Zensur bei der ARD?

Hallo, Geissbock

Es geht hier auch nicht speziell um die ARD. Es ist natürlich
auch nicht das erste Mal, dass so eine „Zensur“ stattfindet.

ich möchte mich nicht an Spekulationen über „mögliche“ Presse-Manipulationen beteiligen.

Es gibt gravierende Unterschiede, die belegt sind, zwischen einer (zuerst veröffentlichten) Kurzfassung des Interviews von Thomas Roth mit Wladimir Putin und einer ausführlichen Langfassung dieses Interviews, die erst aufgrund von Protesten von Bloggern im Internet, veröffentlicht wurde.

Gruß
karin

Hallo,

Ich betrachte jegliche Art von Zensur als negativ.

Nein, tust du nicht (Jugendschutz). Aber du verbindest erstmal jegliche Einschränkung und Begrenzung, die von außen kommt mit dem Begriff Zensur, und empfindest diesen Begriff als negativ bewertend.

Unsere Staatsform nennt sich Demokratie und wenn man einen Bürger für
mündig genug hält, einen Staat zu leiten, warum sollte man
dann nicht mündig genug sein, selbst über „Gutes“ und
„Schlechtes“ zu entscheiden?

Erstens machen die Bürger dies über freie Wahlen, zweitens sitzen oben diejenigen, die die Wünsche der demokratischen Mehrheit in Regeln festsetzen, für alle. Zumindest grundsätzlich :smile:

Natürlich betrachten die Verantwortlichen es nicht als
negativ, sonst würden sie es ja nicht zensieren. Die Frage ist
nur, warum sie es zensieren …

Das hatte ich bereits geschrieben: Irgendwo müssen sie aus Zeit- und Interessensgründen Einschnitte vornehmen. Und jeder empfindet diese Einschnitte anders.

Gruß
Der Franke

Hallo, Der Franke

Welche Infos sind für wen meinungsbildend? Die gestrichenen
oder die gezeigten?

wie sollen gestrichene (nicht gezeigte) Infos meinungsbildend
sein können?

Muss ich gezeigte Infos als meine Meinung übernehmen?
Oder hinterfrage ich anderweitig? Wenn mich das Thema
interessiert und ich mir meine Bildung bilden möchte?
Einfaches Beispiel: Gesetzesvorlage wird in den Nachrichten
vorgestellt.

in deinem Beispiel wurde doch aber die Gesetzesvorlage vorgestellt (gezeigt)! Und es wurden Infos darüber veröffentlicht, die du natürlich hinterfragen kannst.
Das hättest du aber nicht tun können, wenn dir keinerlei Informationen über die Gesetzesvorlage zur Verfügung gestanden hätte.

Es geht doch um Informationen, die überhaupt gar nie nicht zur Verfügung gestellt werden!

Gruß
karin

Hi!

ich
sehe keinen Vorteil für die ARD.

Eben.

Die ältere Generation wird sich, nach wie vor, auf den
Wahrheitsgehalt von Nachrichten des öffentlich-rechtlichen
Fernsehens und Radios verlassen.

Da das terrestrische analoge TV der Vergangenheit angehört, sehe ich die Möglichkeit der Nachrichten auf fast allen Sendern, die man mit DVB-T empfangen kann.
Selbst bei nur den ÖR hat man eine Auswahl - vom Kabel rede ich gar nicht.

Einzige Voraussetzung: Man muss WOLLEN!

LG Guido

Hi!

Sollte der Leser selbst schuld sein, wenn er sich nur über die
ARD informiert? Das würde heißen, die Verantwortungslosigkeit
der ARD-Korrespondenten, wohlgemerkt, noch als tugendhaft
´erscheinen´ zu lassen.

Deine Meinung…

Zu einer gesunden Demokratie mit einem gesunden Medienverständnis zähle ich auch die gesunde Pflicht, sich zu informieren, bevor man Stammtischparolen gröhlt.

Natürlich sind Stammtische wichtig für unsere Wirtschaft(en), das jedoch ist ein anderes Thema und hat mit diesem Brett nichts zu tun.

Mähähä :smile:

Ach, soll ich diese Ergüsse weiterhin kommentieren?
What for?

Guido

Zensur ist etwas anderes
Hallo,

hat die ARD das Interview mit Putin mit Absicht so „gekürzt“,
dass dem Zuschauer wichtige Infos vorenthalten bleiben?

Jede Nachrichtensendung hat eine Tendenz. Das liegt in der Natur der Sache, weil nicht 24h von 24h gezeigt werden kann (und selbst dann könnte man durch Kameraführung etc. einen Tendenz rüberbringen).
Nur ist Zensur, wie du es in der Titelzeile nennst, etwas anderes.

Gruß
Elke

Hi Karin,

hier ist von Zensur die Rede - und das ist (sorry) Blödsinn.

Hallo Guido,

wir wollen nicht von einer staatlich angeordneten Zensur reden.
Aber bitte wie würdest Du es bezeichnen, wenn politische Dinge nur aus einer Sicht propagiert und gezeigt werden. Die andere Seite wird absolut nicht erwähnt.

Ich habe mich in den letzten Wochen immer wieder mal bei Euronews eingeloggt und auch im Fernsehen angeschaut.
Warum schaffen die es im Gegensatz zu unseren Medien beide Seiten zu beleuchten?

Weisst Du, wenn mir etwas so einseitig vorgetragen wird, betrachte ich es doch ein Stück als Zensur. Denn die meisten haben (leider) doch nur die Meinung: Ich habs im Fernsehen gesehen. (oder noch schlimmer: in der Bild Zeitung hat gestanden)
Dann herrscht eben diese Meinung vor, obwohl die Tatsachen völlig anders sein können.
Wollen wir es vielleicht Manipulation nennen?

Von einem rechtlich öffentlichen Fernsehen erwarte ich eine korrekte Aussage zu den Themen. In die ist mir viel, viel zu oft viel, viel zu enseitig.

Also muss ich Karin schon irgendwo recht geben.

Liebe Grüße

Jürgen

Hi Jürgen!

Zunächst noch einmal: Ich halte das Verhalten der ARD für mindestens bedenklich, und es ist vom seriösen Journalismus entfernt.
Dass eine Diskussion mit einer gehörigen Empörung existiert, ist absolut ok, und da bin ich auch bei Euch.

Aber bitte wie würdest Du es bezeichnen, wenn politische Dinge
nur aus einer Sicht propagiert und gezeigt werden. Die andere
Seite wird absolut nicht erwähnt.

Ich dachte, das hätte ich bereits erwähnt.
Es geht um EINEN Journalisten, bzw. EIN Team, welches seine Meinung propagieren will.
Die Tatsache, dass das Interview komplett (nach Protest) gesendet wurde und die Entschuldigung hinter vorgehaltener Hand, macht doch klar, dass es zwar schlechte Medienberichterstattung war aber keinesfalls Zensur.

Ich habe mich in den letzten Wochen immer wieder mal bei
Euronews eingeloggt und auch im Fernsehen angeschaut.
Warum schaffen die es im Gegensatz zu unseren Medien beide
Seiten zu beleuchten?

Bessere Journalisten?
Ich meine jetzt nicht generell, sondern in diesem speziellen Fall.

Weisst Du, wenn mir etwas so einseitig vorgetragen wird,
betrachte ich es doch ein Stück als Zensur.

OK - das wäre dann eine unterschiedliche Auffasung der Begriffsdefinition :smile:

Denn die meisten
haben (leider) doch nur die Meinung: Ich habs im Fernsehen
gesehen. (oder noch schlimmer: in der Bild Zeitung hat
gestanden)
Dann herrscht eben diese Meinung vor, obwohl die Tatsachen
völlig anders sein können.
Wollen wir es vielleicht Manipulation nennen?

Wie gesagt: Wer sich eine objektive Meinung bilden WILL, der KANN das auch.

Manipulation würde ich unterstellen, wenn es irgendeinen Nutzen für die Sendeanstalt hätte - das Gegenteil ist wohl eher der Fall.

Von einem rechtlich öffentlichen Fernsehen erwarte ich eine
korrekte Aussage zu den Themen. In die ist mir viel, viel zu
oft viel, viel zu enseitig.

Sogar INNERHALB der ARD gibt es völlig andere Sichtweisen.
Schau Dir mal die Berichterstattung im Sport auf derm BR und dem NDR an, wenn der HSV gegen die Bayern gespielt hat.
Und Bundesligafußball ist ja noch „Unterhaltung“ und nicht wirklich wichtig in der Weltpolitik :smile:

Also muss ich Karin schon irgendwo recht geben.

Du, ich habe Karin gar nicht wirklich widersprochen (zumindest hier nicht)…

LG
Guido

Hi Jürgen!

Hallo Guido,

Zunächst noch einmal: Ich halte das Verhalten der ARD für
mindestens bedenklich, und es ist vom seriösen Journalismus
entfernt.

Eine Meinung :wink:

Ich habe mich in den letzten Wochen immer wieder mal bei
Euronews eingeloggt und auch im Fernsehen angeschaut.
Warum schaffen die es im Gegensatz zu unseren Medien beide
Seiten zu beleuchten?

Bessere Journalisten?
Ich meine jetzt nicht generell, sondern in diesem speziellen
Fall.

Nein Guido,
es müssen keine besseren Journalisten sein, aber sie sind in meinen Augen nicht so voreingenommen. Z.B. Kaukasus; da wurden auch Bilder aus Ossetien mit der zerbombten Hauptstadt gezeigt.
Das zeugt doch davon, dass solche Aufnahmen existieren. Und dann frage ich mich doch sehr, warum zeigt ARD/ZDF nur Georgien?
Euronews hat für mich einfach einen Journalismus, der ehrlicher ist.

Weisst Du, wenn mir etwas so einseitig vorgetragen wird,
betrachte ich es doch ein Stück als Zensur.

OK - das wäre dann eine unterschiedliche Auffasung der
Begriffsdefinition :smile:

Wie gesagt: Wer sich eine objektive Meinung bilden WILL, der
KANN das auch.

Volle Zustimmung.

Aber wie schon gesagt: Zu viele lassen sich eine Meinung einfach einreden, ohne nachzudenken.

Ich erinnere mich an ein Seminar. Im Aufenthaltsraum jede Menge Tageszeitungen und an der Wand ein großes Schild:
„Dies ist kein BILD-ungszentrum“ :wink:

Und Bundesligafußball ist ja noch „Unterhaltung“ und nicht
wirklich wichtig in der Weltpolitik :smile:

Dann frag ich Dich aber nicht zu Deiner Meinung vom FCK :smile:)

Du, ich habe Karin gar nicht wirklich widersprochen (zumindest
hier nicht)…

Vielleicht wollte ich Ihr nur noch mal Recht geben.

LG
Guido

Pfälzer Grüße

Jürgen

Hi nochmal.

Zunächst noch einmal: Ich halte das Verhalten der ARD für
mindestens bedenklich, und es ist vom seriösen Journalismus
entfernt.

Eine Meinung :wink:

Naja - so ganz alleine scheine ich mit dieser nicht zu sein.

es müssen keine besseren Journalisten sein, aber sie sind in
meinen Augen nicht so voreingenommen.

Ja, genau das meine ich.
Jeder Sender hat Teams, die für ihn arbeiten.
Bei Euronews sind in der Regel „freie“ Journalisten verantwortlich für die Nachrichten, bei den ÖR sind es mehr oder minder fest angestellte (zumindest sehe ich da immer die gleichen Gesichter).

Alle (ok, ist jetzt eine subjektiv gefühlte Menge) schimpfen immer auf die schlechten Nachrichten der Privatsender-ich halte sie zumindest für „unabhängiger“ (teilweise)

Aber wie schon gesagt: Zu viele lassen sich eine Meinung
einfach einreden, ohne nachzudenken.

Naja, ok - wie hoch ist die BILD-Auflage?
Es gibt Leute, die lesen am KIOSK nur die Schlagzeilen (zugegeben - viel mehr steht in der BLÖD auch nicht drin (-:smile: und haben eine Meinung…

Ich erinnere mich an ein Seminar. Im Aufenthaltsraum jede
Menge Tageszeitungen und an der Wand ein großes Schild:
„Dies ist kein BILD-ungszentrum“ :wink:

So ein Teil hängt bei uns in der Kantine *g*

Dann frag ich Dich aber nicht zu Deiner Meinung vom FCK :smile:)

Aufgrund Deines Grußes weiß ich ja, dass Du den „guten“ FCK (der halt als Tabellenzweiter hinter dem MSV Duisburg im nächsten Sommer aufsteigt) meinst. Da ist meine Meinung eine sehr gute.

Bei dem „bösen“ FCK (der als Tabellenletzter aus der ersten Liga absteigen wird, nachdem er sich völlig überschuldet wegen des Transfers von Lukas Podolski 20 Punkte hat abziehen lassen müssen) wäre es anders…

Du siehst, ich wäre ein mieser Journalist was die Bundesliga betrifft (obwohl der Elfmeter und die rote Karte im ersten Spiel gegen Rostock auf jeden Fall ein Witz waren) :smile:

LG
Guido

[Mod] Tippfehler auf Wunsch des Users entfernt

Hallo Karin,

Es geht doch um Informationen, die überhaupt gar nie nicht zur
Verfügung gestellt werden!

Wurden sie doch, auch wenn erst auf intensive Nachfrage von vielen.
Ich weiß, was du meinst. Wir sind nicht so weit voneinander entfernt, verteidigen nur die jeweilige Extremposition.

Gruß
Der Franke

PS: Aktuelles Beispiel: Heute wieder stundenlang im Auto unterwegs. Zwei Sender, dreimal die gleichen Berichte zum Treffen der Ländervertreter in Sachen Nichtraucherschutzgesetz: Fast alle unionsgeführten Länder haben boykottiert. Aber keine Info, weshalb. Nun, ich werde mich hier, Tageszeitung oder sonstwie kundig machen. Gegenüber wen ist diese halbinformative Mitteilung nun zensorisch? Sicherlich nicht gegenüber den professionell Eingeweihten in Sachen Politik.

PS 2: Was mich in dieser Sache eigentlich reizt: Die angeblichen Vorschläge, in Einraumkneipen mit Raucherlaubnis die Ausgabe von Speisen jeglicher Art zu untersagen. Mannomann, kein Arsch in der Hose, ein generelles Rauchverbot zu proklamieren, aber derart blöde Vorschläge machen.

Hallo, Der Franke

Es geht doch um Informationen, die überhaupt gar nie nicht zur
Verfügung gestellt werden!

Wurden sie doch,

aber erst aufgrund des massiven Drucks, der von Bloggern ausgeübt wurde:

auch wenn erst auf intensive Nachfrage von
vielen.

Wenn also eine Nachfrage gar nicht stattgefunden hätte, wären die Informationen von der ARD nicht zur Verfügung gestellt worden.

Man sollte sich die Zusammenhänge noch einmal verdeutlichen:

  • die ARD sendet ein Interview mit Wladimir Putin, moderiert von Thomas Roth.
  • Russische Medien haben ebenfalls Zugriff auf dieses Interview und veröffentlichen das Interview in Russland, in voller Länge.
  • ein Blogger übersetzt das in Russland gesendete Interview in die deutsche Sprache - und markiert die gekürzten Teile des Interviews (die im deutschen Fernsehen nicht gezeigt wurden).
  • darauf werden wiederum andere Blogger aufmerksam und verbreiten die Nachricht weiter.

Durch Zufall, beim Lesen von Kommentaren zu einem Bericht, der mit dem Kaukasus-Konflikt zusammenhängt, erfahre ich davon, dass das von der ARD gesendete Interview mit Wladimir Putin, sinnentstellend wirkt - wenn man sich dagegen das Original-Interview ansieht.

So. Und wie bitte schön hätte ich danach suchen sollen?
Wenn ich gar nicht wissen kann, dass es ein Original-Interview mit Wladimir Putin gibt, das von dem von der ARD gezeigten Version abweicht?

PS: Aktuelles Beispiel: Heute wieder stundenlang im Auto
unterwegs. Zwei Sender, dreimal die gleichen Berichte zum
Treffen der Ländervertreter in Sachen
Nichtraucherschutzgesetz: Fast alle unionsgeführten Länder
haben boykottiert. Aber keine Info, weshalb. Nun, ich werde
mich hier, Tageszeitung oder sonstwie kundig machen. Gegenüber
wen ist diese halbinformative Mitteilung nun zensorisch?
Sicherlich nicht gegenüber den professionell Eingeweihten in
Sachen Politik.

Dieses Beispiel ist meiner Meinung nach, nicht mit dem gekürzten Interview mit Putin vergleichbar.
Du weisst, dass es darüber Hintergrundinformationen geben muss!

Gruß
karin

Jede Nachrichtensendung hat eine Tendenz.

das wort „zensur“ wird von westlichen medien definiert. damit werden sie immer vermeiden, zensiert zu werden. sprich: wird zensiert, würde man das nie so nennen, sondern einfach sagen, man habe die wichtigen details für das volk herausgepickt.

das ist auch nicht nur mit der zensur so…

Zensur in Medien
Hi,

Ich betrachte jegliche Art von Zensur als negativ. Unsere
Staatsform nennt sich Demokratie und wenn man einen Bürger für
mündig genug hält, einen Staat zu leiten, warum sollte man
dann nicht mündig genug sein, selbst über „Gutes“ und
„Schlechtes“ zu entscheiden?

Demokratie ist eine Floskel und hat nichts mit Volksentscheidung zu tun. Wir leben auch nicht in einem Land oder auf einem Globus wo das Volk irgendetwas zu entscheiden hat.

Was gut und was schlecht ist wird von den Regierungen bestimmt. Diese Bestimmungen gehen manchmal komische Wege und nicht selten nickt der Bürger Ja-sagend dazu.

Klar ist es wichtig z.B. die
Jugend zu schützen, aber wenn man Filme, Musik oder Bücher
komplett verbietet, dann erscheint mir das etwas seltsam.

Hoffentlich behälst du diese Ansicht noch in einpaar Jahren. Aber selbst wenn dem so sein sollte wird es keine Rolle spielen. Denn weiterhin wird man all das Zeugs zensieren was irgendeinem Wirtschaftszweig schadet und es als „gut für Gruppe XY“ verkaufen. Das Volk schluckt so manches.

Natürlich betrachten die Verantwortlichen es nicht als
negativ, sonst würden sie es ja nicht zensieren. Die Frage ist
nur, warum sie es zensieren …

Money, money, money
Must be funny
In the rich man’s world
Money, money, money
Always sunny
In the rich man’s world

Aus reiner Menschenfreundlichkeit?

Grüsse

Moin,

Demokratie ist eine Floskel und hat nichts mit
Volksentscheidung zu tun. Wir leben auch nicht in einem Land
oder auf einem Globus wo das Volk irgendetwas zu entscheiden
hat.

[schnipp]

Ich lese Deine demokratie-„kritischen“ Kommentare jetzt schon etwas länger. Mir bleiben hier ein paar Fragen:
a) Engagierst Du Dich aktuell in irgendeiner Art und Weise politisch oder nölst Du nur rum und lässt die Arbeit andere machen?
b) Du kennst den Begriff der repräsentativen Demokratie, Du weisst, dass es darin ein aktives, aber auch ein passives Wahlrecht gibt?
b) Welche Regierungsform würdest Du denn für adäquater halten?

Gespannt
Jürgen

Moin,

Ich betrachte jegliche Art von Zensur als negativ. Unsere
Staatsform nennt sich Demokratie und wenn man einen Bürger für
mündig genug hält, einen Staat zu leiten, warum sollte man
dann nicht mündig genug sein, selbst über „Gutes“ und
„Schlechtes“ zu entscheiden? Klar ist es wichtig z.B. die
Jugend zu schützen, aber wenn man Filme, Musik oder Bücher
komplett verbietet, dann erscheint mir das etwas seltsam.

Es gibt nur wenig in D, das tatsächlich verboten wird. Dazu gehört Volksverhetzendes (erklärbar aus der Historie) oder grob gegen Gesetze verstoßendes (z.B. Kinderpornos). Auch Verleumdungen werden privatrechtlich verfolgt.
Ansonsten gibt es Indizierungen, d.h. Verbote von Verkäufen an bestimmte, schützenswerte Personengruppen (Jugend). Indizierungen sind häufig sogar „freiwillig“ aus einer Selbstkontrolle der Vertreiber heraus. Kaufen kannst Du das Zeug aber trotzdem, wenn Du nicht zur Personengruppe gehörst.

Und dann gibt es noch die Unterordung unter den Meinungsmainstream („Selbstzensur“) oder Eingriffe von staatlicher Stelle in Redaktionen.

Beides ist nur bedingt erfolgreich, da wir zum Glück noch immer eine recht rege Medienlandschaft haben. Man muss eben mehr als einen Sender und mehr als eine Zeitung lesen.

Allerdings muss man zugeben, dass der wirt. Druck bei den Medien nicht eben dazu führt, dass Aussenseitermeinungen großen Platz eingeräumt bekommen. Aber nichts hält Dich davon ab, Deine abweichende Meinung in einem Forum oder einem Blog kund zu tun. Hier findet (mit Ausnahme bei oben genannten Inhalten) keinerlei Zensur in D statt.

Grüße
Jürgen *bild Dir Deine Meinung, aber eben nicht nur mit Bild*