verklärung ronald reagans

hallo,

dies ist weniger eine frage als vielmehr ein beklagen darüber, dass zur zeit in den medien ronald reagan zum großen friedensfreund hochstilisiert wird. das ist doch unglaublich, ihn als den beender des kalten krieges abzufeiern, der doch seinerzeit geld in nie gekannter höhe in die aufrüstung gesteckt hat. perverse geschichtsklitterung.

wenn ich mich recht erinnere, dann haben wir ronald reagan die stationierung von mittelstreckenraketen und cruise missiles ín mitteleuropa (man erinnere sich an die deutsche friedensbewegung!) und die entwicklung des „krieg der sterne“-sdi-programms zu verdanken.

ich erinnere mich noch gut an die witzchen, die darüber gerissen wurden, dass der mann überhaupt keine ahnung vom rest der welt hatte und dennoch diese mit seiner hochrüstung an den rand des atomaren abgrunds manövrierte. damals gab es sogar eine weltkarte aus ronald reagan’s sicht. (das reich des bösen, god’s own country etc.) da fällt mir wieder mal auf, welches kaliber us-präsidenten gehäuft zu haben scheinen, siehe auch george w. bush.

entrüstete grüße
burkhard

de mortibus nihil nisi bene
Hallo Burkhard,

es gilt mal wieder

de mortibus nihil nisi bene - „man soll von den Toten nur Gutes sagen“

Ist doch allgemein so, zumindestens meistens

Gandalf

hallo,

dies ist weniger eine frage als vielmehr ein beklagen darüber,
dass zur zeit in den medien ronald reagan zum großen
friedensfreund hochstilisiert wird. das ist doch unglaublich,
ihn als den beender des kalten krieges abzufeiern, der doch
seinerzeit geld in nie gekannter höhe in die aufrüstung
gesteckt hat. perverse geschichtsklitterung.

Hallo,

du hast sicher recht, ich habe mich damals auch tüchtig über ihn aufregen können. Aber wenn man ihn mit George Asshole Bush vergleicht, dann waren es wirklich noch die guten alten Zeiten. Da habe ich mir die letzten Tage viele Gedanken drüber gemacht.

Grüße

Winfried

hi gandalf

de mortibus nihil nisi bene - „man soll von den Toten nur
Gutes sagen“

du hast wohl recht, aber ich finde das schon mittelmäßig unerträglich! und der presse ist ja eigentlich solch ein verhalten nicht auferlegt, da hätte ich schon was anderes erwartet.

grüße
burkhard

Hallo !

Wichtig ist doch, „was am Ende dabei rauskam“. Und bei ihm kam mehr raus, als bei seinen Kollegen vorher.
Mit ihm sprach zum erstenmal ein US-Präsident die Russen direkt auf die Mauer an. Alle anderen fanden die Mauer toll, hielt sie uns doch schön klein und ängstlich.

Gruß max

hallo winfried,

mir kommt das ein bißchen vor wie der vergleich von pest und cholera. ich könnte jetzt nicht sagen, dass das damals besser war als mit herrn bush jun. ist doch gruselig alles!

grüße
burkhard

hallo max,

Wichtig ist doch, „was am Ende dabei rauskam“.

naja, ich weiss nicht… mit der argumentation könnte man ihn natürlich als friedensbringer abfeiern, weil seine hochrüstung letztlich die sowjetunion kaputt gerüstet hat. aber um welchen preis?

Mit ihm sprach zum erstenmal ein US-Präsident die Russen
direkt auf die Mauer an. Alle anderen fanden die Mauer toll,
hielt sie uns doch schön klein und ängstlich.

auch da habe ich meine bedenken. mir fallen in diesem zusammenhang die konservativen deutschen politiker ein, die ehrenbezeugungen bekommen für leistungen, die ganz andere vorgearbeitet haben. quasi als abräumer.
wenn ich alleine an das geifernde bösartige gebaren der cdu denke, als willy brandt die ostverträge unterzeichnete, die den anfang der entspannungspolitik bildeten. und der dicke kohl geht hin und kassiert die lorbeeren für die wiedervereinigung. oder franz strauss, der reaktionäre verbrecher (ich sag nur: schwarzbuch franz-josef strauss): hetzt gegen links, aber nutzt sofort die gelegenheit, um deals mit der ddr-regierung und der chinesischen regierung zu machen.

im falle ronald reagans könnte man auch sagen, wir haben glück gehabt, dass die geschichte diesen ausgang genommen hat. und daran sind sicherlich auch die vielen menschen beteiligt, die dafür gesorgt haben, dass reagan eben nicht die bomben gestartet hat. wobei sich das glück-haben tatsächlich auf uns bezieht. wenn ich mir die armut in der ex-sowjetunion ansehe, dann hat es auch eine menge verlierer dieser entwicklung gegeben.

grüße
burkhard

1 Like

Stimmt schon, vor allem wenn man bedenkt, daß er damals eigentlich schon nicht richtig durchblickte und wahrscheinlich auch nur ein vorgeschobener Popanz war wie George W. Man hatte niemals das Gefühl, daß das, was er getan oder gesagt hat, von ihm selbst ausging.

Vielleicht ist es so, daß man die negativen Seiten einfach eher vergißt.

Grüße

Winfried

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo.

de mortibus nihil nisi bene - „man soll von den Toten nur
Gutes sagen“

Is scho recht. Das heißt aber nur, dass, wer über die Toten nix Gutes zu sagen weiß, schweigen soll. Lügen auf Biegen und Brechen ist sicher nicht impliziert. Und R² jetzt zum Friedensengel zu machen, ist doch, gelinde gesagt, dick aufgetragen,

meint kw

Hallo kw,

Und R² jetzt zum
Friedensengel zu machen, ist doch, gelinde gesagt, dick
aufgetragen,

sicher das, aber wenn ich mir GB jr. anschaue, kann ich schon begreifen, warum RR so gelobt wird :wink: Bei GB kann man eigentlich nur noch Mitleid haben.

Gandalf

Hi Gandalf!

Auch Dir und Okinaptz Uglwf, gebe ich voll Recht. Eure Meinung teile ich auch, uneingeschränkt.

Doch ich frage mich, wie wir in, sagen wir mal, 20 Jahren über unser „allseits bekannten“ G. Asshole Bush reden werden… Schließlich gibt es in der Geschichte (leider) viiiiiele Beispiele dafür wie grausam und böse die menschliche Seele sein kann. Also eine Verschlimmerung Bushs ist es durchaus möglich.

Ansonten vermisse ich Postings, in denen darauf aufmerksam gemacht wird, daß RR schließlich kein Kind mehr war: Wenn die Sterblichkeitsrate in den USA bei Männern ca 75 Jahre beträgt (sage ich mal so, ohne mich erkündigt zu haben), so hat er 18 Jahre diese Statistik überschreitet. Was ich damit meine ist, daß kurz und knapp, mit 93 Jahren, bei aller Liebe und in aller Ehren, ist es ein hohes Alter indem man sich nicht ausrechnen kann/darf (noch) weiteren 20 Jahre unter uns zu verweilen…

Meine ich…

Schönen Gruß
Helena

Verdienste
Hallo Burkhard,

wenn Reagan im Nachhinein gewürdigt wird, dann werden das gerade Journalisten tun, die ihn zu Amtszeiten verdammt haben. Heute aber muss man eben auch die Größe haben, seine Verdienste anzuerkennen.

Als gerade in Deutschland die Entspannung an sich zum Wert wurde (und dabei das Verbrecherische der östlichen Regime außer Blick geriet), da sagte Reagan, wie es war („Reich des Bösen“); und als niemand es realistisch fand und alle in Gorbimanie versanken, da rief er in Erinnerung, dass die Mauer pervers war und wer letztlich dafür die Verantwortung trug („Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder.“)

Wahrscheinlich haben wir (wegen Entwöhnung) ein Problem mit Politikern, die sagen, was sie denken, und tun, was sie sagen.

Andreas

hallo,

dies ist weniger eine frage als vielmehr ein beklagen darüber,
dass zur zeit in den medien ronald reagan zum großen
friedensfreund hochstilisiert wird. das ist doch unglaublich,
ihn als den beender des kalten krieges abzufeiern, der doch
seinerzeit geld in nie gekannter höhe in die aufrüstung
gesteckt hat. perverse geschichtsklitterung.

wenn ich mich recht erinnere, dann haben wir ronald reagan die
stationierung von mittelstreckenraketen und cruise missiles ín
mitteleuropa (man erinnere sich an die deutsche
friedensbewegung!) und die entwicklung des „krieg der
sterne“-sdi-programms zu verdanken.

ich erinnere mich noch gut an die witzchen, die darüber
gerissen wurden, dass der mann überhaupt keine ahnung vom rest
der welt hatte und dennoch diese mit seiner hochrüstung an den
rand des atomaren abgrunds manövrierte. damals gab es sogar
eine weltkarte aus ronald reagan’s sicht. (das reich des
bösen, god’s own country etc.) da fällt mir wieder mal auf,
welches kaliber us-präsidenten gehäuft zu haben scheinen,
siehe auch george w. bush.

entrüstete grüße
burkhard