'Wir war ihr Name' oder 'Wie ist ihr Name'

Guten Tag,

ein Arbeitskollege hatte mich heute darauf hingewiesen, dass es nicht „Wie war ihr Name?“ sondern „Wie ist ihr Name?“ heißt. Begründet tut er es mit „Kannte eine, die bei der Rezeption gearbeitet hat“.
Ausgangssituation:
Kunde ruft an, ich nimm ab und stell mich und Firma vor, Kunde stellt sich und Firma vor, erklärt mir sein Anliegen, ich gebe Antwort und will dann entweder weiterleiten oder auflegen, aber zuvor will ich mir nochmal den Namen notieren. Da ich am Anfang nicht zugehört habe, oder der Kunde genuschelt hat oder sonstwas, frag ich nochmal nach dem Namen. „Wie war noch gleich ihr Name?“ … Ist das falsch? Mit „Wie ist ihr Name“ unterstelle ich dem Kunden doch, dass er sich gar nicht vorgestellt hat, bei „war“ hingegen ist es nur ein Hinweis, dass ich es zu Anfang nicht verstanden habe, aus welchen Gründen auch immer, aber im Endeffekt keine Unterstellung oder sowas. Was ist nun „richtiger“?

hi,

ein Arbeitskollege hatte mich heute darauf hingewiesen, dass
es nicht „Wie war ihr Name?“ sondern „Wie ist ihr Name?“
heißt. Begründet tut er es mit „Kannte eine, die bei der
Rezeption gearbeitet hat“.

kommt drauf an.
erstens - aber das ist fürs mündliche egal - heißts „Ihr Name“.
zweitens stimme ich deiner analyse zu. mit „wie war …“ gebe ich zu erkennen, dass ich den namen eigentlich schon vernommen habe, ihn aber nicht ausreichend genau verstanden oder notiert habe. natürlich „war“ der name nicht, sondern „ist“ immer noch. aber die sprechweise hat sich eingebürgert und sie setzt ein deutliches signal.

mit „wie ist …“ sage ich gleichzeitig implizit, dass ich vom angesprochenen noch keine namentliche vorstellung vernommen habe.

m.

Guten Tag,

Hallo,

ein Arbeitskollege hatte mich heute darauf hingewiesen, dass
es nicht „Wie war ihr Name?“ sondern „Wie ist ihr Name?“
heißt. Begründet tut er es mit „Kannte eine, die bei der
Rezeption gearbeitet hat“.

Ja, das behauptet Bastian Sick auch in einem seiner Bücher. Offenbar ist der Aberglaube, der Satz wär falsch, doch weiter verbreitet…
Also jetzt schon mal die Antwort: Nein, „Wie war doch gleich Ihr Name?“ ist völlig in Ordnung.

Ausgangssituation:
Kunde ruft an, ich nimm ab und stell mich und Firma vor, Kunde
stellt sich und Firma vor, erklärt mir sein Anliegen, ich gebe
Antwort und will dann entweder weiterleiten oder auflegen,
aber zuvor will ich mir nochmal den Namen notieren. Da ich am
Anfang nicht zugehört habe, oder der Kunde genuschelt hat oder
sonstwas, frag ich nochmal nach dem Namen. „Wie war noch
gleich ihr Name?“ … Ist das falsch?

Nein. Es mag auf den ersten Blick komisch erscheinen, eine Vergangenheitsform zu verwenden, wo doch der Kunde immer noch heißt, aber hier bezieht man sich nicht auf das Tragen eines Namens an sich (was in der Tat das ganze Leben lang und vllt. sogar über den Tod hinaus anhält), sondern auf die konkrete Situation, in der der Kunde seinen Namen nannte.

Der Satz bedeutet also quasi: „Wie war noch gleich der Name, den Sie mir am Anfang unseres Gesprächs nannten?“

Oder man interpretiert „heißen“ als „sich nennen“: So leuchtet es ein, dass man nicht zwangsläufig danach fragt, wie der Kunde sich früher einst genannt hatte, sondern wie er sich konkret vor 5 Minuten nannte.

André Meinunger hat dazu in seinem Buch Sick of Sick? auch ein Kapitel geschrieben.

Mit „Wie ist ihr Name“
unterstelle ich dem Kunden doch, dass er sich gar nicht
vorgestellt hat, bei „war“ hingegen ist es nur ein Hinweis,
dass ich es zu Anfang nicht verstanden habe, aus welchen
Gründen auch immer, aber im Endeffekt keine Unterstellung oder
sowas.

Genau, seh ich auch so. Mit dem Präteritum wirkt die Frage höflicher, da man ausdrückt, dass man den Namen nicht richtig verstanden oder sich nicht gemerkt hat. Man benutzt das auch im Alltag ab und zu:
Die Wahlen waren erst übernächste Woche, ne?
Was gab’s morgen noch gleich zu essen?
Wann war noch gleich Lauras Geburtstag?
usw.

Was ist nun „richtiger“?

Beides ist richtig.

Liebe Grüße,

  • der, dessen Name André war

Danke
Also mach ich nichts falsch, wenn ich weiterhin „war“ benutze :smile:

Danke Euch!

Also mach ich nichts falsch, wenn ich weiterhin „war“ benutze

Nein - du kannst auch immer sagen, daß Du besonders höflich bist:

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6flichkeitsform#I…

Gruß,
Max

Hallo!

ein Arbeitskollege hatte mich heute darauf hingewiesen, dass
es nicht „Wie war ihr Name?“ sondern „Wie ist ihr Name?“
heißt.

Diese selbsternannten Sprachapostel habe ich sowas von sick … äh … dick … Hängen sich an irgendwelchen Psudo-Kleinigkeiten auf aber haben keine Ahnung von nix nicht. :smile:

Was ist nun „richtiger“?

Ich bevorzuge „war“. Die Begründung steht bei dem, dessen Name André war. :smile:

Gruß,
Max

Hallo zusammen,

auch wenn das „war“ richtig ist. Ich bin mal fürchterlich von jemandem am Telefon zusammengestaucht worden, dass sein Name nicht war, sondern ist… ;-(

Seitdem versuche ich immer, diese Floskel zu umgehen und mir, wenn möglich, den entsprechenden Namen direkt am Anfang des Telefonates zu notieren.

Bina

Also mach ich nichts falsch, wenn ich weiterhin „war“ benutze

)

Im Gegenteil. „Wie ist ihr Name“ klingt nach Polizei, Gericht, Stasi (obwohl die den Namen längst kannte).

Auch wenn der Name nie genannt wurde, ist „war doch gleich“ eine freundliche Aufforderung, das jetzt nachzuholen, ohne einen Vorwurf draus zu machen, etwa so wie „war sicher mein Fehler, aber…“.

Gruss Reinhard

Solche Personen würde ich ordentlich zurückstauchen, am Telefon. :wink:
Naja, wenn’s Kunden sind, ist das vllt. nicht so erträglich, der Kunde ist ja schließlich König. Ich denke, ich würd’s ihm aber trotzdem erklären, dass er im Irrtum ist.

Gruß,

  • André
1 Like

Solche Personen würde ich ordentlich zurückstauchen, am
Telefon. :wink:

Tja, heute würde ich das auch, aber damals war ich noch schüchtern und um Worte verlegen :wink: Und außerdem war’s wirklich irgend wer Hohes aus irgend einem Betrieb. Also jemand, bei dem man sich dann wirklich besser zurückhält…

Gruß,
Bina

Naja, wenn’s Kunden sind, ist das vllt. nicht so erträglich,
der Kunde ist ja schließlich König. Ich denke, ich würd’s ihm
aber trotzdem erklären, dass er im Irrtum ist.

Gruß,

  • André

OT zu ‚Wie war Ihr Name?‘ oder ‚Wie ist Ihr Name?‘
Hallo.

Meist sage ich bei unseren Schnellsprechanrufern bei der Bitte um Durchstellung: „Könnten Sie mir bitte erneut Ihren Namen nennen?“
Oder: „Leider habe ich eben Ihren Namen nicht korrekt verstanden.“

Und ich habe mittlerweile auch keine Hemmung mehr, ums Buchstabieren des Namens zu bitten. Besser, als wenn man dann dem gewünschen Gesprächspartner nicht genau sagen kann, WER ihn denn nun sprechen will…
Vielen Menschen ist auch nicht klar, wie schnell sie beim Melden am Telefon ihren Namen dahinnuscheln - für sie ihr Name lebenslanger täglicher Begleiter… Außerdem ist vielen Anrufern nicht bewusst, dass ggf. diejenigen was „auf den Deckel bekommen“, die den Anrufernamen nicht korrekt notieren. Nach einiger Zeit am Telefon lernt man Gelassenheit…

Zwar hat mich mal ein Mandant angefaucht, ich solle ihn doch nur „pronto“ durchstellen und müsse ihm keinen Brief schreiben, es sei doch egal, wie sich sein Name schreibe, aber das stört mich nicht weiter. Ich bitte ggf. um Verzeihung und erkläre, dass wir den Namen direkt in unsere Kontaktdaten übernehmen möchten. Besagter Mandant hatte einen slawischstämmigen Namen mit mehreren „sz“ und „cz“ und „y“; als er ihn buchstabiert hatte, sagte ich, dass ich verstehe, dass er von den ewigen Nachfragen etwas genervt ist. Später habe ich bei ihm dann nie wieder nachfragen müssen. :wink:

Gruß
ute

Hallo André!

ein Arbeitskollege hatte mich heute darauf hingewiesen, dass
es nicht „Wie war ihr Name?“ sondern „Wie ist ihr Name?“
heißt. Begründet tut er es mit „Kannte eine, die bei der
Rezeption gearbeitet hat“.

Ja, das behauptet Bastian Sick auch in einem seiner Bücher.
Offenbar ist der Aberglaube, der Satz wär falsch, doch weiter
verbreitet…

Bastian Sick behauptet nicht immer falsche Dinge! In dem Artikel, an den Du wahrscheinlich denkst, spricht er sich sogar für das Imperfekt der Höflichkeit aus: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,373….

Liebe Grüße
Immo

Bastian Sick behauptet nicht immer falsche Dinge! In dem
Artikel, an den Du wahrscheinlich denkst, spricht er sich
sogar für das Imperfekt der Höflichkeit aus:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,373….

Hi,
Tatsächlich, ja! Da hab ich ihm Unrecht getan. André Meinunger schrieb trotzdem was (ab Seite 124 bei ihm; ja, ich hab mir ein Inhaltsverzeichnis für sein Buch gemacht :slight_smile:) dazu, aber da kritisiert er weniger die generelle Aussage, als mehr kleinere Details, wie’s scheint.
Hab’s jetzt nicht nochmal nachgelesen.

Ja, ich wollte die Gelegenheit nochmal nutzen, gegen Sick zu wettern und Herrn Meinungers Buch anzupreisen. :smiley:

Grüße,

  • André
1 Like