Kleine Katze

Hallo Zusammen!

Obwohl einige Katzen im Laufe der Jahre meinen Weg gekreuzt haben :smile: und ich alle diese Tiere sehr geliebt habe (mit erwachsenen Katzen habe ich Erfahrungen ohne Ende), stellt mich nun ein 13 Wochen altes Kätzchen vor ein zimliches Problem.
In unserem Haushalt gibt es seit Jahren eine Katze (unsere Gräfin), die allerdings immer schon schreckhaft und zurückhaltend war. Warum dieses so ist, wissen wir nicht, denn wir haben sie bekommen, als sie schon eineinhalb Jahre alt war. Da mein „Roter“ vor 5 Monaten starb, haben mir nun meine Kinder ein kleines rotes Kätzchen geschenkt.
Mein Problem liegt darin, dass ich noch nie ein Katzenbaby hatte. Meine Katzen waren immer erwachsen, als sie zu mir kamen. Die Kleine versteht sich prächtig mit unserer Gräfin, aber vor Menschen nimmt sie reisaus!
Als sie mir geschenkt wurde, hatte sie Flöhe ohne Ende, war verwurmt (und das bei einem so kleinen Kätzchen, das in einer Wohnung gehalten worden war). Ich stellte sie gleich unserem Tierarzt vor, der mir dann noch bestätigte, dass sie unterernährt war.
Sie lebt nun seit einer Woche bei uns, hat sich schön gemausert (die Flöhe haben wir besiegt), aber sie ist so schrecklich scheu. Ich habe nun die Befürchtung, dass sie das Verhalten unserer Gräfin übernehmen könnte und ebenfalls scheu bleibt.
Kann ich da etwas tun, dass das nicht so wird? Oder könnte sich meine Befürchtung bestätigen? Wie gesagt, ich habe mit solchen „Minis“ keine Erfahrung und wäre froh, wenn ich den einen oder anderen Tipp bekommen könnte.
Lieben Dank schon vorab!

Gruß

Suse

Hallo Suse,

ich habe mal zwei kleine Katzen im Alter von 8 Wochen bekommen (jede passte in eine Hand und konnte genau einen gestrichenen Esslöffel Katzenfutter fressen :smile:) - und obwohl die gut behandelt worden waren, waren sie anfangs auch scheu. Ist ja auch klar - neue Umgebung, neue Menschen, keine Mutter mehr…

Als sie mir geschenkt wurde, hatte sie Flöhe ohne Ende, war
verwurmt (und das bei einem so kleinen Kätzchen, das in einer
Wohnung gehalten worden war). Ich stellte sie gleich unserem
Tierarzt vor, der mir dann noch bestätigte, dass sie
unterernährt war.

Das deutet darauf hin, dass sie vernachlässigt wurde und schlechte (oder auch wenig bis keine) Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. Deshalb denke ich, bei Dir wird es ein bisschen länger dauern. Sei einfach gleichbleibend lieb. Wenn sie sich nicht anfassen lässt, sprich mit ihr. (Das ist ziemlich wichtig; auch wenn sie unter irgendeinem Schrank versteckt ist, wird sie sich doch an Deine Stimme gewöhnen.) Lass ihr Zeit, sich einzuleben. Wenn sie sich erst mal sicher fühlt, wird sie auch ihre Scheu ablegen - schon aus Neugier, die bei Minikatzen schier übermächtig ist :smile:. Und immerhin bist Du ja auch der „Dosenöffner“, was immer vertrauensbildend wirkt.

Viel Erfolg wünscht
Susanne

Hallo Suse,
waren sie anfangs auch scheu. Ist ja
auch klar - neue Umgebung, neue Menschen, keine Mutter mehr…

Ich denke auch, daß sie eine Eingewöhnungszeit braucht.

Als sie mir geschenkt wurde, hatte sie Flöhe ohne Ende, war
verwurmt (und das bei einem so kleinen Kätzchen, das in einer
Wohnung gehalten worden war). … unterernährt …

Klingt ja wirklich nach Desinteresse und Vernachlässigung. Es wäre also kein Wunder, wenn sie bei Menschen erstmal vorsichtig ist.

Das deutet darauf hin, dass sie vernachlässigt wurde und
schlechte (oder auch wenig bis keine) Erfahrungen mit Menschen
gemacht hat.

So sehe ich das auch.

Deshalb denke ich, bei Dir wird es ein bisschen

länger dauern. Sei einfach gleichbleibend lieb. Wenn sie sich
nicht anfassen lässt, sprich mit ihr. (Das ist ziemlich
wichtig; auch wenn sie unter irgendeinem Schrank versteckt
ist, wird sie sich doch an Deine Stimme gewöhnen.) Lass ihr
Zeit, sich einzuleben. Wenn sie sich erst mal sicher fühlt,
wird sie auch ihre Scheu ablegen - schon aus Neugier, die bei
Minikatzen schier übermächtig ist :smile:. Und immerhin bist Du ja
auch der „Dosenöffner“, was immer vertrauensbildend wirkt.

Susannes Worte kann ich nur unterstreichen und die Erfahrungen meiner Mutter mit unserer Katze Gina (siehe Tierhilfe Jülich weiter unten) weitergeben. Sie hat eine sehr enge Bindung zu ihrer „Mama“, ihrem Dosenöffner, ihrer einzigen Bezugsperson während der Woche. Sie ist eine sehr gutmütige und keine hinterlistige Katze (obwohl sie leider zu oft mit scharfer Kralle spielt, wenn sie das Jagdfieber packt), hat das Gemüt eines Kindes und manchmal auch dessen Kühnheit und ist immer neugierig. Gleichzeitig ist sie aber nie so handzahm geworden wie schon verstorbene Katzen vor ihr, die in Haushalten geboren wurden. Bei mir oder meinen Schwestern bleibt sie nie lange, langes ausgiebiges Streicheln ist nur maximal 1-3 Minuten drin, wenn sie dazu in Stimmung ist. Ansonsten hat sie andere Arten der Kommunikation, die auf die einzelnen ab und zu am Wochenende auftauchenden Familienmitglieder abgestimmt sind. ich bin eindeutig ihre „Spieletante“, da sie nur bei mir diese extremen Herausforderungen zum Spiel zeigt - wie Köpfchen drehen und buckelnd wegspringen, sich anpirschen und meine Füße fangen etc. Manchmal vergißt sie dabei ihre schnell wachsenden scharfen Krallen einzuziehen (ihr Übermut), dann reicht es, wenn ich Au sage. Sie stoppt sofort in der Bewegung und wartet ab, wie ich reagiere, wenn ich weiterspiele, ist alles wieder gut. Wenn nicht, drückt sie sich lange in einiger Entfernung rum und wartet, bis ich ihr durch Stimme oder Zeichen zu verstehen gebe, daß es mir gut geht. Wir hatten noch nie eine solche Katze. Sie ist wirklich einmalig. Ach, meine Mutter kann sie übrigens so knuddeln und knuffeln wie sie mag, ohne daß Gina faucht, grummelt, ihre Pfote hebt oder wegspringt, sie schnurrt dann sogar. Bei mir würde sie sich das deutlich verbitten :smile:

Fazit: Die Qualität der frühen Kontakte und Erfahrungen ist schon sehr wichtig. Aber du kannst eine eigene Beziehung zu deiner Katze aufbauen, die sich nie gleichen wie ein Ei dem anderen - jede hat ihren eigen Kopf und eigene Macken, was sie gerade so sympathisch macht.

Liebe Grüße, Faten

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Hallo Suse,

wichtig ist, dass du dich dem Katzchen nicht aufdraengst. Dh, dass du sie nicht gegen ihren Willen hochhebst (wenn nicht unbedingt noetig) und sie streichelst.
Setz dich so oft es geht in ihre Naehe und rede einfach sanft (so hab ichs bei Sammy gemacht und ihn damit unter dem Schrank vorgelockt). Beweg dich nicht hektisch, das macht misstrauisch. Wenn sie von alleine kommt, kannst du vorsichtig eine Hand ausstrecken um sie zu beruehren, aber wenn du spuerst, dass sie nicht mehr will, lass sie wieder los.

Dadurch, dass sie offensichtlich aus schlechter Haltung stammt, wird es bie ihr wohl laenger dauern, bis sie Vertrauen fasst.

Gruss, Niels

Auch ich habe eine ähnliche Kätzin bekommen,
die ist erst nach 2 Jahren aufgetaut.
Ging ihr wohl vorher nicht so gut.
Fazit: Geduld haben!

Nach einer Woche ist noch jede kleine Katze scheu
und zurückhaltend in der neuen Umgebung,
das dauert mindetsens 4 Wochen

Harald