Gekaufte belegte Brötchen vs selbst geschmierte

Moin zusammen, erst heute morgen war ich erneut wieder mit einem Phänomen konfrontiert, das mich schon öfter zu Nachdenken brachte. Bislang jedoch ohne Ergebnis. Warum schmecken die belegten Brötchen vom Bäcker oder aus der Kantine eigentlich scheinbar besser, als selber geschmierte? Ich hätte auch die Gelegenheit, zu Hause zu frühstücken, entscheide mich dann aber meist eben für den Bäcker oder irgendein Bistro. Geht es nur mir da so? Ist das nur Faulheit, die ich mir mit besserem Geschmack „schönrede“?

Danke!

Gruss Goetz

Meine selbst geschmierten sind besser…

Hallo Goetz,

belegte Brötchen vom Bäcker sind zum Ersten immer frisch und haben zum Zweiten meistens eine Grundlage von Salatcreme und nicht Butter oder Margarine.
Außerdem sind sie mit ein paar Scheiben Gurken, Ei, Tomate oder einem oder zwei Salatblättern garniert, und diese Zutaten hat man ja auch nicht immer alle zu Hause. Und wenn, dann nimmst du heute drei Salatblätter vom Strunk ab, schneidest zwei Scheiben gekochtes Ei dazu, legst zwei Scheiben Tomate drauf und was macht man dann mit dem Rest?
So gesehen ist es einfacher, das belegte Brötchen vom Bäcker zu nehmen - und das hat dann mit Faulheit nicht mehr zu tun!

Gruß von der
kleinen Göre

Hi,

das hat mich bei meinen Trips in die USA immer so aufgeregt wenn die Kollegen dort zur Mittagspause sagten „let’s go for a sandwich!“. Ein belegtes Brot hätte ich mir auch von Zuhause mitnehmen können. Ich kaufe grundsätzlich keine belegten Brötchen - ausser vielleicht morgens um 0700h in der Kneipe wo sie dann aber aus anderen Gründen Weltklasse sind. :wink:

Mach Dir doch mal so ein Brötchen wie beim Bäcker und vergleiche nochmal…

Gruss
K

Guten Tag,

ich würde auch mal sagen, dass die vom Bäcker einfach „besser“ sind, weil es in einem bequemer ist, so an sein Frühstück / Mittagessen kommt und weil man zu Hause oft nicht die Muse hat sich so ein Brötchen zu schmieren. Allerdings bin ich der Meinung, dass die selbst gemachten einfach besser sind.

Hallo,

belegte Brötchen vom Bäcker sind zum Ersten immer frisch und
haben zum Zweiten meistens eine Grundlage von Salatcreme und
nicht Butter oder Margarine.

es dürfte in Deutschland locker 20.000 Brötchenverkaufsstationen geben. Wie viele davon hast Du getestet, daß Du eine solch pauschale Aussage treffen kannst? Aus meinem Erfahrungsschatz: wenn man nichts anderes bestellt, bekommt man in der Regel Butter oder Margarine aufs BrotBrötchen geschmiert. Einige verwenden je nach Belag auch schon einmal Remoulade. Salatcreme hatte ich noch nie auf einem der letzten gut 2000 Brötchen, die ich bisher bei insgesamt grob geschätzt 20 Brötchenverkaufsstationen erworben habe.

Es könnte natürlich auch regionale Spezialitäten geben.

Gruß
C.

1 Like

Hi

a) wie gesagt das Grünzeug. Seit ich das Zuhause auch drauf tue schmeckt mir das besser

b) die Kühlung!
Mir schmecken Brötchen mit gekühlter Butter einfach besser als zimmerwarme.

Irgendwann ist es aber mit dem Geiz auch vorbei.
Als ich mit dem Studium anfing kostete ein belegtes Baguette (klein) bei LeCrobac (?) 2,50, ebenso bei Kamps (wesentlich größer).

Nun bekommt man bei LeCrobac außer Süßkram nichts mehr für unter 3,50€, das sind 7 DM! *mit Stock und Gebiss klopper*
Die großen Ciabattas bei Kamps kosten immerhin schon 3,10, machen aber wenigstens satt. Ich sehe echt nicht ein für 12cm schmalspur-Baguette mit etwas Mozzarella und Tomate 3,50€ zu bezahlen.

lg
Kate

Also Crobag ist mir auch zu teuer. Ich gehe meist in irgendwelche Betriebskantinen, da kostet das halbe belegte Brötchen so um die 0,80€. Das geht dann gerade noch so. Aber es ist schon so, auf dem Mettbrötchen sind halt noch Zwiebeln und Petersilie drauf, auf dem mit Salami oder Käse ein Stück Paprika oder ein viertel Radieschen. Sowas mache ich zu Hause dann doch nicht. Sowas lohnt sich wohl auch nur, wenn man Brötchen in grosser Zahl schmiert. Auch das ich, bis ich ans Regal trete, meist nicht weiss, was ich nehme, mag da eine Rolle spielen.

Hallo,

Aber
es ist schon so, auf dem Mettbrötchen sind halt noch Zwiebeln
und Petersilie drauf, auf dem mit Salami oder Käse ein Stück
Paprika oder ein viertel Radieschen. Sowas mache ich zu Hause
dann doch nicht. Sowas lohnt sich wohl auch nur, wenn man
Brötchen in grosser Zahl schmiert.

Warum lohnt sich das Zuhause nicht?

Wenn ich in meinen Kühlschrank schaue könnte ich ein Brötchen spontan belegen mit mind. 4 Sorten Wurst, 4 Sorten Käse, Salat, Salatgurke, Tomate, Remulade, Mayonaise, Ketchup, Butter, Margarine, Röstzwiebeln, Oliven, Paprika, Essiggurke, Maiskölbchen, Pfefferpaste, Ajvar, Meerrettich, Senf,…

Da gibt es genug Möglichkeiten und Abwechslungen. Nur machen muss man es eben…

Grüße,
Tinchen

1 Like

Wenn ich in meinen Kühlschrank schaue könnte ich ein Brötchen
spontan belegen mit mind. 4 Sorten Wurst, 4 Sorten Käse,
Salat, Salatgurke, Tomate, Remulade, Mayonaise, Ketchup,
Butter, Margarine, Röstzwiebeln, Oliven, Paprika, Essiggurke,
Maiskölbchen, Pfefferpaste, Ajvar, Meerrettich, Senf,…

Na ich habe so einen Männerkühlschrank, da ist das anders :wink: Nee, mal ohne Witz, ich müsste ja meine ganze Ernährung auf Bilderbuchbrötchen umstellen, ansonsten würde mir die Hälfte davon irgendwann verderben. Ich esse über den Vormittag verteilt um die 3 Brötchen, dafür so ein Depot vorzuhalten, lohnt sich nicht. Schon wenn ich mir irgendwann mal Zwiebel irgendwo ranmache, liegt dann eine halbe noch ewig im Kühlschrank rum.

Hallo,

Nun bekommt man bei LeCrobac außer Süßkram nichts mehr für
unter 3,50€, das sind 7 DM!

nein, das sind 6,06 D-Mark, wenn man die mittlerweile gut elf Jahre Inflation herausrechnet. Wenn man sich dann noch zu Gemüte führt, daß in den elf Jahren die Preise für Energie, Mieten und nicht zuletzt gerade im Bäckereihandwerk die Personalkosten beträchtlich gestiegen sind, relativiert sich das ganze.

Nebenbei: was hat eigentlich 2001 ein 46-Zoll LCD/LED Fernseher mit 3D-Darstellung gekostet?

Gruß
C.

Moinmoin,

Warum
schmecken die belegten Brötchen vom Bäcker oder aus der
Kantine eigentlich scheinbar besser, als selber geschmierte?

das ist eine Suggestivfrage. Natürlich tun sie das nicht. Der hier:
https://www.youtube.com/watch?v=d9CFdQH7OtQ
hat aber auch sowas von recht!

Gruß,
Ralf

Hallo,

Nun bekommt man bei LeCrobac außer Süßkram nichts mehr für
unter 3,50€, das sind 7 DM!

nein, das sind 6,06 D-Mark, wenn man die mittlerweile gut elf
Jahre Inflation herausrechnet.

Ich weiß zwar nicht, weshalb du Inflation rausrechnest, aber wenn du seinerzeit für ein belegtes Brötchen 6,06 DM bezahlt hast…

Ich hätte nicht mal abgewinkt.

Nebenbei: was hat eigentlich 2001 ein 46-Zoll LCD/LED
Fernseher mit 3D-Darstellung gekostet?

Du wirst es wissen, aber nicht verraten :smile:
Zumindest dürften sie qualitativ besser und leistungsbetrachtet günstiger geworden sein.

Franz

es ist die Muße… schon allein die Billigmargerine plus Majodusche und der Salat der Volumen bringen soll um Belag zu sparen und trotzdem pralles Aussehen vorzutäuschen. Näh, wenn das Brötchen gut ist, ist mein Belegtes besser.

20k gibts in Berlin…

Hi

Krieg ich nen Kredit von dir? *scherz*

Mag alles sein, aber siehe Franz, ein typisches Mathematikerproblem: Wunderschön gerechnet aber am eigentlichen Problem vorbei.

Nichts für Ungut :wink:

lg
Kate

Hallo,

Mag alles sein, aber siehe Franz, ein typisches
Mathematikerproblem: Wunderschön gerechnet aber am
eigentlichen Problem vorbei.

wahrscheinlich habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Was ich zu vermitteln versuchte, ist, daß es wenig sinnvoll ist, die Preise von heute mit denen von 2001 zu vergleichen, indem man einfach nur die Euro-Preise in D-Mark umrechnet. Man vergleicht ja auch nicht die Preise für ein Hühnerei von heute mit dem von 1972 oder Preise der heutigen Fernseher mit denen von 1960.

Bei den Fernsehern ist es natürlich offensichtlicher, daß sich bspw. die Technik und die Fertigungsmethoden massiv verändert haben. Brötchen werden heute zwar genauso produziert wie vor 12 Jahren, aber es sind eben die Kosten der Produktion massiv gestiegen.

Für Preisvergleiche sollte man sinnvollerweise angemessene Basiswerte finden. Über die Jahrzehnte und Jahrhunderte behilft man sich bspw. mit Vergleichen auf Basis der heutigen und seinerzeitigen Gehälter, womit man z.B. feststellt, daß Eier und Autos nur einen Bruchteil von dem kosten, was sie vor 30 oder 40 Jahren gekostet haben (weil man eben für Ei und Auto heute viel weniger lang arbeiten muß als damals).

Wenn man sich anschaut, was andere, nicht handgefertigte Lebensmittel heute im Vergleich zu früher kosten, stellt man des weiteren fest, daß die Preise mehr oder weniger konstant geblieben oder sogar gefallen sind (Ausreißer gibt es, was mit verschiedenen Sonderfaktoren zu tun hat).

Kostentreiber bei belegten Brötchen bzw. Baguettes sind nun einmal Energie und Personal und deren Preise sind gerade im fraglichen Zeitraum massiv gestiegen - ganz unabhängig vom Euro. Das ist übrigens keine Besonderheit bei Backwaren. Wenn man sich standardisierte Produkte der Systemgastronomie (sei es Big Mac oder das Goucho-Steak bei Maredo) anschaut, stellt man ähnliche Preisentwicklungen aus den gleichen Gründen fest.

Im Endeffekt ist Dein Baguette also ein Opfer der Entwicklungen geworden, die uns alle betreffen: die Kosten für Energie sind massiv gestiegen und wir alle wollen, daß unser Gehalt nicht nur absolut, sondern auch relativ zum Preisniveau steigt. Von diesen Entwicklungen sind nun einmal Produkte stärker betroffen, deren Produktionskosten sich vor allem aus Energie und Personalkosten zusammensetzen. Aus diesem Grunde sind T-Shirts aus Pakistan und Schweinefilets aus Massentierhaltung heute billiger bzw. genauso teuer als bzw. wie vor 20 Jahren.

Nicht zuletzt sei noch erwähnt, daß die Preise niedriger wären, wenn sie niemand bezahlen würde, was auch dafür spricht, daß die Preissteigerungen nicht so exorbitant sind, wie es die reine Umrechnung von Euro- in D-Mark-Preise es vermuten lassen könnten.

Gruß
C.

1 Like

Hallo,

nein, das sind 6,06 D-Mark, wenn man die mittlerweile gut elf
Jahre Inflation herausrechnet.

Ich weiß zwar nicht, weshalb du Inflation rausrechnest,

ich schon: weil nämlich das Brötchen von 2001 heute nicht zum gleichen D-Mark-Preis im Laden liegen würde. Die Preise steigen nun einmal und deswegen kann man die Preise von damals nicht ohne weiteres neben die von heute halten. Alternativ kann man natürlich die Preise vergleichen und die Steigerungen des eigenen Einkommens herausrechnen (wäre sogar redlicher, nur auch deutlich komplizierter und vor allem sehr viel einzelfallbezogener).

Die Berücksichtigung der Inflation ist aber - wie dargestellt - nur die halbe Wahrheit. Richtigerweise müßte man die Preissteigerungen für Personal und Energie herausrechnen.

aber
wenn du seinerzeit für ein belegtes Brötchen 6,06 DM bezahlt
hast…

Es geht um ein kleines belegtes Baguette und die Biester haben damals bei Kamps & Konsorten auch über vier Mark gekostet. Wenn man nun die Preise für Energie und Personal berücksichtigt, kommt man schnell in den Bereich, der vorhin aufgerufen wurde.

Nebenbei: was hat eigentlich 2001 ein 46-Zoll LCD/LED
Fernseher mit 3D-Darstellung gekostet?

Du wirst es wissen, aber nicht verraten :smile:
Zumindest dürften sie qualitativ besser und
leistungsbetrachtet günstiger geworden sein.

So ist es und darauf wollte ich hinaus. Industriell gefertigte Güter sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten billiger (und dazu noch besser) geworden, während manuell hergestellte bzw. weiterverarbeitete Produkte überproportional teurer geworden sind, sofern sie nicht aus dem billigen Ausland kommen. Insofern ist natürlich derjenige im Vorteil, der sich heute von Fernsehern ernährt und nicht von vorgefertigten Lebensmitteln.

Vielleicht ist das ja eine Alternative…

Gruß
C.

die jute alte Zeet
Mahlzeit,

Mag alles sein, aber siehe Franz, ein typisches
Mathematikerproblem: Wunderschön gerechnet aber am
eigentlichen Problem vorbei.

nö, höchst pramatisch.
Wenn ich rechne, was ich vor zehn Jahren verdient habe und schaue, was ich heute kriege, wär es arg unlauter, Deinen Ansatz gelten zu lassen.

Aber früher war ja bekanntlich alles besser, die Jute Alte Zeet eben.

Gandalf

Hi

a) wie gesagt das Grünzeug. Seit ich das Zuhause auch drauf
tue schmeckt mir das besser

Ich steh auch drauf. Gerne noch Gurke, Tomate und ein paar Kräuter dazu.

b) die Kühlung!
Mir schmecken Brötchen mit gekühlter Butter einfach besser als
zimmerwarme.

Geht mir auch so. Kalte Butter, scheibchenweise aufgelegt, weil’s bei der harten Konsistenz einfach nicht anders geht.

Irgendwann ist es aber mit dem Geiz auch vorbei.
Als ich mit dem Studium anfing kostete ein belegtes Baguette
(klein) bei LeCrobac (?) 2,50, ebenso bei Kamps (wesentlich
größer).

Nun bekommt man bei LeCrobac außer Süßkram nichts mehr für
unter 3,50€, das sind 7 DM! *mit Stock und Gebiss klopper*
Die großen Ciabattas bei Kamps kosten immerhin schon 3,10,
machen aber wenigstens satt. Ich sehe echt nicht ein für 12cm
schmalspur-Baguette mit etwas Mozzarella und Tomate 3,50€ zu
bezahlen.

Jo. Und bei uns in der Ecke macht Kamps auf die meist schön knusprigen Gebilde auch noch fingerdick die hier ansässige unfassbar leckere Fleischwurst drauf. Für diese Fleischwustbrötchen lass ich sogar 'nen guten Döner stehen. Das will echt was heißen.

LG Barbara