Wie macht mans im realen Leben?

Hallo,

nachdem es auf der Arbeit über eine sehr lange Zeit sehr grosse Probleme gab ist nun ein Teamentwickler bei uns, der aus allen wieder ein Team machen soll.

Nun laufen die Gespräche vor allem so ab, daß der TE möchte, daß wir bei uns bleiben- keine Vorwürfe machen- die Formulierungen so gestaltet werden sollen, daß man sagt, wie man sich bei einem Verhalten fühlt.

Wenn ich das rückblickend betrachte hätte tatsächlich mit so einer Art von Kommunikation einiges an Ärger und Stress vermieden werden können!
Aber- ich frage mich im Gegenzug auch, wie man das denn im realen Leben umsetzen soll??
Es klingt ja wirklich gut und schön, wenn man so redet-- aber wer wird sich schon vor einen Chef oder Kollegen stellen und zB sagen " ihr Verhalten bewirkt bei mir, daß ich mich unterlegen und minderwertig fühle"???

Für solche „Offenbarungen“ muss ein Rahmen her, der auch jetzt bei dieser Teamentwicklung nur bedingt möglich ist-- denn die Fronten sind da schon sehr verhärtet.
Immerhin leitet dort einer das Gespräch und damit erkennt man wo er hin möchte-- und ich betrachte das alles sehr positiv.

Nur bleibt für mich die Frage offen- wie soll man sowas in der Welt da draussen umsetzen??
So offen reden setzt doch auch Vertrauen voraus-- was man kaum in der Arbeitswelt besitzt!

kitty

Hallo kitty,

Nur bleibt für mich die Frage offen- wie soll man sowas in der
Welt da draussen umsetzen??
So offen reden setzt doch auch Vertrauen voraus-- was man kaum
in der Arbeitswelt besitzt!

Kommunikation setzt sic immer aus mindestns zwei Personen zusammen.

Dadurch ergibt sich das Problem, dass etwas in einer bestimmten Art gesagt oder getan wird und es beim Andren ganz anders interprettiert, also verstanden, wird. Das hängt nun aber sehr von den Erfahrungen und der Erwartungshaltung des Zuhörers ab.

Jetzt kann man vom Aktiven verlangen, dass er alles immer auch noch psychlogisch erklärt, wie das nun genau aufzufassen ist.
Oder man kennt halt seine Pappenheimer und weiss dadurch, dass Herr Meier schnell mal laut wird, wenn ihm etwas nicht gleich einleuchtet, er aber den ganzen Vorfall nach 5 Minuten schon wieder vergessen hat und sic gar nicht bewusst is, dass er laut wurde. :wink:
Bei Frau Müller ist es genau umgekehrt, die wird in der selben Situation ganz leise …

Zu wssen wie man in welcher Situation am besten reagiert, nennt man Lebenserfahrung und diese muss man sich erarbeiten :frowning:

MfG Peter(TOO)

Hi

das man im Alltag nicht den Satz gebraucht : Chef ich fühle mich bei Ihrem Ton unterdrückt , ist irgendwie schon klar … aber es geht ja nicht expliziet um diesen Satz , sondern um den eigentlichen Umgang mit anderen Menschen.

gehen wir doch mal auf die Strasse , dort hin wo Alltag stattfindet und man etwas erreichen will…

Stellen sie sich mal folgende Szene vor :
Sie kommen aus einem Discounter und sehen gerade wie ein anderer Kunde seinen Einkaufswagen gegen Ihr Auto schiebt und es eine Delle und ein Kratzer gibt .

wie gehen sie vor :

A : heeeey du Vollpfosten , hast du keine Augen im Kopf ?
B : Junger Mann , darf ich sie gerade mal kurz aufhalten ?

Bei A , haben Sie zwar schon gesagt was Sie wollen , aber auch gerade erreicht das diese Person zu macht

der nächste Schritt in selbiger Situation

A : Den Schaden zahlen Sie , ich beauftrage einen Rechtsanwalt
B : schauen Sie mal , kann das sein , das sie unaufmerksam waren ?

Bei A , geht die Person auf Kollisionskurs und denkt : so eine dumme Ziege , soll Sie mal , mal sehen wie ich mich rauswinde .

der nächste Schritt

A : ich rufe die Polizei , das haben Sie kaputt gemacht
B : Sie sind doch sicher Privathaftpflicht versichert , melden Sie es Ihrer Versicherung , der Einkaufswagen ist ihnen doch sicherlich entglitten

Bei A , hat der Betreffende grosse Lust eine Handfeste Streitigkeit draus werden zu lassen.

Bei B gibt Ihnen der Verursacher sicherlich freiwillig Name und Anschrift , obwohl sie gesehen haben , das er unflortig den Wagen gegen Ihr Auto gerammt hat .

Der Teamcoach der Ihnen jetzt zur seite gestellt wurde , zeigt ihnen nichts anderes , als das man so manchen Fehler eines anderen , der das nicht unbedingt absichtlich , sondern eher im ungedanken gemacht hat , nicht mit ungehaltenen beleidigenden Ton angehen sollen ,

machen wir noch ein beispiel :
Die Auszubildende fällt über den Putzeimer , und verschüttet den halben Eimer :

Kommentar : du blindes Hinkel , mach das sofort trocken , wisch das auf !

oder überlegter , da man davon ausgeht , das Sie gestolpert ist , zwar aus unaufmerksamkeit , aber doch nicht mit Absicht.

Mit grinsen im Gesicht : Da hat sich jemand freiwillig zum Putzdienst gemeldet …

Im Grunde Die selbe Arbeit vergeben , doch einmal mit lächeln , das andere mal mit Druck von oben … wie denken sie wird die Arbeit besser erledigt ?

gruss

Toni

Hallo,

ein Team ist ein Gespann d.h. die einzelnen Teammitglieder sind wie bei einem Puzzle Teil eines Ganzen, sie ergänzen einander.
In einem Gespann kann nicht einer „Hü“ der andere „Hott“ sagen.
Das heißt, bei Differenzen, muss man diese im Gespräch beilegen können, sich mitteilen…und letztlich einen gemeinsamen Weg finden.
Team heisst nicht: „Toll Ein Anderer Machts“ ;o)

Man muss um in einem Team erfolgreich zu sein bestimmte Verhaltensweisen wie auch in einer Freundschaft adaptieren, auch wenn man sich diese „Freunde“ nicht selbst ausgesucht hat.

Nachsicht, Toleranz und Hilfsbereitschaft gehören genauso dazu wie die Möglichkeit zu haben konstruktive Kritik zu äussern und Vertrauen haben zu können.

Je länger Konflikte ungelöst schwelen desto mehr türmt sich auf und desto höher werden die Klippen…sowas baut sich dann auch nicht so schnell wieder ab.

Teambildungsmaßnahmen könnten gute Dienste leisten wie zB:
/t/teamgeist-staerken/4100185
/t/teambildungswochenende/5621717
http://www.galileocomputing.de/download/dateien/449/…
http://www.zusammenspiel-teamevent.de/teambuilding/

Nun laufen die Gespräche vor allem so ab, daß der TE möchte,
daß wir bei uns bleiben- keine Vorwürfe machen- die
Formulierungen so gestaltet werden sollen, daß man sagt, wie
man sich bei einem Verhalten fühlt.

Wenn man mit dem Verhalten oder einem Arbeitsschritt eines Anderen nicht einverstanden fühlt, sollte man sich dazu äussern können dürfen. Das geschieht am besten mit Ich-Botschaften und evtl je nach Situation können Vorschläge zur Verbesserung gemacht werden.

  • Meinst Du wir könnten vielleicht…
  • wäre es nicht besser wenn wir…
  • ich denke, wenn wir das so machen…

Dabei negative Formulierungen möglichst unterlassen…also nicht sagen was man NICHT machen soll/haben will.

Ich-Botschaften:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ich-Botschaft
http://www.persoenlichkeits-blog.de/article/27/wie-f…
http://www.philognosie.net/index.php/tip/tipview/16/

Wie steht es mit der eigenen Sozialkompetenz in anderen Umgebungen?

Welt da draussen umsetzen??
So offen reden setzt doch auch Vertrauen voraus-- was man kaum
in der Arbeitswelt besitzt!

Doch, im Prinzip braucht man genau das…Vertrauen.
Man muss einander vertrauen können, man muss sich darauf einlassen andere verstehen zu wollen (zumindest in Ansätzen damit man weiss wer wie tickt), für andere da zu sein, Interesse zu zeigen. -> Wertschätzung. Man muss sich darauf einlassen können sein eigenes Befinden (in den jeweiligen Situationen) mitzuteilen.
Aber:
Jeder hat auch das Recht auf eigene Macken, man muss also auch die Persönlichkeit des jeweils Anderen respektieren lernen, ohne sich dabei persönlich angegriffen zu fühlen. So lange der Mensch dabei authentisch bleibt, gelingt das sogar ganz gut.
Allerdings braucht auch das Zeit und muss wie eine Freundschaft wachsen können.

Das kann -je nach Ausgangssituation- schon ein ordentlicher Weg sein, bis man ein guter verlässlicher Teamplayer wird…

Gruß
M.