Hallo Marion,
Moin,
Mein Mann bezahlt als freiwillig Versicherter den Höchstsatz -
ich nehme mal an, dass er das deswegen macht, weil er genau
weiß, dass er ein vielfaches mehr bezahlen müsste, wenn er
jede Person privat krankenversichern würde. Dieser
„Höchstsatz“ dürfte bei maximal etwa 500 Euro liegen, davon
bezaht der Arbeitgeber noch die Hälfte, bleiben ca. 250 Euro,
die dein Mann bezahlt. Das macht für jede Person eures
Haushaltes einen Krankenkassenbeitrag von etwa 50 Euro !! im
Monat.
Stimmt (fast). Wir haben entsprechende Zusatzversicherungen. Allerdings wäre mein Mann, wenn wir keine Kinder hätten, ganz sicher nicht mehr Mitglied der GKV, so gesehen profitiert die GKV langfristig auch - dann, wenn unsere Kinder sich selbst versichern, nimmt uns keine PKV mehr, wir bleiben also auch nach der Kinderphase zahlende Mitglieder der Solidargemeinschaft und entziehen uns nicht.
mit weniger Gehalt wären drei Kinder ganz schön schwer zu
finanzieren.
Ich kenne Familien, die zwei oder drei Kinder haben, und wo
der Ernährer nicht mal annährend in Reichweite eines Gehaltes
über der Beitragsbemessungsgrenze der Krankenkassen kommt.
Kommt darauf an, wo. Hier im Raum Stuttgart muss man sich genau überlegen, wie viele Kinder man sich leisten kann. Stichwort hohe Miet- und Immobilienpreise, zusätzlich miese Kinderbetreuungsmöglichkeiten, also zwangsläufig teilweise erhebliche Gehaltseinbußen.
Wenn alles gutgeht, was wir mal hoffen, werden unsere Kinder
alle auch einmal Krankenkassenbeiträge bezahlen - hoffentlich,
gehen wir mal von einer guten Ausbildung und einem
Arbeitsplatz aus.
Vorher zahlt die Solidargemeinschaft ja auch aus diesem Grund
deinen Kinder eine kostenlose Bildung bis hin zum Doktortitel
wenns, dann sein muss. Wenns dann doch nicht so recht klappt,
zahlt die Solidargemeinschaft deinen Kindern Sozialhilfe oder
was auch immer.
Wenn Mütter/Väter nicht den Hilfslehrer geben (wobei meine Kinder keine Schulprobleme haben, aber die Schule an sich auf Elternengagement angewiesen ist), und finanziell nicht in der Lage sind, Fahrkarten, Eintrittsgelder, Materialien usw. zu bezahlen, dann reicht es meistens nicht einmal zu einem guten Schulabschluß. PISA hat ja gezeigt, dass Schulerfolg eng mit dem sozialen Status der Eltern zusammenhängt. Kostenlose Bildung ist nichts anderes als eine schöne Lüge.
Dann sind wir beide, Du und ich, wohl noch
immer Mitglied der (schrumpfenden) Solidargemeinschaft, Du
profitierst also auch davon, dass ich drei Hintern abgewischt
habe.
*lol*. Soll ich dir was sagen ? Ich hätte lieber ein Drittel
des Geldes bar auf die Hand, was deine Kinder der
Solidargemeinschaft an Krankenkassenbeiträgen,
Ausbildungskosten, Steurersparnissen beim Steuersplitting etc.
gekostet haben. Ich wette, damit kann ich mir dann eine feine
Alterssicherung und Krankenversicherung im Alter leisten.
Die Steuerersparnis ist so wahnsinnig nicht, leider kann ich meine Kinder nicht als Werbungskosten absetzen. Das Vielfache an Mehrwertsteuer, das ich im Vergleich zu Dir bezahle, wird auch nicht angerechnet. Ich würde oft (rein finanziell betrachtet) lieber gut verdienender Single sein mit halbvollem Einkaufswagen, der mir dann eine Woche reicht, Stromkosten in einem Bruchteil wie jetzt (klar, eine Waschmaschine pro Woche, Herd unbenutzt, da Kantine…), als zweimal pro Woche einen Kofferraum voller Dinge heimzufahren, die andere Menschen verfuttern oder verbrauchen
Und die schönste Rente hilft nicht weiter, wenn später mal niemand mehr als Arzt oder Altenpfleger für uns sorgt.
Es ist übrigens so oder so eine besch*** Lage, wenn man als
Mutter mehrerer Kinder krank ist, denn je nach Job des Vaters
kann der auch nicht immer so einfach mal Urlaub nehmen, egal
ob bezahlt oder unbezahlt.
Klar, es ist für ein Unternehmen auch eine besch*** Lage, wenn
ein Arbeitnehmer krank zu Hause bleibt, und trotzdem sein
Gehalt weiter bekommt. Sollen jetzt Unternehmen auch Ersatz
von Krankenkassen bezahlt bekommen ? Schließlich zahlen sie ja
auch die Hälfte des Krankenkassenbeitrags.
Ein kranker Arbeitnehmer ist natürlich ein Ärgernis *g* (meine Eltern sind Unternehmer), aber in der Regel leichter ersetzbar als eine Mutter/ein Vater von Kindern, vor allem, wenn sie noch klein sind.
Der Arbeitnehmer, der seine kranke Frau und die Kinder versorgt, bekommt vom Unternehmen kein Gehalt für die Zeit des Ausfalls.
Urlaub hingegen ist zur Erholung und Erhaltung der Arbeitskraft vorgesehen. Wenn Du forderst, dass dieser Urlaub für Kranken- und Kinderpflege geopfert werden soll, muss logischerweise auch eine Weiterbildung u.ä. während des Urlaubs gemacht werden - das ist teilweise sogar noch erholsamer
Im Übrigen kenn ich keine Familie mit mehreren Kindern,
die nicht darauf eingerichtet ist, dass die Mutter mal krank
ist und entsprechende Absprachen für die Versorgung der Kinder
z.B. mit anderen Familien mit Kindern, Nachbarn, Freunden oder
Familienangehörigen getroffen hat. Dies ist auch eine
Form der Solidarität, die übrigens dem Staat keinen Pfennig
kostet. Im Gegenzug kann sich deine Familie ja dann auch
bereiterklären, mal einzuspringen, wenn Not am Mann (oder der
Frau) ist.
Nur weil Du keine kennst, hat das nichts zu sagen. Wir haben auch ein Netzwerk, aber die meisten Familien sind selbst sehr engmaschig beschäftigt, jedenfalls, wenn kleinere Kinder da sind, und Krankheiten kommen immer unangekündigt. Und Omas kann man eben nicht backen.
Mir geht es nicht um ein Aufrechnen, wer mehr leistet, aber ich akzeptiere auch nicht diesen indirekten Vorwurf, dass Familien letzten Endes nur Sozialschmarotzer sind.
Viele Grüße,
Inselchen