Golden Retriever aus Belgien

Hallo…
Wir wollen uns einen Hund anschaffen (Golden Retriever Welpe).
Habe bei Zeitungsanzeigen angerufen dort kosten die Welpen zwischen 680 bis 1700 DM , viel Geld.

Jetzt sagte uns ein Bekannter was man in Belgien auf dem „Troedelmarkt“ die Hunde fuer etwa 150DM kriegen kann…,irgendwo steckt doch der Preis oder???
Hat jemand Erfahrung mit Hunde aus Belgien gemacht, oder kann mir jemand Tips geben worauf man bei den Welpen in Belgien achten soll.

Mfg Markus Zanders
e-mail an : [email protected]

Hallo Markus,

ich kenne mich mit „billligen“ Hunden aus Belgien nicht aus, habe aber aehnliches aus Polen gehoert. Hinter solchen „Billigangeboten“ verstecken sich meist Welpen aus Massenzucht oder aus dem Schuppen, wenn ich das mal so krass sagen darf. Solche Hunde sind meist schlecht sozialisiert (was sich auf ihr ganzes Leben auswirkt), oft krank und meistens zu frueh von der Mutter entfernt worden. Fuer 150 Mark bekommt Ihr sicher auch keinen geimpften und entwurmten Welpen, falls der Verkaeufer noch was dran verdienen will - und das wollen die meisten.

Ich kann nur raten: Finger weg. (Wir hatten auch hier im Forum schon mal jemanden, der mit einem solchen „Billigkauf“ sehr traurige Erfahrungen machen musste - vielleicht meldet er/sie sich ja nochmal?

Viele Gruesse
Sylvia

Hy,
ich kann meinem vorschreiber nur beipflichten. habe schon berichte von solchen massenzuchten gesehen und gelesen. die hunde sind meistens verhaltensgestört und sind oft mit verschiedensten krankheiten infiziert. die kosten später für tierarztbehandlungen übersteigen das was du beim kauf sparst um ein vieles.
warum muss es denn immer so ein süsser welpe sein, damit hilft man solchen unseriösen züchtern doch auch noch ihre massenware loszuwerden. geh mal ins tierheim und frage nach, die können dir auch eventuell aus anderen tierheimen informationen übeschaffen. die hunde sind zwar meist keine welpen mehr aber man weiss woher sie kommen und welche geschichte sie haben.
hoffe dir geholfen zu haben
bis dann
gk

Hallo Ulrike,

nur halbseidene Gestalten, denen die Kreatur völlig gleichgültig ist, geben auf Trödelmärkten und Verkaufsveranstaltungen ein Tier an jedermann ab. Ein Züchter, der den Namen verdient, läßt einen Welpen lange genug bei der Mutter. Unterbleibt das, hat der Welpe schon den ersten schlimmen Schaden. Das Tier von einem seriösen Züchter ist mit großer Wahrscheinlichkeit gesund und wenn es Probleme gibt, ist ein erfahrener Züchter ein kompetenter Ratgeber.

Wenn im Kofferraum oder Anhänger Tiere auf Märkte und über Grenzen gekarrt werden, sitzt am Steuer jemand, dessen einzige Kenntnis darin besteht, daß man mit der Kreatur Geld verdienen kann. Mehr Interesse haben diese Leute auch nicht. Bargeld auf die Hand und dann sieht man sich nie wieder. Ob das Tier einen genetischen Schaden hat, Ergebnis von Inzucht ist, verhaltensgestört, von Parasiten befallen oder krank ist, interessiert diese Leute nicht. Du kannst davon ausgehen, daß es sich bei den Händlern durchweg um Kriminelle handelt. Gegen das Tierschutzgesetz verstoßen sie mit Sicherheit am laufenden Band und was immer Du an Papieren und Bescheinigungen erhältst, sind Fälschungen. Wer auf solchen Märkten Tiere an jedermann verhökert, fliegt sofort aus jedem Züchterverband.

Wer Tiere wie Socken nach Preis einkauft oder verkauft, behandelt ein Lebewesen wie einen Verbrauchsartikel. Wer machts am billigsten. Was sich nicht sofort verramschen läßt, wird umgebracht. Ab damit in den blauen Sack und bei Pferden gehts in die Wurst.

Eine Fernsehserie oder ein Kinofilm reicht, um eine Rasse zur Mode werden zu lassen. Golden Retriever und Dalmatiner sind gerade „in“. Das sind dann die Rassen, mit denen die zwielichtigen Gestalten die schnelle Mark machen. Nur bekommst Du von denen nicht den sanftmütigen Familienhund. Das Tier sieht nur noch auf den ersten Blick wie ein Retriever aus. Du bekommst ein verhaltensgestörtes, erbgeschädigtes, krankes Bündel.

Überleg’ einmal anders herum: Glaubst Du, daß jemand für den Gegenwert einer Werkstattstunde ein Tier über mindestens ein Vierteljahr artgerecht unterbringen, aufziehen und ärztlich versorgen und das Muttertier ein ganzes Jahr ernähren kann?

Gehe deshalb zu einem seriösen Züchter, statt zu einem fliegenden Händler. Gebe 1000 bis 1500 DM aus oder besser noch: Gehe samt Familie ins Tierheim. Beim ersten Besuch nur gucken und ein paar Tage später sucht Ihr Euch einen Hund aus. Oder der Hund sucht sich seine Familie aus, denn schließlich soll er ja zum Familienmitglied werden. Dann zahlst Du eine bescheidene Schutzgebühr, mit der auch Impfungen, ärztliche Untersuchungen etc abgegolten sind. Außerdem ist ein Vertrag zu unterschreiben, daß das Tier nicht nach Belieben weiterverkauft werden darf, sondern im Notfall an das Tierheim zurückzugeben ist. Das passiert zum Schutz des Tieres, weil dem Tierheim das Schicksal der Tiere nämlich nicht völlig wurscht ist.

Gruß
Wolfgang

‚Billig‘-Tiere
Hallo Markus,

nochwas zum Thema „Billig“-Tiere. Wir haben aus dem Tierheim einen Wellensittich geholt, der aus einem Transporter stammt, der in München beschlagnahmt wurde. Kam aus der Slowakei und wollte nach Barcelona. Drinnen Hunde, Katzen, Hamster, Fische, Vögel usw. Die meisten tot oder halbtot, der Rest kam ins Tierheim. Unser kleiner Sittich, den wir geholt haben, kann nicht fliegen, ist klein und schwach und hat ein halbes Jahr intensive liebevolle Zuwendung gebraucht, bis er nicht mehr vor Angst zitternd in der Ecke sass, sobald sich jemand dem Käfig nährte.

Ich denke, ähnliches kann man auch über „Flohmarkt“-Hunde sagen, denn die sind den Vorbesitzern ähnlich unwichtig wie die Tiere aus dem Transporter.

Viele Grüsse
Anna

Ja vielen Dank fuer die schnellen Antworten, werden uns ein Tier beim Zuechter besorgen.
Mfg Markus Zanders

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Das ist super! Glückwunsch! (o.w.T.)
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