Hallo Lara,
Die Entscheidung für oder gegen ein Kind ist die Schwerste,
die man sich vorstellen kann.
Das ist mir wohl bekannt. Ich denke allerdings, Du solltest diese Entscheidung von dem pot. Vater unabhängig treffen. Außerdem war meine Frage nicht auf den Umstand, ob Du Dich jetzt für oder gegen das Kind entscheidest, bezogen… es war in der Tat die Provokation, ob Du meinst, dass er sich nun eher von seiner Frau trennt…
Alles gut und schön. Aber er ist verheiratet. Und das wusstest
Du ja sicher auch bereits, bevor Du Dich auf ihn eingelassen
hast.
Und genau das ist der Punkt, den Menschen ohne entsprechende
Erfahungen nicht verstehen:
Wenn du richtig verliebt bist, ist dir das egal.
Es mag sein, dass es Dir in dem Moment egal ist. Dafür gibt es oder sollte es dann Menschen geben, die Dich wach rütteln.
Das ist ja diese „rosarote Brille“, die Naivität, Dummheit und
Unbekümmertheit…kein realistisches Bild des Menschen.
Und man fühlt sich wie die Einzige, auch wenn man weiß, das es
nicht so ist.
Da Du weißt, dass Du nicht die einzige bist, solltest Du Dir dies - so nüchtern das auch aussehen mag und so gar nicht zu der Verliebtheitsphase passt - immer wieder vor Augen halten (DU hast gefragt, was Du tun sollst…).
Es hat keiner gesagt, dass es leicht ist, sich damit abzufinden, die Geliebte zu sein. Das ist sauschwer. Aber es bleibt Dir - so ist meine Erfahrung - kein anderer Weg, als für Dich (und in Deinem Fall, Dein Kind) allein zu entscheiden. Und damit kann man sogar glücklich werden. Aber es ist halt mit Höhen und Tiefen verbunden.
Mir ist nicht ganz klar, wie ein Mensch - so verliebt man auch sein mag - den Umstand verdrängen kann, dass es da noch einen anderen Menschen gibt. Allein schon die Schwierigkeiten, sich sehen zu können, trübt die rosarote Brille doch. Von daher kann ich Dein Argument von oben nur teilweise gelten lassen.
Bin ich verliebt in einen bereits gebundenen Menschen (ob nun verheiratet oder nicht, finde ich dabei eher nebensächlich), dann spielt dieser Umstand - so ich von ihm weiß - IMMER eine Rolle. Bei allem, im schlimmsten Fall kann ich ja sogar nicht mit dem Menschen Kontakt aufnehmen, wann ich das möchte… Von daher kann ich das doch gar nicht ausblenden wie in einer Situation, wo zwei Menschen ganz unkompliziert total verliebt sind…
Halt Dich aus seinen Entscheidungen raus und sieh zu, dass Du
auch allein klar kommst.
Das tue ich! Beides!
Was anderes kannst Du eigentlich nicht tun, denke ich. Wenn Du merkst, dass es Dir allzu schlecht geht mit Deiner Situation, dann such Dir professionelle Unterstützung. Hilft ungemein!
Mag sein, dass ich es überlesen habe oder Du hast darüber nichts gesagt: Hat er denn seiner Frau gegenüber die Karten offen gelegt? Auch wenn er Dir gegenüber keine Verantwortung hat - dem Kind gegenüber ja schon… und da wäre es ja interessant, wie seine Frau für sich entscheidet.
Gruß
Demenzia