Gibt es 'deutsche' Küche?

…?

hajo…Saumagen :wink:

Hallo,

hier „Historisches“:

http://home.t-online.de/home/AFrommelt/kueche.htm

http://home.t-online.de/home/thlubitz/

und hier regionale Spezialitäten („gesamtdeutsche“ Küche gibt es eigentlich kaum):

http://www.lemenu.de/Thema/t0329.html (Baden)

http://www.lemenu.de/Thema/t0320.html (Pfalz)

http://www.lemenu.de/Thema/t0311.html (Hessen)

http://www.lemenu.de/Thema/t0124.html (Ruhrgebiet)

http://www.lemenu.de/Thema/t0107.html (Sachsen)

http://www.lemenu.de/Thema/t0041.html (Schwaben)

http://www.lemenu.de/Thema/t0033.html (Münsterland)

(Falls dich die jeweiligen Rezepte interessieren: Am Ende jeder Seite ist ein Link)

Gruß
Kreszenz

‚deutsche‘ Küche - DDR Rezepte-Sammlung
@

Hi :smile:

Rezepte aus der ehem. DDR?

http://www.kirchenweb.at/kochrezepte/ddr/

mfg.
W:smile:

hallo hajo,

es gibt schon deutsche abwandlungen von internationalen gerichten und eigenständige gerichte, die unglaublich deutsch sind.
aber deutschland existiert ja nun noch nicht so lange. das war ja früher kleinstaaterei und so.
also den süßen möhrensalat hab ich noch nie woanders gefunden.
damit habe ich sogar einen franz. koch überzeugt.
erst murmelte er was von degoutant, dann fraß er den halben salat allein. eine große schüssel.
eines der typischsten deutschen gerichte sind königsberger klopse.
die hat kein anderer auf der welt.

strubbel
K:open_mouth:)

Hallo,

eines der typischsten deutschen gerichte sind königsberger
klopse.
die hat kein anderer auf der welt.

nana, wir wollen doch keinen diplomatischenkulinarischen Zwischenfall produzieren. Die Keenichsberje Kochklepse kommen aus Ostpreußen und das nun als deutsch zu bezeichnen… :wink:

Gruß,
Christian

moin christian,
de keenichsbercher kloppse kommen aus em land, wo man jänse, änten un hihner jehabt hat!
da wurde mi de marjellches jeschäkert, und de kloppse waren was janz jutes!
deutscher geht es doch kaum…
gruss
kuddel

1 Like

Ja klar!
Ich denke nur an Reibekuchen, Kesselkuchen, Zwiebelkuchen, Rheinischen Sauerbraten, Saumagen, Rinderschmorbraten, Sauerkrautgerichte (mit Eisbein, Kasseler etc.), Forelle Müllerin etc.
… oje, ich glaub, ich bekomme Hunger, mal schauen, was noch im Kühlschrank ist.

Pegasus

Gar nich!
hi pegasus,

also daß sich bei deiner aufzählung claude noch nicht empört zu wort gemeldet hat, wundert mich. aber vielleicht ist er im urlaub.
allein die sauerkrautgerichte sind gar nicht deutsch. die franzosen essen ein vielfaches an sauerkraut!
und das nicht erst in den letzten jahren.
auch war die frage nicht nach einzlenen typischen deutschen gerichten, sondern nach einer eigenständigen nationalküche.
und da wird es ganz schön schwierig.

strubbel
K:open_mouth:)

Hallo,

ja klar, von Alno :wink:
Ich gehe mal davon aus, wie eine Gaststätte bezeichnet wird… also bei italienischer Küche erwarte ich Pizza, Pasta etc… bei griechischer Küche Gyros, Bifteki, Zaziki etc. (die haben natürlich noch mehr aber das will ich jetzt nicht alles aufzählen) ein Gasthaus, das deutsche Küche hat, da erwarte ich Klöße, Sauerbraten usw. Ich würde dort nicht unbedingt Pizza erwarten, obwohl das einige auch anbieten. Typisch deutsch ist wohl auch Sauerkraut… nicht ohne Grund werden wir so im Ausland genannt… Eisbein, gehört dann wohl zum Sauerkraut. und es gibt sicherlich noch viele, viele Beispiele. Warum soll es die nicht geben?

Guten Appetit

Sarah

… ach …?
… und ich dachte bisher immer, man hätte den Deutschen aus gegebenen Anlasse den Spitznamen „Krauts“ verpasst. Soso, es sind also die Franzosen, die Sauerkraut mit Schweinshaxe, Weißwurst, Leberkäse, Kasseler, Schäufele, Eisbein und vielem mehr kredenzen.
Naja - Hauptsache du kannst mal wieder (wie schon zu so vielen anderen Themen) deinen Senf dazu tun. Google doch mal!

:wink: Pegasus

deutsche Küche
Naja, irgendwie haben wir ja alle einmal bei Kräutern, Beeren und Mammutjagen angefangen…, aber …
…ich denke auch, dass es eine „deutsche Küche“ gibt und möchte hier ergänzen: Kutteln, Maultaschen, Frikadellen, Linseneintopf (sowie andere Eintopfgerichte), Spätzle, Currywürstchen, Grünkohlgerichte, Labskaus, Semmelknödel, Laugenbrezel, Hamburger Aalsuppe, Flammkuchen, Schupfnudeln, Kirschenmichel…
Auch für mich sind die hier aufgeführten Sauerkrautgerichte in Verbindung mit den erwähnten Beilagen typisch deutsch und nicht französisch (bzw. elsässisch!). Wenn man zur „deutschen Küche“ noch die Getränke hinzuzählt: Kölsch, Alt- und Weißbier, Weine (Mose-Saar-Ruwer etc.) …

Gabi

hallo pegasus,

geh mal in den elsass und schau dir die schlachteplatten an.
wenn es dir nicht passt, wenn ich was zu einem thema beisteuere, dann klick doch meine wortmeldungen nicht an.

strubbel
=:open_mouth:/

Hi strubbel,

du wirst doch aber wenigstens zugestehen, dass
gerade der Elsass eine Zwitterrolle zwischen Frankreich
und Deutschland einnimmt und auch von den Franzosen
elsaessische Spezialitaeten nicht gerade zur
‚typisch franzoesischen Kueche‘ gerechnet werden.

Ueberhaupt muss man bei der Diskussion um ‚deutsche
Kueche‘ einfach sehen, dass es Randgebiete gibt und
dass sich dort auch die Gerichte ueberlappen (z.B.
gibt’s Spaetzle in Schwaben, Kasspotzn in Oesterreich,
und Chaesspaetzli und ~chnoepfli in der Schweiz).

Gruesse
Elke

(die bestimmt in Deutschland Khabsa vermissen wird,
aber nach diesem Thread unheimlich Lust auf Haxn,
Speckknoedeln und ----jaaaahhh, ein Weizenbier hat!)

Lieber Strubbel,

geh mal ins Elsass und erzähl den Leuten, wie französische Franzosen sie doch sind. Je nach dem, an wen Du gerätst, kannst Du die Schukrutt nachher aus der Schnabeltasse lutschen.

Gleiches kann passieren, wenn Du ihnen erzählst, wie sehr deutsch sie doch sind.

Rätsel: Was sind denn die Elsässer jetzt? - Klardoch: Alemannen.

Unser großer Vorteil ist, dass wir weder einen Vorarlberger noch einen Thurgauer noch einen Baselbieter oder einen Tettnanger Pass für diese Identität brauchen - beiläufig auch keinen Krieg, bloß ab und zu eine Seegfrörne, um ein bizzli über die Gränza zu jucken.

Aber en Baeckeoffe französische oder eine Dinnete deutsche Küche? Graad mit Fliiß it!

Schöne Grüße

MM

Hallo TM,

viele einzelne Beispiele hast Du bereits bekommen. Ich will einmal versuchen, dem Begriff in seiner Allgemeinheit ein wenig allgemein zu begegnen. Dabei will ich versuchen, so etwas wie „Familienküche“ zu beschreiben.

Erstmal ist es sicher wichtig, dass Deutschland im 18.-19. Jahrhundert, als sich die heutige Küchenkultur in den meisten Ländern entwickelte, ein ziemlich heterogenes Sammelsurium war. Heute kann man in der Tendenz mindestens Rhein-, Donau- und Nordostküche unterscheiden, denke ich.

Einiges haben sie alle gemeinsam:

  • Stärkelieferant und „Sättigungsbeilage“ ist Weißbrot nie und Pasta nicht so viel, sondern seit dem 18. Jahrhundert unsre geliebte Kartoffel (gibts den Spottnamen „Kartoffel“ für die Deutschen in Kölle auch? Ich hab ihn in der Straßenbahn von Mannheimer Jungtürken gehört und fand ihn gar nicht beleidigend…). Im Süden etwas weniger als in den übrigen Gegenden. In Zubereitungsformen wie Knödel, Riifkooche, Schupfnudel, Schalkartoffeln, die sonst eher selten auftauchen.

  • Vorspeisen sind in der klassischen deutschen Küche kaum zu finden. An ihre Stelle tritt (im Süden etwas mehr als im Norden) die Suppe.

  • Zum Hauptgericht gibt es in der deutschen „Familienküche“ einen Gang, nicht mehr. Alles außer Salat auf einem Teller, und (Ausnahmen gibts natürlich) mit der Grundstruktur Fleisch-Gemüse-Sättigungsbeilage (Kartoffeln, Nudeln, Reis).

  • Die wichtigsten Ausnahmen von dieser Grundstruktur sind die fleischlosen Freitagsgerichte, die in dieser Form in anderen europäischen Ländern wenig bekannt sind: Kässpätzle, Dampfnudeln, Schupfnudel/Kraut, harte Eier/Salzkartoffeln/Senfsoße, Schalkartoffeln/Butter/angemachter Romadur, … - besonders die barocke katholische Donauküche hat da eine ganze Schatzkiste entwickelt.

  • Warum auch immer als Samstagsessen haben sich allerlei Eintöpfe etabliert, die wohl in D eher als Hauptmahlzeit „salonfähig“ sind als in vielen anderen Ländern - allerdings nach deutscher Manier zubereitet auch die besseren Sattmacher. Der Vater aller Eintöpfe, der „Gaisburger Marsch“, kommt direkt aus der Kaserne, und eine ordentliche Erbsensuppe kann man fast bloß in Gulaschkanonen-Portionen machen. A propos Erbsensuppe: Ich habe kürzlich hocherfreut gesehen, dass es die „Erbswurst“, neben Liebigs Fleischextrakt eines der frühesten haltbaren fast-Fertiggerichte, noch oder wieder gibt. Rollgerstensuppe als ein Winteressen, in das ich mich längelang hineinlegen könnte, ist mir außerhalb Deutschlands noch nicht begegnet.

  • Von der Suppe hin zu dem, was drin rumschwimmt: Fleisch kochen (und nicht braten, grillen, schmoren) als gleichwertige Zubereitungsform scheint mir einen deutschen Einschlag zu haben. In anderen Ländern bekomme ich als „Rind zum Kochen“ oft eher minderwertige Stücke, und mit dem Material für ein Kesselfleisch oder für den Dreiklang „Ochsenbrust-Merrettich-Rote Beete“ wirds auch einmal heikel. Auch hier wieder der Schwerpunkt bei der Donauküche: Wenn Du mal Zeit hast, lies Joseph Roth, „Radetzkymarsch“. Da ist ziemlich am Anfang eine wunderbar gemalte Lektion über das richtige Aufschneiden vom Tafelspitz. Was ist Tafelspitz? Ein weiser Deutschlehrer hat uns, sechzehnjährigen Ignoranten, zur Lektüre „Radetzkymarsch“ die Hausaufgabe gegeben, diese Frage in den Metzgereien von Biberach zu eruieren. Was er wusste, wussten von uns nicht viele: Wenn man einer hübschen, noch nicht zu zähen Fleischereifachverkäuferin diese Frage stellt, macht sie, weil sich das Stück nicht so gut beschreiben lässt, unweigerlich eine allerliebste Bewegung mit der Hüfte…

Was ferner drin rumschwimmt: Wurst jeder Art, vor allem in ihren heißen Zubereitungsformen, dürfte ein deutsches (und k.u.k. ungarisches sowie polnisches) Spezifikum sein. Geben tut sies sonst schon auch, aber nur Wurst ist wie Wurst. Auf die ob ihrer Fadess am meisten gewöhnungsbedürftige deutsche Wurst, die Münchner Weißwurst, hat der Kabarettist Weiß Ferdl eigens eine Hymne geschrieben, die gegen Ende die Zeilen enthält: „Wenn ich beschließe einst mein Leben / tuats a paar Weißwürscht mir mitgeben / wenn ichs dem Petrus offerier’ / dann öffnet sich die Himmelstür“ usw.

Alldieweil die „Reform“-bewegung der 1920er Jahre wohl auch etwas ziemlich Deutsches war, haben einige typische Elemente daraus in der deutschen Küche eher Eingang gefunden als sonst: Gemüse in Wasserdampf oder Salzwasser (noblerweise Bouillon) gegart als Standard-Zubereitungsform z.B… Die deutsche Familienküche hat viel mehr Töpfe als Pfannen. Aber auch eine Kultur des Ersatzes: Gersten-, Feigen- und Zichorienkaffee und allerlei Kräutertee wird in anderen Ländern schnell ganz weit hinten verstaut, wenn die ärgste Not vorbei ist. Nicht in D, da feiert der Kaffeersatz als Delikatesse einmal wieder fröhliche Urständ. Industriewürze „Maggi“, eigentlich auch ein Ersatzstoff in bouillonarmen Zeiten, ist eine deutsche Angelegenheit.

Und sonst so? Die Bedeutung von nicht gekochten Mahlzeiten halte ich für eine deutsche und skandinavische Besonderheit. Auch wenn man den ganzen kitschigen Modeschnickschnack weglässt, dürfte es in keinem anderen Land eine so große Vielfalt von Brot, Brötchen, Rundstücken, Schrippen, Semmeln, Seelen, Knauzen, Laiben, Kipfen, Ausgehobenem, Genetztem, Pumpernickel, Gerster usw. geben.

Soweit ein grober Rundumschlag. Vielleicht mögen andere korrigieren, ergänzen usw: Ich finde, vor dem Hintergrund der jämmerlichen „Leitkultur“-Diskussion tut es ganz gut, die Chose mit der nationalen Kultur über den Magen anzugehen: Leute, die gut gegessen haben, neigen tendenziell weniger zum Kriegführen…

Und bei diesem Stichwort darf ich noch Abbitte leisten bei den Nachbarn aus CH und Felix Austria: Wenn ich sie in den deutschen Kulturkreis einbeziehe und nicht extra erwähne, heißt das nicht, dass ich schon wieder reichsanschließen möchte. Und der Kanton Schaffhausen wäre auch erweiterungsfähig…

Schöne Grüße - heut abend wirds allerdings wohl doch wieder ein Döner!

MM

genau!
hallo elke,

ich habe die frage ja nicht verneint, ob es eine deutsche küche gibt, so wie ich sie nicht bejahe. denn aus angeführten gründen ist es eben schwer, das abzuleiten. siehe spätzle.
aber das vorhandensein einzelner gerichte oder beilagen begründet keine eigene nationalküche.
siehe nur die jüdische, japanische, französische oder italienische an.
alle über jahrhunderte gewachsen.
ging hier nicht. die deutschen sind ja immer noch kein volk der genießer, das dauert noch.
knödel und klöße sind übrigens aus dem böhmischen gekommen.

strubbel
§:open_mouth:)

Hallo MM,

das hast du aber wirklich schön zusammengefasst.

Eintopf und Maggi… wie konnte ich das nur vergessen.
Eintopf gab es bei uns IMMER samstags, das war so selbstverständlich, und ohne Maggi… könnt ich wirklich nicht leben. Also Maggi gehört zu den Dingen, die bei mir nie ausgehen. So wie Salz.

  • Zum Hauptgericht gibt es in der deutschen „Familienküche“
    einen Gang, nicht mehr. Alles außer Salat auf einem Teller,
    und (Ausnahmen gibts natürlich) mit der Grundstruktur
    Fleisch-Gemüse-Sättigungsbeilage (Kartoffeln, Nudeln, Reis).

Perfekt, obwohl ich auch Verwandte hab, die den Salat auf den Teller nehmen, das ist aber m.E. pervers. Außer bei Gurkensalat und Nudelauflauf :wink:

Der Vater aller Eintöpfe, der „Gaisburger Marsch“,

was ist das denn? würd mich wirklcih interessieren, hab ich noch nie gehört. Eintöpfe kenn ich überwiegend mit Kartoffel bzw. Linsen

die „Erbswurst“, neben Liebigs Fleischextrakt eines der
frühesten haltbaren fast-Fertiggerichte, noch oder wieder

die gibt es noch. da ich allerdings Erbseneintopf nicht mag hab ich das nur immer wieder mal am Regal hängen sehen, gekauft hab ich das noch nie

Rollgerstensuppe als ein Winteressen,

was ist das denn? da ich Samstag-Eintopf gar nicht so verkehrt finde bin ich an allen neuen Ideen sehr interessiert. Link? Rezept?

Vielfalt von Brot, Brötchen, Rundstücken, Schrippen, Semmeln,
Seelen, Knauzen, Laiben, Kipfen, Ausgehobenem, Genetztem,
Pumpernickel, Gerster usw. geben.

Und ich liebe das. Ich mache gerne im Süden Urlaub (Spanien) aber eins weiss ich zu schätzen, wenn ich wieder zu Hause bin, die unmengen Vielfalt an Brot und Brötchen, Laugebrötchen oder Brezeln.
Jetzt fällt mir auch grad ne alte Freundin, ausgewandert in die USA ein. wenn sie zu Besuch kam, die war ganz wild auf rohen Schinken, deutsches Brot und Mon Cherie, weil sie das dort nur sehr schwierig kaufen konnte (lange Wege, und sehr teuer)

ein Döner!

Der mir schmeckt, aber den ich nicht so gut vertrag, lass es dir schmecken.

kulinarische Grüße

Sarah

Hallo Sarah,

zur Präzisierung:

was ist das denn?

Der Gaisburger Marsch ist eine ziemlich schwäbische Angelegenheit: Ein Eintopf, der gleich zwei Sattmacher, Kartoffeln und Spätzle, in seinem Füllhorn vereint. Es ist überraschend, dass er noch nicht als mikrowellengeeignetes convenience food etwa unter der Flagge „Fitness-Kohlehydrat-Aufbaunahrung“ auf dem Markt ist. Für Einzelheiten geb ich weiter:

http://www.kochbaeren.de/Rezept/04_16.html

Etwas unschön ist die dort empfohlene gekörnte Brühe. Die brauchts eigentlich it, wenn man ein gescheites Fleisch und ein paar Knochen extra nimmt, und mit Liebstöckel, wenig Kümmel, wenig Nelken, bissel Rosenpaprika und paar Begleitkräuterchen seiner eignen Nase folgt.

Rollgerstensuppe als ein Winteressen,

was ist das denn?

Rollgerste ist ein veraltender Ausdruck, auch aus dem süddeutschen Raum, für Graupen. Graupen passen gut zu einer Rindfleischgrundlage, etwa Beinscheiben. Vom Suppengemüse einen Teil für die Brühe zusammen mit Rind & Knochen „verkochen“, einen Teil in der (am besten anderentags) abgeseihten und geklärten Brühe mit den Graupen als Einlage in der Suppe lassen.

Wahrscheinlich auch eher süddeutsch ist der Anfang einer Fleischbrühe mit Zwiebeln, die halbiert auf der blanken Herdplatte (früher, in den Holz-/Kohleherden) oder im trockenen Topf rösch gebräunt werden und auf diese Weise der Brühe von vornherein Farbe und Substanz geben.

Bei meiner Mutter, die in den dreißiger Jahren „ländliche Hauswirtschaft“ (heißt heute glaube ich Ökotrophologie) auf Lehramt studiert hat, stand auf dem Herd hinten links der Topf mit Brühe, der, täglich aufgekocht, alles schluckte, was irgendwie so anfiel und passte und allenfalls einmal in der Woche ganz geleert und neu angesetzt wurde. Vor allem beim Gemüseputzen wanderte sehr vieles nicht direkt in den Kompost, sondern zuerst in die Brühe. Das gibt Süpplein… - Geht allerdings in dieser Weise bloß, wenn täglich gekocht wird. Sonst stößt diese Technik leicht an die Grenzen der Hygiene.

Schöne Grüße

MM

(offtopic) Die Urmutter …
der Kohlsuppendiaet:

Bei meiner Mutter, die in den dreißiger Jahren „ländliche
Hauswirtschaft“ (heißt heute glaube ich Ökotrophologie) auf
Lehramt studiert hat, stand auf dem Herd hinten links der Topf
mit Brühe, der, täglich aufgekocht, alles schluckte, was
irgendwie so anfiel und passte und allenfalls einmal in der
Woche ganz geleert und neu angesetzt wurde. Vor allem beim
Gemüseputzen wanderte sehr vieles nicht direkt in den Kompost,
sondern zuerst in die Brühe. Das gibt Süpplein… - Geht
allerdings in dieser Weise bloß, wenn täglich gekocht wird.
Sonst stößt diese Technik leicht an die Grenzen der Hygiene.

Gruesse
Elke