Ab wann ist man als Mann pädophil?

Wissen wir es nicht eigentlich schon besser?
Dass schon dann, wenn wir uns einem Kind nähern, um eigene
Wünsche oder gar Bedürfnisse zu befridigen Missbrauch
vorliegt?

Wenn du das konsequent weiter denkst, wirst du j e d e m
Mann und jeder Frau schon Missbrauch vorwerfen , wenn sie auf
jemanden zukommen, um ihn/sie näher kennen lernen zu wollen.

Blödsinn, natürlich war mir das auch klar als ich es schrieb, darum schrieb ich ausdrücklich von der Beziehung zu Kindern, nicht Mann/Frau.
Das ist eben ein wichtiger Unterschied.

Und dass Kinder fast mehr nonverbal und auch ohne jede
vorliegende physische Annäherung so ziemlich jede
unterschwellige Annäherung erfühlen (ohne das analysieren und
damit auflösen zu können für sich)?

Das erwarten wir selbtredend von jedem Erwachsenen auch.

Wobei Erwachsene aber andere Möglichkeiten der Bewusstwerdung haben,
und real voll verantwortlich für sich sind.
Kinder sind ungleich schutzloser.
Ebenso wie Klienten, übrigens, das zur Verdeutlichung.
Darum schreibst Du auch an anderer Stelle ganz richtig:

" betonte aber auch

gleichzeitig, dass man als Therapeut hierbei genau nachspüren
sollte, ob man das macht, weil es der Patient jetzt gerade
braucht oder ob man sich selbst nur was Schönes antun
möchte…"

Was genau den Unterschied zwischen Missbrauch und achtsamer Wahrnehmung des (in Therapie befindlichen oder auch des kindlichen) Gegenübers beschreibt.
Angesichts der Tatsache, das es nicht nur physischen Missbrauch, sondern auch weit subtilere Formen des Missbrauchs dieser Art gibt kann ich Deine Unterscheidung in „akzeptable“ und „inakzeptable“ Pädophilie nur haarsträubend finden.

Selbst, wenn ich ansatzweise zu verstehen glaube, was und wie Du es meinst halte ich solche Aussagen gerade bei diesem posting für fahrlässig unangemessen, ebenso wie ich sie für an das, was das posting oben erspüren nd erahnen lässt für völlig unpassend halte.
Das, was Du bescdhreibst mag (mag eventuell!) in Fachkreisen so diskutabel sein,wenn ich auch dort Widerspruch einlegen würde, aber hier nicht, weil es zu missverständlich ist.

Das ist schräg, und mir wird zunehmend schlechter bei dem
Gedanken, dass das die offiziell anerkannten Seelenheiler
dieser Tage repräsentieren soll.

Wiegesagt - deine Übelkeit ist ein gutes Signal, um deine
eigenen Abgründe weiter zu erforschen. Ich wünsche dir Mut,
Glück und Erfolg dazu und verbleibe

Mit solcher Rhetorik bin ich nicht gut beeindruckbar, da ich um die große Notwendigkeit fundierter Schattenarbeit weiss und mich selber von dieser Arbeit mitnichten befreit habe und sie seit inzwischen Jahrzehnten mit Leidenschaft und Neugier praktiziere.
Ich darf Dir versichern, dass ich meine tiefen Abgründe im Großen und ganzen gut genug kenne, um sie nicht öffentlich ausagieren zu müssen, ausser, es macht Spass, aber Spass empfinde ich bei dieser Thematik keinen.

Vielmehr nehme ich hier den mich seit langem beim Lesen vieler Deiner postings befremdenden Zynismus wahr, den Menschen, die mit Seelen arbeiten unbedingt auf ihrem Reifeweg überwunden haben sollten, soweit zumindest das Ideal.

Gruß,
Zahira

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Hi zahira

Angesichts der Tatsache, das es nicht nur physischen
Missbrauch, sondern auch weit subtilere Formen des Missbrauchs
dieser Art gibt kann ich Deine Unterscheidung in „akzeptable“
und „inakzeptable“ Pädophilie nur haarsträubend finden.

Ich verstehe zum Teil deine Aufregung, finde aber nach wie vor, dass auch diese Form der Sexualität (oder Objektlibe, wie auch immer man das ausdrücken möchte) ein Recht hat, respektiert zu werden, wenn sie in entsprechendem Rahmen gelebt wird. Die Pädophilen können ja für ihre Einstellung genausowenig wie die Homosexuellen, diie Heterosexuellen, die Fetischisten usw. Es hieße das Kind (!) mit dem Bade ausschütten, wollte man diese Menschen vorverurteilen aufgrund ihrer Empfindungen. Zu der Aktivität habe ich bereits genug gesagt - das muss selbstverständlich wie bei allen anderen Sexualverhaltensweisen so ablaufen, dass nemand beschädigt wird. Du kannst aber psychische Dynamiken und Mikroschäden niemals ausschließen, weder bei Heteros, noch bei anderen erotischen Vorlieben.

Das, was Du bescdhreibst mag (mag eventuell!) in Fachkreisen
so diskutabel sein,wenn ich auch dort Widerspruch einlegen
würde, aber hier nicht, weil es zu missverständlich ist.

Gut, das ist ein Argument, welches ich vielleicht nicht genügend gewürdigt hatte. Wenn ich aber hier im Forum von solchem niedrigen Niveau ausgehen müsste, würde ich mich hier garnicht herumtreiben. Natürlich ist das Niveau in den verschiedenen Brettern unterschiedlich und zudem auch schwankend in jedem einzelnen Brett. Dies ist aber grundsätzlich jetzt ein sehr weites Feld und fast schon ein neues Thema.

Mit solcher Rhetorik bin ich nicht gut beeindruckbar, da ich
um die große Notwendigkeit fundierter Schattenarbeit weiss und
mich selber von dieser Arbeit mitnichten befreit habe und sie
seit inzwischen Jahrzehnten mit Leidenschaft und Neugier
praktiziere.

Ich arbeite auch recht viel mit Junianern zusammen, obwohl ich eher den reudianern zuzurechnen bin. Ich finde die Zusammenarbeit recht konstruktiv.

Vielmehr nehme ich hier den mich seit langem beim Lesen vieler
Deiner postings befremdenden Zynismus wahr, den Menschen, die
mit Seelen arbeiten unbedingt auf ihrem Reifeweg überwunden
haben sollten, soweit zumindest das Ideal.

Ich denke, dass du d8ch in diesem Punkte irrst. Ich bin nicht zynisch; ich reagiere nur leicht sarkastisch auf persönliche Angriffe, das ist halt eine individuell unterschiedliche Reaktionsform, die du mir zugestehen könntest.
Gruß,
Branden

4 Like

Hi

Caroll hatte, wie inzwischen erhellt wurde, weder mit Alice
Liddell, der er „Alice’s Adventures in Wonderland“ widmete,
noch mit Alice Raikes, der er „Through the Looking-Glass“
widmete, noch mit seinem langjährigen Fotomodell Alexandra
Kitchin irgendwelche erotischen Avancen.

Auch wenn es langsam sehr off topic wird, möchte ich dazu doch noch anmerken, dass es überhaupt nicht darum geht, ob Lewis Caroll Avancen „hatte“ (Avancen m a c h t man, Affären hingegen h a t man), weil dies ohnehin nicht objektiv beurteilbar oder gar „messbar“ wäre.
Einmal mehr darf ich mich hier nämlich auf meine eher hermeneutisch ausgerichete Lesart beziehen als auf irgendwelche positivistisch anmutenden.
Gruß,
Branden

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auch im ICD-10 definiert
hi,

nicht nur rein theoretisch ist es so, wie du sagst, sondern auch im ICD-10.

zudem gelten zwei mögliche rahmenbedingungen für die beantwortung der frage:

rechtliche (man darf niemanden schädigen) und

psychologische (hier wird pädophilie im ICD-10 als klare diagnose definiert), und zwar als „störung der sexualpräferenz“, das sagt nur aus, dass es bei den betroffenen spürbar ist, sexuell zu kindern hingezogen zu sein. HINGEZOGEN heisst nicht, sexuelle praktiken oder vergewaltigungen zu vollziehen, der ICD-10 beschreibt nur die ausrichtung der sexualität auf kinder, diese ist allerdings -sonst wäre sie nicht im ICD-10- krankhaft.

3 Like

Es geht mir darum, zu zeigen, dass
Pädophilie eine Spielart der Sexualität ist, die nicht von
vornherein verdammenswert ist, sondern -wie bei jeder Form der
Sexualität- individuell betrachtet werden sollte.

Das sehe ich auch so, lieber Branden, dass die Pädophilie keine Sonderstellung unter den Paraphilien haben sollte, denn damit ist doch keinem geholfen außer dem ‚gesunden Volksempfinden‘.

Die heutige Sonderstellung resultiert doch sowieso nur daraus, dass der Pädophile einen wunderbaren Sündenbock abgibt für die Entlastung des eigenen schlechten Gewissens, wenn wir wieder mal, um mit Absicht ein ganz triviales Beispiel zu nennen, mit kaum verdecktem sadistischem (also para-sexuellem!) Vergnügen unsere Töchter den ganz Tag als kleine Prinzessinnen stylen und rumlaufen lassen, als späte Rache dafür, dass wir uns selbst als Kinder auch nicht im Dreck wälzen durften wie wir es gewollt hätten.
Und noch tausend solcher Dinge.
Die ganze häusliche und schulische Erziehung läuft doch bei weitem nicht „auf Augenhöhe“ ab, sie ist zu einem guten Teil nichts weiter als die Weitergabe unserer eigenen Neuröschen und kleinen Perversionen, die wir unserer eigenen Kindheit verdanken.

Aaaber wir sind keine Pädophilen, ooch was sind wir doch für gute Menschen.
Je weniger wir 'den Pädophilen" differenzieren, desto besser kann man auf ihn projizieren. Großartig. Am besten auch nicht auf unsere ganzen fließenden Übergange zu pädophilen Verhaltensweisen achten, wo wir unserer Kinder küssen, streicheln, baden, schlagen, unterweisen, belehren, ins Bett nehmen, wenn der Partner nicht da ist, und nach unseren Idealvorstellungen gestalten, nein, dann doch lieber Dichotomie und starre Abgrenzung: wir vs. die Pädophilen.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

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Lieber Candide

Das sehe ich auch so, lieber Branden, dass die Pädophilie
keine Sonderstellung unter den Paraphilien haben sollte, denn
damit ist doch keinem geholfen außer dem ‚gesunden
Volksempfinden‘.

Du sprichst mir aus der Seele.

Je weniger wir 'den Pädophilen" differenzieren, desto besser
kann man auf ihn projizieren.

Gruß,
Branden

Hallo,

schon von Adultophilen Kindern gehört? Wohl kaum.
Das wäre aber die einzig angemessenen Partner für pädophile Erwachsene.

Homosexuelle suchen sich passende Partner, solche, die eben an ihnen ebenfalls interessiert sind, Heterosexuelle tun das Gleiche.

Erwachsene mit dem sexuellen Verlangen von Erwachsenen, die sich Kinder als `Partner´ suchen, werden kaum auf entsprechende Gegenliebe im sexuellen Sinne stoßen, da Kinder kein den Erwachsenen entsprechendes sexuelles Bedürfniss haben.

Sie können vielleicht Kindern, denen es in ihrem häuslichen Umfeld an Liebe mangelt, solche Liebe vorspielen (echt ist da garnichts, sobald die Kids äußerlich keine mehr sind, lassen Pädophile sie doch fallen wie heiße Kartoffeln - also bitte kein Geschwafel von wegen große Liebe - es geht um sexuelle Bedürfnisse und sonst garnichts).

Kann mich über diese abstrusen Beiträge nur wundern. Päsoselbstrechtfertigungsabteilung oder was?

Irritiert, Anne

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Hallo Branden, hallo Candide,

Das sehe ich auch so, lieber Branden, dass die Pädophilie
keine Sonderstellung unter den Paraphilien haben sollte, denn
damit ist doch keinem geholfen außer dem ‚gesunden
Volksempfinden‘.

Du sprichst mir aus der Seele.

Je weniger wir 'den Pädophilen" differenzieren, desto besser
kann man auf ihn projizieren.

Höre ich aus euren Beiträgen ein wenig Arroganz heraus? Oder ein wenig Verächtlichkeit? Oder mehr?

Zugegeben, ich bin ein wenig fassungslos ob eurer Beiträge. Und ich kann und möchte meine Gedanken dazu nicht in Worte fassen.

Ehrlich geschrieben: Erschütternd, für mich zumindest.

Gruß
Der Franke
Der Thread beschäftigt mich seit gut zwei Stunden intensiv, …, …

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Hallo!

Höre ich aus euren Beiträgen ein wenig Arroganz heraus? Oder
ein wenig Verächtlichkeit? Oder mehr?

Ich mag nur für meinen Beitrag sprechen.

Mir gings um folgendes:
Wie alle anderen im Thread gehe ich davon aus, dass adulte Sexualität grundsätzlich dem Kind fremd ist. Anders als die anderen möchte ich das aber nicht auf direkten sexuellen (Genital)verkehr reduziert haben, sondern auch auf so alltägliche Dinge wie Kuscheln oder Baden, womit wir Erwachsenen dem Kind meines Erachtens -kaum bewusst aber unweigerlich- Elemente unserer adulten sexuellen Bedürfnisse (selbstverständlich in einem weiteren Sinne verstanden als nur Genitalverkehr!) nach Zärtlichkeit oder ‚Schaulust‘ aufstülpen (hier habe ich mich als Vater zweier Töchter explizit mit eingeschlossen!). Das ist m.E. weitgehend unvermeidlich und auch nicht weiter tragisch, aber dennoch höchst prägend für die psychosexuelle Entwicklung des Kindes.

Auf Basis diese Annahme habe ich Kritik an einem Umgang mit den Pädophilen geübt (und ich schließe mich auch hier selbst gerne noch in diese Kritik mit ein), der darin besteht, die eigenen pädophilen Strebungen in uns zu verleugnen und dann gebündelt auf die undifferenzierte und stereotypisierte Figur des Pädophilen zu projizieren, womit wir dann sagen können: Gott sei Dank, das sind wir nicht.

Ich denke also, wenn eine gewisse alltägliche Form von „Pädophilie“ (nicht im klinischen Sinn gemeint!) unvermeidlich und omnipräsent ist, dann kommt man nicht umhin (v.a. an der Frage der Gewalt) zwischen einer „guten“ und einer „schlechten“ Form von Pädophilie zu unterscheiden anstatt sie pauschal zu verteufeln - und kommt mit dieser Differenzierung wohl dann auch ein Stück weit bis ins Klinische hinein.

Dass das kein Plädoyer für physische und/oder psychische Gewalt gegen Kinder ist, versteht sich nun hoffentlich von selbst.

Solche Thesen sind natürlich bestreitbar, und wir könnten uns Buchempfehlungen en masse um die Ohren hauen genauso wie Erfahrungsberichte über die Erlebnisse mit unseren Kindern. Völlig in meinem Sinne.
Moralisches Entsetzen statt Argumentation nervt mich aber einfach nur; das war jetzt aber auch nicht direkt auf dich bezogen.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

4 Like

Lieber van Branden,
ich stimme Dir weitestgehend zu, aber finde in diesem Zusammenhang den Vergleich zur Homosexualität immer wieder befremdlich. Sicher trifft es zu, dass die Akzeptanz gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen vor 70 Jahren anders war als heute. Diese Diskriminierung hatte aber hauptsächlich religiöse Hintergründe und es wurde jede Art von sexueller Beziehung gesellschaftlich tabuisiert, die nicht in das Schema Ehe und Kinder passte (also auch wilde Ehe oder kinderlose Ehe zwischen einem erwachsenen Mann und einer erwachsenen Frau).

Sind wir doch wahrscheinlich heute so weit größtenteils zu akzeptieren, dass zwei Menschen, die sich lieben zusammen sein dürfen, auch sexuell, egal welchen Geschlechts oder ob nach dem Sex ein Zuwachs zu erwarten ist oder auch nicht, so kann ich das zwischen einem Erwachsenen und einem Kind bei bestem Willen nicht erkennen. Das liegt vor allem daran, dass ein Kind nicht in der Lage ist gewisse Dinge zu entscheiden. Es wird missbraucht von der Macht und Gier eines Erwachsenen.

Auch die unterschwellige, nicht praktizierte Lust eines Erwachsenen in der Nähe eines Kindes ist Missbrauch. Ich will nicht verneinen dass es Menschen mit pädophilen Neigungen gibt, es ist auch nichts neumodisches, es gab es wahrscheinlich schon immer und wird es auch in Zukunft geben - nur die Emanzipation, die die Homosexualität erlebt hat, wird es bei den Pädophilen auch nicht in 70 Jahren geben.

Viele Grüße

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Hallo Anne
BIs auf die Pöbelei in deinem letzten Satz sehe ich keinen Dissenz zwischen unseren Ansichten. Daher hättest du dir den letzten Satz sparen können.
Gruß,
Branden

3 Like

Hallo Chili

Sind wir doch wahrscheinlich heute so weit größtenteils zu
akzeptieren, dass zwei Menschen, die sich lieben zusammen sein
dürfen, auch sexuell, egal welchen Geschlechts oder ob nach
dem Sex ein Zuwachs zu erwarten ist oder auch nicht, so kann
ich das zwischen einem Erwachsenen und einem Kind bei bestem
Willen nicht erkennen. Das liegt vor allem daran, dass ein
Kind nicht in der Lage ist gewisse Dinge zu entscheiden.

Ich schrieb ja schon an anderer Stelle, dass diese Fähigkeit, wirklich bewusst zu entscheiden und die Beziehung bewusst zu gestalten, auch bei einem Großteil der Erwachsenen nicht zu finden ist.

Auch die unterschwellige, nicht praktizierte Lust eines
Erwachsenen in der Nähe eines Kindes ist Missbrauch.

Die uneschwellige, nicht praktizierte Lust eines Erwachsenen an einem anderen ERwachsenen ist dann auch Missbrauch?

Ich will
nicht verneinen dass es Menschen mit pädophilen Neigungen
gibt, es ist auch nichts neumodisches, es gab es
wahrscheinlich schon immer und wird es auch in Zukunft geben -
nur die Emanzipation, die die Homosexualität erlebt hat, wird
es bei den Pädophilen auch nicht in 70 Jahren geben.

Eine interessante Fragestellung, die du da aufwirfst. Theoretisch möchte man dir im ersten Moment zustimmen, dann fällt einem aber sofort das praktisch Dagegenstehende ein, nämlich die fehlende Emanzipation bei einem Großteil der Homosexuellen. In praxi gibt es also diesen Vorsprung der Homosexuellen gegenüber den Pädophilen kaum.
Gruß,
Branden

2 Like

Hallo

Vom Berliner Sexualforscher Christoph Ahlers wird Ephebophilie als die Neigung zu peripubertären oder postpubertären Jungen definiert, welche eine sexualbiologisch erwartbare Reaktion darstelle und nicht als Störung der sexuellen Präferenz kategorisiert werden könne.

Der Unterschied zwischen der vielleicht verspotteten oder missbilligten, aber meist tolerierten Ephebophilie bzw. Neoterophilie zur Pädophilie ist die Pubertät der begehrten Zielgruppe. In Deutschland spricht man von sexuellem Missbrauch von Kindern, wenn sexuelle Kontakte mit Kindern unter 14 Jahren (Schutzalter) stattfinden. In anderen Ländern ist die juristische oder kulturelle Schutzalterschranke z.T. höher oder tiefer - in der Schweiz liegt das Schutzalter zum Beispiel bei 16 Jahren.

Die Neigung zu pubertierenden Mädchen hingegen wird als Parthenophilie bezeichnet.

Quelle Wikipedia

Hallo,

Ich mag nur für meinen Beitrag sprechen.
Mir gings um folgendes: …

und das Nachfolgende hatte ich bereits in deinem ersten Posting im Hintergrund gelesen.

Es war die mir unverständliche boshafte Ironie deines ersten Beitrags, der unverdient über andere geworfene Spott, das ‚gesunde Volksempfinden‘. Deine auf andere bezogene Darstellung von Dingen, deren sich viele hier genauso bewusst sind wie du oder Branden.

Hat mich ordentlich geärgert. Es war eine Verarschung auf hohem Niveau, ein wenig mit der Absicht, dass nicht jeder „Betroffene“ sie vielleicht erkennt.

Moralisches Entsetzen statt Argumentation nervt mich aber
einfach nur; das war jetzt aber auch nicht direkt auf dich
bezogen.

Ich hatte ja noch nicht direkt aufs UP geantwortet :smile:

So, Blutdruck ist wieder auf normalem Niveau, es geht alles seinen gewohnten Gang.

Nix für ungut und

Gruß
Der Franke

1 Like

Hallo,

Kein Dissenz?

Du schreibst: Es gibt viele pädophile Menschen, die keinem Kind Schaden zufügen, genauso wie es viele homosexuelle Menschen gibt, die niemanden gegen seinen Willen verführen o.ä.

Der Vergleich legt doch nahe, dass Du den Schaden von der Einwilligung eines Kindes abhängig machst, oder?

Wenn jemand aber Kinder per Geschenke oder emotionaler Zuwendung an sich bindet und ihnen zwar nichts aufzwingt, den Kindern aber den Eindruck vermittelt, dass eine Gegenleistung z.B. in sexueller Hinsicht nett und angebracht wäre - was ist das dann?
Und wenn bei dem ersten Anzeichen von Erwachsenwerden Schluß ist mit der emotionalen Zuwendung?

Ich würde davon ausgehen, dass beides Kindern schadet - möchte meine Beiden jedenfalls nicht dergleichen ausgeliefert sehen.

Weiter schreibst Du: Es geht mir darum, zu zeigen, dass Pädophilie eine Spielart der Sexualität ist, die nicht von vornherein verdammenswert ist, sondern -wie bei jeder Form der Sexualität- individuell betrachtet werden sollte.

O.K., solange diese Sexualität mit sich alleine bleibt und nicht Kindern aufgezwungen wird (auch nicht verbal, nicht per Zuwendungen, die rein sexuell begründet und für ein Kind daher in ihrer Art unverständlich sind, auch nicht in irgendeiner anderen Form).
Jeder, der sexuelle Erfahrungen hat, weiß, wie schwer es ist, zu verzichten. Besonders bei Körperkontakt. Die Gefahr, die Beherrschung zu verlieren besteht immer.
Bei Erwachsenen geht das, da beide wissen, um was es geht und in der Lage sein sollten, `nein´ zu sagen, wenn es nötig ist.
Kinder sind in einer solchen Situation viel eher hilflos und völlig überfordert.

Wann ist ein Verhältniss zwischen Erwachsenem und Kind schon gleichberechtigt?

Daher sehe ich schon eine Menge Dissenz.
Gruß,
Branden

2 Like

Hallo noch mal!

Ich schrieb ja schon an anderer Stelle, dass diese Fähigkeit,
wirklich bewusst zu entscheiden und die Beziehung bewusst zu
gestalten, auch bei einem Großteil der Erwachsenen nicht zu
finden ist.

Auch die unterschwellige, nicht praktizierte Lust eines
Erwachsenen in der Nähe eines Kindes ist Missbrauch.

Die uneschwellige, nicht praktizierte Lust eines Erwachsenen
an einem anderen ERwachsenen ist dann auch Missbrauch?

Genau diesen Punkt hatte ich auch schon an der anderen Stelle sehr fragwürdig gefunden.
Der unbewusste Erwachsene ist nicht gleichzusetzen, an keiner Stelle, mit einem Kind.

Auch nicht an dieser.

Der unbewusste Erwachsene ist kein Kind, das ist der wesentliche Unterschied.
Wenn er in seinem Kopf noch in der Kindheit fixiert sein sollte, als Beispiel, dann ist das eben eine Neurose, aber nicht real.
Er hat ganz andere Möglichkeiten, sich zu entscheiden, und hat neben der inneren Kindlichkeit auch einen erwachsenen Persönlichkeitsanteil oder es steht ihm frei diesen jederzeit zu entwickeln.
Dazu dienen ja im besten Falle neurotische Prozesse, wenn der Leidensdruck nur groß genug wird.

Das Kind ist real abhängig.

Diese beiden Sachlagen von einem Psychoanalytiker verwechselt oder nicht deutlich abgegrenzt zu sehen macht mich glauben, dass manche Analytiker doch nichts anderes tun, als die Miete für die Luftschlösser der Neurotiker zu kassieren…
Solche Aussagen sind Kopfgeburten, wo bleibt da das Empfinden??

Gruß, Zahira

4 Like

Hallo Candide!

So, wie Du es hier beschreibst,kann ich verstehen, bejahen und finde solche klaren und bewussten Worte wichtig und geeignet, das Thema aus dem ganz alltäglichen- und ich schreibe bewusst nicht „normalen“- Sumpf des Menschlichen zu holen.
So ja.
Zumal Missbrauch, ob Pädophil oder ganz normaler Gutmensch ja mitnichten auf das Körperliche begrenzt ist.
Übergriffe sind das statistisch Normale.

womit wir

Erwachsenen dem Kind meines Erachtens -kaum bewusst aber
unweigerlich- Elemente unserer adulten sexuellen Bedürfnisse
(selbstverständlich in einem weiteren Sinne verstanden als nur
Genitalverkehr!) nach Zärtlichkeit oder ‚Schaulust‘ aufstülpen
(hier habe ich mich als Vater zweier Töchter explizit mit
eingeschlossen!). Das ist m.E. weitgehend unvermeidlich und
auch nicht weiter tragisch, aber dennoch höchst prägend für
die psychosexuelle Entwicklung des Kindes.

Dieser letzte Satz ist wichtig für das Verständnis.
Die (gelungene)Gratwanderung an dieser Stelle ist ja auch sogar möglicherweise notwendig für die psychosexuelle Entwicklung des Kindes?

Steht es doch selber eine ganze Reihe von Kindheitsjahren an der Schwelle von Kind zu Mann/Frau, und ist doch dieses eineZerissenheit auch im Kinde, worin ich das Thema auch gespiegelt sehe.
An der Absolutheit der pubertären Umwandlung am Ende der Kindheit lässt sich das dann deutlicher erkennen.

Und was man auch nicht vergessen sollte ist, dass im Gegensatz zur pathologischen Pädophilie diese Form der natürlichen Sexualotät, die es seit Anbeginn der Menschheit und auch schon vor dem Sündenfall gegeben haben dürfte, das, was man gemeinhin „Pädophilie“ nennt ein schwer pathologischer Prozess ist, der sich ganz bestimmt erst als Folge und Folgesfolge vieler schiefgelaufener Entwicklungen in der Menschheitsgeschichte gebildet hat.
Etwas zutiefst gegen das Leben gerichtetem den selben Namen zu geben, wie etwas zutiefst dem Leben zugehörigem (mit all seinen zum Leben gehörenden Konflikten)…das kann auch nur Freudianern über die Zunge gehen… ^^

Auf Basis diese Annahme habe ich Kritik an einem Umgang mit
den Pädophilen geübt (und ich schließe mich auch hier selbst
gerne noch in diese Kritik mit ein), der darin besteht, die
eigenen pädophilen Strebungen in uns zu verleugnen und dann
gebündelt auf die undifferenzierte und stereotypisierte Figur
des Pädophilen zu projizieren, womit wir dann sagen können:
Gott sei Dank, das sind wir nicht.

Dieser letzte Teil nach dem letzten Komma auch (…wichtig für das Verstehen)
So ja.
Aber das zu erläutern gehört unbedingt, absolut unbedingt dazu, damit ds Ganze nicht interpretierbar wird und schräg.

Ich denke also, wenn eine gewisse alltägliche Form von
„Pädophilie“ (nicht im klinischen Sinn gemeint!) unvermeidlich
und omnipräsent ist, dann kommt man nicht umhin (v.a. an der
Frage der Gewalt) zwischen einer „guten“ und einer
„schlechten“ Form von Pädophilie zu unterscheiden anstatt sie
pauschal zu verteufeln - und kommt mit dieser Differenzierung
wohl dann auch ein Stück weit bis ins Klinische hinein.

So ja, und so kann ich, wenn Branden das auch so meint, was ich vermute auch nur begrüßen, aber in einem Nichtfachforum gehört das mal mindestens als gründliche und behutsame Erklärung dazu, zumal wenn sich der Fragesteller am Anfang sehr eindeutig als deutlich unbewandert in
solchen Differenziertheiten darstellt und um Hilfestellung bittet.

So Mancher, der sich in tiefenpsychologischen Prozesskonzepten nicht auskennt, kann sonst derartige kurz skizzierte Gedankengänge nur falsch verstehen und das könnte bei dem einen oder anderen zu Schlüssen führen, die mir sehr unbehaglich sind, und , nicht zu vergessen, bei Menschen, die Opfer von Pädophilie waren oder sind und bei denen nicht minder traumatisierend die Weggucker(innen) und Verharmloser waren oder sind, zu mir noch unbehaglicheren Mißverständnissen führen.

Nun noch was Eigenes statt lauter Kommentaren.
Das Thema in sich zu bewusst zu leben ist so schwierig gar nicht,wenn ich mich als Mutter, Vater, Onkel, Analytiker oder Popsänger, stets prüfe und mich frage, ob ein Impuls aus Liebe im tieferen Sinne in mir geboren wird , und das Kind im Zentrum hat, oder ob er aus den Bedürfnissen des Erwachsenen geboren wird.
Natürlich kenne ich diese Impulse als Mutter auch, weniger auf physischer, als auf emotionaler Ebene, und habe gelernt, dass es gar nicht wirklich so schwer ist, ist das Thema einmal erkannt, sie kommen und wieder gehen zu lassen und sie zur eigenen Bewusstwerdung zu nutzen.
Dann ist es möglich, Mensch zu sein, Selbst zu sein und Eltern zu sein im höheren Sinne und das gleichzeitig.
So irgendwie.

Moralisches Entsetzen statt Argumentation nervt mich aber
einfach nur; das war jetzt aber auch nicht direkt auf dich
bezogen.

Auch das nachvollziehbar.

Danke für die Verständnishilfe am Thema!

Zahira

1 Like

Hi

Der unbewusste Erwachsene ist nicht gleichzusetzen, an keiner
Stelle, mit einem Kind.

Gleichsetzen will ich ja auch nicht. Das „partout“ Gleichsetzen führt ja zu nichts. Ich will nur zu bedenken geben, dass - wie Candide viel brillianter ausführt - eine nicht angemessene Vorverurteilung der Pädophilen noch immer stattfindet.

Wenn er in seinem Kopf noch in der Kindheit fixiert sein
sollte, als Beispiel, dann ist das eben eine Neurose, aber
nicht real.

Und wer, bitteschön, ist nicht in seinem Kopf in der Kindheit fixiert?

…auch einen erwachsenen
Persönlichkeitsanteil oder es steht ihm frei diesen jederzeit
zu entwickeln.

Ja, gut und schön, das wäre wünschenswert, aber hier bist du nicht real. Wie du wohl weißt, kommen die „gefährliceren“ Patienten, die Persönlchkeitsgestörten, ja nicht freiwillig in unsere Behandlungen, sondern nur die „ungefährlichen“ Neurotiker, die sich selbst mehr im Wege stehen als anderen Menschen.
Gruß,
Branden

1 Like

Hi

Weiter schreibst Du: Es geht mir darum, zu zeigen, dass
Pädophilie eine Spielart der Sexualität ist, die nicht von
vornherein verdammenswert ist, sondern -wie bei jeder Form der
Sexualität- individuell betrachtet werden sollte.

Ja, das ist wohl der Kern meiner Aussage zu diesem Thema hier im Brett.

Jeder, der sexuelle Erfahrungen hat, weiß, wie schwer es ist,
zu verzichten. Besonders bei Körperkontakt. Die Gefahr, die
Beherrschung zu verlieren besteht immer.

Natürlich. Völlig d’accord.

Bei Erwachsenen geht das, da beide wissen, um was es geht und
in der Lage sein sollten, `nein´ zu sagen, wenn es nötig ist.
Kinder sind in einer solchen Situation viel eher hilflos und
völlig überfordert.

Viele junge Frauen, die zu mir in die Praxis kamen, waren das ebenfalls. Sie wurden von ihren machohaften „Partnern“ unterdrückt und manipuliert. Es ist höchstens ein gradueller Unterschied zu Kindern vorhanden.

Wann ist ein Verhältniss zwischen Erwachsenem und Kind schon
gleichberechtigt?

Das ist richtig. Aber: Wann ist ein Verhältnis zwischen erwachsenen „Partnern“ schon gleichbeechtigt?
Gruß,
Branden

Hi

So ja, und so kann ich, wenn Branden das auch so meint, was
ich vermute auch nur begrüßen, aber in einem Nichtfachforum
gehört das mal mindestens als gründliche und behutsame
Erklärung dazu, zumal wenn sich der Fragesteller am Anfang
sehr eindeutig als deutlich unbewandert in
solchen Differenziertheiten darstellt und um Hilfestellung
bittet.

Ich kann halt nicht ganz so brilliant formulieren wie Candide. Das muss ich ihm lassen. :wink:

Das Thema in sich zu bewusst zu leben ist so schwierig gar
nicht,wenn ich mich als Mutter, Vater, Onkel, Analytiker oder
Popsänger, stets prüfe und mich frage, ob ein Impuls aus Liebe
im tieferen Sinne in mir geboren wird , und das Kind im
Zentrum hat, oder ob er aus den Bedürfnissen des Erwachsenen
geboren wird.

Dem kann ich ohne Zögern anschließen.

Natürlich kenne ich diese Impulse als Mutter auch, weniger auf
physischer, als auf emotionaler Ebene, und habe gelernt, dass
es gar nicht wirklich so schwer ist, ist das Thema einmal
erkannt, sie kommen und wieder gehen zu lassen und sie zur
eigenen Bewusstwerdung zu nutzen.

Auch dieses kann ich nur bestätigen. Schließlich habe ich auch vier Kinder.
Gruß,
Branden