Zehnjährige Grundschule?

Da stimmt einfach nicht. Sicher haben nicht nur wir an unserem
Kleinstadtgymnasium neben deutschen auch türkische, aus
Russland ausgesiedelte, irakische usw. Kinder.
Und die Eltern unserer Kinder sich nicht nur Akademiker,
sondern auch Handwerker, Facharbeiter, Bauern …
Mir scheint, es gerät etwas aus dem Blick, dass ein Vater, der
seinem Sohn den elterlichen Betrieb übergeben will, den Filius
eben aus diesem Grund nicht aufs Gymnasium schickt.

Mir scheint du hast einfach den Punkt meiner Ausführungen nicht verstanden. Es geht eben darum, dass nicht mehr jeder Abitur machen muss um einen vernünftigen Job zu bekommen. Derzeit ist das Ergebnis nach 10 Jahren Schulbildung so schwach, dass man selbst für viele Ausbildungsberufe ein Abitur braucht. Das ist der falsche Weg. Es gilt die 10 jährige Schulbildung wieder aufzuwerten.

Was deine türkischen, russischen, oder sonstwie ausländischen Schüler angeht - glaubst du nicht, dass es im Zweifel kontraproduktiv ist, wenn sie von vorneherein ausgesiebt werden und gemeinsam in Loser-Pferche (aka Hauptschulen) gesteckt werden? Wo sie sich gemeinsam runterziehen können? Egal wie du da hinkommst, wenn du auf ner Hauptschule landest wird es extrem schwer für dich da wieder rauszukommen. Der einzige Weg, wie man auch Schülern mit Migrationshintergrund eine Schulbildung auf hohem Niveau zu ermöglichen besteht darin sie nicht von vorneherein davon zu überzeugen dass sie wertlos sind und darüber und sie gleichzeitig in eine Klasse mit motivierten und guten Schülern zu stecken, wo man sich gegenseitig voranbringen kann.

Ich war froh, so bald wie möglich ein Gymnasium besuchen zu
können. Nie mehr im Leben hab ich mich so gelangweilt wie in
der Grundschule, so bunt und abwechslungsreich das auch war.
Ich wollte lernen, spielen konnte ich zu Hause.
Schönen Gruß!
Hannes

Naja. Das was man im Westen Gymnasium nennt ist ja auch, sagen wir mal, nicht unbedingt dass, was man als gute Schulbildung bezeichnen kann. Wenn es einen Wandel geben soll, so muss man das Niveau wieder auf ein Level bringen, wo das Abitur tatsächlich wieder einen höheren Bildungsabschluss bedeutete.

Anders gesagt: Als ich in der 8ten Klasse von meiner Polytechnischen Obrschule auf ein westberliner Gymnasium wechselt war ich unterfordert wie noch nie zuvor in meinem Leben. Das Einzige, was wenigstens ein wenig anstrengend war, waren die 1.5 Jahre Englisch und das halbe Jahr Französisch dass ich wieder aufholen musste - und ich war nicht grade ein Vorzeigeschüler in der POS.

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Hallo,

du siehst das völlig falsch, bzw. hast es falsch verstanden. Glaubst du, wir haben in der DDR von der 1. - 10. Klasse nur Buchstaben gemalt??? Hallo??? Der Vergleich „Grundschule“ bis zur 10. Klasse war allerdings auch äußerst unpräzise… Einigen wir uns doch auf „Allgemeinbildende Schule“, in der die Kinder zusammen bleiben und zusammen lernen können.

Auch ich bin der Meinung, dass unser Bildungssystem dem jetzigen WEIT überlegen war. Ich habe selbst 2 Kinder, und kann das daher auch recht gut beurteilen. Allgemeinbildung? Ha! An welcher Schule lernt man heute denn noch sowas? Guck dir mal die heutige Jugend an, du wirst kaum einen finden, der dir aus dem Stand die Minister unserer Regierung aufzählen kann, ein Volkslied singen, ein Schiller-Gedicht aufsagen und und und.

Klar mag das aus deiner Sicht vielleicht nicht so wichtig sein, aber selbst mit der Muttersprache hapert es doch überall. Welcher Jugendliche bringt denn einen normalen Text fehlerfrei und grammatikalisch richtig zu Papier?

Weißt du, auch bei uns gab es schlechte Schüler, die durchaus auch sitzengeblieben sind, aber diese wurden dann auch besser gefördert und haben zum größten Teil auch einen Abschluss zur 8. Klasse geschafft. Und es gab auch richtig gute Schüler, die dann ab der 8. Klasse eine erweiterte Oberschule besuchen konnten und das Abitur machten. Und ich finde, genauso sollte es sein. In diesem Alter haben sie nämlich durchaus schon so viel Weitblick, um an ihr weiteres Leben zu denken. Die frühe Selektierung dient meiner Meinung nach nur dem Ego der Eltern. Und fördert Standesdünkel und Diskriminierung und versaut vielen Kindern schon in der 5. Klasse ihre ganze Zukunft.

Also bitte nicht verteufeln, was man nicht kennt.

LG, Conny

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Hallo,

ich muss dir mal sagen, ich mag dich, ohne dich zu kennen :wink:

Ganz meine Meinung.

LG, Conny

Hallo Nick,

ein dreigliedriges Schulsystem, bei dem die Kinder nach dem 4ten oder 6ten Klasse und weiterführenden Schulen mit verschiedenen Leistungsstufe selektiert werden gibt es weltweit in

  • Deutschland
  • Österreich
  • Schweiz
  • Luxemburg
  • Nordirland

Die Gemeinschaftsschule ist auf diesen Planeten der Normalfall!

Es ist faszinierend zu sehen, wie die Gläubigen des Mehrgliedrigen Schulsystems auf diese Information reagieren; eine Interessante Mischung aus Leugnung, Entsetzen, Unverständnis und Widerwillen.

Falls du zu denen gehörst, die davon überzeugt sind, das es ohne mehrgliedriges Schulsystem nicht geht und alles Andere nur Irrsinn ist, so kann ich dich beruhigen. Du wirst diese Information bald wieder verdrängen.

Gruß
Carlos

Hi,

Auf nem GEW-Poster war mal zu lesen:

In der OECD gibt es nur noch 17 Länder, in denen die Kinder
mit 10 Jahren auf verschiedene Schularten verteilt werden.
16 davon sind in Deutschland.

Weil sie billigger sind, oder weil sie bessere Qualifikationen
liefern?

Ich glaube nicht, dass das dreigliedrige System eine der beiden Eigenschaften erfüllt. Gegen „billiger“ spricht, dass es ein viel höherer Verwaltungsaufwand ist drei Systeme zu verwalten. Gegen die bessere Quallifikation spricht die Tatsache, dass wir im Ländervergleich nicht die Spitzenposition belegen, wenn wir schon so ein tolles System haben. Würden Gymnasien wirklich nach Leistungsfähigkeit differenzieren (was man bei den verschiedenartigen Begabungen der Schüler eh nicht kann), dann hätten sie ja noch ihre Berechtigung. Wie einige Studien aber zeigen, läuft es beim Gymnasium eher auf eine soziale Filterung hinaus, und das hat nichts mehr mit Bildung zu tun.

Nick

Andreas

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Guten Abend.

Im Gymi musste man ja schon immer auf die langsamen warten…

Eigentlich erübrigt sich hier jede weitere Antwort, oder?
Du läßt Dich mit Deiner gymnasialen OBerschichtattitüde nie und nimmer auf eine Diskussion um gemeinsames Lernen ein.

Was bedeutet in diesem Zusammenhang „solide“?

Solide im Sinne, daß die wesentlichen Lehrplananforderungen erreicht werden, daß die Abschlußprüfung gemeistert wird und daß die Schüler insbesondere anwendungsbereite Kenntnisse und vielfältiges Können mit aus der Schule nehmen.

Meinst Du mit „Niveau des Gymnasiums“ das, wie man es sich wünschen
sollte, oder so wie es heute ist

Hierzu gab es jüngst eine interessante Diskussion:

/t/freistaat-sachsen-bei-pisa-vorn/5844295/8

/t/freistaat-sachsen-bei-pisa-vorn/5844295/28

Man kann bestimmte Vorstellungen des gegliederten Schulsystems nicht auf horizontale, integrierte Schulsysteme übertragen.

Eine integrierte Schule geistig auszuschöpfen und de facto ein Gymnasium für alle zu bauen, wie es sich Humboldt wünschte, erfordert viel Mühe und einen langfristigen Reformprozeß des Schulwesens.

Doch selbst, wenn ein integratives Schulsystem zum Ende der 10. Klasse ingesamt eher das Niveau einer Realschule sichern würde, wäre der Gewinn für die Gesellschaft erstrebenswert, denn die vermeintlich höhere Bildung des Gymnasiums für eine kleine Zahl Schüler wird zuungunsten vieler anderer erreicht, die in den Realschulen und besonders in den Hauptschulen systematisch und menschenunwürdig links liegengelassen werden.

Nicht zuletzt hieße die Auflösung des gegliederten Schulsystems auch, endlich den völlig überkommenen und faktisch völlig falschen Begabungsbegriff der Ständegesellschaft über Bord zu werfen.

bleibt nur 3. oder?

Eine Schulreform zu diskutieren unter der Prämisse „Es ist nicht genügend Geld da“, ist sinnlos. Kultur und Schule erfordern Investitionen.

Des weiteren: Die empirischen Erfahrungen mit integrierten Schulen lassen sich paraphrasieren zu „Die Schlechten werden besser, die Guten werden nicht schlechter.“.

Wie oben erläutert kann ich mir es sehr wohl vorstellen.
Ich kann es mir nur nicht vorstellen, wie…

Und weswegen verstehst Du das Wie nicht?
Über welche althergebrachten Vorstellungen stolperst Du denn? :smile:

Beispiele

Schreibe ich Dir in einem weiteren Kommentar. :smile:

Gute Nacht

Tach,

Jetzt die Frage: Wie darf man sich sowas vorstellen? Sind dann
alle mit der zehnten Klasse auf dem Stand vom Gymnasium? Lässt
man die Schwächeren Schüler einfach immer wieder sitzen?

Ich bin zwar auch eher für ein gegliedertes Schulsystem, aber für eines, das tatsächlich Leute fördert. Ein Gymnasium tut das nicht. Es ist einfach nur irgendeine Schule mit mehr Stoff und arroganteren Schülern.

Auch finde ich den Trend, dass irgendwelche Hochschulreifen inflationär vertrieben werden, mehr als bedenklich. Dann mag zwar Deutschland kurzfristig als unglaublich studierfreudiges Volk dastehen, aber das sagt einiges aus über die Aussagekraft unseres Schul- und Notensystems.

Folgeproblem ist, dass den Schülern Traumkarrieren vorgelogen werden, wenn sie denn nur alle studieren. Vll hält dieser Traum auch noch während des Studiums, aber die Realität bricht dann am Arbeitsmarkt über sie herein. Es gibt einfach nicht genügend Jobs auf dem Level, während Handwerk und Facharbeiter ausbluten. Ok, Deutschland beschreitet wunderbar den Weg des Dienstleistungslandes, aber wenn bald alle Konzerne nach Asien ausgewandert sind, braucht sich von den Politikern keiner wundern.

Ich kanns mir ehrlich nicht vorstellen, dass sowas wie
Energieerhaltungssatz, Schalenmodell der Chemie oder auch nur
quadratische Gleichungen oder zwei Fremdsprachen auch nur
annähernd 100% der an deutschen Schulen Anwesenden bewältigen,
oder?

Ich vermute mal, dass es ein äußerst durchlässiges und flexibles System sein müsste. Man könnte sich auch an den amerikanischen Highschools anlehnen und dasselbe Fach in 3 Schwierigkeitsstufen anbieten. Dann kann jeder seinen Neigungen nachgehen, z.B. Stufe1 in Mathe, aber STufe3 in Deutsch - Dies sollte dann auch im Zeugnis so stehen, damit eine Uni oder ein Unternehmen den Bewerber besser einschätzen kann.

Aber so wirds nicht werden, da unser Schul- und Studiensystem nicht in Richtung „freies Denken“, sondern möglichst „viel strukturieren“ und „Rahmen vorgeben“ geht.

Also egal wie’s kommt und egal, von welcher Partei es kommt, wir befinden uns am Bildungsabgrund. Ein kleiner Stups in die falsche Richtung wird genügen :wink:

Gruß, Leebo

PS: Der Kommentar ist jetzt apokalyptischer geworden, als ich eigentlich wollte:smiley:

Folgeproblem ist, dass den Schülern Traumkarrieren vorgelogen
werden, wenn sie denn nur alle studieren. Vll hält dieser
Traum auch noch während des Studiums, aber die Realität bricht
dann am Arbeitsmarkt über sie herein. Es gibt einfach nicht
genügend Jobs auf dem Level, während Handwerk und Facharbeiter
ausbluten.

Blödsinn.

Die Studentenzahlen in Deutschland sind unterdurchschnittlich und in sehr vielen Branchen fehlt es an guten Absolventen. Wenn ich mich im Kreise meiner Freund und ehemaligen Mitabiturienten umsehe, dann sind sehr viele „Traumkarrieren“ dabei und nur sehr wenige stehen ohne Job da.

Die paar, die ohne Job dastehen sind allerdings auch die, wo vorher abzusehen war, dass es später mal schwerer werden könnte (Stichwort Geoökologie und Politikwissenschaften).

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Tief in die Kiste gegriffen! (viel Text)
Hier zu Deinen Beispielen einige Auszüge des Pflichtlehrstoffs
ungegliederter Schulen. Ist hoffentlich ausführlich und amtlich genug
für Dich. :wink: Man beachte die Jahreszahlen.

Quadratische Gleichungen

**Lehrplan Mathematik, 8. Schuljahr, achtjährige Grundschule, 1951**

1. Volkswirtschaftliches Rechnen...............................40 Std.
2. Arithmetik..................................................70 Std.
3. Geometrie...................................................90 Std.


Auszüge:

2.7 Einfache quadratische Gleichungen (10 Std.)



**Lehrplan Mathematik, 9. Schuljahr, Zehnklassenschule, 1951**

1. Arithmetik, Algebra, Analysis...............................70 Std.
2. Geometrie..................................................130 Std.


Auszüge:

1.1 Quadratische Funktionen, quadratische Gleichungen (40 Std.)

1.11 Rechnerische Lösung (20 Std.)
1.12 Zeichnerische Lösung (10 Std.)
1.13 Schwierige und eingekleidete Aufgaben (10 Std.)



**Lehrplan Mathematik, Klasse 9, polytechnische Oberschule, 1959**

1. Rechnen unter Verwendung allgemeiner Zahlensymbole..........25 Std.
2. Funktionen.................................................110 Std.
3. Darstellende Geometrie......................................15 Std.


Auszüge:

2.2 Quadratische Funktionen (10 Std.)

2.3 Quadratische Bestimmungsgleichungen (20 Std.)

Atome und Atommodell; Energie und Energiesatz


Es geht etwas durcheinander, da ich lehrplanweise vorgegangen bin.
Ich habe aus Rücksicht auf den Kontext auch immer den vollständigen
Absatz hingeschrieben, wenn die gesuchten Sachverhalte auftauchten.

**Lehrplan Physik, 6. Schuljahr, achtjährige Grundschule, 1951**

1. Eigenschaften von Körpern und ihre Messung..................23 Std.
2. Wärmelehre..................................................34 Std.
3. Akustik.....................................................17 Std.


Auszüge:

1.1 (6 Std.)

Raumerfüllung und gegenseitige Verdrängung der Körper,
Längen, Flächen, Rauminhalte,
Meßinstrumente, Längenmessung, Rauminhaltsmessung,
Wasserverdrängung,
Von der Teilchen- und Molekülvorstellung.
Aggregatzustände,
Rauminhalt, Aggregatzustand und Körperform

2.3 (5 Std.)

Unterschied zwischen Temperatur und Wärmemenge,
Die Wärmeeinheit, Wärmeenergie



**Lehrplan Physik, 7. Schuljahr, achtjährige Grundschule, 1951**

1. Optik.......................................................25 Std.
2. Mechanik....................................................49 Std.
3. Witterungskunde..............................................5 Std.


Auszüge:

2.8 (4 Std.)

Arbeit, Arbeitsvermögen, Leistung,
Der Kraftwagen,
Die Lokomotive

2.9 (3 Std.)

Von den Molekülen und den Molekularkräften,
Kohäsion, Adhäsion



**Lehrplan Physik, 8. Schuljahr, achtjährige Grundschule, 1951**

1. Magnetismus und Elektrizität................................50 Std.
2. Die Verrichtung von Arbeit durch Maschinen. Energie. .......24 Std.


Auszüge:

1.8 (8 Std.)

Die Erzeugung des elektrischen Stromes durch Bewegung. Induktion.
Rotierende elektrische Maschinen.
Ruhende elektrische Maschinen. Der Transformator.
Elektrische und magnetische Energie

2.4 (6 Std.)

Der Energiebegriff, Energieumwandlungen,
Wiederholung der bisher kennengelernten Energieformen,
Satz von der Erhaltung der Energie,
Die Unmöglichkeit des Perpetuum mobile



**Lehrplan Chemie, 7. Schuljahr, achtjährige Grundschule, 1951**

1. Einführung des Begriffs "chemische Reaktion", Beispiele......2 Std.
2. Der Vebrennungsvorgang - Oxydation...........................9 Std.
3. Die chemischen Grundbegriffe.................................5 Std.
4. Wasser und Wasserstoff......................................12 Std.
5. Reduktion....................................................8 Std.
6. Basen........................................................5 Std.
7. Säuren.......................................................5 Std.
8. Salze.......................................................10 Std.
9. Salzsäure - Chlor - Kochsalz................................10 Std.
10. Systematisierung und Wiederholung...........................5 Std.


Auszüge:

3. Die chemnischen Grundbegriffe

Element - Verbindung - Gemisch,
Analyse und Synthese,
Gesetz von Lomonossow,
Molekularer Aufbau der Stoffe,
Deutung des Aggregatzustandes,
Atombau,
Atomsymbole,
Isotope,
Beispiele für chemische Strukturformeln und Gleichungen



**Lehrplan Chemie, 8. Schuljahr, achtjährige Grundschule, 1951**

1. Die chemischen Verbindungsgesetze...........................10 Std.
2. Der Schwefel und seine wichtigsten Verbindungen.............12 Std.
3. Der Kohlenstoff und seine wichtigsten Verbindungen...........5 Std.
4. Die Kohlen - feste und gasförmige Brennstoffe................6 Std.
5. Einige Stoffe des Erdbodens und ihre Verwendung..............8 Std.
6. Eisen - Stahl und andere Metalle.............................9 Std.
7. Der Stickstoff und seine Verbindungen........................9 Std.
8. Systematisierung und Wiederholung............................5 Std.


Auszüge:

1. Die chemische Verbindungsgesetze

Gesetz der festen Gewichtsverhältnisse,
Gesetz der vielfachen Gewichtsverhältnisse,
Deutung der Gesetze mit Hilfe der Atomtheorie,
Atomgewicht, Molekulargewicht,
Grammatom, Grammolekül,
Stöchiometrische Rechnungen



**Lehrplan Chemie, Klasse 10, Zehnklassenschule, 1951**

1. Abriß der chemischen Technologie............................82 Std.
2. Der Atombau der Materie, Kernchemie.........................20 Std.
3. Wiederholung, Prüfungsvorbereitung, Prüfung.................18 Std.


Auszüge:

2.1 Atombau (10 Std.)

Der Aufbau der Atome, Atommodelle, Periodensystem,
Das sommerfeldsche Atommodell.
Lehrervortrag: Von der Quantennatur des Atoms. Die Grenzen der klassischen Theorien, Elektronenwellen, Aufenthaltswahrscheinlichkeit, Orbitale

2.2 Kernchemie (10 Std.)

Der Atomkern. Protonen, Neutronen. Kernkraft.
Neutronenzerfall, Kernreaktionen, Kernumwandlungen,
Methoden und Hilfsmittel der Kernchemie,
Kernenergie



**Lehrplan Physik, Klasse 9, Zehnklassenschule, 1951**

1. Mechanik....................................................66 Std.
2. Wärmelehre..................................................45 Std.
3. Wiederholung, Zwischenprüfung................................9 Std.


Auszüge:

1.3 Dynamik (15 Std.)

1.3.5 Arbeit, Leistung, mechanische Energie (Wiederholung)

1.3.6 Impuls und Impulserhaltungssatz

1.3.7 Der zentrale Stoß
Elastischer Stoß, unelastischer Stoß,
Anwendung des Energiesatzes und des Impulssatzes


2.3 Aggregatszustandsänderungen (8 Std.)

2.3.1
Schmelzen und Erstarren, Sieden und Kondensieren,
Erhaltung der Wärmemenge

2.4 mechanisches Wärmeäquivalent (2 Std.)

2.5 Wärmekraftmaschinen (9 Std.)

Dampfmaschinen,
Verbrennungsmotoren,
Turbinen;
Energieumwandlung, Carnotscher Kreisprozeß,
Der Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine



**Lehrplan Physik, Klasse 10, Zehnklassenschule, 1951**

1. Wellenlehre und Akustik.....................................24 Std.
2. Optik.......................................................30 Std.
3. Elektrodynamik..............................................48 Std.
4. Wiederholung, Prüfungsvorbereitung, Prüfung.................18 Std.


Auszüge:

2.4 Welleneigenschaften des Lichtes (8 Std.)

Interferenzerscheinungen,
Lehrervortrag: Von der Quantennatur des Lichtes. Photonen.


3.4 Elektronenemission (6 Std.)

3.4.2 Quantentheorie und photoelektrischer Effekt



**Lehrplan Physik, Klasse 6, polytechnische Oberschule, 1959**

1. Elementare Grundlagen der Mechanik..........................39 Std.
2. Wärmelehre..................................................29 Std.
3. Akustik......................................................5 Std.
4. Optik.......................................................17 Std.


Auszüge:

1.4 Einiges über Flüssigkeiten (13 Std.)

1.43
Teilchen, Moleküle und Molekularkräfte,
Kohäsion und Adhäsion,
Die Kapilllarität und ihre Bedeutung für den Boden


2.2 Wärmequellen (3 Std.)

Wärmequellen: die Sonne, die Erde, Verbrennung, Elektrizität, Reibung,
Wichtige Brennstoffe (Öl, Gase, Kohle, Holz),
Öfen im Elternhaus (Kachelofen, elektrischer Herd, Gasherd, Kohleofen usw.),
Wärmegeräte in der Industrie und in der Landwirtschaft (Muffelöfen, Schmelzöfen, Futterdämpfer usw.),
Temperatur und Wärmemenge



**Lehrplan Physik, Klasse 7, polytechnische Oberschule, 1959**

1. Mechanik....................................................75 Std.
2. Akustik.....................................................15 Std.


Auszüge:

1.3 Arbeit, Leistung, Maschinen (20 Std.)

Die Goldene Regel der Mechanik, mechanische Arbeit, Arbeitsvermögen,
Leistung, die Maßeinheiten für Arbeit (kpm) und für Leistung (kpm/s, PS, W, kW),
Berechnungen von Arbeit und Leistung in Natur und Technik,
Die Reibung, Reibung und Fortbewegung, Reibung und Bremsen,
Technische Hilfsmittel zur Verringerung der Reibung (Schmierung, Gleitlager, Kugellager, Rollenlager),
Druck und Druckkraft, die Maßeinheit des Druckes (at, kp/cm^2),
Berechnungen des Druckes (Bagger, Raupenschlepper, Fußbodenbelastung, Pressen, gummibereifte Wagen, Panzer)

Die mechanische Energie, Energie der Lage, Energie der Bewegung,
Energieumwandlungen, Wirkungsgrad,
Satz von der Erhaltung der Energie.
Die Wirkung der Gesetze der Mechanik an Maschinen.
Das Fahrrad, die Nähmaschine, die Lokomotive

Stadtschulen: Einige industrielle Maschinen (z.B. Bohrmaschinen, Drehmaschine,
Kurzhobelmaschine), Die Bedeutung der Werkzeugmaschinen in der DDR,
Die Bedeutung des Ingenieurwesens für die sozialistische Gesellschaft

Landschulen: Einige landwirtschaftliche Maschinen (z.B. Kombine, Drillmaschine, Kartoffellegemaschine),
Die Bedeutung der Mechanisierung der Landwirtschaft in der DDR,
Die Bedeutung der genossenschaftlichen Agrargroßbetriebe für die sozialistische Gesellschaft



**Lehrplan Physik, Klasse 8, polytechnische Oberschule, 1959**

1. Wärmelehre..................................................35 Std.
2. Elektrizitätslehre..........................................55 Std.


Auszüge:

1.1 Wärme als Molekularbewegung (4 Std.)

Moleküle und ihre Bewegungen,
Moleküle in festen, flüssigen und gasförmigen Körpern,
Brownsche Bewegung,
Diffusion,
Temperatur, Wärmemenge, Energie,
Der absolute Nullpunkt,
Die Kelvin-Skala

1.3 Wärme als Energieform (10 Std.)

Die Wärmemenge und ihre Maßeinheit,
Wärmeaustausch, Mischungstemperatur,
Spezifische Wärme von festen Körpern und Flüssigkeiten,
Aggregatzustände, Struktur der Körper,
Zuständsänderungen und kinetische Wärmetheorie:
Schmelzen und Erstarren, Schmelzwärme,
Verdunsten, Sieden, Kondensieren, Kondensationswärme,
Die Energieumwandlung: Kompression und Expansion, Reibungswärme,
das mechanische Wärmeäquivalent, Heizwert, Brennstoffe,
Der Satz von der Erhaltung der Energie.
3 verbindliche Schülerexperimente

2.4 Leistung und Arbeit des elektrischen Stromes

Die elektrische Leistung und ihre Einheiten,
Die elektrische Arbeit und ihre Einheiten,
Das elektrische Wärmeäquivalent,
Die elektrische Energie,
Berechnungen von Arbeit, Leistung und Energie,
2 verbindliche Schülerexperimente



**Lehrplan Physik, Klasse 9, polytechnische Oberschule, 1959**

1. Elektrizitätslehre..........................................42 Std.
2. Mechanik....................................................42 Std.
3. Physikalisches Praktikum.....................................6 Std.


Auszüge:

1.4 Der Wechselstromkreis (8 Std.)

Induktion einer Wechselspannung durch eine sich drehende Leiterschleife im Magnetfeld,
Der "sinusförmige" Wechselstrom (die Sinuskurve ist geometrisch herzuleiten),
Frequenzmessungen,
Das Prinzip der Wechselstrommaschine,
Generatorbetrieb, Motorbetrieb,
Effektivwerte,
Messung von Strom und Spannung im Wechselstromkreis,
Der Einfluß des ohmschen Widerstandes, eines Kondensators oder einer Spule auf Strom, Spannung und Phase im Wechselstromkreis,
Die Erweiterung des Ohmschen Gesetzes auf den Wechselstromkreis,
Scheinwiderstand, Blindwiderstand,
Die Leistung einer Wechselstrommaschine. Leistungsfaktor (cos phi).

2.6 Mechanische Energie (6 Std.)

Wiederholung aus Klasse 7:
Gleitreibung, Haftreibung, Rollreibung, Reibungskoeffizient,
Potentielle und kinetische Energie,
Der Energieerhaltungssatz und seine Anwendung auf Vorgänge der Mechanik,
Vielfältige Berechnungen,
2 Schülerexperimente zur Reibung



**Lehrplan Physik, Klasse 10, polytechnische Oberschule, 1959**

1. Elektrizitätslehre..........................................20 Std.
2. Mechanische Schwingungen und Wellen.........................20 Std.
3. Elektromagnetische Wellen...................................40 Std.
4. Atomphysik..................................................20 Std.
5. Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik......................10 Std.
6. Physikalisches Praktikum....................................10 Std.


Auszüge:

4.1 Das Atommodell (6 Std.)

Atomkern und Atomhülle,
Das Rutherfordsche Atommodell und seine Mängel,
Das Bohrsche Atommodell,
Wasserstoff-Atommodell,
Quantentheorie des Lichtes, Lichtemission
Die Quantennatur des Atoms, Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen in der Atomhülle, Orbitale

4.2 Der Atomkern (4 Std.)

Elementarteilchen und ihr Nachweis,
Natürliche Radioaktivität, Kernkraft, radioaktiver Zerfall, Isotope,
Protonen, Neutronen, Positronen,
Künstliche Radioaktivität,
Kernumwandlungen durch Einwirkung von Elementarteilchen,
Das Zyklotron, das Synchrotron, das Betatron,
Massendeffekt und Energiebilanz bei Kernumwandlungen,
Kernspaltung,
Kernsynthese,
Leben und Werk von Marie und Pierre Curie

4.3 Die Atomenergie und ihre Anwendung (4 Std.)

Die Kettenreaktion,
Der Kernreaktor,
Die Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke,
Die Entwicklung von Atomkraftwerken in der UdSSR und der DDR,
Kernwaffen,
Kernwaffendetonation, Atombombe, Wasserstoffbombe,
Schutz gegen Kernwaffenangriffe,
Bedeutung des Luftschutzes

4.4 Radioaktive Isotope und ihre Anwendung (4 Std.)

Anwendung radioaktiver Isotope in Wissenschaft, Industrie und Landwirtschaft,
Strahlungsmessung,
Radioaktive Kampfstoffe, Schutzmaßnahmen,
Der Kampf für die friedliche Nutzung der Atomenergie und gegen die Nutzung als Massenvernichtungsmittel,
Leben und Werk von Frederic und Irene Joliot-Curie

Nebenbei: Die Lehrpläne wurden Ende der 60er wesentlich modernisiert,
was mir sehr gut gefiel, aber leider wurde auch hier und dort gekürzt
(Stundenzahlverringerungen).

Beispielsweise wurde in Physik der Atombau in der 6. Klasse begonnen
und in Chemie wurde viel mehr systematisiert. („Leitlinienkonzeption
des Lehrplanwerkes“, „einheitliche Linienführung der Fächer“,
Unterrichtsstoff folgt streng der Systematik der universitären Fachdisziplin)

Grüße

Guten Abend.

Moin!

Du läßt Dich mit Deiner gymnasialen OBerschichtattitüde nie
und nimmer auf eine Diskussion um gemeinsames Lernen ein.

Au fein, ich hab auch ne gymnasiale Oberschichtenattitüde. Denn gemeinsames Lernen bis zur 10. Klasse ist für mich unvorstellbar. Was habe ich mich nach der vierten Klasse gefreut, endlich aufs Gymnasium zu kommen und gefordert zu werden anstatt mich zu langweilen und Käsekästchen zu spielen. Kann mir jemand glaubhaft skizzieren, wie Unterricht auf gymnasialem Niveau in einer Gesamtschule erbracht werden soll, wo Kinder aller Intelligenzschichten zusammen in einem Raum sitzen und einem Lehrplan hinterherhechten?

Doch selbst, wenn ein integratives Schulsystem zum Ende der
10. Klasse ingesamt eher das Niveau einer Realschule sichern
würde, wäre der Gewinn für die Gesellschaft erstrebenswert,

Niemals! Es wäre eine fatale Verschlechterung unseres Bildungssystems. Jeder muss nach seinem Leistungsvermögen lernen können und auch in der entsprechenden Geschwindigkeit. Da dies nicht realisierbar ist, muss es zwangsläufig unterschiedliche Schulformen geben mit klar getrenntem Unterricht und jeweils eigenen Lehrplänen.

denn die vermeintlich höhere Bildung des Gymnasiums für eine
kleine Zahl Schüler wird zuungunsten vieler anderer erreicht,

Eine kleine Zahl? Die Zahl der Gymnasiasten liegt irgendwo bei 40 Prozent der Gesamtschülerzahl.

und besonders in den Hauptschulen
systematisch und menschenunwürdig links liegengelassen werden.

Das ist richtig. Die Hauptschulen sind das Auffangbecken für bereits im Kindesalter gescheiterte Existenzen. Deshalb aber das Gymnasium abschaffen und in eine Gesamtschule integrieren zu wollen, ist zum großen Nachteil der Gymnasiasten. Ein Gymnasiast sollte nicht für schlechte Leistungen anderer bzw. das Scheitern einer Schulform bestraft werden.

Nicht zuletzt hieße die Auflösung des gegliederten
Schulsystems auch, endlich den völlig überkommenen und
faktisch völlig falschen Begabungsbegriff der
Ständegesellschaft über Bord zu werfen.

Mal überlegen. Von den 7 Schülern meiner Grundschulklasse, die damals die Gymnasialempfehlung erhalten hatten, war gerade mal einer Akademikerkind: ich. Der Rest: Arbeiterkinder.

Des weiteren: Die empirischen Erfahrungen mit integrierten
Schulen lassen sich paraphrasieren zu „Die Schlechten werden
besser, die Guten werden nicht schlechter.“.

Interessante Behauptung. Gibt es Belege? Studien? Studien, die nicht von Gesamtschulbefürworten oder -gegnern finanziert wurden?

Gute Nacht

Ebenfalls eine gute Nacht.

Progressiv wie die katholische Kirche
Guten Abend.

ich hab auch ne gymnasiale Oberschichtenattitüde.

Schwer zu übersehen…

Denn gemeinsames Lernen bis zur 10. Klasse ist für mich unvorstellbar.

Wie meine David Hilbert einmal? Irgendwas mit Kreis, Radius, Horizont und der Zahl 0.

Was habe ich mich nach der vierten Klasse gefreut

Wie ich immer im Ost-West-Vergleich sehe:
Die Grundschule des gegliederten Schulsystem ist eine Spielekindschule, ein getarnter Kindergarten für Schulkinder, keine ordentliche Schule. Daß sich irgendwie alle Schüler nach der Grundschule auf einmal gefordert fühlen, ist kein Wunder und kein Zeichen besonderer Leistungsstärke.

glaubhaft skizzieren

Gehieht immer wieder, besonders hier in den Erziehungs- und Schulbrettern. Lies im Archiv.

Nebenbei tauchten Fragen in diese Richtung neulich hier auf:

/t/freistaat-sachsen-bei-pisa-vorn/5844295/8

wie Unterricht auf gymnasialem Niveau in einer Gesamtschule erbracht werden soll

Ich stelle mir in erster Linie auch keine Gesamtschule vor.
Gesamtschulen sind eine historische Fehlkonstruktion der BRD.

De facto gilt nämlich:

Gesamtschule = gegliedertes Schulsystem
Gesamtschule ≠ Gemeinschaftsschule ≠ Einheitsschule

wo Kinder aller Intelligenzschichten zusammen

Es gibt keine Intelligenzschichten.

Das gegliederte Schulsystem schafft sich seine Mängel selbst und rechtfertigt daraufhin die eigenen, katastrophalen Fehlleistungen mit einem Zirkelschluß und behauptet: „Es gibt immer Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten“, was selbstverständlich grober Unfug ist.

Niemals! Es wäre eine fatale Verschlechterung unseres Bildungssystems.

Schlechter? Wie soll es bitte noch schlechter werden, wenn große Teile der Gesellschaft absichtlich benachteiligt werden?

Und nein, es wäre keine Verschlechterung, und erst recht keine fatale.

Daß es in vielen anderen Ländern mit integrativen Schulsystemen gut funktioniert, ist ein ziemlicher harter Fakt gegen das gegliederte Schulsystem.

Jeder muss nach seinem Leistungsvermögen lernen können

Hier scheitert das gegliederte Schulsystem in jeder Hinsicht.

Erstens.
Das gegliederten Schulsystems wurde niemals zur optimalen Differenzierung konstruiert.

/t/trennung-zwischen-hauptschule-und-realschule/5498…

Das gegliederte Schulsystem ist die Schule der Ständegesellschaft. Der vermeintliche Begabungsbegriff - die handwerkenden Hauptschüler, die kaufmännischen Realschüler und die gelehrten Gymnasiasten - ist keiner, sondern die irrige Fortsetzung der damaligen Arbeitsteilung.

Zweitens.
Das gegliederte Schulsystem scheitert in seiner Zielstellung vollständig, denn die unglaublich aufwendige, institutionalisierte Trennung soll die optimalen Bedingungen schaffen. Wenn die Behauptungen und Rechtfertigungen des gegliederten Schulsystems wahr wären, müßten wir die weltbesten Schüler produzieren. Die Gymnasien müßten eigentlich deutlich auf Platz 1 liegen, die Realschüler müßten international weit überdurchschnittliche Ergebnisse zeigen und die Hauptschülen müßten die starken integrativen Schulen schlagen.

Offenkundig trifft nichts zu.

Drittens.
Das gegliederte Schulsystem behauptet, die Trennung der Schüler erfolge leistungsgerecht.
Dies trifft überhaupt nicht zu, insbesondere in den süddeutschen Schulen besteht ein unglaublicher Einfluß der familiären Herkunft.

Viertens.
Die Durchlässigkeit ist unglaublich schlecht.
Ich weiß es gerade nicht genau, bei Gelegenheit schlage ich die Zahlen noch einmal nach, doch auf einen aufsteigenden Schüler kommen mindestens zehn absteigende Schüler.

„Rauf geht’s nimmer, runter geht’s immer.“

Fünftens.
Die Behauptung, homogene Lerngruppen böten optimale Lernbedingungen, ist nicht zutreffend. Nach diesem Postulat des gegliederten Schulsystems, müßten die Schüler in Hauptschulen und Realschulen prinzipiell die gleichen Lernfortschritte zeigen wie Schüler auf dem Gymnasium.

Dies trifft nicht zu.

Sechtens.
Eine US-amerikanische Langzeitstudie zeigte vor einigen Jahren, daß homogene Lerngruppen ein Irrweg sind.
Es wurden genau die Sachen probiert, die als Eckpfeifer des gegliederten Schulsystems gelten: getrennte Lernkohorten, völlig homogen, Unterrichtsmethodik dem Leistungsvermögen angepaßt.

Die Ergebnisse: Die guten Schüler, obwohl unter sich, konnten keinen schnelleren Lernfortschritt erzielen als in den gemischten Kohorten. Hingegen schädigte die Trennung besonders die Kohorte der schlechten Schülern. Dort brach das Niveau völlig ein.
(siehe Fünftens)

Siebentes.
Systemtheoretisch ist das gegliederte Schulsystem ein unterlegenes und gleichzeitig zu kompliziertes Modell.

Da dies nicht realisierbar ist

Warum nicht?

Wie auf die Leistungsunterschiede in einer heterogenen Klasse reagiert werden kann, ist eine methodische Leistung des Lehrers und inwieweit den schwächeren Schülern genügend Hilfen erhalten.

Die Hauptschulen sind das Auffangbecken für bereits im Kindesalter
gescheiterte Existenzen.

Schule ist eine Erziehungsanstalt und verfügt theoretisch über einen wesentlichen gesellschaftlichen Einfluß. Schule könnte mit dem richtigen Modell die Gleichheit der Bildungsmöglichkeiten für alle Kinder sicherstellen und Benachteilungen neutralisieren.

Frühauslese und dauerhafte Trennung stehen gezielten, langfristigen Prozessen im Weg.

ist zum großen Nachteil der Gymnasiasten.

Nein. Die Gründe liegen auf der Hand.

Von den 7 Schülern meiner Grundschulklasse, die damals die
Gymnasialempfehlung erhalten hatten, war gerade mal einer
Akademikerkind: ich. Der Rest: Arbeiterkinder.

Sehr schwache Erwiderung.
Was soll Dein irrelevantes Einzelbeispiel zeigen? Daß Du keine Ahnung von Statistik hast?

Interessante Behauptung. Gibt es Belege? Studien?

Wenn Du die Fachliteratur konsultierst, ist die Frage eindeutig:

Es gibt nirgendwo auf der Welt eine ordentliche, tragfähige Studie, die die Frühauslese und die dauerhafte Trennung durch Schulformen stützt.

Gute Nacht

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Hallo Leebo,

Dann mag
zwar Deutschland kurzfristig als unglaublich studierfreudiges
Volk dastehen, aber das sagt einiges aus über die Aussagekraft
unseres Schul- und Notensystems.

Tut es nicht. Im Vergleich zu anderen OECD-Staaten hat Deutschland eine geringe Akademikerquote, was im Ausland auch häufig kritisiert wird.

Es gibt einfach nicht
genügend Jobs auf dem Level, während Handwerk und Facharbeiter
ausbluten.

In Ländern, in denen die Studierquote bei 60, 70% liegt, wie Finnland oder Australien sind gute Handwerker gesuchte Leute, aber das ist nicht das deutsche Problem.
Als grobe Faustformel kann man sich folgendes für Deutschland merken; 5% Arbeitslosigkeit bei Akademikern, 10% Arbeitslosigkeit für mittlere Bildungsabschlüsse und 20% für niedrige Bildungsabschlüsse.
An dieser Tendenz hat sich bisher noch Nichts geändert.

Angeblich ist ja die Hauptschule dafür da, um Handwerker zu produzieren. Seltsamerweise kommen da ALG2-Empfänger raus. Da läuft doch irgendwas schief (grübelnd)?

Gruß
Carlos

Moin,

Blödsinn.

Nix Blödsinn. Die Studentenzahlen steigen derzeit. Und wieso? Weil die Jugendlichen heut so viel intelligenter sind als vor 20 Jahren? Bestimmt… Und wenn sie in ein paar Jahren sinken, ist das nur Folge des demographischen Wandels. An der Tatsache, dass jeder Volldepp einen Bachelorabschluss nachgeworfen kriegt, ändert sich nichts.

Versteh mich nicht falsch. Der VD, den ich ansprach, ist nämlich von der Sorte „Auswendig lernen -> Gut sein“, d.h. die Noten passen. Aber da ja Noten nichts aussagen, ist die Frage, ob letztlich wirklich alles passt, noch lange nicht beantwortet.

Das hat sich eigentlich von der Schule an durchgezogen. Wenn der Dozent was fragt, was noch nicht behandelt wurde -> Gähnende Lehre im Hirn. In der Prüfung jedoch wieder die besten Noten. Woher kommt das? Ich erkläre es mir so: Mangelndes Interesse am Weltgeschehen, mangelndes Interesse, um sich über ein Problem Gedanken zu machen, etc.

Die Studentenzahlen in Deutschland sind unterdurchschnittlich
und in sehr vielen Branchen fehlt es an guten Absolventen.
Wenn ich mich im Kreise meiner Freund und ehemaligen
Mitabiturienten umsehe, dann sind sehr viele „Traumkarrieren“
dabei und nur sehr wenige stehen ohne Job da.

Jaja… der Fachkräftemangel. Is klar… Also ich bin, würde ich mal sagen, fachlich recht gut aufgestellt, aber mir schmeißt keiner Jobs und Moneten nach. Im Gegenteil… Hier in der Generation Praktikum muss man immer noch froh sein, überhaupt was besseres als ein Trainee zu finden.

Aber mich freuts. In ein paar Jahren fehlen wohl tatsächlich die *qualifizierten* Absolventen. Und dann können wir uns mit den paar Jahren Berufserfahrung am Buckel die Jobs aussuchen. Sofern der Fachkräftemangel wirklich eintritt :wink:

Die paar, die ohne Job dastehen sind allerdings auch die, wo
vorher abzusehen war, dass es später mal schwerer werden
könnte (Stichwort Geoökologie und Politikwissenschaften).

Eben da liegt das Problem. Nur weil mehr Leute studieren, bekommt das Land nicht gleich mehr Ingenieure und Naturwissenschaftler. Ich hab das ja an meiner Ex-FH mitverfolgt, wie in meinem Studiengang über die Jahre der NC immer niedriger (also von 3 in Richtung 4) wurde und mittlerweile gar nicht mehr existiert, so wie in jedem Ing.Fach an dieser FH. An einer FH, die eigentlich bundesweit einen recht guten Ruf hat, ihren Rankings zufolge, und damit potentielle Überflieger anziehen sollte.

Da die Leute, die zusätzlich zwangsstudierfähig gemacht werden, eben nicht unbedingt von der Dichter- und Denker-Sorte sind, werden die garantiert auch nicht unsere Volkswirtschaft ankurbeln.

Ich weiß nicht, wie lange dein Studium + Jobsuche her ist, aber es liegt momentan einiges im Argen. Sowohl bei den unfähigen Studenten, als auch bei den ausbeuterischen Firmen.

Gruß, Leebo

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Guten Morgen,

Tut es nicht. Im Vergleich zu anderen OECD-Staaten hat
Deutschland eine geringe Akademikerquote, was im Ausland auch
häufig kritisiert wird.

Das ist mir schon klar. Und wenn es das bildungspolitische Ziel ist, USA-Standards einzuführen, dass der Bachelor de facto die Berufsausbildung ersetzt, bin ich ja schon still. Ich dachte nur, man möchte der akademischen Ausbildung noch ein Fünkchen Würde erhalten.

In Ländern, in denen die Studierquote bei 60, 70% liegt, wie
Finnland oder Australien sind gute Handwerker gesuchte Leute,
aber das ist nicht das deutsche Problem.
Als grobe Faustformel kann man sich folgendes für Deutschland
merken; 5% Arbeitslosigkeit bei Akademikern, 10%
Arbeitslosigkeit für mittlere Bildungsabschlüsse und 20% für
niedrige Bildungsabschlüsse.
An dieser Tendenz hat sich bisher noch Nichts geändert.

Das ist statistische Trickserei. Was ist denn bitte das Ziel? Die Arbeitslosenquote bei den Akademikern erhöhen? Wie ich im vorigen Post schon schrieb, heißt mehr Akademiker nicht automatisch, dass die auch in die gesuchten Bereiche drängen.

Angeblich ist ja die Hauptschule dafür da, um Handwerker zu
produzieren. Seltsamerweise kommen da ALG2-Empfänger raus. Da
läuft doch irgendwas schief (grübelnd)?

Mei…Funktion der Hauptschule sei mal dahin gestellt. Die gibts doch jetzt eh nicht mehr, oder? Bin nicht auf dem aktuellen Stand, was die Integration in die Realschulen betrifft.

Dass in unserer Bildungswelt was schief läuft, bestreite ich nicht. Darum sage ich ja: Solide Berufe sterben aus, weil utopische Träume von akademischen Super-Laufbahnen gesät werden. Die Hoffnung liegt dann beim Zufall, also an Leuten, wie einem Kumpel von mir, der sein Maschinenbaustudium abbrach und Zimmerer lernte.

Gruß, Leebo

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Tut es nicht. Im Vergleich zu anderen OECD-Staaten hat
Deutschland eine geringe Akademikerquote, was im Ausland auch
häufig kritisiert wird.

In anderen Ländern zählt ein Assosiate als akademischer Abschluss, obwohl es nur eine Berufsausbildung ist. Woanders gibt es keine Duale Berufsausbildung und Fortbildung.

Moin,

Blödsinn.

Nix Blödsinn. Die Studentenzahlen steigen derzeit. Und wieso?
Weil die Jugendlichen heut so viel intelligenter sind als vor
20 Jahren? Bestimmt… Und wenn sie in ein paar Jahren sinken,
ist das nur Folge des demographischen Wandels. An der
Tatsache, dass jeder Volldepp einen Bachelorabschluss
nachgeworfen kriegt, ändert sich nichts.

Eigentlich ist das Problem schon vorher, d.h. jeder Depp bekommt ein Abitur. Das Niveau der Schulbildung ist dramatisch nach unten gegangen. Allgemeinbildung kennt doch kein Schüler mehr, dafür besser irgendwelche Containersendungen, DSDS-Kandidaten oder Möchtegern-Rapper. Im Schulunterricht muss unbedingt mehr MINT rein, da es für das spätere Leben wichtig ist, denn ohne Grundlagen ist der weitere Weg im Berufsleben unmöglich. Auch stures Auswendiglernen wird heute gefördert, weshalb einige Nixkönner so gute Noten haben. Genauso ist die Wahl der Fächer in den letzten Jahren der Schule ein Witz, den es früher in der GDR nicht gab. Heute kann man mit Reli und Kunst-LK schon einen guten Notenschnitt bekommen, während sich andere mit Mathe und Physik beschäftigen.

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Hallo Carlos,

ich bin sehr skeptisch, ob alle Schulen außerhalb von Deutschland wirklich so sozial sind und Chancengleichheit ermöglichen! Wohin schickt die Oberschicht in Frankreich, Großbritannien und den USA ihre Kinder?
Auf teure Privatschulen!
Und die sind für Kinder mittelloser Migranten natürlich völlig unerreichbar!

Meine Vermutung:
Die Selektion funktioniert hier nur mit anderen Mitteln!

Gruß!
Karl

ein dreigliedriges Schulsystem, bei dem die Kinder nach dem
4ten oder 6ten Klasse und weiterführenden Schulen mit
verschiedenen Leistungsstufe selektiert werden gibt es
weltweit in

  • Deutschland
  • Österreich
  • Schweiz
  • Luxemburg
  • Nordirland

Die Gemeinschaftsschule ist auf diesen Planeten der
Normalfall!

Es ist faszinierend zu sehen, wie die Gläubigen des
Mehrgliedrigen Schulsystems auf diese Information reagieren;
eine Interessante Mischung aus Leugnung, Entsetzen,
Unverständnis und Widerwillen.

Falls du zu denen gehörst, die davon überzeugt sind, das es
ohne mehrgliedriges Schulsystem nicht geht und alles Andere
nur Irrsinn ist, so kann ich dich beruhigen. Du wirst diese
Information bald wieder verdrängen.

Gruß
Carlos

Hallo!

Die Studentenzahlen in Deutschland sind unterdurchschnittlich

Im Vergleich zu was? Zu anderen Ländern? Also, ich habe zuerst in Deutschland und dann in England studiert und jetzt helfe ich beim Unterrichten der Bachelors ein bisschen mit hier in England. Ich muss sagen, das Niveau des Studiums in Deutschland war viel höher. In England wird den Studenten alles vorgekaut, während wir uns in Deutschland vieles selbst erarbeiten mussten, was dann dementsprechend auch besser „sitzt“. Und wenn ich mir angucke, was für Leute hier in England teilweise den Abschluss bekommen, dann wird mir angst und bange und ich verstehe umso besser, warum man hier kaum Chancen hat, einen guten Arzt zu finden und in der Apotheke kompetente Beratung vergessen kann, warum „made in Germany“ weiterhin hoch im Kurs steht, warum hier Häuser so gebaut bzw. erweitert werden, wie man es sich in Deutschland nicht vorstellen könnte, die Bahn hier ständig nicht funktioniert usw. usf.

Wenn in Deutschland das derzeitige Niveau des Studiums gehalten werden soll, dürfen die Zugangsschranken eben nicht tiefer gesetzt werden. Letztlich kann man die englischen Bachelorabsolventen häufig mit deutschen Absolventen von Ausbildungsberufen vergleichen, wobei ein deutscher Techniker aber während seiner Ausbildung wesentlich mehr Praxisbezug hatte als ein englischer Bachelor (im Übrigen werden die deutschen Techniker hier in England als „engineer“ bezeichnet). Dieser kleine, aber feine Unterschied wird nur allzu häufig nicht beachtet.

Die paar, die ohne Job dastehen sind allerdings auch die, wo
vorher abzusehen war, dass es später mal schwerer werden
könnte (Stichwort Geoökologie und Politikwissenschaften).

Und gerade solche Studiengänge werden überrannt, habe ich das Gefühl. Diejenigen, die nur mit Ach und Krach das Abitur bestehen, studieren nur in äußerst seltenen Fällen Ingenieurwesen und ähnliche Fächer. Da bringt der Wirtschaft eine solide Ausbildung dieser Leute mehr als ein weiterer (mittelmäßiger) Politik- oder Sprachstudent, von denen gar nicht so viele benötigt werden.

Gruß

Anja

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Hallo!

Sagen wir mal so: Ich komme aus genau einem solchen
Schulsystem und fand es großartig. Man muss die DDR nicht
mögen, aber das Schulsystem war dem westlichen drastisch
überlegen - etwas was ich aus erster Hand erfahren konnte.

Im Prinzip gebe ich dir darin Recht, dass das DDR-Schulsystem wesentlich besser war als das heutige Schulsystem in Deutschand. Ich halte die Anforderungen in der Grundschule für extrem niedrig, was dazu führt, dass die talentierten Kinder das Lernen nicht erlernen und auch generell hab ich das Gefühl, man hält die Kinder für viel doofer als sie sind und dementsprechend holt man nicht alles aus ihnen heraus.

Ich bin aus dem russischen Schulsystem auf eine deutsche Grundschule mitten in der 4. Klasse gewechselt und habe mich tödlich gelangweilt. Nach der Grundschule wechselte ich auf ein ehemaliges DDR-Elitegymnasium, an dem noch viele Lehrer von damals unterrichteten, und das Niveau war super. Da wurden Talente gefördert, wie es nur geht. Leistung war „in“, Mitmachen bei Wettbewerben, verschiedenste AG’s, politisches Engagement usw. waren gang und gäbe. Und nun kommt das große ABER: Das war auch nur deshalb möglich, weil das grundsätzliche Niveau der Schüler hoch war, denn die Schüler wurden bei der Aufnahme rigoros nach Noten ausgewählt. Man musste in Mathe auf jeden Fall eine 1 haben, in Deutsch und Englisch mind. eine 1 (und entsprechend höchstens eine 2). Dadurch war das Unterrichtsprogramm höher als an normalen Gymnasien (wir hatten in Mathe und naturwissenschaftlichen Fächern offiziell einen erweiterten Lehrplan), was sich die Lehrer aber nicht hätten leisten können, wenn es nicht so viele talentierte Schüler gegeben hätte (um es gleich vorwegzunehmen: ich war in Mathe an der Schule Durchschnitt, habe aber die Mathe-Überflieger, die im Unterricht Aufgaben von erhöhtem Niveau zur Übung bekommen haben, immer bewundert und sie waren ein guter Ansporn für mich). Deshalb bin ich für Gymnasien als ein Instrument der Eliteförderung, allerdings mit rigoroseren Zugangsbeschränkungen entsprechend der Leistung der Schüler einerseits, und einer höheren Durchlässigkeit in beide Richtungen andererseits. Auch die Trennung von Real- und Hauptschule lehne ich nicht grundsätzlich ab, finde aber, dass auch das Niveau der Realschulen angehoben werden sollte, sodass automatisch Hauptschulen nicht zum Sammelbecken für „Loser“ der Gesellschaft werden, sondern dort Kinder hingehen, denen das Praktische mehr als das Theoretische liegt und die dort besser auf praktische Ausbildungsberufe vorbereitet werden.

Schlechtere Schüler können entweder gezielt gefördert werden
und natürlich können sie auch Sitzenbleiben. Sowas ist früher
und heute öfter vorgekommen und wird auch immer mal vorkommen.

Das zieht aber insgesamt das Klassenniveau runter. Gute Schüler können nicht gut genug gefördert werden. Ich habe in der Grundschule bei weitem nicht das geleistet, was ich hätte leisten können, während ich am Gymnasium tatsächlich an meine geistigen Grenzen stieß und das als positiv empfand. Hätten aber die Lehrer viel Zeit darauf verwenden müssen, schwache Schüler zu fördern, die eigentlich auf die Hauptschule gehört hätten, wäre das nicht möglich gewesen. Und schon gar nicht für unsere Überflieger, die einen bundesweiten Wettbewerb nach dem anderen gewannen dank der erhöhten Förderung der talentierten Schüler und nicht der schwächeren. Ich finde es sehr schwierig, diese Atmosphäre der Leistungsförderung zu beschreiben, die an meinem Gymnasium herrschte und dank der ich heute dort bin, wo ich eben bin.

Es gibt eine Reihe von Studien die zeigen, dass es in den
Industrieländern kaum ein Land gibt in dem es eine so starke
soziale Selektion gibt, wie bei uns. Eben weil wir die
angeblich „schlechten“ Schüler schon in der vierten Klasse
aussieben.

Wie hier schon geschrieben wurde, ist es z.B. in England gang und gäbe, Kinder auf teure Privatschulen zu schicken, wenn man es sich leisten kann. Das sind dieselben Kinder, die dann auf Elite-Unis gehen. Soziale Selektion pur, aber verschleiert.

Gruß

Anja

Hallo Karl,

Wohin schickt die Oberschicht in Frankreich,
Großbritannien und den USA ihre Kinder?
Auf teure Privatschulen!

Meine Vermutung:
Die Selektion funktioniert hier nur mit anderen Mitteln!

Genau das vermute ich auch. Und die öffentliche Schule wird in einem reichen Bezirk auch anders ausgestattet sein, als im Slum.
Auch hier in Deutschland gehen im eklatanten Versagensfall der Unternehmerssohn und die Tochter des hohen Beamten nicht auf die Hauptschule, sondern auf eine Privatschule.

Es ist aber ein Unterschied, ob diese gesellschaftspezifische Selektion privat finanziert und eingekauft werden muss oder von Staats wegen mit Steuermitteln geleistet wird.
Vor allem wird diese Selektion seit Jahrzehnten mit der Lüge verkauft, dass sie notwendig ist, damit die die Schüler vernünftig lernen können.

Gruß
Carlos

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