CRP - Entzündungswerte erhöht ohne sichtb. Ursache

Hallo,

bei mir ist schon seit einigen Monaten (wird etwa alle 2 Mon. kontrolliert) das CRP erhöht (unter 50). Laut Arzt soll das auf einen Entzündungsherd im Blut hinweisen, wir finden aber nichts.

Weder bin ich krank, noch war ich in letzter Zeit krank, noch hab ich irg.welchen chronischen Geschichten, treibe keinen Sport, bin nicht geimpft worden, war nicht im Urlaub oder mit Kranken zusammen, Leukos und der Rest des Blutbildes ist normal, bis auf TSH bei 0,56 - zu niedrig.

Was gibts denn so für Ursachen, weshalb das CRP erhöht sein kann?

Danke.
Holger

das C-reaktive Protein ist ein Entzündungsparameter, der sowohl bei akuten wie auch „chronischen“ Entzündungen erhöht sein kann.

Die Unterscheidung kann ein Arzt u.a. daran festmachen, ob sich andere Entzündungswerte auch verändert haben. Akut-Entzündungszeichen wären z.B. erhöhte Anzahl der weissen Blutkörperchen (Leukozyten) bzw. eine „Verschiebung“ im Differentialblutbild. Damit ist gemeint, dass bestimmte Entzündungszellen mehr vorkommen. Zudem wird man andere Entzündungswerte wie die Blutsenkung mit berücksichtigen.

Nun gibt es auch chronische Erkrankungen oder Veränderungen wie z.B. rheumatische Erkrankungen oder eine Vaskulitis (= Entzündung der Gefäße mit Beteiligung des Bindegewebes), die zu einer eher dauerhaften Erhöhung des C-reaktiven Proteins führen (ohne dass es Hinweise auf eine akute Entzüdung gibt). Aber auch chronische Vereiterungen (der Zähne), andere chronische Entzündungen (Herz, Niere…), ein Tumor oder auch völlig unspezifische Veränderungen können dies erklären.

Aus meiner Sicht gehört eine erhöhtes CRP abgeklärt. Die ersten Schritte hierzu wären ein Differentialblutbild und eine sog. Elektrophorese (Laboruntersuchung, die weitere Hinweise auf die genannten Erkrankungen gibt). Auch die Schilddrüse sollte man untersuchen (z.B. Hashimoto Thyreoiditis). Bei anamnestischen Verdacht auf Muskelbeschwerden, Hautveränderungen, Gelenkbeschwerden etc. gehört dann eine „Rheumaserologie“ bzw. bestimmte Untersuchungen zu den Autoimmunerkrankungen (Lupus erythomatodes und weitere…) dazu. Wenn man sonst nichts findet gehört (leider) auch eine sehr gute Diagnostik zum Ausschluss bösartiger Erkrankungen dazu. Aber das wäre erstmal eher die Ausnahme als die Regel.

Martin

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