Im Osten
Hallo Alexandra,
Safrael hat ja schon auf die zwei Erzählungen aufmerksam gemacht.
Die Paradieserzählung ist allerdings sehr irdisch gedacht - mehr als wörtlich gemeint, denn das ist die Erzählung, in der der Mensch aus Erde (eigtl. etwa Ackerkrume) gemacht ist. Es gibt da recht genaue Angaben: Gott pflanzt „einen Garten in Eden, im Osten“, in dem ein Strom entspringt, der sich in vier Arme teilt (nachzulesen in 1 Mose 2,10f). Zur Lokalisierung lies im Wikipedia-Artikel nach:
http://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Eden
Allerdings wussten, denke ich, die Menschen in den Zeiten, in denen diese Geschichten entstanden und erzählt wurden, besser mit mythologischen Orten umzugehen als wir… Ich meine: Nie erzählt die Bibel von einem Versuch, an diesen Ort zurückzukehren, eben weil es ein mythologischer Ort (geworden) ist. Die Menschen konnten offenbar die recht genauen Ortsangaben problemlos damit zusammenbringen, dass der Ort „tatsächlich“ nicht auffindbar war.
Dass dann aus diesem „Garten Eden“ in der Vorstellungswelt ein Paradies wurde, in das man nach dem Tod gelangen kann, ist eine lange Ideengeschichte.
Viele Grüße,
Jule