Hi!
Gegenvorschlag:
- Beschränkung der Managergehälter auf maximal das Zehnfache
des niedrigsten Einkommensbeziehers im Unternehmen
Unrelaistisch, der Markt macht den Preis.
Das gilt auch für Angestelltengehälter. Durch die vielen
Pleiten im vergangenen Jahr gibt es viele Arbeitsszuchende und
das drückt nun mal den Preis.
Seltsam. Da gibt es ganze Branchen, in denen händeringend nach Mitarbeitern gesucht wird, aber die Gehälter sind trotzdem grottenschlecht. Schau dir mal den ganzen Sozial- und Pflegebereich an, das Mißverhältnis von Arbeitszeit und -belastung einerseits und die Gehälter andererseits. Da ist nichts mit „der Markt macht den Preis“. Oder die Situation am Ausbildungsmarkt für bestimmte Berufe, speziell im Handwerk, wo sich einfach keine Azubis finden lassen. Oder der drohende Untergang vieler Familienbetriebe, weil es dort keine Nachfolger gibt. Wäre nach deiner These alles über das Geld zu lösen. Geht aber offensichtlich nicht.
Es steht jedem frei, Aktien zu erwerben.
Zwangsbeteiligungen nach kommunistischem Vorbild sind sowieso
kategorisch abzulehnen.
Ich lach mich tot!
Muß ich unbedingt meinem Chef erzählten (mittelständischer Betrieb mit 130 MA), daß er ein Kommunist ist. Denn der hat gerade dafür gesorgt, daß jeder seiner Mitarbeiter Teile des Gehaltes in Anteile am Unternehmen umwandeln kann.
Abgesehen davon: der größte Teil deutscher Unternehmen firmiert nicht als AG; und selbst wenn es eine AG ist, sind die Aktien nicht an der Börse zu haben. Erklär mir mal, wie ein Mitarbeiter einer GmbH oder KG Anteile an seinem Unternehmen erwerben kann?
Wir machen das hier recht aktiv. Vier „graue Wölfe“ beraten
uns im Alltag und arbeiten an Sonderprojekten.
Davon rede ich nicht. Es geht darum, daß Mitarbeiter konsequent bei Erreichen eines gewissen Alters ausgebootet werden. Sie werden unter Druck gesetzt (Stichwort Mobbing), damit sie entweder die Klamotten hinschmeißen oder freiwillig auf Vorruhestand gehen. Was der Wirtschaft da an Wissen verloren geht, ist unbezahlbar - aber ganz im Sinne der Manager.
Nur sollte das auch angesichts einer 7%-Forderung noch gelten?
Ich würde diese Einstellung von allen(!) Beteiligten erwarten.
Die Bereitschaft zur Leistung, zum „Anpacken“, ist auf AN-Seite weitaus größer, als viele glauben. Doch das Image der AG-Seite ist derart stark beschädigt, daß ein Wandel der Einstellung kaum anzunehmen ist.
Ein einfaches Beispiel im Sprachgebrauch der Wirtschaftsbosse:
Ein Arbeitnehmer ist vorrangig aus Unternehmersicht ein Kostenfaktor und damit primäres Rationalisierungsobjekt. Das mag sachlich falsch sein, die AG-Seite bringt es leider aber immer so 'rüber. Schon ist der Imageschaden da. Dabei sollte ein Arbeitnehmer ein Kreativposten eines Unternehmens sein, schließlich produziert jeder AN etwas (Ware oder Dienstleistung), was der Manager des Unternehmens am Markt verkaufen muß. Leider bekommt man von AG-Seite viel zu häufig das Gefühl vermittelt, man sei der letzte Dreck, und ohne Personal sei das Unternehmen eigentlich viel besser dran.
O-Ton Dilbert: „In der Rangliste der wichtigsten Elemente unseres Unternehmens steht der Mitarbeiter auf Platz 27 - gleich hinter dem Durchschlagpapier!“
Wir haben doch bereits eine mehr als rigide Besteuerung von
Spekulationsgewinnen.
Wo siehst du denn die?
Stell dir vor, ich habe eine Summe X zur Verfügung. Mit dem Geld könnte ich ein Unternehmen gründen und ein paar Arbeitsplätze schaffen. Das bedeutet Arbeit, Mühe, Ärger. Oder ich nehme das Geld, investiere es in fünf verschiedene zukunftsträchtige Bereiche, kann im Negativfall kurzfristig umshiften, und erziele ein gegenüber dem eigenen Unternehmen besseres Ergebnis. Und keinen Ärger mit Arbeitnehmers, Gewerkschaften und Lohnerhöhungen. Beispiele? Schau dir das Mißverhältnis bei Banken und Versicherern der erwirtschafteten Beträge aus dem Kerngeschäft und den Beteiligungen an. Oder warum sind Fond-Unternehmen heutzutage so kapitalkräftig und ertragsstark?
- vor allem: Motivation schaffen
Durch sinnlos hohe Forderungen, die dann in Enttäuschung
umschlagen, wenn das Ergebnis nur ein Drittel beträgt?
So kann nur jemand reden, der von Motivation nicht die blasseste Ahnung hat. Ich empfehle die Lektüre von Reinhard Sprengers Buch „Mythos Motivation“, erschienen im Campus-Verlag.
Momenatn wird man als sog. „Manager“ zum Krisenverwalter
abqualifiziert, der den Leuten nur noch versuchen darf zu
erklären, weshalb es kein Weihnachtsgeld gibt und warum es
keine Gehaltserhöhung geben kann.
Der Grund ist unsere Regierung und ihre absolut
schwachsinnigen wirtschaftsfeindlichen Maßnahmen.
Denkst Du nicht auch, daß die meisten „Manager“ lieber 15%
mehr Gehalt geben würden als Konkurs anzumelden, weil sie die
Steuervorauszahlung nicht bezahlen können?
Ich denke vor allem, daß die Manager ihren Leuten lieber erzählen, wie schlecht es dem Unternehmen wirklich geht (obwohl man auf Pressekonferenzen das Gegenteil erzählt), daß noch mehr geleistet werden muß, daß noch mehr eingespart werden muß, nur damit sie selbst dem Aufsichtsrat oder den Aktionären gegenüber ein blendendes Ergebnis abliefern können. In meinem direkten Umfeld habe ich Leute, da stehen Kurzarbeit, Entlassungen, Gehaltskürzungen und Streichung von betriebsinternen Feiern (z.B. die Weihnachtsfeier) an. Nicht weil das Unternehmen am Stock geht, sondern weil man den Aktionären einen Gewinn von 30 Mio Euro nach Steuern versprochen hat. Das nenne ich wahre Manager-Kultur!
Nicht nur dafür. Wobei ich das nicht verneinen kann und will.
Auch die Gewerkschaften und Betriebsrätew haben ihren Teil der
Schuld an der MIsere zu tragen.
Sie haben schlichtweg den Hals nicht vollgekriegt, als man
etwas mehr Flexibilität im Personalmangement gebraucht hätte.
Nun werden eben gleich ganze Werke geschlossen. Selbst schuld.
Durch überzogene Gehaltsforderungen hat Opel einen Verlust von 850 Mio eingefahren. Mann, müssen die Leute bei Opel Riesengehälter beziehen, wenn 2 Prozentpunkte solche Verluste auslösen.
Das gilt nur für einen Teil der ganz Oberen.
Der breite Durchschnitt in den KMUs funktioniert anders.
Aber es ist natürlich einfacher, Pauschalierungen in den Raum
zu stellen und nach Vermögensum,verteilung bei abnehmender
Leistung zu schreien, als sich mal damit auseinanderzusetzen,
wie ein Wirtschaftsbetrieb überhaupt funktioniert.
Na ja, mit dem Pauschalieren gegen Arbeitnehmer und Gewerkschaften hast ja wohl du angefangen.
Grüße und gutre Besserung,
Danke. Dir ebenfalls.
Die Einsicht in die Kälte des Arbeitslebens wird dir im Laufe der nächsten Jahre sicher auch noch kommen.
Grüße
Heinrich