Experten machen sich öffentlich Sorgen über den Euro Kurs zum Dollar
Ein schwacher Dollar ist sicher ein Problem für alle Unternehmen, die ihre Waren ausserhalb des Eurolandes vertreiben.
Dort werden unsere im Euroland produzierten Waren zu teuer. Wer aber vertreibt schon im Euroland erzeugte Waren an ein Nichtmitglied des Eurolandes ohne vorher eine Währungssicherung mit seiner Bank zu vereinbaren?
Ein ordentlicher Kaufmann sicher nicht, da die dafür notwenigen Kosten vernachlässigbar und aktivierbar sind.
Bei Vertrieb von Waren innerhalb Eurolandes spielt der Kurs des Euro keine Rolle. Letztlich war das ja auch eines der Hauptargumente für die Einführung des Euros?
Wer muss sich also Sorgen machen wegen eines zu starken Euros und warum warnen uns die Experten?
Sorgen muss sich nur der Aussenhändler machen, der sein Geschäft nicht versteht und keine Vorsorge und Absicherung seiner externen Geschäfte betreibt.
Vielmehr Sorgen muss man sich aber machen, wenn man mal die Frage stellt, warum der Dollar so schwach ist. Fakt ist das die USA ein sehr hohes Handels- und Haushaltsdefizit haben. Die Amis benötigen pro Tag, 7 Tage die Woche 1,4 Milliarden Dollar frisches Geld von externen Investoren um ihre Volkswirtschaft überhaupt am Laufen zu halten, Tendenz steigend.
Mit Blick darauf ist der eine oder andere in USA sicher garnicht so traurig darüber das der Dollar so schwach ist, letztlich bedeut das, das jeder, der mit seiner Währung derzeit in USA investiert, deutlich mehr dafür bekommt. Und das Geld braucht Amiland, sonst sind sie pleite.
Auch muss man sich die Frage stellen, ob angesichts solcher Tatsachen, einer zunehmenden Paranoia der US-Regierung und Bevölkerung der Dollar auch weiterhin die Leitwährung der Welt sein sollte.
Nun ja, es gab bereits in der Vergangenheit das ein oder andere Land, vorallem die erdölproduzierenden Länder, die beabsichtigt hatten, ihre Vermögen von Dollar auf Euro umzustellen und auch in der Zukunft ihre Geschäft in Euro durchzuführen.
Konnte sich aber nicht durchsetzen, da die Sanktionen durch die USA weitreichend waren.
Im November 2000 hatte eine erdölproduzierendes Land öffentlich bekundet, das es beabsichtige seine Währungsreserven, die aus Ölgeschäften stammten, auf Euro umzustellen und die entsprechenden Behörden informiert. Es handelt sich dabei um 10 Milliarden Dollar, die in Euro umgestellt werden sollten.
Die OPEC (Vereinigung der erdölproduzierenden Länder) machte sich bei der im Jahr 2001 stattfindenden Konferenz auch entsprechende Gedanken.
Leider konnte die Umstellung der Währung nicht mehr erfolgen, den im Jahr 2003 bekam der Irak, das war das Land das umstellen wollte, unverhofften Besuch von Währungshütern mit M-16 im Anschlag. Welch ein Zufall.
Was wäre wenn … die OPECc plötzlich geordnet d.h. schrittweise auf Euro umstiege? nun, alle ölverbrauchenden Staaten und deren Zentralbanken müssten die Währungsreserven von Dollar auf Euro umstellen. der Dollar würde sofort bis zur Hälfte seines Wertes verlieren mit den entsprechenden Folgen u.a. ungeheurer Inflation für die US-Wirtschaft, die ein derartiger Zusammenbruch der Währung nach sich zöge.
Eine Flucht aller ausländischen Anlagen aus dem Dollar den Aktien und dollarbezogenen Wertpapieren würde einen Sturm auf die Banken wie in den 30er Jahren auslösen, das Aussenhandelsdefizit wäre nicht mehr aufrechtzuerhalten und der Staatshaushalt würde faktisch bankrott sein, usw.
Jeder Globalisierer wird mir jetzt sagen, das das sofort auch Auswirkungen auf uns hätte. Und da wäre ich mir nicht so sicher. Den global agierende Unternehmen würden diese Entwicklung voraussehen und vorbauen, durch Sicherung der US Investitionen im Euroland. Und das wäre ein steiler Aufschwung der Euroland Wirtschaft.
Warum muss ich mir also Sorgen machen wenn der Dollar gegenüber dem Euro einbricht.
Gruss
PS:
Hmm, beim Blick auf mein Geschreibsel würde es meinen alten Prof (Gott hab ihn selig) zu wenig akademisch sein, aber sehr wirklichkeitsnah.