Win 10: "Die Updates konnten nicht eingerichtet werden." (0x800f0922)

Hallo,
habe hier einen Rechner, auf dem parallel Win 7 und Win 10 laufen; das Auswahlmenü ist das von Win 10.
Bei dem neuesten Windows-Funktionsupdate habe ich das Problem, dass dieses nicht installiert werden kann. Ich hatte jetzt zweimal die Meldung „Die Updates konnten nicht eingerichtet werden.“, d.h. die Änderungen wurden jeweils rückgängig gemacht.
Im Updateverlauf ist folgendes zu lesen:

Funktionsupdate für Windows 10, Version 1909 (3)
Letzter fehlerhafter Installationsversuch: ‎23.‎12.‎2019 – 0x800f0922

MeineNetzrecherchen helfen mir nicht wirklich weiter - weiß hier einer was?

Gruß & Dank,
hofee.

Was hast du denn bisher gefunden?
Welcher Virenscanner läuft denn?

Haha, eine ganze Menge, u.a. auch das mit dem Virenscanner - bei mir läuft Avira. Ich wüsste da aber gar nicht, an welcher Stelle ich den ausstellen sollte. Würde ihn dann vermutlich am ehesten deinstallieren.
Außerdem der Hinweis, dass zu wenig Speicherplatz da sein könnte, was ich aber eigentlich ausschließen kann.
Und dass ich möglicherweise keine Verbindung zum Updateserver habe, was mir aber auch komisch vorkommt.
#.

Das ist eine sehr gute Idee. Win10 hat einen eingebauten Virenscanner, der nichts kostet, nicht jede besuchte Ingternetseite zum Hersteller meldet, keine zusätzlichen Einfallstore und Sicherheitslücken für Viren erzeugt und auch keine Updates verhindert.

Warum Virenscanner böse sind

Du denkst bestimmt „Ich gebe jedes Jahr soviel Geld für Sicherheitssoftware aus, also bin ich bestimmt super geschützt.“ So funktioniert es nicht. Derlei „Sicherheitssoftware“ hat im besten Fall eine Wirkung bei allem, was sich ausschließlich lokal bei dir abspielt. Sie schützt nicht vor Datendiebstahl durch Hakerangriffe bei Adobe, Dropbox, Kickstarter oder sonstwem.

Aber selbst der lokale Schutz durch Virenscanner ist extrem begrenzt, denn die Virensignaturen hängen den eigentlichen Bedrohungen immer hinterher. Also bist du in den ersten Stunden einer Bedrohung durch deinen Virenschutz überhaupt nicht ein bisschen geschützt. Im Gegenteil sind Virenscanner selbst Einfallstor für Schädlinge. Der Grund liegt darin, dass Virenscanner tief ins System eingreifen, um sämtliche Datei- und Netzwerkzugriffe über den Scanner umzuleiten. Sämtlicher Dreck kommt also - prinzipbedingt - an einer Software vorbei, die höchste Rechte auf dem betroffenen System hat. Es lohnt sich also durchaus, das als Angriffsvektor auszunutzen.

Glaubst du nicht? Hier mal ein paar Lücken in Antivirenscannern der näheren Vergangenheit, die als Einfallstor für Schädlinge verwendet werden konnten:

Aber das ist leider noch nicht alles. Da die Scanner mit höchsten Rechten laufen, dürfen die auch Systemdateien löschen und damit das System mutwillig kaputt machen. Warum sie das tun sollten fragst du? Schau selbst.

Und dann gibt es noch die Virenscanner, die schon Schadsoftware mitbringen oder selbst welche sind:

Jetzt sagst du bestimmt, dass du den Virenschutz für unverzichtbar hältst und dir die Meinung von Hinz und Kunz egal ist, weil du ja Erfahrung hast und so. Fragen wir also die klugen Köpfe:

Jetzt sagst du bestimmt: "Wie soll das nur gehen ohne Virenscanner? Was, wenn ich einen Verdacht auf Virenbefall habe? Dann brauche ich doch einen on-demand Scanner!"

  1. Wenn du den Verdacht auf eine Schadsoftware hast, dann mach als allererstes alle Netzwerkkabel raus, wLAN am Router aus. Sonst kann es nämlich sein, dass in der Zeit deines Virenscans dein Rechner Teil eines Botnets wird und irgendwen angreift, etwa per denial of service. Oder dein Rechner verbreitet die Schadsoftware im internen Netz weiter. Lass das!
  2. Ein Scan, der von einem mutmaßlich infizierten System durchgeführt wird ist sinnlos, denn die Schadsoftware könnte den Scanner beenden oder die eigene Prüfung unterbinden. Du musst davon ausgehen, dass du deinem Rechner nicht mehr trauen kannst. Wenn schon scannen, dann mit einem anderen und vor allem sauberen Betriebssystem.
  3. Was willst du tun, wenn bei dem Scan was gefunden wird? Automatisch säubern/desinfizieren und wieder gut? Woher weißt du, dass deine Schadsoftware nicht irgendwelche Hintertüren in deinen Rechner eingebaut hat, über die er in 2 Tagen wiederkommt?
  4. Was willst du tun, wenn bei dem Scan nichts gefunden wird? Vertraust du deinem Rechner dann wieder? Woher weißt du, dass der eingesetzte Virenscanner deinen Virus schon kennt?

Fakt ist: Alleine der Verdacht eines Befalls mit Schadsoftware zerstört unwiederbringlich das Vertrauen, was du in den Rechner haben solltest. Scannen und Säubern nutzt diesbezüglich nichts. Die einzige Möglichkeit, wirklich Sicher zu gehen ist das vollständige neuaufsetzen und Rückspielen des letzten Backups, was VOR der vermuteten Infektion gemacht wurde. Ich wüsste nicht, wozu du dabei noch den Virenscanner brauchst.

Fazit: Virenscanner sind böse und gehören deinstalliert.

Aber wie kannst du dich nun schützen?

  1. Viren sind nichts anderes als Programme, die was böses wollen. Wenn wir es also schaffen, alle Programme zu verbieten, die wir nicht ausdrücklich wollen, hätten wir kein Problem. Das gibt es. Das nennt sich software restriction policies. Damit definierst du mit wenigen Klicks eine Liste erlaubter Software, alles andere darf einfach nicht starten. Um das zu bedienen empfehle ich den Restric’tor aus dem Hause Heise. Ist wirklich schnell gemacht und du hast das Problem Viren endgültig vom Hals.
  2. Das nutzt aber nichts, wenn du als Administrator unterwegs bist. Schränke deine eigenen Rechte soweit wie möglich ein. Wenn du nur surfst und Bürokram machst, reicht ein einfacher eingeschränkter Benutzer.
  3. Verwende immer sichere Passwörter zur Anmeldung an deinem Rechner. Verwende dabei unterschiedliche Passwörter für deinen eingeschränkten Benutzer und deinen Benutzer mit Administratorrechten.
  4. Schalte die Benutzerkontensteuerung auf höchste Stufe. Somit wirst du bei jeglichen Änderungen am System durch irgendwelche Programme vorher um Erlaubnis gefragt. Wenn dann also die Nachfrage nach dem Administratorpasswort kommt, drücke niemals unbedacht auf ja. Prüfe, ob du das gerade selbst verursacht hast und ob du verstehst, was der Computer vorhat. Wenn nicht, dann drücke nein.
  5. Mache immer alle Updates. Immer. Für Betriebssystem, für die Programme.
  6. Mache regelmäßig Backups deiner Daten. Regelmäßig ist nicht einmal im Jahr. Das ist eher einmal in der Woche oder einmal alle 2 Stunden. Das musst du selbst entscheiden, je nachdem wie wertvoll dir deine Daten sind. Stell dir immer vor, jemand klaut deinen Computer und dir bleibt nur das Backup. Wieviele Tage Datenverlust würdest du verkraften?
  7. Trenne die Backups von den richtigen Daten. Also wenn du auf eine externe Festplatte sicherst, dann stecke die nur zur Sicherung an und danach gleich wieder ab. Wenn der böse Virus kommt oder ein Blitzschlag deinen Computer grillt, dann wären die Backups sonst auch wieder in Gefahr. Was nicht am Computer steckt, kann so auch nicht kaputt gehen.
  8. Aber am wichtigsten ist und bleibt: Erst denken, dann klicken!

Mein Tipp: Mach alles runter, Windows schaltet automatisch seinen Defender ein. Der läuft wenigstens in einer Sandbox und hat zumindest eine kleinere Angriffsfläche. Schützen tut der dich natürlich genauso wenig wie alle anderen genannten Produkte.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Ein Link hätte es auch getan:




Hier im Thread gibt es eine aktuellere Variante. Nicht bemerkt, trotz all der Mühe, die du dir gemacht hast?

Nicht bemerkt, trotz all der Mühe, die du dir gemacht hast?

Dank eines Rechtschreibfehlers hat das keiner großen Mühe bedarft. Den kannst du ja anlässlich der nächsten Überarbeitung korrigieren.

Hm, ist ja hier alles etwas eskaliert, wie? :wink:
Wie dem auch sei - Avira zu deinstallieren, ist ja offenbar ein Ding der Unmöglichkeit, bei dem ich fast mein System zerschossen habe! Mittlerweile läuft alles wieder. Ich habe Avira draufgelassen, aber quasi abgeschaltet. Nach wie vor bricht das Update aber bei 98% ab, und alles wird wieder rückgängig gemacht.

Ich habe allerdings eine Sache entdeckt, die ich nicht verstehe: meine system-reservierte Partition ist lediglich 100MB groß - sollte die bei Win10 nicht 500MB groß sein? Wie kann das denn sein? Könnte das der Grund sein, denn ich habe ja bei Fehler 0x800f0922 auch die Info gefunden, dass es an zu wenig Speicherplatz liegen könnte.

Sehe aber auch gerade, dass da jetzt auf einmal der Fehler 0x800f0841 steht!?!

Bin überfodert,
#.

Ist die Hardware vielleicht schon älter? Mein Vater hatte ein vergleichbares Problem. Sein PC war ursprünglich mit Windows 7 ausgestattet. Irgendwann hat er dann auf Windows 10 aktualisiert. Alles lief gut bis zum vorletzten Update. Das brach auch bei 98% ab und stellte den alten Zustand immer wieder her. Der Fehlercode wechselte.
Mein Vater hat sechs Mal, teilweise stundenlang, mit dem Microsoft-Support telefoniert, einen Freiberufler und ein mittelständisches Unternehmen, die auf PC-Installationen spezialisiert waren, bemüht. Niemand hat den Fehler verstehen oder beheben können. Das Ende vom Lied war, dass er sich einen neuen PC gekauft hat.

Sorry, dass das keine hilfreiche Antwort im Sinne deiner Frage ist.

Die Hardware sollte das eigentlich schultern können. Ich nehme an, dass es was mit dem Dual-Boot zu tun hat, in dem ich den Rechner eingerichtet habe. Offenbar wurde der Win7-Wert 100MB übernommen… :frowning:
Bin gerade dabei herauszufinden, ob man die system-reservierte Partition vergrößern kann.
Gruß,
#.

Ich hatte eine ähnliche Situation. Letztendlich habe ich Windows wiederhergestellt („Diesen PC zurücksetzen“) und dann lief das Update durch.

Liegt das jetzt am System oder vielleicht doch an Avira?

Hallo, Avira zu deinstallieren, scheint sehr aufwendig zu sein. Wie dem auch sei - dass das Update nicht installiert wird, liegt m.E. daran, dass die systemreservierte Partition zu klein ist. Zumindest ist das meine heiße Vermutung. Ich bin gerade dabei herauszufinden, wie ich sie nachträglich vergrößern kann - offenbar ist das tatsächlich möglich…
#.

Ich hatte zufällig genau vorgestern den Fall dass ein Kunde mit Laptop kam der noch mit Win10 V.1803 arbeitete.
Das Ding ließ sich einfach nicht updaten. Nach Deinstallation von Avira hat es dann geklappt. Ob das nun Zufall war … ?
Um Avira zu deinstallieren muss jede einzelne Komponente entfernt werden. Wenn es nicht geht steht in der Fehlermeldung welche Komponente (können 5 oder 6 sein) die Installation verhindert hat. Dann diese zuerst weg.

Wieviel Platz ist denn noch auf der Systempartition?

Tach,
bei meinem gestern komplett neu aufgesetztem Rechner mit Win10 ist diese Partition auch nur 100MB groß.

Gibt es da nicht so etwas wie ein „Removal Tool“?
Deinstallierbarkeit kennt man sonst ja nur bei System-Apps und Viren.

Hallo,
100 MB aber bei Win10 definitiv nicht richtig - läuft ohne Probleme?

Ich habe meine systemreservierte Partitition mit AOMEI Partition Assistant vergrößert. Dabei musste leider Win7 dran glauben, was aber nicht so schlimm ist. Habe trotzdem mal den Bootmanager beibehalten, weil das nach wie vor läuft und ich Angst habe, dass es vielleicht nicht mehr klappt, weil die systemreservierte Partitition ja auf einer anderen Platte liegt.

Das Funktionsupdate wurde übrigens nach der Vergößerung wieder erst nicht erfolgreich installiert, dann aber irgendwie schon. Dafür hat dann das Cumulative Update for .NET Framework 3.5 and 4.8 (KB4533002) nicht geklappt.

An Avira setze ich mich beizeiten noch mal ran…

Gruß,
#.

Hallo,
ich werde beizeiten noch einmal einen Versuch starten, Avira den Garaus zu machen.
Hast Du das im abgesicherten Modus gemacht? Vorher alle Avira-Prozesse im Taskmanager beendet?

Platz genug ist auf der Systempartition.

Gruß,
#.

Absolut - am 31.12.19 eingerichtet.

So eine Virenentfernung :slight_smile: ist schwierig.
Ein Systemprogramm ist es ja nicht.

Bei mir sind es von WIN10 selber so eingerichtet 99MB. Und bislang gab es noch nie Probleme mit Updates oder sonst irgendwas.

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