Hallo Taboga,
in Anbetracht der unten gemachten Aussagen, sollte man auch folgendes berücksichtigen:
*** die Homöopathie wurde von C.F.S. Hahnemann (1755-1843), einem Arzt und Chemiker, Habilitation 1811, bereits 1807 entwickelt 1). Damals gab es noch keine Antibiotika und Hahnemann konnte schwerste Erkrankungen wie Tuberkulose, Lungenentzündungen u.ä.m. heilen.
*** die Schüsslersalze wurden von W.H. Schüssler (1821-1898), einem Arzt und Biochemiker 1874 entwickelt 2). Schüsslers Forschungen basieren teilweise auf denen von Hahnemann. Auch er heilte damit schwere Erkrankungen.
*** die Bachblüten wurden von Dr. Edward Bach (1886-1936), einem Arzt, von 1929 bis 1934 entwickelt 3). Dr. Bach kannte auch Hahnemanns Forschungen, benutzte für seine Mittel aber keine Verdünnung. Außerdem konzentrierte er sich auf die seelischen Ursachen von Krankheiten. Bachs Notfall-Tropfen, eine Kombination aus 5 Mitteln, kann jeder ausprobieren: bei einem seelischen oder physischen Trauma, auf die verletzte Stelle und/oder einige Tropfen einnehmen, die Erleichterung tritt sofort ein. Für Eltern mit Kindern, die oft hinfallen, ein wahrer Segen.
Alle drei entwickelten diese Methoden, weil sie mit den bis dahin verfügbaren Mitteln unzufrieden waren und nach besseren Möglichkeiten suchten. Und alle drei waren praktische Ärzte, d.h. MEDIZINER.
Bis heute kann die Wissenschaft nicht erklären wie und warum diese Mittel wirken, dennoch haben sie vielen Menschen geholfen gesund zu werden.
Desweiteren ist zu berücksichtigen:
Grizzlys - die größten Braunbären Amerikas, futtern gern die Rinde der Weidenwurzeln, zahlreiche Kräuter und die hagebuttenartigen Früchte der Wildrose. Die Schamanen der Indianervölker beobachteten dieses Verhalten 4), auch bei anderen Tieren und machten es ihnen nach. Sie verwendeten schon vor vielen Hunderten von Jahren die Naturheilkunde, was ihnen durch die ganzheitliche Betrachtung und Verbundenheit mit der Natur ermöglicht wurde.
Aus der Rinde der Weidenwurzeln stellten sie Mittel zur Schmerzlinderung, Fiebersenkung 5) und Heilung von Entzündungen her. Auch die Früchte der Wildrose wurden von ihnen gegen Krankheiten eingesetzt.
Die Rinde der Weidenwurzeln ist reich an Acetylsalicylsäure (Aspirin) 6), was von Wissenschaftlern aber erst 1859 entdeckt und die 1899 erstmals gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt wurde 7). Hierbei wäre auch interessant zu erforschen, ob die Rinde als vollständiges Mittel verwendet, die gleichen negativen Nebenwirkungen hat wie Aspirin, man denke hier nur an die Magenblutungen.
Die Früchte der Wildrose sind sehr reich an Ascorbinsäure 9), die von dem Wissenschaftler Szent-Györgi 1928 erstmals isoliert wurde. Aber erst 1932 erkannte man, daß Ascorbinsäure mit Vitamin C identisch ist 8).
1936 und 1937 wurden an der medizinischen Universitätsklinik Wien drei Pilotstudien durchgeführt, die belegten, daß Vitamin C eine beginnende Diabetes unter Kontrolle halten, bei Insulin-abhängigen Patienten die Insulinzufuhr gesenkt werden kann. Quellen: Dr. Matthias Roller: in Medizinische Klinik Nr. 27, Seite 898/9, 3.7. 1936 und Nr. 30, Seite 1007-9, 24.7.1936. Dr. R. Pfleger und Dr. F. Scholl, Diabetes und Vitamin C, Wiener Archiv für Innere Medizin, 1937 Nr. 31, Seite 219-30 (Bezug von der Uni-Bibliothek Wien).
Zahlreiche Völker, Schamanen, Heilkundige, Kräuterfrauen entwickelten schon vor Tausenden von Jahren Heilmittel aus ihnen zur Verfügung stehenden Mineralien, Pflanzen, Tieren. Man denke an die ägyptischen Ärzte und Heilkundigen, die chinesische und tibetische Medizin, die schon über 3.000 Jahre alt sind. Auch heute nutzen Völker diese und weitere Mittel noch, was immer wieder dazu führt, daß Wissenschaftler aufgrund dieser Heilerfolge hellhörig werden und dann irgendwann die Substanz isolieren, die den Heileffekt auslöst. Die isolierte Substanz hat aber fast immer erhebliche Nebenwirkungen, die bei den naturheilkundlichen Mitteln nicht zu beobachten sind.
Die tibetische Medizin liefert hierzu die Erklärung, denn die Entwicklung der Heilmittel folgt einem anderen Prinzip. Hier wurden zunächst die Substanzen gesucht, die eine bestimmte Krankheit am ehesten heilen können und gemischt. Da hierbei Nebenwirkungen auftraten, wurden weitere Mittel gesucht, die diese verhindern. Erst wenn die verschiedensten Substanzen, oft mehr als 26, den gewünschten Heilerfolg ohne Nebenwirkungen brachte, wurden diese Heilmittel für diese Krankheit eingesetzt.
Alle oben genannten Verfahren kann man als Erfahrungs-Wissenschaft bezeichnen, die stetig ergänzt und verbessert wurde. Die heutige Wissenschaft mag zwar nicht nachvollziehen können, wie und warum diese Mittel wirken, doch die Jahrhunderte, ja oft Jahrtausende alte Erfahrung, hat gezeigt, daß sie den Menschen hilft ihre Erkrankungen zu überwinden.
Die Allopathie arbeitet überwiegend mit Einzelsubstanzen, die immer mit mehr oder weniger starken Nebenwirkungen (NW) behaftet sind. Gegen diese NW wird ein weiteres Mittel verschrieben, da auch dieses NW hat, wird wiederum ein Mittel gegen diese verschrieben usw. Das, und daß häufig nur die Symptome aber nicht die Krankheit selbst behandelt werden kann, bereitet zahlreichen Ärzten heftiges Kopfzerbrechen. Auch die Allopathie kann sehr nützlich sein, doch muß hier mit besonderer Sorgfalt abgewogen werden: Ist der Nutzen (Heilungsmöglichkeit) größer als der Schaden, der durch die Nebenwirkungen verursacht wird?
Damit ergibt sich fast zwangsläufig:
Allopathie, wo absolut nötig
Naturheilkunde, wo eben möglich.
Berücksichtigt man die Zeiträume, die vergingen, ehe die Wissenschaft Vitamin C und die Acetylsalicylsäure entdeckte und anwenden konnte, also viele Jahrhunderte nachdem sie von den Grizzlys und Schamanen bereits eingesetzt wurden, dann relativiert sich auch die Frage, ob man die Homöopathie, Schüsslersalze und Bachblüten einsetzen soll. Hier tut sich die Wissenschaft besonders schwer zu verstehen. Sollen wir nochmal tausend Jahre auf die Wissenschaftler warten, bis sie diese Phänomene dann vielleicht „wissenschaftlich“ erklären können und bis dahin krank bleiben?
Als kranke Menschen und mündige Erwachsene sollten wir frei entscheiden dürfen, wie wir verfahren wollen. Wenn wir dabei auch noch berücksichtigen, daß die Pharmaindustrie an Gesunden nichts verdienen kann, an Kranken aber unermeßlich viel, dann verhilft uns das zu einer ausgewogeneren Beurteilung der verschiedenen Therapiemöglichkeiten, die uns zur Verfügung gestellt werden.
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Wir brauchen die Allopathie, die Mediziner, die Wissenschaftler, die Chirurgen, wir brauchen aber auch die Naturheilkunde und viele weitere Therapiemöglichkeiten , denn wie oben dargestellt, wissen weder Mediziner noch Wissenschaftler alles über Heilmöglichkeiten. Auch der menschliche Körper ist bis heute noch ein weitgehend unbekannter „Kontinent“. Viel ist über einzelne Funktionen und kleinste Einzelteile bekannt, fast völlig unbekannt hingegen, ist immer noch das komplizierte Zusammenspiel aller Funktionen, ihrer Abhängigkeit voneinander, der „Steuerungssysteme“ usw.
Mit herzlichem Gruß an alle, die gesund bleiben bzw. werden wollen,
Cantate
Quellenangaben:
Brockhaus Enzyklopädie, Ausg. 1995ff:
- Band 9; 2) Band 3 - Biochemie; 7) Band 1; 8) Band 1
- The Original Writings of Edward Bach, by Judy Howard and John Ramsell, C.W. Daniel Co., England, 1990
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- Der Bär, Andreas Kieling, Parragon Vlg, New York, ohne Datum