'Religion ist das Opium für´s Volk'

so sagte einer unserer größten Philisophen und ich füge hinzu: sie wurde vom Kapital (Geld, Besitz, Macht) erfunden, um das Volk ruhig zu stellen. Regierbar zu machen. Zur Ausbeutung passend zu machen.

Gibt es logische Gründe gegen diese These?
Oder spricht alles dafür?
Grüße
Raimuns

so sagte einer unserer größten Philisophen und ich füge hinzu:
sie wurde vom Kapital (Geld, Besitz, Macht) erfunden, um das
Volk ruhig zu stellen. Regierbar zu machen. Zur Ausbeutung
passend zu machen.

Nein , Raimund,
die „Religion“ war sicher vorher da und sie war „gut gemeint“.

Das Schlimme ist, dass die Gläubigkeit des Volkes von den Mächtigen für ihre (Macht-)Zwecke instrumentiert wird.
Ob die Religion nun so heißt, wie die bekannten Weltreligionen oder irgend ein „ismus“ ist, der dem Dummen und Dummgehaltenen die Welt erklärt ist irrelevant.
So ist es halt. Der größte Schaden in der Weltgeschichte wurde stets von denen angerichtet, die es eigentlich gut meinten, und glaubten zu wissen, was für andere gut sei.

Gruß Eckard.

Hallo,

Einer unserer größten Philosophen sagte „Religion ist Opium des Volkes“ und meinte damit, sie sei menschengemacht. Der kleine aber feine Unterschied des „für das“ hat ein gewisser russischer Revolutionär gemacht und damit Religion als Instrument der Unterdrückung, ganz in Deinem Sinne, gekennzeichnet.

so sagte einer unserer größten Philisophen und ich füge hinzu:
sie wurde vom Kapital (Geld, Besitz, Macht) erfunden, um das
Volk ruhig zu stellen. Regierbar zu machen. Zur Ausbeutung
passend zu machen.

Das ist für mich ein klares Jein. Religion ist vermutlich ein Grundbedürfnis und wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Gründe dafür gibt es viele, in der Hauptsache wohl, um Unerklärliches erklärbar zu machen. Die These von Geld, Besitz, Macht trifft am ehesten wohl auf das Christentum zu, wobei Religion auch oft dazu gebraucht wurde, Macht (weltliche) zu brechen. Wie bringst Du das aber in Einklang mit den Religionen des „Kleinen Mannes“, z. B. Santeria oder Voodoo? Mit dem Weg des Buddhismus? Mit dem Glauben der Menschen, die weltweit wohl die grösste Gruppe darstellen, den Animisten und Spiritisten?

Das Problem ist ja, dass auch besagter Philosoph und Revolutionär die „Religion“ nur durch eine andere Ideologie ersetzt haben, die im Grunde die gleiche Funktion erfüllt.

Es ist halt wie mit so vielem: in den falschen Händen kann alles zur gefährlichen Waffe werden…

Gruss
Feanor

Zwischen Wirtschaft und Weltanschauung besteht eine Wechselwirkung, keine Einbahnstraße.

Gruß,
Pietro

so sagte einer unserer größten Philisophen und ich füge hinzu:
sie wurde vom Kapital (Geld, Besitz, Macht) erfunden, um das
Volk ruhig zu stellen. Regierbar zu machen. Zur Ausbeutung
passend zu machen.

Hallo Raimund,

In gewissem Sinne stimmt es, dass die Religionen etwas von Opium, d.h. Betäubung für alle Menschen bedeutet. Meine Hypothese: Die Angst und die Ungewissheit sind die beiden Mütter der Religionen. Und gegen diese Angst brauchen wir eben den Glauben. Natürlich wurde dann daraus ein Instrument, um in Politik, Macht und Geld zu manipulieren.
Mit Gruss: hardy

Hallo,

Einer unserer größten Philosophen sagte „Religion ist Opium
des Volkes“ und meinte damit, sie sei menschengemacht.
Der kleine aber feine Unterschied des „für das“ hat ein
gewisser russischer Revolutionär gemacht und damit Religion
als Instrument der Unterdrückung, ganz in Deinem Sinne,
gekennzeichnet.

ich mache weiter:
jener Philosoph verstand auch unter Ideologie etwas anderes als ein gewisser Revolutionär und ein großer Teil seiner Nachfolger

Gruß
Peter

so sagte einer unserer größten Philisophen und ich füge hinzu:
sie wurde vom Kapital (Geld, Besitz, Macht) erfunden, um das
Volk ruhig zu stellen. Regierbar zu machen. Zur Ausbeutung
passend zu machen.

Gibt es logische Gründe gegen diese These?

Dieser ist klar zu widersprechen, da es sich hier nur um modische Irrwege und Missbräuche handelt, während die Religion an sich tief in der zivilisatorischen Tradition verwurzelt ist und auch ihre posivitiven Erkenntnisse und Erfahrungen widerspiegelt.

Diese Aussage ist typisch marxistisch suggestiv und einseitig wirklichkeitsverzerrend. Es wird undifferenziert die gesamte Struktur zu bösartigem sozialen Müll erklärt, ohne einen konstruktiven Verbesserungsprozess aufzuzeigen. Man muss dies unter einem erweiterten technischen Formierungskontext sehen, wo die Philosophen der damaligen Zeit mit ihren undifferenzierten ausschnittshaften Grobzustandsbetrachtungen meist nur die Kunst besonders gut beherrschten, die Gesamtbedeutung der technischen Entwicklung zukunftspessimistisch opportunistisch zu zerreden, um damit kurzfristige charismatische Wirkungen mobilisieren zu können. An eine ganzheitliche ökonomische Modellbetrachtung war damals noch nicht zu denken, da schlicht die formalen Mittel wie auch mathematisches Verständnis fehlten. So geisterten viele Albtraum- und Horrorvorstellungen durch die Welt, dass selbst die Religion mit ihrem guten Zweck der Vollendung der Liebe einen relativ guten Schutz gegen die Herausforderungen puren Materialismuses bot. Diese zur Gewohnheit umgesetzten Erkenntnisse über viele Jahrhundete verkörperte auch die Religion, und verhinderte nach damaligem Erfahrungsstand viele Dummheiten und Verführungen, gerade auch eine übermäßige Willkür der gerade herrschenden Kräfte durch allgemein anerkannte Gewohnheitsmoral. Aber natürlich war die Religion auch immer wieder kurzfristigeren Trends und auch Irrtümern gegenüber anfällig wie auch einer massiven Manipulation durch höhere Gewalten von außen, bot aber trotz ihrer Trägheit auch dann immer noch einen relativ starken schutz gegen dauerhafte tiefere Zersetzung des Sozialgefüges.

Die obige These kann insofern gestützt werden, als Religion immer auch eine starke Erosionswirkung hin zur Festfahrung von individuellen und kollektiven Handlungsfreiheiten hat, sprich einer katalytischen effizienten Unterwerfung unter die jeweils gegebenen Randbedingungen mit Mobilisierung stärkster sozialer Sogwirkungen bis hin zu tiefgreifenden Teufelskreisen. Dennoch ist gerade eine sehr ausgeprägte religiöse Kultur und besser noch ein entsprechendes Bewusstsein gut dafür geeignet und auch eine sehr wirksame Versicherung gegen ein zu starkes Durchgreifen radikaler und totalitärer Kräfte von außen oder von den bestimmenden Machtkräften der Gesellschaft. Aufgrund dieser Tendenzen ist auch nie gelungen, die religiöse Kontinuität der Mehrheit der wesentlichen Zivilisationen der Welt grundlegend auf die Dauer zu unterlaufen, weder durch Staaten mit wahnhaftem Machtanspruch noch durch Modetrends geistiger Vereinheitlichung und roher Vereinfachung. So gesehen hat Religion eher auch eine soziale Pufferfunktion und wurde nicht erfunden, sondern ist trotz aller massiver Manipulationsversuche immer noch eine tief verwurzelte Tradition aller Zivilisationen, die das Miteinander vereinfacht und aufgrund aller Erfahrung effizienter und narrensicherer macht, auch wenn sie nicht alle Spannungen immer sofort ausgleichen kann. Insofern ist sie auch nur menschengemacht mit allen möglichen technischen Unzulänglichkeiten und geistigen Beschränkungen. Nur ihre Idee auch idealer Problemlösung ist eine Leitfaden, der bei Erfüllung der Welt mit allen technischen Möglichkeiten nicht an konstruktiver Bedeutung verlieren wird. Da sich der Bereich und die Bedeutung der Religion kaum abgrenzen lässt, können auch Irrwege und Missbräuche nicht einfach auf die Religion für sich abgeschoben werden, da dies auch jeweils von den gerade agierenden Menschen mit ihren Verrücktheiten oder auch Defekten abhängt.

Viele Grüße
Gerald

hallo Gerald,
ok, ich differenziere: ist die „Erfindung“ der Hölle eine Erfindung der Mächtigen?
Denn Religion kannte früher (und wenn es stimmt, gibt es auch heute im Judentum keine Hölle) nur gute und böse Geister und Götter. Die Hölle als Institution wurde erst später erfunden. Und hier drängt sich der kern meiner Frage auf: wurde sie von den Mächtiger erfunden, um das Aufbegehren der Geknechteten, Ausgebeuteten zu verhindern?

Grüße
Raimund

so sagte einer unserer größten Philisophen und ich füge hinzu:
sie wurde vom Kapital (Geld, Besitz, Macht) erfunden, um das
Volk ruhig zu stellen. Regierbar zu machen. Zur Ausbeutung
passend zu machen.

Hallo Raimund,

es gibt da einige Gründe die diese These - also genau genommen deinen Nachsatz - hinfällig machen.

Sehen wir uns nur die 10 Gebote an. Diese regeln das menschliche zusammenleben und das seit einer Zeit, wo dies ein riesiger Fortschritt in Sachen „Menschenrechte und Umgangsformen“ waren.
Es gibt viele weitere Beispiele.

Sicherlich - und da sind wir wahrscheinlich einer Meinung - ist die Religion in dieser hinsicht überholt, denn rechtsstaatliche Gesetze regeln dies alles weit besser.

Gruß Ivo

hallo Ivo,
weiter unten habe ich meine Frage weiter präzisiert: ist die Erfindung der Hölle eine erfindung der Macht?
Ließ mal nach, sonst muss ich alles noch mal schreiben:smile:)
Grüße
Raimund

Hallo Gerald

Diese Aussage ist typisch marxistisch suggestiv und einseitig
wirklichkeitsverzerrend.

Da es sich um eine Aussage von bzw. frei nach Marx handelt, ist das ‚typisch marxistisch‘ wohl überflüssig. Wobei weiter unten ja bereits angemerkt wurde, Marx sprach lediglich vom Opium des Volkes, erst Lenin hat das dann zum Opium für das Volk verschärft.

Es wird undifferenziert die gesamte
Struktur zu bösartigem sozialen Müll erklärt, ohne einen
konstruktiven Verbesserungsprozess aufzuzeigen. Man muss dies
unter einem erweiterten technischen Formierungskontext sehen,
wo die Philosophen der damaligen Zeit mit ihren
undifferenzierten ausschnittshaften Grobzustandsbetrachtungen
meist nur die Kunst besonders gut beherrschten, die
Gesamtbedeutung der technischen Entwicklung
zukunftspessimistisch opportunistisch zu zerreden, um damit
kurzfristige charismatische Wirkungen mobilisieren zu können.

Man, da hast du Dir aber Mühe gegeben, sehr wissenschaftlich zu klingen , sag doch einfach, daß Du das anders siehst :wink:)!
Wenn jemand Religion für Unfug hält, warum muß er dann Verbesserungsvorschläge machen? Und das mit den charismatischen Wirkungen trifft wohl noch besser auf die heutigen Politiker zu, als auf Marx.

An eine ganzheitliche ökonomische Modellbetrachtung war damals
noch nicht zu denken, da schlicht die formalen Mittel wie auch
mathematisches Verständnis fehlten.

Marx hat für diesen Vorwurf mit seinem Kapital aber eine durchaus beachtliche detaillierte Betrachtung der ökonomischen Verhältnisse angestellt, da wird auch eine ganze Menge gerechnet.

So geisterten viele
Albtraum- und Horrorvorstellungen durch die Welt, dass selbst
die Religion mit ihrem guten Zweck der Vollendung der Liebe
einen relativ guten Schutz gegen die Herausforderungen puren
Materialismuses bot. Diese zur Gewohnheit umgesetzten
Erkenntnisse über viele Jahrhundete verkörperte auch die
Religion, und verhinderte nach damaligem Erfahrungsstand viele
Dummheiten und Verführungen, gerade auch eine übermäßige
Willkür der gerade herrschenden Kräfte durch allgemein
anerkannte Gewohnheitsmoral.

Umgekehrt festigte die Religion mit ihrer Gewohnheitsmoral aber auch eine Menge Mißstände, nicht zuletzt, das Machtverhältnisse als gottgegeben angesehen wurden und verhinderte somit, daß man überhaupt daran dachte, Verhältnisse zu ändern. Man solle nur mal daran denken, was ‚nur‘ allein die Reformation für Erschütterungen auslöste.

Aber natürlich war die Religion
auch immer wieder kurzfristigeren Trends und auch Irrtümern
gegenüber anfällig wie auch einer massiven Manipulation durch
höhere Gewalten von außen, bot aber trotz ihrer Trägheit auch
dann immer noch einen relativ starken schutz gegen dauerhafte
tiefere Zersetzung des Sozialgefüges.

Marx hat wohl auch nicht gegen die Abschaffung von Ethik und Moral gekämpft…sondern sich eben gegen den Mißbrauch der Religion gewandt.

Die obige These kann insofern gestützt werden, als Religion
immer auch eine starke Erosionswirkung hin zur Festfahrung von
individuellen und kollektiven Handlungsfreiheiten hat, sprich
einer katalytischen effizienten Unterwerfung unter die jeweils
gegebenen Randbedingungen mit Mobilisierung stärkster sozialer
Sogwirkungen bis hin zu tiefgreifenden Teufelskreisen. Dennoch
ist gerade eine sehr ausgeprägte religiöse Kultur und besser
noch ein entsprechendes Bewusstsein gut dafür geeignet und
auch eine sehr wirksame Versicherung gegen ein zu starkes
Durchgreifen radikaler und totalitärer Kräfte von außen oder
von den bestimmenden Machtkräften der Gesellschaft.

Es sei denn, diese sind eng mit den Mächten der Religion verzahnt…irgendwie habe ich den Eindruck, Du möchtest die Religion im Sinne des reinen Glaubens von der Religion im Sinne der Institution Kirche trennen.

Aufgrund
dieser Tendenzen ist auch nie gelungen, die religiöse
Kontinuität der Mehrheit der wesentlichen Zivilisationen der
Welt grundlegend auf die Dauer zu unterlaufen, weder durch
Staaten mit wahnhaftem Machtanspruch noch durch Modetrends
geistiger Vereinheitlichung und roher Vereinfachung. So
gesehen hat Religion eher auch eine soziale Pufferfunktion und
wurde nicht erfunden, sondern ist trotz aller massiver
Manipulationsversuche immer noch eine tief verwurzelte
Tradition aller Zivilisationen, die das Miteinander
vereinfacht und aufgrund aller Erfahrung effizienter und
narrensicherer macht, auch wenn sie nicht alle Spannungen
immer sofort ausgleichen kann.

Was man gerade besonders nachhaltig bei den Problemen der westlichen Welt mit dem Islam beobachten kann.

Insofern ist sie auch nur
menschengemacht mit allen möglichen technischen
Unzulänglichkeiten und geistigen Beschränkungen. Nur ihre Idee
auch idealer Problemlösung ist eine Leitfaden, der bei
Erfüllung der Welt mit allen technischen Möglichkeiten nicht
an konstruktiver Bedeutung verlieren wird. Da sich der Bereich
und die Bedeutung der Religion kaum abgrenzen lässt, können
auch Irrwege und Missbräuche nicht einfach auf die Religion
für sich abgeschoben werden, da dies auch jeweils von den
gerade agierenden Menschen mit ihren Verrücktheiten oder auch
Defekten abhängt.

Womit doch Marx oder hier noch treffender Lenin recht behalten würden. Mit Hilfe der Religion werden Menschen immer wieder unter Ausnutzung ihrer moralisch-emotionalen Abhängigkeit durch den Glauben auf Irrwege geführt.

Gruß Maid