Einer spricht mit seinen Pferden. Ein anderer sitzt
im Cafe und träumt.

Vielleicht war gerade das deine Schwierigkeit, aus etwas
(nicht ganz so) alltäglichem ein wohliges Gefühl zu gewinnen?

)

Nicht nur ich.
Es ist eben das Problem, wenn man Depressionen hat, aus alltäglichen Dingen eine positive Energie zu gewinnen.
Man nimmt einfach nichts Schönes mehr wahr.
Ich denke, dass das meine Therapeutin damals meinte, als sie sagte, ich müsse üben!

Ich kam mir tatsächlich albern vor, wenn ich den Vögeln zuhörte (und mich innerlich für den Gesang bedankte) oder eben das Gesicht grinsend in die Sonne hielt.
Auch heute komme ich mir albern vor, und hoffe, dass mich keiner dabei beobachtet.
Ich weiß nicht, warum das so ist.

Findet ihr das nicht albern?
Mittlerweile ist mir das aber auch egal. Ich spreche auch mit meinen Pflanzen im Garten, bedanke mich bei den Linden, die abends im Sommer so durchdringend duften, dass das ganze Haus nach Lindenblüten duftet.
Überhaupt gibt mir die Natur sehr viel an Energie. :smile:

VG!
J~

Liebe Grüße
Ayse

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Hallo

Ich frage mich, warum ich die Medikamente, die ich nicht mehr
nehme nicht einfach entsorge, warum ich sie sammel? Hat das
einen tieferen Grund? Bin ich schon dabei aufzugeben?

Sammle Sie ruhig. Auch ich habe das getan. Es hat einen tieferen Grund.
Du nimmst Sie nicht mehr, aber unterbewusst denkst du, vielleicht brauch ich
diese Medikamente noch.

Irgendwann kommt der Tag, da entsorgst du Sie, weil du weisst, jetzt hab ichs. Das wird ein erhebender Tag für dich sein, ein erster Durchbruch.

Kämpfe, du wirst es schaffen.

Sieh deine Familie an, deinen Mann, deine Tochter. Sie lieben dich und du liebst sie.
Gibt es einen schöneren Grund leben zu wollen?

Du bist nicht dabei aufzugeben, sonst hättest du hier nicht gepostet.
Auch wenn du es vielleicht im nachhinein bereust, wie du weiter oben ja schreibst.

Gruß
dorrie

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Hi,

Findet ihr das nicht albern?

überhaupt nicht :smile:
Wobei das eigentlich auch gar keine Rolle spielt wie ich oder andere das finden, solange es dir gefällt :wink:

Schau dir mal (klassische) Musiker an, zB wahllos rausgegriffen Lang Lang (ab ca: 6:00)
http://www.youtube.com/watch?v=zFBxuf7BBqE
Was macht er für „alberne“ Grimassen und Gesten! Ich schätze, er geht einfach völlig in seiner Sache auf, er „spielt“ nicht sein Instrument, er „lebt“ die Musik.

Für mich ist das nicht „begreifbar“, wie man so in der Musik aufgehen kann. Gleichwohl finde ich das absolut bewundernswert!

Und du machst dir Sorgen, jemand könnte es merkwürdig finden, dass du an Blumen riechst :smile:

Alles Gute!
J~

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Hallo Chili,

hui, das hat aber eine Welle geschlagen…

so würde ich es nicht bezeichnen. Das Psychologie-Brett hier ist eines der wenigen, wo noch guter Wille herrscht, und Sachverstand. Und das unabhängig davon, dass ich kürzlich heftig kritisiert wurde.

Ob nun ein laienhafter Ratschlag, oder fundierte Empfehlungen, an der Ernsthaftigkeit sollte und dürfte kein Zweifel bestehen.

Ich kenne einige mit Depressionen und sie nehmen
alle Medikamente, teilweise schon seit Jahren. Niemand kann
sagen, wie sie ohne diese Medikamente drauf wären.

doch, die erkrankten und ihre behandelnden ärzte.

Nein, dazu müsste mal die Medikamente absetzen.

Du kennst vielleicht einige mit Depressionen, aber wohl nicht die Depression. Wenn man bei völlig klarem Verstand einfach nur miterleben kann, dass man einfach nicht das tun kann, was man doch gestern noch konnte, und eigentlich überhaupt kein Problem ist.

Wenn das Telefon 8 oder 10 oder 12 mal klingelt, und du weißt, dass dein Chef dich anruft, wo du bleibst. Und du nicht mal die Kraft hast, den Hörer aufzunehmen. Vielleicht 2 Tage später eine E-Mail oder SMS schicken kannst. Und bis dahin die Angst hast, dass das Telefon noch mal endlos klingelt, und du dir ein Kissen über die Ohren ziehst, wenn du dazu noch Kraft hast, DAS ist Depression.

Hatte vielleicht naiverweise gedacht, das wäre klar, wenn ich von mir als Betroffenem schrieb. Und das ist eine Bemerkung zu alten Themen, hat nichts mit dir zu tun.

Und zur Medikation will ich mich nicht äußern. Die Medikamente wirken leider erst nach Wochen. In denen sich der Patient auch entwickelt. Manchmal oder häufig muss man auch probieren. Kein leichter Job für Psychiater, und auch wenn’s da bessere und schlechtere gibt, bösen Willen würd ich da als letzes unterstellen, vom %Satz mal zu schweigen.

Wenn jemand an einer schweren Depression leidet, wird er noch
nicht einmal im Pyjama am Esstisch sitzen. Die UP ist
wenigstens in der Lage ein Essen für sich und ihren Mann zu
kochen.

Das zeugt von wenig Ahnung, ist mein Verdacht. Natürlich bin ich immer frisch geduscht, und meine Haare sind gewaschen, wenn ich dach draußen gehe. Dass ich die 6 Tage zuvor entweder aus meiner Tageskleidung oder meiner Nachtwäsche nicht rausgekommen bin, dass es zum Himmel stinkt, das bekommt niemand mit.

Und gerade als Frau dem Mann und den Kindern gegenüber eine Fassade zu erhalten, das kann ich als Mann nicht ganz nachvollziehen, aber nachempfinden.

solche kommentare wie deiner führen dazu, dass an depressionen
erkrankte noch mehr die schuld bei sich selbst suchen, als sie
es ohnehin schon tun.

Depression ist ein Krankheit, aber sie ist heilbar.

Da hättest du besser einen Punkt gemacht.

Nicht dass du mich missverstehst, deine Einstellung ist sehr wertvoll. Und auch deine Hilfsbereitschaft. In der Krankheit hilft auch der, der einfach nur für einen da ist, oder ihm mal 20 Euro leiht. Und was ich von den Einwänden halte, wurde leider zenziert, und leider so, dass es teils noch schärfer klingt als mein Original.

Dass dein Rat schlimmes bewirken könnte, dass halten nur einige einer bestimmten Gruppe für möglich. Mehr darf ich nicht sagen.

Sport und Natur. Es ist NICHT unterstütztend, wenn sich alles
im praktischen Leben und in der Gedankenwelt nur um die
Krankheit kreist.

Auch das ist goldrichtig, und bleibt es auch, nur umsetzen lässt sich das nur, wenn man über das Stadium nach „4 Tagen ohne Duschen und Essen außer Truhe“ hinaus ist.

Also lass dich nicht verunsichern. Du belastest keinen, der es sich nicht ausgesucht hat. Aus deinen Sätzen nach einem nur ihm bekannten Schema dir Schuld zuschieben will.

Und wenn dir die wahre Erkenntnis noch fehlen sollte, dann wünsch ich dir, dass es so bleibt. Man kann auch anders helfen, als durch Verständnis. Durch’s da sein, sich immer wieder melden und durch Respekt.

In diesem Sinne, Zoelmat

Hallo Ayse,

nein, ich finde das überhaupt nicht albern, es ist definitv lösungsorientiert.

Jeder kennt ja Politessen. Diese haben ja, neben anderem, die Aufgabe, falsch parkende Autos aufzuschreiben. Eine Politesse sieht auch in ihrer Freizeit oder ihrem Urlaub überall falsch parkende Autos, auf den ersten Blick, ohne viel nachzudenken.

Die Politesse im Kopf, die ist bei Depressionen drauf geschult, nur drauf zu achten, wenn etwas NICHT richtig ist, nicht rund läuft, sich schlecht anfühlt. Sie hält danach Ausschau, egal, ob man was macht, was eigentlich Spaß macht, oder auch bei Dingen, die einen sowieso schon „nerven“.

Da fängt es an, diese Politesse umzuschulen. Ich habe seinerzeit gaaanz klein begonnen. Ich habe mir jeden Tag nur EINE Sache aufgeschrieben, die mir gut getan, gut gefallen hat. Das waren manchmal gaaaanz kleine Sachen, z.B. habe ich aufgeschrieben, dass eine gerade geöffnete Kaffeepackung so gut geduftet hat, dass ich sie mir eine halbe Minute unter die Nase gehalten habe.

Nach einiger Zeit habe ich dann zwei Dinge aufgeschrieben, dann drei, dann irgendwann soviele, wie mir im Gedächtnis geblieben waren. Die Politesse, die hatte irgendwann angefangen, auf die Dinge zu schauen, die mir gefallen haben, weil ich DAS ja abends wissen wollte. Da ich „ihr die Zeit gegeben hatte“ konnte sie zunächst auch eine Zeit lang beides machen, bis es irgendwann komplett umschlug, und ich nur noch die positiven Dinge abends noch wusste.

Das hat mir sehr weitergeholfen. Heute schreibe ich mir nur noch selten was auf, ist auch nicht mehr nötig, ich kann mir die positiven Ereignisse jetzt ganz von selbst merken. Negative Dinge passieren auch noch zwischendurch mal, aber sie bleiben nicht haften, weil ich den Platz für die schönen Dinge brauche :wink:.

LG Michael … mehr auf http://w-w-w.ms/a4fjfy

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Hi miezekatze,

du glaubst nur, dass Du genau weißt, was ich meine.

ich glaube langsam, dass du hier deinen ganz eigenen Kreuzzug führst. Hab ehrlich gesagt keine Lust, jetzt genau zu zitieren, wer wann was gesagt hat.

Einerseits sind angeblich Depressive trotz ihrer Erkrankung im Vollbesitz ihrere geistigen Kräfte, was ich bestätigen kann. Man steht halt neben sich, und beide Teile sind genau so schlau wie vorher. Nur dass der eine Teil halt meist auf’m Sofa liegt, und der andere im Gedankenkarussel ist…

Andererseits reicht angeblich das ein oder andere Reizwort, das ein wohlmeinender Mensch, ob nun von außen wohlmeinend oder aus Erfahrung wohlmeinend außert, um den armen Kranken, oder hier wohl die arme leidende Geschlechtsgenossin in den Abgrund zu stoßen.

Und ich wiederhols noch mal gerne für alle:

Das hat nichts mit Hilfe zu tun, hier verfolgt eine ihre ureigenste Intereseen. Ist nicht verboten, aber nicht richtig.

.[…]

Wir sind hier nicht im Strechelzoo, sondern in einem Forum zur Beantwortung von Fragen, in diesem Fall zur Psychologie. Und da bin ich nicht nur sehr vorsichtig, sondern rate euch auch zur Vorsicht. Wenn ihr euren Krieg hier ausfechten wollt, ist das mehr als widerlich.

Nicht dass traurige_Seele nicht ihren Anteil hätte. Wenn man fragt, hört man sich die Antworten an, anstatt zu sagen „hätte ich doch besser nicht gefragt“. Aber ich hatte schon ein Auge drauf, und hätte bei falschen Ratschlägen schon ein Veto erhoben.

Aber all die Fehlinterpretationen, aus „suche die Gelegenheit“ ein „du hättest die Gelegenheit suchen sollen“ zu machen, dass kann mitmachen wer will, auch traurige_Seele. Habe grad noch mal nachgesehen, dass ich nie eine der Vergangenheitsformen benutzt habe.

Wenn du „traurige_Seele“, lieber den […] weiblichen Mitgliedern glauben willst, weil sie gleichgeschlechtlich sind, dann tu das. Ich wollte immer nur aus Erfahrung sagen, dass es Rettung gibt, wenn man sie ergreift, und dass sie einen auf Land führt, und irgendwann auch ans Licht. Zumindest zeitweise und auch näher.

Und wenn irgendjemand sich veranlasst sieht, diesen Beitrag […] zu zensieren, dann übersieht er, dass es bei Depressionen nicht um Worte oder Höflichkeit geht, sondern und Leben und Tod. Einen Selbstmordversuch und einen ungeklärten Unfall kenne ich aus meinem Freundeskreis.

Also bitte Respekt, und Meinungen gelten lassen. Gerade zu diesem Thema dürfte sich niemand ein „richtiges“ Urteil anmaßen.

Zoelomat

[…]


[MOD Kreszentia: Beitrag gem. Netiquette editiert. Beleidigende Bezeichnungen werden nicht akzeptiert.]