Ypsilanti feat. Metzger

Moin!

Vor der Wahl hat Y gross herumposaunt - nie mit der Linken und
jetzt umfallen? Nein das geht nicht.

Politische Realitäten weiter ignorieren ist also deine
Meinung?

Was ist denn hier die „politische Realitaet“?
Bestimmt nicht der Zwang zu einer Koalition, schon gar nicht mit der SED.

Keiner hat eine Mehrheit und die FDP stiehlt sich mal wieder
aus der Verantwortung!

Keineswegs. Sie entscheidet nur klar, mit wem sie koalieren moechte, und mit wem nicht.
Solche klaren und nach den Wahlen auch eingehaltenen Aussagen sind wichtig, denn so weiss der Waehler, woran er ggf. ist.

Deine Lösung für das Dilemma? Mal abgeshen vom Rat zukünftig
beine Koalitionsaussagen zu machen?

Neuwahlen.

Gruss,
M.

Keiner hat eine Mehrheit und die FDP stiehlt sich mal wieder
aus der Verantwortung!

ich kann mich an die 80er jahre erinnern, als die fdp immer
in der regierung und damit in der verantwortung war und damals
dafür von der spd übelst als umfallerpartei degradiert wurde
…nun fällt die spd täglich um und die fdp bleibst standhaft,
d.h. es heißt plötzlich die fdp würde sich der verantwortung
nicht stellen - soll sich doch die spd der verantwortung stellen
und mit der anderen stärksten partei (cdu) koalieren, anstatt
abermals auf die fdp zu prügeln, die als einzige aller parteien
wenigsten zu ihrem wort steht

Wahrscheinlich ist es letztlich so, dass wir alle ein Stück weit aus unserer politischen Richtung argumentieren. Da gehts uns nicht viel anders als den Politikern. Gestern abend bei Anne Wlll wars auch wieder so. Im Grunde weiß man immer schon, wie die Diskussion verläuft.
Gruß,
Branden

Lieber Chatairliner!

findet ihr nicht, dass sie beide diese woche größe bewiesen
haben?

Von mir aus gerne.

Mich ermüdet, wie seit Tagen die angesprochene Sau durchs mediale Dorf gescheucht wird mitsamt dieser dramaturgisch stinklangweiligen Rollenverteilung:

 _böses Ypsilanti, gutes Metzger_

Genauso wie man der Metzgerin ein Ideal zu Gute halten kann, kann man ihr auch neurotische Wichtigtuerei und fehlenden Teamgeist (den es auch in der Politik in einem durchaus positiven Sinne als Dienst an einer gemeinsamen Sache geben kann) vorwerfen.

Uns so wie man dem Y. Machtgier und den ganzen Krempel vorwirft (was für ein origineller Vorwurf … Ziel aller Politik ist ja bekanntlich die Machtlosigkeit …), so kann man ihr als Parteilinker auch zu Gute halten, dass sie gerade durch ihren Machtanspruch zum Beispiel an denjenigen Idealen orientiert ist, einige Punkte der (ebenfalls von der SPD als eine Art Wahlversprechen gegebenen!) Agenda durchzusetzen, wie etwa ihre Aussagen zur Energiepolitik oder zu den Studiengebühren.
Diese inhaltlichen „Versprechen“ sind nämlich gewiss nur mit Rot-Grün-(Rot) einhaltbar, nicht aber mit der Großen Koalition.

Persönlich finde ich übrigens „Versprechen“ zu bestimmten inhaltlichen Maßnahmen nicht unbedingt dem „Versprechen“ bezüglich der Koalitionspartnerschaft nachgeordnet, aber das soll jeder sehen, wie er will.

Warum sollte die Wählerin, die die SPD nicht gewählt hätte, hätte sie gewusst, dass Y. sich dann doch tolerieren lassen würde, bitteschön ganz selbstverständlich mehr getäuscht und enttäuscht sein, als jene Wählerin, die die SPD auf Grund ihrer inhaltlichen Aussagen gewählt hatte, und nun sich fragt, warum die SPD in dieser nicht ganz einfachen Situation nicht einfach die Koalitionsfrage so löst, dass die versprochenen Punkte am besten umgesetzt werden können - und das ist halt nun mal Rot-Grün-(Rot) und sonst nichts.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð €


Ich war mir seit Kriegsende darüber klar, dass der deutsche Leser eines auf keinen Fall wollte, nämlich nachdenken.
(Axel Springer)_

Neuwahlen.

So lange bis es ein Ergebnis gibt, dass Mehrheitsfähig ist?
Bis das bescheuerte Volk mal was vernünftiges gewählt hat?

Passt irgendwie nicht so ganz zu meinem Demokratieverständnis…

Wahrscheinlich ist es letztlich so, dass wir alle ein Stück
weit aus unserer politischen Richtung argumentieren. Da gehts
uns nicht viel anders als den Politikern. Gestern abend bei
Anne Wlll wars auch wieder so. Im Grunde weiß man immer schon,
wie die Diskussion verläuft.

Häufig ist es zwar so, aber in dem Fall würde ich es nicht so sehen. Ich war vor der Hessen-Wahl eher unentschlossen und wäre auch mit einer SPD-Regierung einverstanden gewesen. Aber jetzt bin ich strikt gegen eine Regierungsbeteiligung der SPD.

Gruß
Tilo

Hallo Candide,

Warum sollten die Wähler, die die SPD nicht gewählt hätten,
hätten sie gewusst, dass Y. sich dann doch tolerieren lassen
würde, bitteschön ganz selbstverständlich
mehr getäuscht und enttäuscht sein, als jene Wähler, die die
SPD auf Grund ihrer inhaltlichen Aussagen gewählt hatten, und
nun sich fragt, warum die SPD in dieser nicht ganz einfachen
Situation nicht einfach die Koalitionsfrage so löst, dass die
versprochenen Punkte am besten umgesetzt werden können - und
das ist halt nun mal Rot-Grün-(Rot) und sonst nichts.

Das den Diskutanten hier beizubringen ist Mission Impossible. Jeder hat nur seine Sichtweise und die anderen sind Betrüger. Und DAS VOLK ist sowiso völlig bescheuert.

Ich war mir seit Kriegsende darüber klar, dass der deutsche
Leser eines auf keinen Fall wollte, nämlich nachdenken.
(Axel Springer)

Eben.

Gruß
Torsten

Warum sollte die Wählerin, die die SPD nicht gewählt hätte,
hätte sie gewusst, dass Y. sich dann doch tolerieren lassen
würde, bitteschön ganz selbstverständlich
mehr getäuscht und enttäuscht sein, als jene Wählerin, die die
SPD auf Grund ihrer inhaltlichen Aussagen gewählt hatte, und
nun sich fragt, warum die SPD in dieser nicht ganz einfachen
Situation nicht einfach die Koalitionsfrage so löst, dass die
versprochenen Punkte am besten umgesetzt werden können - und
das ist halt nun mal Rot-Grün-(Rot) und sonst nichts.

Ich glaube, es gab mehr als zwei Wähler und ich könnte mir vorstellen, daß darunter einige sind, die die SPD ganz bewußt gewählt haben, weil sie mit der Linken nicht zusammenarbeiten wollte.

Soweit ich mich entsinne, wurde aber eine große Koalition nicht ausgeschlossen. Insofern war sie immer eine Option, so daß zumindest denkbar war, daß sie kommen würde und damit war wiederum auch klar , daß die SPD bei ihrem Programm würde Abstriche machen müssen.

Gruß
C.

Hallo,

Soweit ich mich entsinne, wurde aber eine große Koalition
nicht ausgeschlossen. Insofern war sie immer eine Option, so
daß zumindest denkbar war, daß sie kommen würde und damit war
wiederum auch klar , daß die SPD bei ihrem Programm würde
Abstriche machen müssen.

Meinst Du, soweit haben viele gedacht? Es wird sich doch an anderer Stelle immer beschwert, dass der Wähler dämlich ist.
Das hieße dann einfacher gedacht:

CDU/FDP - Wähler: Koch als MP = 46,2 %
SPD/Linke/Grüne : Koch nicht als MP = 49,3 %

Wie gesagt, jeder liest immer das, ws er möchte :wink:

Gruß
Torsten

Hi Tilo

Ich war vor der Hessen-Wahl eher unentschlossen und
wäre auch mit einer SPD-Regierung einverstanden gewesen. Aber
jetzt bin ich strikt gegen eine Regierungsbeteiligung der SPD.

Die SPD ist mir schon seit Jahren viel zu schlapp und unstrukturiert, insofern ist mir das fast schon egal, ob und wo die regieren.
Ich sympathisiere nach wie vor mit den Konzepten der Grünen.
Gruß,
Branden

CDU/FDP - Wähler: Koch als MP = 46,2 %
SPD/Linke/Grüne : Koch nicht als MP = 49,3 %

Wie gesagt, jeder liest immer das, ws er möchte :wink:

wieso sind doch klare zahlen, die zustande gekommen
sind unter der prämisse „spd KEINE stimmen von Linke“

hätte die spd vorher gesagt: „mit stimmen von Linke“
dann wären andere zahlen herausgekommen

CDU/FDP - Wähler: Koch als MP = 46,2 %
SPD/Linke/Grüne : Koch nicht als MP = 49,3 %

Wie gesagt, jeder liest immer das, ws er möchte :wink:

wieso sind doch klare zahlen, die zustande gekommen
sind unter der prämisse „spd KEINE stimmen von Linke“

Meinst Du da wären plötzlich mehr Leute für Koch gewesen?
Es ging ja hauptsächlich gegen Koch, nicht für Ypsilanti.

hätte die spd vorher gesagt: „mit stimmen von Linke“
dann wären andere zahlen herausgekommen

Das Esoterikforum ist weiter oben :wink:.

Gruß
Torsten

Hallöchen,

daß zumindest denkbar war, daß sie kommen würde und damit war
wiederum auch klar , daß die SPD bei ihrem Programm würde
Abstriche machen müssen.

Meinst Du, soweit haben viele gedacht?

keine Ahnung, wieviele so gedacht haben, aber einige werden es wohl gewesen sein. Aber es stimmt schon: denken gehört wahrscheinlich nicht zu den Hauptbeschäftigungen der Wähler vor Wahlen.

Wie gesagt, jeder liest immer das, ws er möchte :wink:

Mir geht es rein um das Verhalten der Parteien und auf die Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit von Politikern bzw. der Aussagen vor Wahlen. Ich hab mit Hessen nichts am Hut und ich halte werder Ysilanti noch Koch für einen erstrebenswerten Kandidaten für das Amt.

Gruß
C.

Meinst Du da wären plötzlich mehr Leute für Koch gewesen?
Es ging ja hauptsächlich gegen Koch, nicht für Ypsilanti.

hab ich nicht geschrieben, aber es ist wie in der
physik: andere bedingungen, andere ergebnisse

hätte die spd vorher gesagt: „mit stimmen von Linke“
dann wären andere zahlen herausgekommen

Das Esoterikforum ist weiter oben :wink:.

dies rate ich dir, denn du setzt ja voraus, dass die gleichen
zahlen herausgekommen wären - die wahrscheinlichkeit, dass
alle wähler bei ihrer wahl geblieben wären geht gegen NULL

du: esoterik bzw. wunschdenken
ich: wissenschaft der entscheidungstheorie

Hallo!

Das sehe ich anders: wenn mit dem aktuellen Wahlergebnis keine Regierungsbildung moeglich ist, muessen die Parteien sich klar dazu aeussern, mit wem sie ggf. koalieren wollen und mit wem nicht. Dann kann neu gewaehlt werden.

Das Volk hat den Parteien in Hessen auf keinen fall den Auftrag gegeben, eine rot-rot-gruene Koalition zu bilden, denn einige Waehler haetten die SPD unter diesen Vorzeichen garantiert nicht gewaehlt.

Daher muessen nun konkretere Aussagen seitens der Parteien kommen, so dass der Waehler noch klarer sieht, was ihn erwartet, wenn er eine Partei waehlt.

Eigentlich ist das ganz einfach, ich verstehe nicht, weshalb manche Leute denken, dass unter Verwendung des aktuellen Wahlergebnisses mit Gewalt eine irgendwie zusammengewuerfelte Koalition gebildet werden muss.
Wenn es nicht geht, muss man eben den Auftrag an den Waehler zurueckgeben und neu waehlen. Wo ist das Problem?

Gruss,
M.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Neuwahlen? Wohl verrückt?

Wenn es nicht geht, muss man eben den Auftrag an den Waehler
zurueckgeben und neu waehlen. Wo ist das Problem?

Moment mal, Du sagst doch immer, der Deutsche wählt sowieso immer Scheiße, wieso dann Steuergelder (Meine!) dafür verbraten, dass er wieder Scheiße wählt?

Es wurde gewählt, die politischen Dilletanten in Hessen haben sich zu arrangieren, ob mit oder ohne Koch/Ypsilanti ist mittlerweile fast egal…

b.

Zustimmung …
Hallo Mathias,

ich möchte nur mal zustimmen, damit nicht der Eindruck entsteht, Du wärst mit der Ansicht allein. :smile:

Gruß, Rainer

Moin!

Danke Rainer, fuer den Support!

Wenn es nicht geht, muss man eben den Auftrag an den Waehler
zurueckgeben und neu waehlen. Wo ist das Problem?

Moment mal, Du sagst doch immer, der Deutsche wählt sowieso
immer Scheiße, wieso dann Steuergelder (Meine!) dafür
verbraten, dass er wieder Scheiße wählt?

Der Hesse jedenfalls hat in der Tat so richtig „scheisse“ gewaehlt…

Er muss nun eben solange waehlen, bis eine handlungsfaehige Koalition gebildet werden kann.

Es wurde gewählt, die politischen Dilletanten in Hessen haben
sich zu arrangieren, ob mit oder ohne Koch/Ypsilanti ist
mittlerweile fast egal…

Das wiederum sehe ich anders, Koch ist der einzige in diesem linken Molloch Hessen, der ansatzweise verstanden hat, wie die Erfvordernisse der Zukunft aussehen…

M.

Lieber exc!

Warum sollte die Wählerin, die die SPD nicht gewählt hätte,
hätte sie gewusst, dass Y. sich dann doch tolerieren lassen
würde, bitteschön ganz selbstverständlich
mehr getäuscht und enttäuscht sein, als jene Wählerin, die die
SPD auf Grund ihrer inhaltlichen Aussagen gewählt hatte, und
nun sich fragt, warum die SPD in dieser nicht ganz einfachen
Situation nicht einfach die Koalitionsfrage so löst, dass die
versprochenen Punkte am besten umgesetzt werden können - und
das ist halt nun mal Rot-Grün-(Rot) und sonst nichts.

Ich glaube, es gab mehr als zwei Wähler

Richtig, es gibt mehr als zwei Arten von SPD-Wählerinnen.

und ich könnte mir
vorstellen, daß darunter einige sind, die die SPD ganz bewußt
gewählt haben, weil sie mit der Linken nicht zusammenarbeiten
wollte.

Ebenfalls richtig!
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass einige darunter waren, die die SPD ganz bewusst gewählt haben, weil sie davon ausgingen, dass die SPD dann doch mit der Linken zusammenarbeiten würde, wenns nicht anders gehen würde um Koch zu verhindern und um die versprochene Agenda durchzubringen.

Es gibt halt solche und solche und solche.

Und es gibt eben nicht den dieser Tage vielbeschworenen einen homogenen Block von getäuschten SPD-Wählern. Die einen sind so getäuscht, die anderen anders.

Große Koalition
Insofern war sie immer eine Option, so
daß zumindest denkbar war, daß sie kommen würde und damit war
wiederum auch klar , daß die SPD bei ihrem Programm würde
Abstriche machen müssen.

Das ist mein Punkt: Warum soll die Koalitionsfrage unbedingt höherwertig sein als die Frage der Programmatik?

Es war doch wohl auch ganz genauso jedem klar, dass -allen Beteuerungen zum Trotz- die SPD u.U. auch in punkto Koalitionsaussagen Abstriche machen könnte (die Möglichkeit, dass die SPD eventuell nicht zu ihrer Aussage stehen würde, wurde in allen Massenmedien breit diskutiert vor der Wahl).

Eine Koalition bzw. Tolerierung der SPD mit der Linken auf Länderebene im Westen war seit der Fusion von PDS+WASG nur eine Frage der Zeit und Gelegenheit, und dass Hessen bei einem bestimmten Wahlausgang eine solche Gelegenheit sein könnte hat auch jeder einigermaßen informierte SPD-Wähler vor seiner Stimmabgabe gewusst.

Meine Aussage war: warum ist eine solche wahlkampftaktische „Lüge“ bezüglich der Koalitionsfrage per se höherwertiger als etwa -um nur ein Beipiel zu bringen- die stets wiederkehrende wahlkampftaktische „Lüge“, man denke gar nicht an Steuererhöhungen, obwohl jedem klar ist, dass man sie nachher doch beschließen würde ohne dass dabei irgendeine unbedeutende Metzgerin aus der dritten Reihe zur „Rächerin der Getäuschten“ stilisiert wird.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð €


Ich verabscheue Lügen und Zyniker.
(Dagmar d’Arc, La Pucelle d’Wiesbade)_

Nabend,

Danke Rainer, fuer den Support!

Nenn mich nicht Rainer, Horst!

Er muss nun eben solange waehlen, bis eine handlungsfaehige
Koalition gebildet werden kann.

In dem er immer und immer wieder scheiße wählt, genau.

Auch wenn Du in Bayern wohnst und nur die eine Staatspartei an der Regierung kennst, es geht einfach nicht, dauernd wählen zu lassen, bis Euch das Ergebnis passt.

b.