Bei einem Inlay ist ein Teil herausgebrochen. Zahnarzt füllte Loch provisorisch. Wie lange hält sowas? Ich habe keinerlei Beschwerden, sollte ich es dennoch durch dauerhafte Füllung ersetzen lassen? (vom Entfernen des Rest-Inlays hat man mir abgeraten)
Vielen Dank für Info !
Stammt die Aussage ‚provisorisch‘ vom Zahnarzt? Dann müsste er sich auch über Art und Zeitpunkt der definitiven Versorgung geäußert haben. Oder hat er erklärt, dass der kleine Defekt mit einem anderen - allerdings definitiven - Material gefüllt werde, und dass ein neues Inlay nicht nötig sei?
Ja, Zahnärztin (absolute Anfängerin, schrecklich), nannte es „provisorisch“ und empfahl „sollte ersetzt werden“. Bei einer späteren professionellen Reinigung, die zufällig eine Woche später bei einem anderen Arzt stattfand, wurde mir empfohlen, nicht das Inlay zu ersetzen sondern es nur so definitiv (Ausdruck von Ihnen) zu versorgen. Meine Frage: Wann sollte ich das spätestens definitiv versorgen lassen? Kann ich mit diesem Provisorium, das nun schon so ca. 3 Monate alt ist, noch ein paar Jahre herumlaufen oder schade ich mir dadurch?
ich das spätestens definitiv versorgen lassen? Kann ich mit
diesem Provisorium, das nun schon so ca. 3 Monate alt ist,
noch ein paar Jahre herumlaufen oder schade ich mir dadurch?
Meiner Erfahrung nach hält nichts besser als ein Provisorium.
Zuerst sollte die Frage geklärt werden was für ein Material als Provi eingebracht wurde. Es gibt nämlich Materialien die sich nach kurzer Zeit durch das Kauen einfach abtragen.
Wenn Du diese Antwort ins Philosophie-Brett gestellt hättest, wäre sie 100%ig richtig 
)
Gruß
Kai Müller
Ein Provisorium ist, wie der Name bereits sagt, ein Provisorium und daher zeitlich nur stark begrenzt in seinem bestimmungsgemäßen Einsatzgebiet verwendungsfähig.
Ein Inlay, welches seiner ihm zugewiesenen Aufgabe, nämlich einen kariösen Defekt in einem Zahn möglichst langfristig zu versorgen, wird durch den Verlust der Randspaltgenauigkeit zum angrenzenden Zahnmaterial, unbenommen der Ursache, selbst zum Provisorium.
Jetzt ergibt sich die Frage, welches der beiden Provisorien länger hält. Diese Frage beantwortet Ihnen der Zahn, der unter Ihren beiden Provisorien ebenso schnell wegfaulen wird, wie bei allerlei anderen, schlecht hergestellten Werkstücken zahnärztlicher Kunst, wobei die Provisorien aber durchaus noch intakt sein können.
Es ergibt sich dann letztendlich die Frage, was Sie wollen, gut versorgte Zähne oder gut erhaltene Provisorien?
Ich kann Ihnen nur den guten Rat geben, sich für den Zahn zu entscheiden, mithin für eine u.U. nicht kostenneutrale Lösung.
E. Langer
Um sicher zu gehen, Sie richtig verstanden zu haben: Sie raten mir, auch das Rest-Inlay entfernen zu lassen und ein neues Inlay einsetzen zu lassen?
Na, aber ganz sicher doch! Selbst die alten Römer wußten schon: nihil sine causa est.
Nichts ist ohne Grund, und wenn da schon ein Teil verlustig gegangen ist, dann gibt es dafür mindestens einen guten Grund, und erst wenn man das Restinlay komplett mitsamt Unterfüllung etc entfernt hat sieht man was los ist und kann entsprechend planen. Es wäre sogar denkbar, dass infolge Sekundärkariesunterminierung eine erneute Versorgung mit einem Inlay nicht mehr möglich ist.
Suchen Sie sich einen Behandler, der Ihnen klar sagt was Sache ist, und ihnen da keine Pappe oder Blattspinat als ökologische Alternative reinschmiert.
Ich rate Ihnen im Moment gar nichts. Ich hatte weitere Informationen nachgefragt.
@ Herr Dr. Langer, vielen Dank für präzise, klare Auskunft. @Alle: Bleibt nur noch die Frage: wie finde ich nun einen Zahnarzt, der sich mit moderner Inlay-Technik auskennt und auch handwerklich das Nötige mitbringt? (Es ist ja leider sehr weit verbreitet, dass der eigene Arzt für besonders gut gehalten wird und daher Fragen im Bekanntenkreis nicht unbedingt nützliche Antworten bringt.) Oder kann mir jemand fundiert einen Zahnarzt im Raum Frankfurt/Wiesbaden empfehlen?
Wenn Sie ein wenig Zeit übrig haben, gehen Sie nach Frankfurt in die Zahnklinik. Sie ist sicher gut investiert.
E. Langer