Jungs zeigen Penis auf Schulhof

Es ist nicht lustig, aber denen auch noch die Freude machen
und sie merken lassen, daß sie mich erschrecken? Das gibt
ihnen mehr Macht über mich, als ihnen zukommt.

Mir hat auch mal einer in den Hintern gekniffen in der Bahnunterführung,da war ich ca.15. Ich habe mich reflexartig umgedreht und ihm derart eine gescheuert, daß er noch mit dem Kopf gegen die Wand geknallt ist. Ich bin dann nach Hause und habe ewig lang geduscht weil ich mich so beschmutzt fühlte. Ist das nicht scheußlich? Ich war außer mir vor Wut obendrein.
Wir haben an der Schule im Herbst wieder diesen Kurs für Eltern und Kinder in dem genau diese Thematik durchgespielt wird und Verhaltensweisen geübt werden. ich werde den mal mit den Mädels besuchen. Das interessiert mich jetzt doch sehr.
Gruß,
Claudia

alien

Hallo

Insbesondere muss man auch
den Familien auf „Täterseite“, …

Wenn die Schüler - wie im Eröffnungsbeitrag beschrieben -
mehrmals „verhört“ wurden, und „Aussage gegen Aussage“ steht,
dann ist die Assoziation zum normalen Strafverfahren alledings
da. Ich finde es nicht sehr gut, wenn man solche Vorkommnisse
in der Grundschule - allein schon durch die verwendeten
Bezeichnungen - auf die gleiche Stufe mit polizeilichen
Ermittlungsverfahren stellt, zumal die Leute, die die
„Verhöre“ führen, meistens in keiner Weise dazu ausgebildet
und oft nicht kompetent für eine kriminalistisches
Ermittlungsverfahren und obendrein noch ganz klar parteiisch
sind. Mal vom Alter der „Straftäter“ mal ganz abgesehen.

Was willst Du mir damit sagen? Willst Du meine Äußerung zum Thema unterstützen oder wendest Du dich dagegen? Was glaubst Du wohl, warum ich die „Täterseite“ in Anführungszeichen gesetzt habe? Mir stinkt es als Jurist ganz gewaltig, wenn Kinderkram, und um nicht mehr und nicht weniger geht es hier, mit strafrechtlichen Begrifflichkeiten belegt wird und gefordert wird, Kinder wie Erwachsene zu behandeln.

…gerade weil auch eine Lehrerin
der Schule betroffen ist, zubilligen das Thema abschließen zu
können, nachdem es ausreichend erörtert worden ist.

Wenn die Lehrerin ihr Kind auf die gleiche Schule schickt, an
der sie auch Lehrerin ist, ist dies allerdings ausschließlich
ihr Problem, finde ich.

Das ist es ganz sicher, und ich habe an keiner Stelle etwas gegenteiliges behauptet. Es ging lediglich darum, die Sache auch mal aus der Sicht der anderen Seite zu sehen. Und wenn die beiden Dinge nun mal bei der Mutter/Lehrerin zusammenfallen, dann wird man sie aus ihrem Blickwinkel wohl kaum trennen können.

Ich würde das Thema nach offenbar ausgibiger Befassung mit den
Betroffenen jetzt wirklich als erledigt betrachten und es
nicht immer wieder aufwärmen.

Die Sache ist ja die, dass der Wahrheitsgehalt dessen, was die
Mädchen erzählt haben, öffentlich angezweifelt wurde, und zwar
durch die Lehrerin-Mutter. D. h. sie hat ihre Autorität an der
Schule dazu gebraucht, ihren Sohn zu unterstützen, und ihn so
darzustellen, als habe er immer recht, und ja gleichzeitig
dazu missbraucht, andere Kinder unglaubwürdig zu machen und zu
schwächen.

Meine Güte: Das ist so eine typisch deutsche Haltung: Fiat justitia pereat mundi. Hauptsache wir bekommen die perfekte Einzelfallgerechtigkeit, vollkommen unabhängig, welchen Kollateralschaden wir damit anrichten. Es gehört zum Erwachsenwerden auch dazu entscheiden zu lernen, wann einfach mal Schluss sein sollte, auch wenn man nicht die absolute Gerechtigkeit bekommen hat. Ob den Mädchen wirklich damit geholfen ist, wenn sie jetzt eine Lehrerin auf Dauer weiter beharken? Man sieht sich immer zweimal und es heißt nicht, dass man alles mit sich machen lassen muss, nur weil man mal strategisch denkt.

Ansonsten finde ich auch eine Lehrerin, die ganz
offensichtlich die Dinge falsch und zu gunsten ihres Sohnes
darstellt, nicht unbedingt gut für eine Schule ist, und es
wäre sehr gut, sie mal dazu zu zwingen, über ihre Einstellung
nachzudenken und mit sich selbst ins Reine zu kommen.

s.o. Mach dir doch nichts vor, man würde hier weit mehr Porzellan zerschlagen als man damit positiv erreichen könnte.

Eine ganz andere Frage stelle ich mir allerdings tatsächlich
in Bezug auf deine Tochter: Wie kommt es, dass eine
Neunjährige angeekelt vor dem Penis eines Gleichaltrigen
wegläuft? Denn mal ganz abgesehen davon, dass ich von dem
öffentlichen Schwanzvergleich auch nicht viel halte, sollten
Kinder in dem Alter doch wohl soweit aufgeklärt und im Umgang
mit dem anderen Geschlecht souverän sein, dass sie der bloße
Anblick eines Geschlechtsteils nicht derartig schockiert.

Wenn du eine solche Frage stellst, dann müsstest du aber doch
auch in Frage stellen, wieso manche Frauen weglaufen anstatt
etwas aufgeklärter und souveräner zu reagieren, wenn sie
einem gleichaltrigen Vorzeiger (Sittenstrolch) begegnen.

Das ist immerhin eine Straftat, und ich finde nicht, dass man
im Grundschulalter bei den Kindern durchgehen lassen sollte,
was nur wenige Jahre später als Straftat gilt.

Sorry, aber ich glaube, dir fehlen da einfach einige grundlegende juristische Kenntnisse. Warum haben wir wohl eine Strafmündigkeit in Deutschland? Doch wohl nur deshalb, weil in unserer Gesellschaft Konsens darüber herrscht, dass Kinder eben nicht wie Erwachsene zu behandeln sind. Und wie sieht es hier mit dem Vorsatz aus? Glaubst Du allen Ernstes einem Neunjährigen nachweisen zu können/wollen, dass er aus sexuellen Motiven gehandelt hat, wenn er seinem kleinen Mann mal die große Welt zeigt? Also hier kommen wir wirklich auf eine Ebene, wo es mir als Jurist schwer fällt ernst zu bleiben.

Wenn eine solche Zurschaustellung von einem Erwachsenen begangen wird, dann darf das Gegenüber selbstverständlich davon ausgehen, dass hier eine sexuelle Motivation vorliegt und ggf. Gefahr von weiteren Übergriffen droht, der es aus dem Weg zu gehen gilt (auch wenn Statistiken übrigens die Exibitionisten als nahezu vollkommen harmlos erkennt). Aber willst Du uns hier wirklich erzählen, dass von dem Neunjährigen hier mehr drohte?

Gruß vom Wiz

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Hallo

Insbesondere muss man auch
den Familien auf „Täterseite“, …

Wenn die Schüler - wie im Eröffnungsbeitrag beschrieben -
mehrmals „verhört“ wurden,… ,
dann ist die Assoziation zum normalen Strafverfahren alledings
da. Ich finde es nicht sehr gut, …

Was willst Du mir damit sagen?

Eigentlich wollte ich diesen Aspekt nur hervorheben. Ich hatte nach dem Eröffnungsbeitrag den Eindruck, dass da so eine Art Gerichtsverhandlung stattgefunden hatte, und sowas finde ich nicht gut. Sonst wollte ich nichts damit sagen.

Meine Güte: Das ist so eine typisch deutsche Haltung: Fiat
justitia pereat mundi. Hauptsache wir bekommen die perfekte
Einzelfallgerechtigkeit, vollkommen unabhängig, welchen
Kollateralschaden wir damit anrichten.

Aber wenn man es immer gut sein lässt, dann führt das nicht selten dazu, dass man immer wieder ungerecht behandelt wird. Meistens muss man sich wenigstens einmal durchsetzen um respektiert zu werden.

Das muss hier nicht zutreffen, kann aber. Es sind oft auch immer wieder die Gleichen, wo es dann zu viel Aufwand ist, die Sache so genau zu prüfen, dass die ihre Gerechtigkeit kriegen.

Es gehört zum
Erwachsenwerden auch dazu entscheiden zu lernen, wann einfach
mal Schluss sein sollte, auch wenn man nicht die absolute
Gerechtigkeit bekommen hat.

Das stimmt allerdings trotzdem. Aber ob das hier gelten sollte, kann ich nicht entscheiden.

Ob den Mädchen wirklich damit
geholfen ist, wenn sie jetzt eine Lehrerin auf Dauer weiter
beharken?

Ich glaube nicht, dass geplant ist, dass die Mädchen die Lehrerin beharken sollen.

Man sieht sich immer zweimal und es heißt nicht,
dass man alles mit sich machen lassen muss, nur weil man mal
strategisch denkt.

Ja sicher, aber ich weiß nicht, ob das Mädchen jetzt strategisch denkt.

Wie kommt es, dass eine
Neunjährige angeekelt vor dem Penis eines Gleichaltrigen
wegläuft? …

Wenn du eine solche Frage stellst, dann müsstest du aber doch
auch in Frage stellen, wieso manche Frauen weglaufen, … wenn sie
einem gleichaltrigen Vorzeiger (Sittenstrolch) begegnen.

Das ist immerhin eine Straftat, und ich finde nicht, dass man
im Grundschulalter bei den Kindern durchgehen lassen sollte,
was nur wenige Jahre später als Straftat gilt.

Sorry, aber ich glaube, dir fehlen da einfach einige
grundlegende juristische Kenntnisse. Warum haben wir wohl eine
Strafmündigkeit in Deutschland?

Ich glaube, du hast mich hier missverstanden. Ich mache mal einen Absatz rein, vielleicht ist er dann verständlicher:

Wenn du eine solche Frage stellst, dann müsstest du aber doch
auch in Frage stellen, wieso manche Frauen weglaufen, … wenn sie
einem gleichaltrigen Vorzeiger (Sittenstrolch) begegnen.

Das ist immerhin eine Straftat.

Ich finde nicht, dass man
im Grundschulalter bei den Kindern etwas durchgehen lassen sollte,
was nur wenige Jahre später als Straftat gilt.

Jetzt verständlicher?

Viele Grüße
Thea

Hi!

Naja, so extrem habe ich es nicht empfunden.

Wir haben an der Schule im Herbst wieder diesen Kurs für
Eltern und Kinder in dem genau diese Thematik durchgespielt
wird und Verhaltensweisen geübt werden. ich werde den mal mit
den Mädels besuchen. Das interessiert mich jetzt doch sehr.

Das kann nie schaden, wobei meine Söhne ziemlich verärgert sind, daß in der Schule nur den Mädels Selbstverteidigung angeboten wird.

alien

Hi Claudia,

Aber nicht alle Menschen reagieren gleich.

Das stimmt natürlich. Ich habe selber ein eher schüchternes 13jähriges Exemplar zu Hause, die sich „nix traut“.

Aber gerade in so einem Fall hilft es (finde ich), manchmal Mut zur Lockerheit und Flapsigkeit zu machen.

Alles Liebe,
Nike

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Hallo alien,

Das kann nie schaden, wobei meine Söhne ziemlich verärgert
sind, daß in der Schule nur den Mädels Selbstverteidigung
angeboten wird.

hast Du das schon mal bei der Elternvertretung oder den in der Schule zuständigen Organisatoren eingebracht? Auf, und „kämpf“ für Deine Jungs.

Gruß, Karin

off topic
Hi!

Von diesem Kursen ist eh nix zu halten (ich meine jetzt NICHT die Antiagressionskurse!).

Wenn Du möchtest, dass Deine Knirpse sich verteidigen lernen, dann melde sie in einer vernünftigen Kampfkunstschule an!

LG
Guido

Hi Claudia!

Ich hab nicht alle Antworten gelesen, möchte aber ein kleines bisschen für den Jungen Partei ergreifen. Ich kenne diese Situation aus meiner eigenen Zeit als Grundschülerin. Wir hatten einen Jungen in der Klasse, der mal auf das Pult der Lehrerin kletterte und auch sein Geschlechtsteil rausholte, als die Lehrerin gerade nicht da war. Vor allem die Mädchen (darunter ich) waren echt empört. Unsere Klassensprecherin hat das der Lehrerin gesagt, als sie wieder kam. Sie hat den Jungen zu einem Gespräch mit raus genommen. Danach war die Sache erle-digt. Er hat es nicht wieder gemacht. Ich kenne den Jungen gut, bin heut noch mit ihm befreundet. Er hat das damals gemacht, weil er es im Hort, in den er nachmittags musste, bei einem anderen, größeren Jungen gesehen hat. Heute und damals, einige Zeit nach dem Vorfall war ihm das wahnsinnig peinlich.
Deshalb kann ich verstehen, wenn es auch der Junge bei deiner Tochter nicht zugeben will. Ich finde es nicht gut, denke, dass du mit deinem Anruf bei der Mutter gut reagiert hast. Aber das Ganze bei einem Elternabend hoch zu hängen, muss nicht unbedingt sein. Du musst auch die Mutter verstehen, der das bestimmt als Lehrerin noch peinlicher ist.
Vielleicht rufst du sie nochmal an, so nach dem Motto: "Ich weiß, es ist eine prikäre Sache. Ich wäre froh, wenn sie einfach mit ihrem Sohn sprechen, dass so ein Verhalten nicht in Ordnung ist. Dann ist das Thema auch für uns erledigt.

Viel ERfolg!
IRIS

Hi!

Bei den Buben sieht keiner die Notwendigkeit ein.
Wobei man zugeben muß, daß es da ja um ein andres Ziel ginge.
Die Mädchen lernen ja, wie man sich z.B. aus der Umklammerung _eines_ Angreifers befreit. Okay, es wurde ihnen auch eine Beinschere gezeigt, aber mit all diesen Tricks kommt man gegen ein Rudel Hooligans auch nicht an.

alien

Hi!

Die meisten Griffe, Schläge, Tritte aus Kampfsportarten lassen sich laut Polizei im Clinch mit einem Angreifer schwer einsetzen - das Schwergewicht lag eher darauf, sich aus der Umklammerung zu befreien oder den Angreifer zu fixieren (Beinschere).

Das war allerdings der zweite Teil, im ersten (ein Jahr vorher) ging es eher um Körpersprache und Selbstbewßtsein.

alien

Hi!

Die meisten Griffe, Schläge, Tritte aus Kampfsportarten lassen
sich laut Polizei im Clinch mit einem Angreifer schwer
einsetzen

Laut Polizei - eben!
Wobei die Aussage „schwierig“ genau das widersoiegelt, was ich eigentlich meinte!

Eine Grundregel besagt, dass man eine Technik mindestens 1000 mal geübt haben muss, um sie zu kennen, mindestens 5000 mal, um sie zu können!
Darauf wollte ich hinaus - Kurzzeitkurse bringen zumindest im technischen Bereich nichts.

  • das Schwergewicht lag eher darauf, sich aus der
    Umklammerung zu befreien oder den Angreifer zu fixieren
    (Beinschere).

Die Beinschere ist eine Technik aus der Kampfkunst, vermutlich aus dem Jiu Jitsu. Und eine eher schwere noch dazu…

Das war allerdings der zweite Teil, im ersten (ein Jahr
vorher) ging es eher um Körpersprache und Selbstbewßtsein.

Wie gesagt: Solche Dinge halte ich für sinnvoll.

LG
Guido

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Hallo alien,

Bei den Buben sieht keiner die Notwendigkeit ein.

und wenn keine engagierten Eltern damit anfangen, die Notwendigkeiten aufzuzeigen, dann wird das auch so bleiben.

Wobei man zugeben muß, daß es da ja um ein andres Ziel ginge.

Dafür wären dann ggf. die Angebote, von denen Guido geschrieben hat, angebrachter.

Die Mädchen lernen ja, wie man sich z.B. aus der Umklammerung
_eines_ Angreifers befreit. Okay, es wurde ihnen auch eine
Beinschere gezeigt, aber mit all diesen Tricks kommt man gegen
ein Rudel Hooligans auch nicht an.

Hm, gegen ein Rudel Hooligans würde ich immer noch am liebsten Reißaus nehmen, und dies auch Söhnen (habe ich nicht) oder Neffen (habe ich) empfehlen.

Gruß, Karin

Hi!

Bei den ersten Problemen am Heimweg (zu Volksschulzewiten) meinte mein Vater: „Sag ihm, schon sein Großvater war ein Läufer.“
Ja, sich entziehen halte ich auch für die beste Taktik.

alien

P.S.: Die Schule hat mehrmals zugesagt, sich auch um ein Angebot für die Buben zu kümmern. Viele haben auch Angst, ihre Söhne ließen sich dadurch verleiten, die Helden zu spielen.
Und zugegebenermaßen war es mir nicht SO wichtig.

Naja, das Mädchen hat ja sehr eindeutig mit ihrem Verhalten gezeigt, dass ihre Grenze überschritten wurde.
Und bei einer Interaktion zwischen Menschen geht es ja wohl darum, wie beide Beteiligten es erleben.Nicht wie dritte das sehen. Mit anderen Worten,die Grenze des einen ist da, wo der andere anfängt.
Würdest Du dem Mädchen sagen wollen stell Dich nicht an, halt mal schön den Ball flach???
Bedenklich.
Gruß,
Anja