Hallo Religionsexperten,
meine Frage unten nach dem Koran hat ja aufgrund meiner Behauptung, die pazifistische Einstellung der Lehre Jesu sei unzweifelhaft, eine interessante Diskussion ausgelöst.
Für die (angeblich unterschwellige) Gewaltätigkeit des neuen Testaments wurden drei Argumente angeführt:
- Jesus vertreibt die Händler aus dem Tempel
- Petrus verteidigt Jesus mit einem Schwert
- die Bergpredigt spricht von der Hölle
Das ist schief gedacht!
zu 1. Der peitschende Jesus ist zugegebener Maßen kein besonders pazifistisches Bild, aber diese Form von „Vandalismus“ (wenn man es so negativ bezeichnen will) ist doch eine sehr harmlose Form von Gewalt (Stühle umwerfen und Leute rausjagen) die weit entfernt ist von „Bringt sie um“ oder Ähnlichem. Aufgrund dieser Stelle das 300 Seiten (je nach Ausgabe) dicke NT als „gewaltätig“ zu bezeichnen, ist eher lächerlich.
zu 2. Das Petrus als treuer Jünger Jesu ein Schwert hat, gibt tatsächlich zu denken. Wenn Jesus so pazifistisch war, warum hat er das zugelassen?
Aber: Diese - eindrucksvolle - Szene zeigt ja gerade einen Jesus, der Petrus die Anwendung von Gewalt verbietet! Diese Stelle kann also nur als Aufforderung zur Gewaltlosigkeit sogar in höchster (Todes-)Gefahr interpretiert werden.
- Die „Hölle“ ist ein gewaltätiger Begriff (mit dem ich wenig anfangen kann, aber darum geht es hier nicht), oder er wurde zumindest jahrhundertelang von der Kirche gewaltätig genutzt (was hier auch nicht Thema ist). Er zeigt vielleicht einen gewaltätigen Gott, fordert aber keinesfalls Menschen zur Gewalt auf.
Fazit: Bis jetzt konnte hier noch niemand meine These widerlegen, dass neue Testament sei ein Text, der Mneschen zum Pazifismus, zur Gewaltlosigkeit auffordere!
Gruß!
Christian
P.S.: Die vielen vielen vielen Stellen im NT, die zum friedlichen Umgang mit Mitmenschen ohne jede Ausnahme auffordern (Bergpredigt, Samariter, Zöllner-Geschichten,…), führe ich hier nicht auf. Bei Bedarf kann ich aber ein paar nachliefern.