Was wäre wenn alle Menschen Vegetarier wären?

Hallo,
ich habe jetzt sehr lange mit meinen Freunden über die Frage diskutiert, ob die komplette Menschheit „rein“ vegetarisch ernährt werden kann. Das heißt ausschließlich von Pflanzen.
Ich war der Ansicht, dass es schon allein wegen der riesigen Flächen, die man benötigt um Getreide etc. anzubauen nicht möglich sei.
Weil wir auf keinen klaren Punkt kommen bitten wir sie/euch uns ihre/eure Meinung über das Thema mitzuteilen.
Liebe Grüsse

Hallo,

Ich war der Ansicht, dass es schon allein wegen der riesigen
Flächen, die man benötigt um Getreide etc. anzubauen nicht
möglich sei.

Ach, und du meinst also, Tiere brauchen kein Futter, oder wie muss ich das verstehen?

Es ärgert mich, wenn jemand zwar diskutiert, aber nicht nachdenkt.

Petra

Tatsächlich würde der Platzbedarf nicht unerheblich sinken. Denn Tierhaltung und Tierernährung brauchen auch Platz. Das ist auch der Hauptnachteil der Ernährung mit Fleisch (die Argumente mit dem Wasserverbrauch sind falsch).

Ein Aspekt in die entgegengesetzte Richtung wäre aber die Frage, was mit Fisch ist. Fisch nutzt ja per Definition Platz, der für die Landwirtschaft nicht zur Verfügung steht.

Alles in allem wäre es für die Menschheit durchaus von Vorteil, wenn sie sich fleischlos ernähren würde. Andererseits schmeckt Fleisch nicht ohne Grund so verdammt gut :smiley:

Hei

Ich war der Ansicht, dass es schon allein wegen der riesigen Flächen, die man benötigt um Getreide etc. anzubauen nicht möglich sei.

Genau umgekehrt.

Letztlich läuft alles auf Sonnenenergie hinaus. Kling erst mal komisch, ist aber so:

Pflanzen fixieren Sonnenenergie und stellen damit (überwiegend) Kohlenhydrate her, das ist der primäre Energieträger auf unserem Planeten.

Tier fressen nun diese Kohlenhydrate und wandeln sie in Fett und Eisweis um. Da Tiere aber auch leben (sich bewegen, atmen) geht dabei ein erheblicher Teil der fixierten Energie verloren. Nimm dazu den Platz, den die Tiere brauchen (und der damit nicht für Ackerbau zur Verfügung steht), und du siehst sofort, das man bei einer rein pflanzlichen Ernährung auf einem Quadratmeter Land ein mehrfaches der Energiemenge ernten kann. Irgendwo hab ich mal gelesen, das das glatt das zehnfache sein soll, aber das ist nur aus der Erinnerung heraus, ohne konkrete Quelle.

Nimm dazu die ganzen negativen Auswirkungen der Tierhaltung auf unsere Umwelt (Gülle, Treibhausgas Methan etc.), und es dürfte jedem klar werden, das wir uns alle einen großen Gefallen täten, wenn wir Vegetarier werden würden.

lg, mabuse

PS: nur zur Klarstellung, damit obiges nicht als Beitrag eines Fundamentalisten verstanden wird:
Ich selber steh auf dem Standpunkt, das alles essbar ist, was mehr Beine, Flügel oder Flossen als ich hat. Grünzeug gehört in den Garten, nicht auf den Teller. Das ist halt der Unterschied zwischen persönlicher Meinung/Geschmack und logischer Betrachtung.

Moin,

Ich war der Ansicht, dass es schon allein wegen der riesigen
Flächen, die man benötigt um Getreide etc. anzubauen nicht
möglich sei.

und das Futter für die Tiere fällt als Manna vom Himmel?!

Kurz überlegen und dann zurückrudern :wink:

Gandalf

Moin,

ich meine gelesen zu haben, dass ca. 7 kg Pflanzen nötig sind, um ein kg Fleisch zu produzieren

Sofern diese Formel zutrifft, könnte also jeder Fleischesser anstelle des Fleisches die 7-fache Energiemenge in Form von Kohlenhydraten aufnehmen ohne zusätzlichen Platzbedarf zur Herstellung dieser Nahrung.

Da ich mir kaum vorstellen kann, dass ehemalige Fleischesser als Vegetarierer solche Mengen verzehren können, wäre folglich Fläche übrig.

P. S.: Sollte jemand o. g. Formel bestätigen oder widerlegen können. wäre ich für Quellennachweis dankbar.

Hallo,
ich habe jetzt sehr lange mit meinen Freunden über die Frage
diskutiert, ob die komplette Menschheit „rein“ vegetarisch
ernährt werden kann. Das heißt ausschließlich von Pflanzen.

Der Umstieg wäre sicher möglich. Wäre er es aber schon immer gewesen,
gäbe es in seiner heutigen Form nicht. Der Fleischverzehr ließ wegen des hohen Eiweißanteils das Gehirn größer werden. Wäre das nicht gewesen… hätte hätte Fahrradkette.

Ich war der Ansicht, dass es schon allein wegen der riesigen
Flächen, die man benötigt um Getreide etc. anzubauen nicht
möglich sei.

Die Flächen, die man für Viehfutter braucht, sind um einiges größer als die,
die wir zum Eigenbedraf bräuchten. Dafür mußte der Mensch aber erst seßhaft werden, für Nomaden war es schlecht mit der Landwirtschaft. Aber jetzt, wo es ist wie es ist könnten wir uns sicher ausschließlich pflanzlich ernähren. Vielleicht müßen wir das sogar mal, wenn keine Wälder mehr da sind, die man abholzen kann, um noch mehr Ackerfläche für Futteranbau zu bekommen und die vielen Kühe uns das Klima zu warm gefurzt haben :wink:

Hallo,

die Frage wäre ja, vegetarisch oder vegan??? Also ohne jegliche Milchprodukte und Eier ??? Hm, dann wäre es sehr schwierig, die ganze Weltbevölkerung ausgewogen genug zu ernähren, auch hinsichtlich der Versorgung mit Vit. B12, Calzium etc.

Viele Veganer die ich kenne, haben da Probleme mit, und handhaben das wie eine Wissenschaft, genug zu essen von den richtigen Sachen-…

Ob das machbar wäre ? Auch grade in Hinblick auf Schwangere , Kinder usw???Und ob die pflanzlichen Ersatzstoffe, die man dann bräuchte/gerne hätte , in Monokulturen angelegt, wirklich so viel besser wären ? Und dann wirklich sooooo viel weniger Platz bräuchten??

Man darf und sollte nicht vergessen, das natrülich in unseren Industrienationen viel zu viel Fleisch gegessen wird - in anderen Nationen kaum. Würden wir uns einschränken, und Fleisch wirklich auch als Genussmittel/lebensmittel sehen, und nicht als Grundnahrungsmittel - das wäre doch schon gut.

Und davon mal ab, vegetarische Ernährung ist sehr kohlenhydratlastig, ob das für unsere derzeitige „Kohlenhydrat sind Teufelswerk“-Gesellschaft ginge? :wink:)

lg

Brenna

Es ärgert mich, wenn jemand zwar diskutiert, aber nicht
nachdenkt.

Dito. Besonders wenn so ein Spruch von jemand kommt, der selbst ohne grosses Nachdenken in die Diskussion geht. Und dabei hast du doch ein entscheidendes Argument selbst schon vorgebracht:

Ach, und du meinst also, Tiere brauchen kein Futter, oder wie
muss ich das verstehen?

Genau. Was also willst du mit den Tieren machen? Ihnen einen Sack vors Maul binden, damit sie elendig verhungern? Sie in riesigen Tier-KZ schlachten und die Fleischberge dann vergammeln lassen? Oder eine Minimallösung anstreben und die Tiere in Massen kastrieren/sterilisieren?

Denn genau sowas wird nötig sein, wenn die Tiere vom Menschen nicht mehr energetisch genutzt, sprich gegessen werden. Dann werden die heute lebenden Tiere nämlich zu unmittelbaren gefährlichen Nahrungsmittelkonkurrenten der Menschen.

Darüber hinaus lebt ein grosser Teil der Tiere auf Gelände bzw. von pflanzlichen Ressourcen, die kaum oder gar nicht geeignet sind, für den Menschen verwertbare Lebensmittel zu produzieren bzw. als solche zu dienen. Von Klee, Gras und Flechten wird nun mal kein Mensch satt. Wenn wir einigermaßen ökologische Vielfalt erhalten wollen - und das müssen wir, wenn wir als Menschheit überleben wollen - werden wir dauerhaft darauf angewiesen sein, große Brachflächen durch Tiere nutzen zu lassen. Aber wir werden es uns nicht leisten können, dieses Potential nicht zu nutzen, sprich: Menschen werden dauerhaft auf Fleischverzehr zum Überleben angewiesen sein.

Natürlich rechtfertigt meine Argumentation nicht den Fleischkonsum, wie er bei uns/in der westlichen Welt heute üblich ist. Aber MazeDes Frage war nicht annähernd so dumm, wie du und einige andere hier im Thread glauben machen wollen.

Wie bitte? Einfach die Menscheit ausrotten? Okay, das wär natürlich auch eine Lösung…

Gruß

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Hallo,

nun ja, auch hier wäre ein wenig Nachdenken ganz förderlich.

Die Rinder, Schafe, Schweine und Hühner werden ja nicht zum betüdeln in diesen Massen gehalten und geschlachtet, sondern die Produktion richtet sich nach dem Bedarf. Wenn weniger Menschen Fleisch konsumieren, geht auch die Produktion selbiger zurück.

Es ist ja absurd zu denken „ab Montag isst die ganze Menschheit kein Fleisch mehr“ und dann alle zu schlachten oder verhungern zu lassen. Stichwort „Prozess“.

Viele Grüße

Es ist ja absurd zu denken „ab Montag isst die ganze
Menschheit kein Fleisch mehr“ und dann alle zu schlachten oder
verhungern zu lassen. Stichwort „Prozess“.

So behutsam du diesen Prozess auch angehst, wirst du ihn doch kaum dahin führen können, eine komplette Menschheit von der heutigen Zahl zu Vegetariern zu machen, ohne entweder Hungersnöte oder eine ökologische Katastrophe zu verursachen.

Gruß

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Hallo,

nein, sicher nicht. Es wäre einfacher die Produktion zu reduzieren. Die Nachfrage senkt man durch Steuern, Skandale und den Preis.

Viele Grüße

Hallo zusammen,

ich möchte das, was Herrmann unten ein wenig provokant vorgebracht hat, eher fragend in die Diskussion einbringen. Es ist ja eigentlich ziemlich klar, dass der Tierbestand, wenn wir uns alle vegetarisch ernähren würden, massiv zurückgehen würde. Sicherlich würde manch einer noch eher hobbymäßig ein paar Rinder oder Schafe, Ziegen oder Hühner, Schweine, Gänse oder Kaninchen halten. Diejenigen hätten dann auch noch Milch, Eier, Butter Käse… Ansonsten würden solche Lebensmittel wahrscheinlich rar werden, und wir wären eigentlich gezwungen, uns nicht nur vegetarisch, sondern (sondern wie Brenna schon nachgefragt hat) nahezu vegan zu ernähren. Oder täusche ich mich da? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es sich noch lohnen würde, solche Nutztiere in großem Stil zu halten, aber dann nur Eier, Milch, evtl. Wolle etc. zu nutzen, aber nicht das Fleisch. Womöglich wären manche Tierarten dann sogar vom Aussterben bedroht. Wäre das schlimm?

Und noch eine Frage: Gäbe es dann noch Wiesen (Grasflächen)? Wohl nicht mehr allzuviele, weil wir nur noch wenig davon nutzen könnten, oder? Außerdem bräuchten wir wahrscheinlich die Flächen als Anbauflächen für unsere Nahrungsmittel. Wie gut ist das ökologisch gesehen, wenn es viel weniger Wiesen gibt? Könnte das negative Folgen haben?

Gruß
M.

Hei!

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es sich noch lohnen würde, solche Nutztiere in großem Stil zu halten, aber dann nur Eier, Milch, evtl. Wolle etc. zu nutzen, aber nicht das Fleisch.

Warum?
„lohnen“ hängt doch ausschließlich am erzielten Preis. Wenn die Leute bereit sind, für den Liter Milch nicht mehr nur 40 ct, sondern - sagen wir mal - 2 Euro zu bezahlen, das würde sich auch das lohnen.
Natürlich würden Eier, Milch etc. dadurch nicht mehr zu alltäglichen Lebensmitteln - Frage ist, wie schlimm wäre das?

Womöglich wären manche Tierarten dann sogar vom Aussterben bedroht. Wäre das schlimm?

Warum sollte es? Unsere Zuchtformen haben mit den natürlichen Urspüngen ja so gut wie nichts mehr gemeinsam.

Außerdem bräuchten wir wahrscheinlich die Flächen als Anbauflächen für unsere Nahrungsmittel.

Nein, weniger.
Die Anbauflächen für das Tierfutter würde ja frei werden, die gleichen das mehr als aus.

lg, mabuse

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Hei.

Hm, dann wäre es sehr schwierig, die ganze Weltbevölkerung ausgewogen genug zu ernähren, auch hinsichtlich der Versorgung mit Vit. B12, Calzium etc.

Wenn man das wirklich ernsthaft durchziehen wollte, könnte man all diese Dinge auch chemisch oder durch gentechnisch veränderte Hefen o.ä. suplementieren.

lg, mabuse

Hallo!

täusche
mich da? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es sich noch
lohnen würde, solche Nutztiere in großem Stil zu halten, aber
dann nur Eier, Milch, evtl. Wolle etc. zu nutzen, aber nicht
das Fleisch.

  • Schwein fällt bei dieser Fragestellung weitgehend weg.
  • beim Rind ist es so, dass Milchproduktion und Fleischproduktion eh relativ trennscharf getrennt ist (wbl = Milch, m= Fleisch). Es könnte also darauf hinauslaufen, dass man sich nur noch Milchkühe hielte (die nach einer Lebensmilchleistung von ca. 100.000 Litern) ohnehin keine große ökonomische Rolle für die Fleischproduktion mehr spielen können.
  • beim Huhn wohl ähnlich wie beim Rind
  • beim Schaf hat die Wolle mit unserer Ernährung nichts zu tun.

Womöglich wären manche Tierarten dann sogar vom
Aussterben bedroht. Wäre das schlimm?

Ich sehe das nicht so, dass Rinder und Schweine durch das Ende der Massentierhaltung aussterben würden.
Im Gegenteil denke ich mir, dass dadurch die Vielfalt der Rinder- und Schweinerassen wieder zunehmen würde.
Es sind ja heute schon vorwiegend die Hobbybauern, die „alte“ Rinderrassen am Leben halten.

Und noch eine Frage: Gäbe es dann noch Wiesen (Grasflächen)?
Wohl nicht mehr allzuviele, weil wir nur noch wenig davon
nutzen könnten, oder?

Ökologisch und kulturräumlich gesehen wäre weniger landwirtschaftlich intensiv genutztes Grünland ganz sicher wünschenswert.
Entsprechend fließen ja auch heute schon in solche Kulturlandschaftsprogramme enorme Fördermittel.
http://de.wikipedia.org/wiki/KULAP

Gruß
Tyll

P.S.: Ein noch anderer Faktor, der hier mit hinein spielt, ist die Energieproduktion (Biogas), die natürlich auch an die Massentierhaltung gekoppelt ist.

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  • beim Rind ist es so, dass Milchproduktion und
    Fleischproduktion eh relativ trennscharf getrennt ist (wbl =
    Milch, m= Fleisch). Es könnte also darauf hinauslaufen, dass
    man sich nur noch Milchkühe hielte

Auch die Mädchen müssen geboren werden. Also zur Zeugung braucht man schon die Bullen, sicher nicht so viele, dank Besamungstechnik.
Aber, man wird auch bei Tieren nicht bestimmen können, welches Geschlecht gezeugt wird. Also bei den Geburten Zufallsergebnis. Was macht man nu mit den zuviel erzeugten Rindern.

  • beim Huhn wohl ähnlich wie beim Rind

Beim Huhn gibt es die Problematik auch heute schon. Es werden je nachdem was der Betrieb braucht, also Hähnchen oder Eierlegende Hühnchen, die „falsch“ geborenen direkt ins Tierfutter geschreddert.

Imho wäre ein Ernährungs-Wechsel der Weltbevölkerung aus Tierliebe tatsächlich nur in der veganen Richtung möglich.

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Über Produktion und derartiges musst du dir da wahrlich gar keine Gedanken machen. Der Mensch benötigt viele in Fleisch enthaltene Stoffe. Sprich wenn du die gesamte Menschheit vegetarisch ernährst, kannst du sie gleichzeitig noch bis oben mit Nahrungsergänzungsmitteln vollpumpen (die Pharma wird sich bedanken)

Theoretisch möglich ist es sicherlich, gesund aber eher weniger.

Hallo!

  • beim Rind ist es so, dass Milchproduktion und
    Fleischproduktion eh relativ trennscharf getrennt ist (wbl =
    Milch, m= Fleisch). Es könnte also darauf hinauslaufen, dass
    man sich nur noch Milchkühe hielte

Auch die Mädchen müssen geboren werden. Also zur Zeugung
braucht man schon die Bullen, sicher nicht so viele, dank
Besamungstechnik.

Für die Zeugung bräuchte man bestenfalls ein paar hundert Zuchtbullen weltweit, also eine völlig vernachlässigenswert Zahl.
Dass gegenwärtig in den Besamungsstationen (noch) mehr Zuchtbullen gehalten werden, hat mit dem Gedanken der Leistungsoptimierung der jeweiligen Rasse zu tun.
Das wird aber auch abnehmen, da man immer weniger per trial&error vorgeht, sondern versucht, den Vererbungserfolg per Erbgutanalyse im Labor zu prognostizieren.

Aber, man wird auch bei Tieren nicht bestimmen können, welches
Geschlecht gezeugt wird. Also bei den Geburten
Zufallsergebnis.

Das stimmt nicht.

http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sen…
http://www.ruweg.de/index.php?id=26

Gruß
Tyll

wieder was dazu gelernt. :smile:

Bei Rindern also kein Problem. Scheint aber bei Hühnern nicht zu funktionieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sexen

Also Milch ja, Eier nein …