Hallo Elimelech!
Ich habe NULL Ahnung, wie die Feste in Israel begangen
werden, aber das ändert sich jetzt hoffentlich (solange Du
meiner Fragen nicht überdrüssig wirst *g*)
*hüstel* Auch in Deutschland feiern wir Chanukka und hier
verhält es sich nicht anders.
Oh Entschuldigung! Ich denke viel zu wenig an die Juden in der Diaspora. Vielleicht deshalb, weil es bei uns fast keine Juden mehr gibt. In meiner Heimatstadt habe ich ein einziges Mal einen Juden auf der Straße gesehen, und die Synagoge habe ich erst nach langem Suchen gefunden (da war ich schon erwachsen).
Es ist wie Lehitraot schon
schrieb ein kleines Fest, noch nicht einmal ein Feiertag. Alle
Abends wenn die Kerzen für mindesents 30 Minuten brennen,
setzen sich alle zusammen und die Hausarbeit ruht.
Gibts da außer den besonderen Segenssprüchen noch andere Besonderheiten? Werden die Latkes etc. während dieser halben Stunde verspeist? Werden Geschichten erzählt?
Zu welchen Anlässen gibts Geschenke? Bei uns *grübel* zu
Weihnachten, Ostern, Muttertag/Vatertag, Geburtstag. Hab ich
was vergessen?
Das werden wir nicht wissen )) Aber bei uns gibt es
eigentlich nie Geschenke. So ist es mittlerweile nur wegen der
Umwelt üblich, an Chanuka und Geburtstagen den Kindern etwas
Kleines zu schenken.
Geburtstage werden gefeiert? Ich kenne christliche Fundamentalisten, die weder Weihnachten noch Geburtstag feiern, weil diese Feste in der Bibel nicht angeordnet werden.
Bei Euch schenkt man sich zu Neujahr eine süße Kleinigkeit,
hab ich gehört (das kleine Honigglas ist bei uns stehen
geblieben, das haben wir in der Aufregung ganz vergessen
*schäm*)
So gesehen schenken wir dauernd etwas, denn das ist nicht an
Feiertage gebunden.
Schenkt Ihr Euch also zu jeder sich bietenden Gelegenheit eine Kleinigkeit?
Und Purim ist ein Geschenkefest, wenn das noch immer so
gehandhabt wird wie in der Bibel beschrieben.
Nun wir schenken den Armen etwas und unseren Freunden zwei
gekochte Speisen.
Interessant!
Ob das nun mit „christlichen“ Geschenkfesten
zu vergleichen ist, mag ich bezweifeln.
Mir ist kein christliches Fest bekannt, an dem ursprünglich Geschenke verteilt wurden. Aber das Weihnachtsfest, wie es jetzt gefeiert wird, ist sicher ein sehr exzessives Geschenkefest, das wohl kaum in irgendeiner Kultur oder Religion überboten werden kann.
Allerdings hätte ich
hier auch die Frage, in wie weit dieses bei Christen überhaupt
praktiziert wird oder ob es nicht mehr weltliche, sekuläre
Traditionen sind.
Richtig. Mit Christentum hat das Ganze doch überhaupt nichts zu tun. Es gibt genügend Menschen, die nicht einmal an die Existenz G’ttes glauben, aber trotzdem irgendwie Weihnachten feiern.
Wir hatten in unserer Familie immer den Konflikt: Einerseits wollten wir nicht, dass unsere Kinder zu Weihnachten leer ausgehen, andererseits wollten wir die Bedeutung des Kommen des Messias nicht mit Geschenken überlagern.
So feiern wir jetzt schon seit Jahren zweimal „Weihnachten“:
Das eine Mal haben wir terminlich auf den Nikolaustag gelegt.
Nikolaus kann für uns ein Beispiel sein, weil er die Armen beschenkt hat. Zu diesem Fest beschenken wir uns gegenseitig und feiern so richtig kitschig Weihnachten.
Am 24. Dezember (der höchstwahrscheinlich nicht der Tag der Geburt Jesu war) denken wir an das Kommen des Messias.
Dieser Abend zeichnet sich durch Gespräche aus, die Kinder fragen, und so reden wir über G’tt und den Glauben. Zugegeben: Es werden Kekse oder Nüsse geknabbert, und Kerzen zünden wir auch an. Da entsteht so eine heimelige Atmosphäre (aber das brauche ich ja einem Juden nicht zu erklären! *smile*)
Meinst Du, die sind
mit Lichterketten bestückt oder was? Wetteifern die Leute dann
darin, die Laubhütte noch schöner als der Nachbar aufzuputzen?
Ja, leider ;-(
Errichten die Juden in der Diaspora auch Laubhütten? Wie funktioniert das in der Großstadt?
Was sind eigentlich die richtig großen Feste?
Die drei Wahlfahrtsfeste (Pessach, Schawuot, Sukkot), Rosch
haSchana, Jom Kippur und vor allem Schabbat.
Dafür gibts wieder ein Sternchen!
Viele Grüße
Hanna