Was soll ich tun ?

Hallo liebes Forum,

meine Eltern wollen mich ins Heim stecken bzw. erstmal zum Jugendamt fahren, weil ich gestern zuspät nachhause gekommen bin. Ich habe ziemlich oft streitigkeiten mit meinen Eltern da ich in letzter Zeit wirklich oft spät nachhause komme. Ich bin 17 Jahre alt & Schüler eines Gymnasiums mit einem durschnitt von 2,4.
Also wie gesagt ich streite mich sehr oft um dinge die manchmal völlig unnötig sind, es geht um schule das ich zu wenig lerne und meine Eltern finden das ich nur noch lernen sollte, das ich zu oft in der Woche rausgehe und spät nachhause komme und so weiter.
Ich muss auch leider sagen das ich Raucher bin, was meine Eltern auch nicht so toll finden, aber sie machen daraus wieder eine richtige Diskussion. Ich war ehrlich zu ihnen und habe ihnes es gesagt das ich rauche, aber meine Eltern kommen auf die Idee jetzte mich nicht rauszulassen, weil sie denken das ich mit Leuten auf der Straße Heroin oder Kokain nehme.

Hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen.

und jetzt die ganze Geschichte bitte
Grüß Dich!
Also: Zuerst mal sind Diskussionen um z.B. den richtigen Zeitpunkt zum nach-hause-kommen ganz normal in Deinem Alter. Auch, dass es oft Streitigkeiten in der Familie mit Jugendlichen gibt. Soweit alles normal - auch wenn das für Dich (und Deine Eltern) nicht schön ist.

Deshalb wundere ich mich über Deine „Alarmstimmung“ und frage mich, ob wir hier die ganze Geschichte gehört haben? Was genau ist denn schon wie häufig vorgefallen? Drohen Deine Eltern ernsthaft mit dem Heim oder ist morgen evtl. schon wieder alles vergessen?

ich in letzter Zeit wirklich oft spät nachhause komme.

Wie oft kommst Du wann nach Hause? Und wo bist Du in der Zeit und was tust Du?

Also wie gesagt ich streite mich sehr oft um dinge die
manchmal völlig unnötig sind, es geht um schule das ich zu
wenig lerne und meine Eltern finden das ich nur noch lernen
sollte, das ich zu oft in der Woche rausgehe und spät
nachhause komme und so weiter.

Das meine ich mit: alles ganz normal.

Ich muss auch leider sagen das ich Raucher bin, was meine
Eltern auch nicht so toll finden, aber sie machen daraus
wieder eine richtige Diskussion.

Wer bezahlt Dir eigentlich die Zigaretten? Deine Eltern haben Recht, immer wieder mit dir darüber zu diskutieren. du schadest Dir selbst und dass Eltern das nicht gerne sehen, spricht eher für sie. Ich würde Dir ja das Taschengeld streichen -und zwar komplett, bis Du nicht mehr rauchst. Ja, da bin ich hart und Du hast da wohl noch Glück gehabt mit Deinen Eltern.

auf die Idee jetzte mich nicht rauszulassen, weil sie denken
das ich mit Leuten auf der Straße Heroin oder Kokain nehme.

Wie genau kommen sie auf diese Idee? Hast Du Anlass dazu gegeben? Freunde, die mit Drogen Kontakt haben?

Es hilft Dir nichts: Du musst Ihre Sorgen ausräumen. Zeige ihnen ,dass man sich auf Dich verlassen kann. Finde Kompromisse mit Deinen Eltern.

Vielleicht gibt es einen Bekannten oder Verwandten, der als Schlichter helfen kann bei solchen Diskussionen?

Und wenn es ganz schlimm ist mit den Eltern: Ein Auszug ist manchmal für alle Seiten wirklich das Beste.

Schöne Grüße
kernig

Mal aus Elternsicht
Hllo,

ich versuche Dir das mal aus Elternsicht zu erklären.

Man liebt seine Kinder und möchte sie vor allem beschützen. Und man weiß, das Rauchen ungesund ist. Die Hälfte aller Raucher stirbt grausam und schmerzvoll an den Folgen des Rauchens und ich als Mama möchte , das meine kinder gesund bleiben. Als Jugendlicher findet man das natürlich nicht . Man denkt, das passiert einem nicht, und man fühlt sich ja auch sooo cool und erwachsen wenn man raucht.

Und das wegbleiben und Partymachen, ach was ist Dir das wichtig. Und glaube mir, auch Eltern haben früher gefeiert. Aber sie sind jetzt älter, und die Erfahrung zeigt, das irgendwann zuviel feiern und zuwenig lernen dazuführt, das die Jugendlichen irgendwann abstürzen, eine schlechte oder keine Ausbildung bekommen, was dazuführt, das das leben sehr viel schwieriger ist. Und ich als Mama weiß, das ein gutes Abitur, ein Studium oder eine gute Ausbildung meinem Kind alle Türen öffnet - und dann ist das Kind nächtelang weg und mir ist klar, das es das nur schafft indem da Alkohol oder Drogen im Spiel sind.

Weißt Du, ich kenne auch so Typen aus meiner Jugend. Gute Schüler, die alles hätten erreichen können. Und so langsam schleichend wurde dann das Partymachen immer wichtiger, Alkohol, Exstacy, usw, führten zu schlechten Schulleistung und im endeffekt dazu, das das leben den Bach runterging. Ich bin Mitte dreißig, und aus dieser Clique sind mittlerweile 2 verstorben an den Folgen des Drogenkonsums. Zwei sitzen im Knast, und die anderen 5 sind entweder arbeitslos oder so schlecht bezahlt im Beruf, das jeder Cent umgedreht werden muss.

Und hinzukommt, das jede Minute, wo ich als Mama nicht weiß, wo mein Kind ist, und ob es ihm gutgeht, jede Minute zu spät tut weh. Man kann nicht schlafen, ist kurz vorm weinen, hat einfach Angst. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie schlimm dieses Gefühl sein kann - (aber warte, wenn du mal eigene kinder hast! :smile:) )

Du als Kind siehst das nicht, warum sie sich Sorgen machen, und deine Eltern können dir das auch nicht begreiflich machen. Aber sie lieben Dich, denn wenn du ihnen egal wärst, dann würden sie dich gewähren lassen.

Sprich mit ihnen über ihre Sorgen, nimm sie ernst, dann werden sie dich auch ernst nehmen. Und sei verlässlich, vll könnte man sagen, in der Woche bin ich zu einer festen Uhrzeit zuhause, und am WE kann ich feiern gehen (als beispiel).

Lg

Brenna

Hallo

Wer bezahlt Dir eigentlich die Zigaretten? Deine Eltern haben Recht, immer wieder mit dir darüber zu diskutieren.

Das mögen sie haben, aber ist das zielführend? Ich glaube kaum.

Ich würde Dir ja das Taschengeld streichen -und zwar komplett, bis Du nicht mehr rauchst. Ja, da bin ich hart und Du hast da wohl noch Glück gehabt mit Deinen Eltern.

Wieso, wenn die Methode wirken würde, hätte er ja Pech mit seinen Eltern, weil er ansonsten auf viele rauchfreie Jahrzehnte ausblicken könnte.

Ich glaube aber nicht so recht an die Methode, jedenfalls nicht bei einem 17-jährigen, und würde eher vermuten, dass sie den Blick aufs Wesentliche verstellt.

Wesentlich ist doch das, was man selber will. Und in so einem Falle wäre vielleicht die Erkenntnis wichtig, dass Rauchen können und dürfen kein gewonnener Machtkampf über die Eltern ist, sondern ein verlorener Machtkampf gegenüber der Zigarettenindustrie, der zunächst mal mit Geldsorgen, oft mit schlechter Haut, früher Hautalterung, geringerer Potenz und Fitness, und überhaupt einem schlechteren Allgemeinbefinden bestraft wird. - Das mit dem Lungenkrebs und Arteriosklerose kommt dann später noch drauf.

Ich glaube, eigentlich und bei nüchterner Überlegung ist niemand an sowas interessiert. Wenn aber einer bereits in die Falle getappt und süchtig ist, hilft Druck von außen doch nichts.

Und wenn es ganz schlimm ist mit den Eltern: Ein Auszug ist manchmal für alle Seiten wirklich das Beste.

Das stimmt.

Viele Grüße

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Hallo Brenna

ich versuche Dir das mal aus Elternsicht zu erklären.

Ich auch.

Man liebt seine Kinder und möchte sie vor allem beschützen.
Und man weiß, das Rauchen ungesund ist. Die Hälfte aller
Raucher stirbt grausam und schmerzvoll an den Folgen des
Rauchens und ich als Mama möchte , das meine kinder gesund
bleiben. Als Jugendlicher findet man das natürlich nicht . Man
denkt, das passiert einem nicht, und man fühlt sich ja auch
sooo cool und erwachsen wenn man raucht.

A: könnte es gut sein, dass da nicht nur Tabak gemeint ist - an Gymnasien ist Marihuana recht beliebt, wird an vielen sogar gehandelt, die Lehrer schnallen es nicht oder haben keine Lust, sich darum zu kümmern.
B: Raucher sterben im Schnitt früher, aber nicht schmerzhafter als andere, eher schneller.
Sie ersparen den Krankenkassen Unsummen an Behandlungs- und Medikamentenkosten, die Rentenkassen freuen sich ebenfalls über jeden Raucher, der Staat angesichts der Steuern sowieso, und Raucher haben eine reelle Chance, Ihren Kindern noch etwas zu vererben, weil nicht alles für Pflegeheime draufgeht - Pflegeheime freuen sich ergo nicht so.

Allergien und Neigungen zu Autoimmunerkrankungen sind auch gefährlich - und oft mitverursacht vom Hygienewahn beschützender Eltern.

Und das wegbleiben und Partymachen, ach was ist Dir das
wichtig. Und glaube mir, auch Eltern haben früher gefeiert.
Aber sie sind jetzt älter, und die Erfahrung zeigt, das
irgendwann zuviel feiern und zuwenig lernen dazuführt, das die
Jugendlichen irgendwann abstürzen, eine schlechte oder keine
Ausbildung bekommen, was dazuführt, das das leben sehr viel
schwieriger ist.

Die/der Poster/in steht bei 2,4 Notendurchschnitt- das ist ja nicht eben schlecht.
Wenn man daneben sieht, dass die Gehälter für Ingenieure bewusst per Einwanderung aus anderen Ländern gedrückt werden (angeblicher Fachkräftemangel), jetzt schon, fragt man sich ohnehin, was ein Studium in 10 Jahren nocht bringt.

Und ich als Mama weiß, das ein gutes Abitur,

ein Studium oder eine gute Ausbildung meinem Kind alle Türen
öffnet - und dann ist das Kind nächtelang weg und mir ist
klar, das es das nur schafft indem da Alkohol oder Drogen im
Spiel sind.

War das bei Dir anders?
Warst Du immer pünktlich zuhause, brav und hast keine Drogen probiert? Da Du soviele sehr gescheiterte Existenzen kennst, kann ich mir das nicht recht vorstellen.
Du wünschst Dir, dass Deine Kinder aus Deinen Fehlern lernen - das wünschen sich verm. alle Eltern, haben sich Deine sicher auch gewünscht. Aber das ist in dem Alter sehr schwierig.
Ehe man zuviel verlangt, sollte man lieber eine Gesprächsbasis offen halten, statt sich aufzuregen und damit die Kinder völlig auf sich selbst zurückzuwerfen.
Wenn es wirklich Arg ist, ist verm. proffessionelle Hilfe angesagter als elterliches Geschimpfe - das hat in dem Alter nch selten geholfen.

Weißt Du, ich kenne auch so Typen aus meiner Jugend. Gute
Schüler, die alles hätten erreichen können. Und so langsam
schleichend wurde dann das Partymachen immer wichtiger,
Alkohol, Exstacy, usw, führten zu schlechten Schulleistung und
im endeffekt dazu, das das leben den Bach runterging. Ich bin
Mitte dreißig, und aus dieser Clique sind mittlerweile 2
verstorben an den Folgen des Drogenkonsums. Zwei sitzen im
Knast, und die anderen 5 sind entweder arbeitslos oder so
schlecht bezahlt im Beruf, das jeder Cent umgedreht werden
muss.

Ich bin schon etwas älter als Du. Meine Bekannten mussten ohne Drogen und trotz guter Diplome teils jahrelang Taxifahren, weil es einfach keine Jobs gab. Einige entwickelten (ohne Drogen) starke Prüfungsangst, die zu Studienabbruch führte.
Im Knast ist keiner gelandet und die Gestorbenen sind an anderen Ursachen als Drogen gestorben.

Ich will die Gefahren für Jugendliche nicht beschönigen. Aber als Elternteil sieht man manisch immer erstmal alle bösen Gefahren, statt sich daran zu erinnern, dass man selbst in der Zeit auch mehr Bedarf nach Gemeinschaft mit Gleichaltrigen hatte und diese einem auch gut tat.
Wenn man mangels Gesellschaft unglücklich ist, tut das der schulischen Leistung auch nicht gut.

Und hinzukommt, das jede Minute, wo ich als Mama nicht weiß,
wo mein Kind ist, und ob es ihm gutgeht, jede Minute zu spät
tut weh. Man kann nicht schlafen, ist kurz vorm weinen, hat
einfach Angst. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie schlimm
dieses Gefühl sein kann - (aber warte, wenn du mal eigene
kinder hast! :smile:) )

Sorry, aber das musst Du als Mama mit Dir ausmachen. Bei 17-jährigen ist es normal, dass man nicht immer weis, wo sie sind, was sie machen und dass man sich sorgt. Das gehört zum Elternsein schlicht dazu.

Was willst Du denn gegen Deine Sorgen machen, wenn die Kinder nach dem Abi ausziehen? Täglich anrufen??
Das kommt garantiert nicht gut an.

Du als Kind siehst das nicht, warum sie sich Sorgen machen,
und deine Eltern können dir das auch nicht begreiflich machen.
Aber sie lieben Dich, denn wenn du ihnen egal wärst, dann
würden sie dich gewähren lassen.

Die Sorgen der Eltern können Jugendliche selten nachvollziehen. Sie wollen sich vom Zuhause loslösen, eigene Wege finden.

Sprich mit ihnen über ihre Sorgen, nimm sie ernst, dann werden
sie dich auch ernst nehmen. Und sei verlässlich, vll könnte
man sagen, in der Woche bin ich zu einer festen Uhrzeit
zuhause, und am WE kann ich feiern gehen (als beispiel).

Dein Beispiel halte ich für eine gute Lösung - so handhabe ich es mit meinen Kindern auch, es läuft.
Das kann helfen - sofern die Eltern wirklich auch die Bedürfnisse des Jugendlichen ernst nehmen und akzeptieren - und auch mal eine Auge zudrücken können. es muss auch mal Ausnahmen geben können.

Abgesehen davon wäre das Anfangen mit dem Ernst nehmen eher Sache der Eltern - sie sind die Erfahrenen und sollten eher in der Lage sein, eine solche Situation zu entschärfen, als die Kinder.
Wer da als Elternteil mit Heim droht, scheint doch eher um Macht zu schachern und wenig um Verständniss bemüht zu sein - oder unfähig dazu.

Gruß, Paran

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Tach!

ich versuche Dir das mal aus Elternsicht zu erklären.

Das bringt wenig, denn genau wie jedes Kind ist jeder Elter anders. Des Weiteren interessiert man sich als Teenager nicht für solche Sorgen, denn man weiß ja alles besser.
Soe inem Ich-fixierten, testosterongeschwängerten Rotzlöffel bringt man das nicht mehr bei. Das muss vorher passieren.

Man liebt seine Kinder und möchte sie vor allem beschützen.
Und man weiß, das Rauchen ungesund ist. Die Hälfte aller
Raucher stirbt grausam und schmerzvoll an den Folgen des
Rauchens und ich als Mama möchte , das meine kinder gesund
bleiben. Als Jugendlicher findet man das natürlich nicht . Man
denkt, das passiert einem nicht, und man fühlt sich ja auch
sooo cool und erwachsen wenn man raucht.

Wer mit seinen Kindern an einer 8-spurigen Einfallstraße wohnt, schadet ihnen womöglich mehr, als ein paar Kippen das tun können.

Will heissen: man kann an vielen Sachen sterben. Rauchen ist sicherlich nicht unbedingt schlau, schmeckt aber ganz gut.
Solange der Bursche nur moderat säuft und nicht Motorrad fährt, ist das die halbe Miete…

Ich wohnte zwar nicht an der Ausfallstraße, rauchte, soff aber und fuhr Motorrad.
Das Geld dafür habe ich mir bereits ab 14 in Nebenjobs verdient.

Nun lebe ich etwas gesünder. V.a. der Alkoholmißbrauch ist vorbei. Ohne dass es mir jemand sagen musste, stellte ich das Trinken im Alltag nach dem Studium ein.
Geraucht wird ab und an. Drogen sind kein Thema.

Du siehst, bis 40 regelt sich da auch viel von selbst, sofern man einen vernünftigen Freundeskreis und ein gutes Selbstvertrauen hat. Gerade letzteres hängt sehr stark vom Elternhaus ab und man sollte alles dafür tun, ein starkes, selbstbewusstes Kind aufzuziehen. Das ist die beste Drogenprävention.

Und das wegbleiben und Partymachen, ach was ist Dir das
wichtig. Und glaube mir, auch Eltern haben früher gefeiert.

Naja, ich als Elter feiere nach wie vor ganz gerne. Nur eben nicht mehr so oft und so hart wie früher.

Das Leben muss nicht in vorstädtischer IKEA-Spiessigkeit enden, nur weil man Kinder bekommen hat.

Aber ich weiß natürlich auch, dass die meisten Leute ab 35 lieber Cocooning betreiben und ihren VW Minivan waschen, anstatt sich mal nett einen hinter die Binde zu kippen.
Dass Jugendliche (und eben auch viele Erwachsene) damit hingegen nichts anfangen können, sollte man akzeptieren.

Aber sie sind jetzt älter, und die Erfahrung zeigt, das
irgendwann zuviel feiern und zuwenig lernen dazuführt, das die
Jugendlichen irgendwann abstürzen, eine schlechte oder keine
Ausbildung bekommen, was dazuführt, das das leben sehr viel
schwieriger ist.

Ich habe ab 14 für 3 gefeiert, 4 Sprachen gelernt, ein Abitur in Bayern bestanden, studiert (mit Abschluß) und gut verdient.

Mit richtigen Drogen hatte ich wenig bis nichts zu tun. Ab und an mal beim Skifahren, auf einer Party oder am See schön einen geraucht, das war´s dann meist.
Ein paar von uns koksten ab und zu. Der eine oder andere macht das heute, wir sind nun um die 40, beim Ausgehen auch noch. Scheint aber nicht viel zu schaden, denn das sind die Leute, die eher mehr verdienen und eher seltener geschieden sind…

Und ich als Mama weiß, das ein gutes Abitur,
ein Studium oder eine gute Ausbildung meinem Kind alle Türen
öffnet - und dann ist das Kind nächtelang weg und mir ist
klar, das es das nur schafft indem da Alkohol oder Drogen im
Spiel sind.

Nicht jeder Akademiker macht Karriere. Muss auch gar nicht sein.
Häufig projezieren Eltern den Frust über die eigene nicht gelungene Karriere auf die Kinder und drängen sie, eine deutsche Bilderbuchkarriere hinzulegen.
Die Kinder werden dabei oft zu wenig gefragt. Irgendwann kommt dann der Ausbruch (meist am Ende eines teuren Studiums) oder der Burnout (wenn man ersteres nicht rechtzeitig schaffte).

Im Bekanntenkreis habe ich neben Akademikern und Piloten auch einige Handwerksmeister. Das sind nicht die Ärmsten und Unglücklichsten.

Weißt Du, ich kenne auch so Typen aus meiner Jugend. Gute
Schüler, die alles hätten erreichen können.

Nur weil jemand gut in der Schule ist, ist er noch lange kein Siemens-Vorstand (oder was immer Deinem Idelabild von Karriere entspricht).

Und so langsam
schleichend wurde dann das Partymachen immer wichtiger,
Alkohol, Exstacy, usw, führten zu schlechten Schulleistung und
im endeffekt dazu, das das leben den Bach runterging. Ich bin
Mitte dreißig, und aus dieser Clique sind mittlerweile 2
verstorben an den Folgen des Drogenkonsums. Zwei sitzen im
Knast, und die anderen 5 sind entweder arbeitslos oder so
schlecht bezahlt im Beruf, das jeder Cent umgedreht werden
muss.

Ich unterstelle mal, dass meine Clique damals überdurchschnittlich knackig unterwegs war.
Dennoch gibt es keinen, der abgestürzt ist.
Diejenigen, die am härtesten gefeiert haben, sind heute beruflich unter den erfolgreichsten der Clique.

Und hinzukommt, das jede Minute, wo ich als Mama nicht weiß,
wo mein Kind ist, und ob es ihm gutgeht, jede Minute zu spät
tut weh. Man kann nicht schlafen, ist kurz vorm weinen, hat
einfach Angst. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie schlimm
dieses Gefühl sein kann - (aber warte, wenn du mal eigene
kinder hast! :smile:) )

Meine Mutter hatte das auch zu durchleiden.

Heute denke ich, dass ich so gut wie nie wirklich gefährdet war, abzurutschen.
Sie wusste das nicht und das war ihr Fehler.

Wer sein Kind vernünftig aufgezogen hat und ein offenes Verhältnis zu ihm pflegt, kann auch irgendwann vertrauen und loslassen.

Ich war ab ca. 15 Jahren nciht mehr zu bändigen. Irgendwelche Drohungen mit Heim u.a. hätten bei mir sofort zu Alternativvorschlägen in Richtung eigener Wohnung geführt.

Du als Kind siehst das nicht, warum sie sich Sorgen machen,
und deine Eltern können dir das auch nicht begreiflich machen.
Aber sie lieben Dich, denn wenn du ihnen egal wärst, dann
würden sie dich gewähren lassen.

Ich denke schon, dass ein normal sozialisierter und emphatischer 17-Jähriger solche Ängste antizipieren kann.
Möglicherweise ist das ein völlig normaler junger Mann mit überempfindlichen Eltern, die er nicht mehr versteht.

Sprich mit ihnen über ihre Sorgen, nimm sie ernst, dann werden
sie dich auch ernst nehmen. Und sei verlässlich, vll könnte
man sagen, in der Woche bin ich zu einer festen Uhrzeit
zuhause, und am WE kann ich feiern gehen (als beispiel).

Das macht sicherlich Sinn, denn bei aller von mir gepredigten Liberalität und elterlichen Entspanntheit muss klar sein, dass ohne eine Ausbilödung nichts geht. Ein Abi schadet sicherlich nicht, zumal der Weg als 17-jähriger Gymnasiast sowieso schon fast geschafft ist.

Aber mit 18 ist man sowieso erwachsen und kann durchaus auch Verantwortung für sich selbst übernehmen.
Bis dahin sollten die Eltern alles dazu notwendige in ihrem Kind angelegt haben, anstatt zu klammern und in jeder Zigarette den Einstieg in eine Heroinkarriere zu sehen.

Das größte Potential für eine Drogenkarriere liegt nämlich meiner Erfahrung nach in instabilen, lieblosen familiären Verhältnissen.
Wenn aber eigentlich alles passt in der Familie und der Sproß ein paar Jahre lang feiern geht, ist das üblicherweise kein Thema. Auch so ist ein 1er ABi drin.

Gruß,
M.

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Hallo,

ich möchte mich brenna und ihren Ausführungen anschliessen!

Eltern reagieren dann so extrem, wenn sie sich absolut hilflos fühlen und keinen Weg und Zugang mehr zu dem Kind finden.
Wie soll man es Dir klarmachen? Du bist in einem Alter, welches für Dich und die Eltern sehr schwer ist.
Du möchtest Deine Freiheit leben, das Leben geniessen und ausprobieren. Und das muss nicht zwangsläufig in Konflikt mit den Eltern enden…aber es muss eben für beide Anteile gangbar sein.

Du hast hier gepostet und das zeigt, daß Du durchaus nachdenkst und Dir Gedanken machst- daß Dir das alles nicht egal ist.
Und das finde ich sehr gut!

Wie wäre es, wenn Du lernst Kompromisse einzugehen?
Du könntest Dein Weggehen etwas reduzieren und zB nicht mehr so spät nach Hause kommen.
Du könntest Dir vornehmen jeden Tag sowohl die Hausaufgaben zu machen als auch für jeden kommenden Tag vorbereitet zu sein.
Sowas dauert nicht lange und je öfter Du das machst desto leichter bleibt auch Gelerntes im Kopf (lernen ist eine Trainingssache).

Schule ist so unglaublich wichtig und ich finde ja auch, daß es echt blöd ist- genau in dem Alter, indem man so gar keine Lust auf Schule hat, geht es aber um sehr viel.
Nur kann man das System nunmal nicht ändern- und es geht ja jedem gleich!

Man muss kein Streber werden um gut mitzukommen- man kann mit regelmässigem Arbeiten durchaus gute Noten mit nach Hause bringen und ich schätze, daß so etwas Deine Eltern schon sehr viel ruhiger werden lässt.

Ich gehe auch davon aus, daß die Problematik viel tiefer liegt als nur an Noten und Weggehen-- überlege Dir einfach mal selber, wie Du es handhaben würdest, wenn Dein Kind so unerreichbar wäre…was würdest DU denn als hilfreich sehen?

Deine Eltern haben vor allem Eines-- Angst um Dich!
Sie wollen Dir nichts Böses, sie wollen Dir einen guten Start ermöglichen und würden sicher ALLES lieber machen als Dich wegzugeben.

Letztlich- ist so ein Abgeben ins Heim- für manche Kinder wirklich ein Segen-- ob Du dazugehörst, kann man von hier nicht entscheiden.
Du könntest das aber!!

Wenn Du für Dich den Weg der Familie gehen möchtest- der Gemeinschaft, in der nach jedem auch gesehen wird und man füreinander da ist-- dann packs an und sprich mit Deinen Eltern.
Vielleicht ja mithilfe einer Beratungsstelle (denn nach langem Streit ist oft die Front verhärtet und es fällt schwer noch ruhig miteinander zu reden- dafür sind dann oft zuviele Verletzungen gewesen).

Ich wünsch Dir alles Gute!
So doof es klingt- sei froh, daß Deine Eltern soviel Interesse an Dir haben und es ihnen nicht egal ist, was aus Dir wird oder wie Du lebst!
Das zeigt viel Liebe und Gedanken um Dich…

kitty

du hast in allem recht
Moin!
Du hast in allem Recht, was du sagst.
Ich würde trotzdem die Sucht meines Sohnes nicht mit Taschengeld mitfinanzieren. Einfach weil ich das vor mir nicht rechtfertigen könnte. Soll er jobben dafür…
Ein Mangelgefühl setzt ja vielleicht auch einen Denkprozess in Gang, das wäre aber gar nicht meine 1. Zielsetzung.

Grüße
Kernig

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Hallo,

also ich äußere mich nur kurz zur Heimdrohung,…

Also wenn das wirklich nahezu alles ist (mal länger weg bleiben, rauchen (hauptsächliches Legales), Alkoholkonsum, Streit usw.) nimmt einem kein Heim auf und vorallem nicht in diesem Alter und vorallem nicht gegen den Willen des Jugendlichen.
Da können die Eltern soviel wollen, das Jugendamt wird sich deswegen auch nicht viel machen wollen,…
Aber mit 17 ins Heim gegen den Willen des Jugendlichen ist nahzu unmöglich auch wenn noch ziemlich viel mehr vorgefallen gibt.

LG

Moin,

du solltest ruhig mal mit deinem Eltern zum Jugendamt fahren. Dort kannst dann nicht nur du etwas lernen, sondern vor allem auch deine Eltern.

Gruß,
M.

Hoi

Ich würde trotzdem die Sucht meines Sohnes nicht mit Taschengeld mitfinanzieren.

Stimmt, das ist ein gutes Argument.

Viele Grüße

Hallo brenna,

Man liebt seine Kinder und möchte sie vor allem beschützen.

das geht am besten, indem man sie auf das Leben vorbereitet.

Und man weiß, das Rauchen ungesund ist. Die Hälfte aller
Raucher stirbt grausam und schmerzvoll an den Folgen des
Rauchens und ich als Mama möchte , das meine kinder gesund
bleiben.

Hast Du mal eine belastbare Statistik für diese Quote? Bei der auch alle anderen möglichen Ursachen ausgeblendet sind?

Ich will nicht das Rauchen verteidigen, aber mit überhöhten Risiken hat man noch keinen von einer Untugend abgehalten.

Viel eher sehe ich die Gefahr, dass den Eltern nichts mehr erzählt wird, wenn sie nach einer Beichte nur mit Vorhaltungen reagieren.

Und hinzukommt, das jede Minute, wo ich als Mama nicht weiß,
wo mein Kind ist, und ob es ihm gutgeht, jede Minute zu spät
tut weh. Man kann nicht schlafen, ist kurz vorm weinen, hat
einfach Angst. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie schlimm
dieses Gefühl sein kann - (aber warte, wenn du mal eigene
kinder hast! :smile:) )

Nun ja, als Mutter und Omi kann ich nur sagen: Sorgen macht man sich immer, aber den Kindern geht man nur damit auf den Geist, wenn man sich dieses Sorgen machen so raushängen lässt. Dann kommen die Kinder so schnell wie möglich nicht mehr heim, damit sie sich diese Lamentos nicht anhören müssen.

Gruß, Karin

Meine Jüte…
Hallo nochma,

ich wollte keinesfalls die Eltern des Jungen in Schutz nehmen, aber ich denke es ist immer gut, wenn man auch die andere Gegenseite versucht zu verstehen, denn dann kann man viel leichter Kompromisse schließen. .

Das Rauchen schädlich ist, muss ich doch jetzt wohl nicht beweisen ? Aber ich könnte mir vorstellen, das die „alles nicht so schlimm fraktion“ selber raucht… da kann man das auch nicht verurteilen.

Und davon mal ab: Natürlich macht man sich als Eltern sorgen. Natürlich konnte ich im Alter des UP das auch nicht mehr hören, und mich hat das voll angekXXX wenn meine Eltern mit - meiner Meinung nach - dummen Ratschlägen um die Ecke kamen . (Eltern , die übrigens keineswegs die Ikeaspissigkeit lebten!). Natürlich weiß ich, das auch dem UP die Meinugn seiner Eltern schlicht scheißegal ist .
Aber : ich habe jetzt selber Kinder , und kann einfach so gut nachvollziehen, wie sich meine Eltern in manchen Situationen gefühlt haben. Ängstlich, machtlos, voller Sorgen. Und auch wenn ich meine Jugend nicht missen konnte, tut mir einiges im nachhinein leid - weil ich auch weiß, das einiges absolut unnötig war und auch weder lustig noch besonders cool— aber ich hab mitgemacht.

Meine Eltern waren glücklicherweise derart gestrickt, das sie mich vieles haben ausprobieren lassen, das sie auch ein stück weit Vertrauen hatten, das mein Leben auch weitergeht obwohl ich die Schule geschmissen habe. Aber jetzt, 20 Jahre später , denke ich oft, wie recht sie doch hatten, und das ich mir wünschte, ich hätte manchmal auf sie gehört. Wäre zu meinem Vorteil gewesen.
Netterweise haben sie mir nie mit Heimaufenthalt oder Raussschmiss gedroht - aber ich denke, das da aus den Eltern der UP auch viel Hilflosigkeit klingt.

Auch ich lasse meine kinder vieles selbst erfahren, und lasse sie gehen, damit sie wiederkommen.

Ich finde nur, das da nicht so schwarzweiß ist, wie hier streckenweise dargestellt . Nicht nur die Eltern machen alles falsch, und nciht nur der UP macht alles falsch. Wahrscheinlich liegen die Probleme in der Mitte irgendwo.

Lg

Brenna

Das Rauchen schädlich ist, muss ich doch jetzt wohl nicht
beweisen ? Aber ich könnte mir vorstellen, das die „alles
nicht so schlimm fraktion“ selber raucht… da kann man das
auch nicht verurteilen.

Nein. Ich habe noch nie geraucht. Aber es nützt absolut nichts, die Fakten derart zu verdrehen und mit Zahlen um sich zu werfen, die keinerlei Bedeutung haben.

Auf die anderen Sachen in deinem Post möchte ich jetzt nicht eingehen.

MfG
GWS

Der Wille des Jugendlichen
wird hierbei weniger eine Rolle spielen, als die Kosten, die eine Heimunterbringung mit sich bringen würden. Wenn nicht gravierende Dinge vorliegen, wird eine stationäre Jugendhilfemaßnahme aus diesem Grund nicht in Betracht kommen.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Brenna,

O.K., Du hast einiges entschärft - Dein erster Komentar klang wirklich sehr gluckenhaft - offenbar ohne entsprechende Absicht.

Aber zu:

Ich finde nur, das da nicht so schwarzweiß ist, wie hier
streckenweise dargestellt . Nicht nur die Eltern machen alles
falsch, und nciht nur der UP macht alles falsch.

Möchte ich erwähnen, dass die Eltern die Erziehenden waren/sind und angesichts mehr Erfahrung die Klügeren sein sollten, haben sie auch mehr Verantwortung für das Gelingen der Beziehung Eltern/Kind.
Das Problem daher nicht in der Mitte, nicht im Eltern-Kind Verhältniss.

Liebe Grüße, Paran

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Hallo,

der Wille hierbei spielt eine ganz große Rolle,…, wenn die nicht wollen in diesem Alter wird keine Unterbringung angeordnet, nahetz egal wie problematisch der Jugendliche ist.

Das liegt zum einen daran, dass die Heime bei der Aufnahme ein Mitspracherecht haben, wen sie aufnehmen und es mehr Bedarf als Plätze gibt. Zum anderen liegt es daran, dass jeder weiß 17jährige sind mit 18 Jahren wieder weg, wenn die nicht wollen und das wäre die Mühe nicht wert.

Du hast natürlich Recht, dass bei den Dingen wie hier geschildert keine Heimunterbringung sinnvoll ist, allerdings dürfte hier noch mehr vorgefallen sein, wie geschrieben worden ist.

LG

Hai!

der Wille hierbei spielt eine ganz große Rolle,…, wenn die
nicht wollen in diesem Alter wird keine Unterbringung
angeordnet, nahetz egal wie problematisch der Jugendliche ist.

Da muß auch nichts angeordnet werden, ich dachte mal als
Erziehungsberechtigter habe ich das Aufenthaltsbestimmungsrecht?!

Der Plem

Hallo,

… ich dachte mal als
Erziehungsberechtigter habe ich das
Aufenthaltsbestimmungsrecht?!

Welches dir ebenso entzogen werden kann, wie das Sorgerecht, wenn es um das Kindeswohl geht. Im Normalfall bemüht sich das Jugendamt aber um möglichst einvernehmliche Regelungen, da diese ja auch den Verlauf einer Maßnahme begünstigen. Im o.g. Fall würden die Eltern ja vermutlich zustimmen, da die Initiative von ihnen ausginge.

Insgesamt halte ich das Ganze aber doch eher für eine Drohgebärde der (hilflosen) Eltern.

Schöne Grüße,
Jule

Hai!

Welches dir ebenso entzogen werden kann, wie das Sorgerecht,
wenn es um das Kindeswohl geht.

Aber doch nicht wenn ich mein Kind in ein privates Internat schicke.

Insgesamt halte ich das Ganze aber doch eher für eine
Drohgebärde der (hilflosen) Eltern.

Gut Möglich.

Der Plem