möglicherweise Schwangerschafts-Cholestase
Hallo Katrin,
lies dir folgenden Link durch und drucke ihn der Patientin evt. für deren Arzt aus, es klingt vielleicht sonst etwas kompliziert:
http://www.medicoconsult.de/Hepabook/Schwcho.php
Auch ich kenne aus der ersten Schwangerschaft (Junge) den Pruritus, das „generalisierte Jucken“, was mich besonders nachts in den lezten Wochen fast verrückt gemacht hat. Nachts massierte ich mit einem Luffahandschuh die Beine, später auch Rücken, Bauch und Arme. Ich kannte das Phänomen nicht und glaubte an irgendwelche Durchblutungsstörungen, meine Frauenärztin meinte, es wäre die „Aufregung vor der Geburt“…, was ich verrückt fand, aber damals unternahm ich nichts weiter.
Keiner wusste was los war, obwohl der Urin sehr dunkelbraun war, den ich in der Arztpraxis abgeben musste, was ein Hinweis darauf ist, dass etwas mit der Leber nicht stimmt.
Durch das Wachsen des Kindes kann es (sehr selten) im letzten Drittel der Schwangerschaft zu einer Leberstauung (Cholestase) kommen. Man nannte es in der Klinik auch Cholestase-Gestose. Es ist ein (inkompletter) Gallenverschluss (Ikterus). Die Leberwerte waren erhöht. Das Jucken wird durch einen Überschuss an Gallensäuren im Blut, die nicht über Leber und Galle abfließen können, hervorgerufen. Ich war durch das ewige Jucken sehr empfindlich und fertig. Ich war aber nicht gelb.
Als sich nach der langen und schwierigen Entbindung (Zange im OP bei Vollnarkose) die Cholestase fast schlagartig besserte und das Jucken nachließ, stand die Diagnose Schwangerschafts-Cholestase fest. Innerhalb von wenigen Tagen besserten sich die Leberwerte.
Ich denke immer, dass gerade bei einem Frauenarzt alle Glocken schrillen müssten, wenn ihre Patientinnen ihnen am Ende der Schwangerschaft von einem solchen Jucken berichten. Aber leider kennen viele Ärzte tatsächlich die Symptome nicht. Meine Ärztin meinte auf mein Erstaunen beim nächsten Termin nach der Entbindung, sie hätte neben der Arbeit kaum Zeit zur Weiterbildung…
In meiner 2. Schwangerschaft (wieder ein Junge) kam es nicht zu diesen Symptomen. Über die Entstehung dieser Stauung, bzw. wann es dazu kommt, weiß man leider noch nichts.
In o. a. Link steht auch etwas von Therapiemöglichkeiten.
Alles Gute
Gruß, Renate
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