Dasselbe oder Das Selbe?

Ich stehe mit dieser Sache leider gerade wie der Ochs vorm Berg. Das kommt euch hier sicher allzu profan vor. Dennoch bin ich dankbar für eure Stellungnahme. Ich finde hier keinen Beitrag zu dem Thema hier, soweit ich auch blättere. Ich bitte also um Entschuldigung, falls es kürzlich doch schon hier erörtert wurde.

Wenn ich keine Erweiterung dahinter habe, also z.B. „dasselbe Rot“, sondern stattdessen einfach nur „das Selbe“ sagen will, so dass es zum Hauptwort wird und eben kein Adjektiv ist, dann kommt mir die getrennte und die Großschreibweise einzig richtig vor. Im Duden finde ich allerdings nur die Zusammen-Schreibweise und klein. Analog zu „das Gleiche“ (ohne Erweiterung, also nicht als Adjektiv - das wiederum ist im Duden ausführlich zu finden) sollte es „das Selbe“ doch auch geben, oder?

Danke für eine ernsthafte Antwort.

Ron

Hallo Ron
Ich kann Dir hier keine verbindliche Regel mitteilen, aber das mache ich gefühlsmäßig so:

Die Frau trägt dasselbe Kleid wie gestern.
Meinst Du? Es ist genau dasselbe.
Ihre Schwester hat das gleiche. (bei NDR wahrscheinlich ‚Gleiche‘)

Hat dieser Mann den Unfall verschuldet?
Genau derselbe! (b.NDR ~ ‚Selbe‘)

Oder: Desgleichen ist mit auch schon passiert! (b. NDR ~ ‚Gleichen‘)

So habe ich das bis jetzt unbeanstandet geschrieben.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

Hi Ron,

„dasselbe Rot“

ist richtig.

stattdessen einfach nur „das Selbe“ sagen will,

… dann schreibst du „dasselbe“, klein und zusammen. „Derselbe; dieselbe; dasselbe“ wird immer so geschrieben, egal in welcher Satzposition oder Funktion.

Mein DUDEN hierzu (Hervorhebung von mir):

_ der|sel|be , dieselbe, dasselbe [mhd. der, diu, selbe, ahd. der selbo, diu, selba]:

  1. dieser (sich selbst Gleiche) u. kein anderer; der, die, das Nämliche: er trägt denselben Anzug wie gestern; es war dieselbe Stadt wie damals; sie stammt aus demselben Dorf wie ich; es war ein und derselbe Schauspieler; das ist doch ein und dasselbe (macht keinen Unterschied); sie ist immer noch dieselbe wie damals (hat sich seit damals nicht verändert).

  2. (ugs.) der, die, das Gleiche: er fährt dasselbe (besser: das gleiche) Auto wie ich.

  3. (veraltet, Papierdt.) nachgestellt u. auf eine vorausgegangene Größe zurückweisend: das Haus, vor allem das Dach desselben (sein Dach)._

Noch ein Link hierzu: http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Inflecti…

Gruß
Christopher

„Dasselbe“ wird immer zusammengeschrieben. Auch als Hauptwort.

Hallo Alexander,

deine Antwort ist nach alter Rechtschreibung wahrscheinlich korrekt, allerdings will ich mich nicht verbürgen, weil ich danach seit Jahren nicht mehr schreibe und kaum lese. Bei der neuen Rechtschreibung hast du leider zwei Fehler verbreitet:

Genau derselbe! (b.NDR ~ ‚Selbe‘)

Eben nicht. „derselbe; dieselbe; dasselbe“ immer klein und zusammen.

Oder: Desgleichen ist mit auch schon passiert! (b. NDR ~ ‚Gleichen‘)

Auch falsch. Es heißt nach wie vor „desgleichen“ (außer bei Sätzen wie: „Mitglieder des gleichen Vereins“).

So habe ich das bis jetzt unbeanstandet geschrieben.

Bis jetzt … :wink:

Gruß
Christopher

Hallo, Ronald,
ich hingegen wäre nicht derselben Meinung wie meine Vorschreiber zu sein scheinen. Wenn ich betonen möchte, dass zwei Dinge im exakt gleichen Farbton gehalten sind, würde ich es auseinander schreiben: Ihre Fingernägel waren von dem selben Rot wie ihre Lippen.
Gruß
Eckard

Lieber junger Freund!

deine Antwort ist nach alter Rechtschreibung wahrscheinlich
korrekt, allerdings will ich mich nicht verbürgen, weil ich
danach seit Jahren nicht mehr schreibe und kaum lese. Bei der
neuen Rechtschreibung hast du leider zwei Fehler verbreitet:

Dein missionarischer Eifer sollte Dich aber nicht daran hindern die Beiträge vor einer Kritik aufmerksamer zu lesen. Ich habe deutlich darauf hingewiesen keine genaue Regeln zu kennen und darum den Hinweis auf die NDR mit wahrscheinlich / ~ bezeichnet!
Daher habe ich keine Fehler verbreitet. Außerdem bestätigt Dein Dudenauszug meine bisherige Schreibweise in jedem Punkt.
Was wolltest Du also kundtun mit Deiner Kritik?
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

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Hallo Eckard,

Ihre Fingernägel waren von dem selben Rot wie ihre Lippen.

laut DUDEN ist das falsch. Möglich: „Ihre Fingernägel waren vom selben Rot wie ihre Lippen.“ als Verkürzung von „… von demselben Rot …“.

Gruß
Christopher

Ach, Alexander,

getroffene Hunde bellen. Deine Informationen zur neuen Rechtschreibung sind und bleiben falsch. Meine Kritik war sachlich. In diesem Thread geht es um Fakten, nicht um Meinungen oder Vermutungen. Wenn du es nicht genau weißt, dann schlag nach oder schweige.

Gruß
Christopher

Ihre Fingernägel waren von dem selben Rot wie ihre Lippen.

laut DUDEN ist das falsch. Möglich: „Ihre Fingernägel waren
vom selben Rot wie ihre Lippen.“ als Verkürzung von „… von
demselben Rot …“.

Mag sein, lieber Christopher.
Aber ich bevorzuge es in diesem Fall, Artikel und Adjektiv nicht zusammen zu schreiben. Denn in diesem Falle gebrauche ich „selb“ als Adjektiv, auf welchem zudem noch die Hauptbetonung des Satzes liegt, was ich durch die getrennte Schreibung hervorheben möchte.

Dass der Duden selbiges nicht vorsieht, ist etwas, womit ich selbst gut leben kann. Schließlich hat der Duden keine normative Funktion.

Grüße
Eckard

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Hallo Eckard,

Schließlich hat der Duden keine normative Funktion.

richtig, aber ich halte die darin festgelegten Regeln für eine gute Richtschnur für den Privatmann. Bei Rechtschreibung und Grammatik über Vorlieben zu diskutieren, zumal in einem Experten-Forum, befremdet mich ein bisschen.

Gruß
Christopher

Ein neuer Zensor?
Sag, Christopher,
wer hat dich zum Zensor hier ernannt?
Fritz MOD

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Bei Rechtschreibung und Grammatik über Vorlieben zu diskutieren, zumal in einem Experten-Forum, befremdet mich ein bisschen.

Mich befremdet dieses Befremden!

Du vergisst den großen Freiraum, den gerade die neue Rechtschreibung bietet.

Und noch weniger als der Duden sind wir und einige oder gar einer hier die Sprachwächter der deutschen Sprache.

Fritz

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Hallo Fritz,

was Alexander schrieb, war teilweise falsch. Wie ich einige seiner Angaben korrigiert habe, war sachlich. Wie er reagiert, war kindisch. Darüber, dass du dich einmischst, könnte ich mich nicht äußern, ohne meine subjektiven Ansichten über deinen Stil einfließen zu lassen. Deshalb lasse ich es und ziehe mich aus dieser müßigen Diskussion zurück.

Gruß
Christopher

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Mein DUDEN hierzu (Hervorhebung von mir):

_ der|sel|be , dieselbe, dasselbe
[mhd. der, diu, selbe, ahd. der
selbo, diu, selba]:

  1. dieser (sich selbst Gleiche) u. kein anderer; der, die,
    das Nämliche: er trägt denselben Anzug wie gestern; es war
    dieselbe Stadt wie damals; sie stammt aus demselben Dorf wie
    ich; es war ein und derselbe Schauspieler; das ist doch ein
    und dasselbe (macht keinen Unterschied); sie ist immer noch
    dieselbe wie damals (hat sich seit damals nicht
    verändert).

  2. (ugs.) der, die, das Gleiche: er fährt dasselbe (besser:
    das gleiche) Auto wie ich._
    […]

Also nun mal Duden hin und Duden her (übrigens gibt es auch keinen Grund, Eigennamen, und sei es der Duden, durchgehend groß zu schreiben): Dein Beitrag zeigt doch letztlich nur, wie in sich unstimmig der Duden in diesem Fall tatsächlich ist. Grammatisch ist für mich „das Gleiche“ und „dasselbe“ (jeweils substantivisch gebraucht) identisch. Es gibt für mich keinen einleuchtenden Grund dafür, dass man das eine zusammen und das andere getrennt schreibt. Zumindest hat diesen hier bisher noch keiner genannt.

Ich bin eigentlich auch ein vehementer Verfechter dafür, dass wir wieder zu einer einheitlichen Rechtschreibung finden sollten - und dafür ist ein maßgebendes Standardwerk wie der Duden eigentlich geeignet (gerade auch angesichts des Namensstifters). Allerdings sollte die Redaktion dann auch dafür sorgen, dass sie ernst zu nehmen ist und somit wirklich einen Anspruch auf Maßgeblichkeit hat. Bei solchen Inkonsequenzen sehe ich dazu allerdings zunehmend leider keinen Grund mehr (jetzt mal ganz abgesehen von solchen Lächerlichkeiten wie der Aufnahme von Wörtern wie „gedownloadet“, oder war es „downgeloadet“?). Und für blinden „Gehorsam“ einfach nur, um Regeln einzuhalten, war ich sowieso noch nie. Irgendwo ist die Grenze erreicht.

Ron

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Zunehmende Unmaßgeblichkeit des Dudens

Mich befremdet dieses Befremden!
[…]
Und noch weniger als der Duden sind wir und einige oder gar
einer hier die Sprachwächter der deutschen Sprache.

Dem kann ich nur zustimmen. Was sollte ein Experten-Forum noch für einen Sinn haben, wenn man über das Thema des Forums nicht mehr diskutieren dürfen sollte? Wenn der Duden einzig maßgeblich wäre - was ich mir einerseits ja wünschen würde, aber eben nur dann, wenn er in sich noch stimmig wäre und statt fast ausschließlich nur noch „dem Volk aufs Maul zu schauen“ auch wirklich die maßgebende Rolle wieder übernähme - dann wäre dieses „Experten-Forum“ tatsächlich reichlich überflüssig und gerade so eben noch zu dessen kommentierter Widergabe tauglich bzw. nützlich.

Ergo: ich schreibe zukünftig „Es kostet das Selbe.“ genauso wie ich nach wie vor „Es kommt auf das Gleiche heraus.“ schreibe.

Ron

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Wie?

Hast du jetzt eine Stelle in Rom übernommen?
Weil der Woityla nicht mehr reden kann? Weil du fast so unfehlbar bist wie der?

Gratulation!

Fritz

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Ich mache mich jetzt mal richtig unbeliebt…
…und mische mich hier auch mal ein:

Diese Teildiskussion scheint mir keine wesentlichen Informationen mehr zur Sache zu liefern, und die hier geübte Art, aufeinander rumzuhacken kenne ich eigentlich von Euch nicht.

Wie dem auch sei, ich schließe das Ganze jetzt hier ab und bitte Euch, gegebenenfalls per Mail weiterzustreiten.

Wenn Ihr möchtet, dürft Ihr jetzt gerne per Mail auch an mir auslassen, ich habe ein dickes Fell. Ich hoffe aber, die einsicht ist schneller.

Grüße

Kubi

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