Unfruchtbarkeit beim Mann

Unfruchtbarkeit bei Männern ist laut der Gesundheitsorganisation WHO immer häufiger. Bis zu 40 Prozent der Männer weltweit sind betroffen. Schuld sind neben verschiedenen Krankheiten vor allem Umwelteinflüsse und Lebensgewohnheiten. Meist bleibt die Unfruchtbarkeit verborgen bis der Mann versucht ein Kind zu bekommen.

Unfruchtbarkeit beim Mann: das können die Hintergründe sein. Foto: istockphoto

Definition

Von Unfruchtbarkeit ist die Rede, wenn ein Paar über ein bis zwei Jahre versucht ein Kind zu zeugen, dies aber trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht klappt. 15 Prozent der Paare in Deutschland bleiben ungewollt kinderlos. Schuld daran hat zu 40 Prozent die Frau, zu 40 Prozent der Mann und zu 20 Prozent beide. Klappt das Kinderkriegen also nicht, sollten sich Mann und Frau stets beide untersuchen lassen.

Krankheiten

Die häufigste Ursache für die Unfruchtbarkeit beim Mann ist eine durch Krankheiten gestörte Spermienproduktion. Hierzu gehört unter anderem der Hodenhochstand. Der Hoden des Embryos wandert hier nicht in den Hodensack, sondern bleibt im Leistenkanal oder Bauchraum stecken. Mit einer Operation im frühen Kinderalter kann das Problem gelöst werden.

Eine weitere Ursache kann eine Krampfader im Hoden sein. Diese verdickte Ader erhöht die Temperatur des Hodens, die einen großen Einfluss auf die Spermienproduktion hat. Entzündungen im Hoden, ein verschlossener bzw. fehlender Samenleiter oder unterentwickelte Hoden können weitere Gründe für eine verminderte Fruchtbarkeit sein.

Spermienqualität und Lebensgewohnheiten

Bestimmte Lebensgewohnheiten können ebenfalls großen Einfluss auf die Spermienqualität des Mannes haben. So führt zum Beispiel der Konsum von Alkohol, Drogen, Nikotin, eine falsche Ernährung oder ein zu starkes Über- bzw. Untergewicht zur Unfruchtbarkeit.

Der Lebensstil der Mutter in der Schwangerschaft spielt ebenso eine wichtige Rolle. Raucht die Mutter während der Schwangerschaft, hat der Sohn sein ganzes Leben lang ca. 40% weniger Spermien als bei einer nichtrauchenden Mutter. Meist bleibt eine Unfruchtbarkeit aufgrund schlechter Spermienqualität bis zum Spermiogramm im Labor unentdeckt.

Diagnose und Therapie

Um die Ursachen für die Unfruchtbarkeit zu klären, führt der Urologe mit dem Patienten zunächst ein Gespräch. Dabei wird zunächst der gesundheitliche Zustand geklärt und über Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck gesprochen, die ebenfalls Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben können.

Um die genaue Ursache für die Unfruchtbarkeit zu klären, werden die Spermien im Labor untersucht. Diese Samenanalyse wird auch als Spermiogramm bezeichnet. Die Probe der Samen wird durch Masturbation gewonnen und dann im Labor zur Untersuchung geschickt. Dort wird das Sperma unter dem Mikroskop auf unterschiedliche Aspekte wie Anzahl, Beweglichkeit sowie Lebens- und Überlebensfähigkeit untersucht. In 60 Prozent der Fälle lässt sich die genaue Ursache für die Unfruchtbarkeit des Mannes allerdings nicht klären.

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[- Unfruchtbarkeit durch Cannabis?][1] [- Unfruchtbarkeit wegen Antidepressiva?][2]
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Gut zu wissen wäre auch, welche Rolle das Alter des Mannes spielt? Gibt es da ein bestimmtes Alter wo die Zeugungsfähigkeit besonders abnimmt?

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