Hi Perseus!
Immer laut und deutlich vor „aussenstehenden“ den alten
bekannten Satz „Ich will keinen streit“ sagen, duerfte wohl
etwas bringen. Aber mal ne kleine geschiche, die mir mein
Sabum erzaehlt hat:
Ich glaube nicht unbedingt, dass das zieht. Aber die Antwort darauf gibst Du selbst weiter unten.
Da war mal ne kneipe, und drei typen die besoffen ein madchen
anmachten. Ein JuJutsu-Meister war in der naehe und wollte dem
maedchen helfen. Ging eben hin und sagte, das die drei doch
besser das maedchen in ruhe lassen sollten, und ihren rausch
ausschlafen gehen sollten. Einer der Kerle schnappt sich einen
Bierkrug und wollte damit zuschlagen. Der Meister verteidigte
sich, aber so, das der Angreifer waehrend der
„entwaffnungstechnik“ den Krug selbst am Schaedel haengen hat.
Ich denke mir hier „Ja, da hat er wohl pech gehabt“. Der
Richter denkt sich „Uebertriebene Haerte“. Der Jujutsu-Meister
wurde auf Bewaehrung verurteilt, und das schlimmste ist: Das
maedchen, dem geholfen wurde, wusste im Zeugenstand ploetzlich
von gar nichts mehr, und auch die restllichen kneipenbesucher
haben nichts gesehen. (!)
Eine weitere Anekdote von denen ich Dir auch noch zig andere erzaehlen kann. Aber auch sie unterstreicht eigentlich nur das, was ich auch vorher erzaehlt habe und auch Guido gesagt hat.
Ich mache seid einigen Jahren Tae Kwon Do, und weiss, das ich
auf der Straße damit eine nicht optimale Kampfkunst gelernt
habe. Die Tritte sind zwar supergut, aber wenn der Boese Bube
mit der Faust zuschlaegt, hab ich wenig chancen das
abzuwehren. (Sicherlich gibt es jetzt leute, die mir
wiedersprechen, aber ich sage nur das ICH probleme haette die
Faust abzuwehren.)
Ab einer gewissen Distanz ist es UNMOEGLICH Faeuste zu blocken. Das ist der Grund, warum sie so gefaehrlich sind. Als TKDler wahrt man aber normalerweise sowieso eine „gesunde“ Kickdistanz und laesst sich gar nicht auf einen Schlagabtausch (woertlich)ein. Als ich TKD noch betrieben hab’ war das auch so. Ich hab’ den Gegner immer versucht auf Distanz zu halten. Unabhaengig davon, ob mein gegenueber das auch wollte oder nicht.
Wenn ich auf der Straße mit einem zusammenrausche, und es zum
Kampf kommt, wuerde ich versuchen, „leichte“ techniken zu
benutzen, also tritte gegen den Oberschenkel statt zum knie,
Fauststoesse in den Bauch statt zur nase, und auch versuchen,
den gegner irgendwie von den Fuessen zu bekommen. Und dann
natuerlich rennen.
Wenn ich mich verteidigen muss und wir gehen immer vom Verteidigungsfall aus, dann muss ich so hart zuschlagen, dass er mich nicht weiter angreifen kann. Wie gesagt, ein gebrochenes Gelenk schlaegt nicht gern. Von sog. „leichten“ Techniken halte ich nicht viel, denn auf der Strasse kann es in 2 Sekunden vorbei sein. Sollte der Agressor sich nicht gerade besonders gestoert fuehlen durch die Techniken, dann kann das fuer den Verteidigenden sehr boese ausgehen. Vor allem, weil man den Agressor auch noch zusaetzlich gereizt hat, indem man ihn verwundet hat. Ich schlage mit aller Gewalt und Haerte zu und ziele dabei prinzipiell nur auf Hals, Solar Plexus, Niere, Lunge, Magen, Leber oder Genitalbereich. Effektiv muss es sein, denn ein Treffer seinerseits koennte bei MIR dann die Lichter ausblasen, also lasse ich es nicht dazu kommen. Dann geht’s auf die Knochen. Immer kaempfen bis zum Ende. Nicht um abzulenken, um die Flucht zu ergreifen. Das bringt nix.
Der Kampf ist auf der Straße zuende, aber
vor gericht hast du immer ein problem. Selbst gegen einen
gegner - Wegrennen. Verpass ihm eine oder zwei, und mach das
du weg kommst.
Hmmm, sehe ich anders. Bin aber bis jetzt auch wahrscheinlich zu glimpflich davon gekommen. Hat was mit meiner Statur zu tun. Uch werde zu oft unterschaetzt. Bei 62kg auf 1,79m bin ich nicht gerade ein Schwergewicht und bin somit oft Angriffsziel einiger Leute, die meinen sie muessten mal wieder Dampf ablassen. Bis jetzt hab’ ich dann meinen Dampf abgelassen. Gluecklicherweise.
Wenn es mehrere sind, verpass dem ersten ein ordentliches
Brett, und versuche dann auch wieder wegzukommen.
Bei mehreren wuerde ich auch empfehlen dem ersten einen mitzugeben den er sich merkt und dann Taek-Renn-Wek.
Wenn der andere ein messer hat, wuerde ich auf solche dinge
keine ruecksicht mehr nehmen. Ich wuerde versuchen, so schnell
wie moeglich so viel knochen zu brechen wie ich nur kann. Ich
hab noch nie gehoert, das eine mit nem messer bewusstlos
gestochen wurde, immer nur tot. Ich habe nur sehr selten
gehoert, das einer von nem Fuss totgetreten wurde, meist war
er nur bewusstlos.
Bei 'nem Messer gibt’s eigentlich nur eins. Weglaufen und zwar so schnell und so weit Du kannst. Messer sind absolut toedlich und eine Entwaffnung ist im Prinzip schwer bis unmoeglich. Egal was Du an Entwaffnungstechniken gelernt hast. Ich gehe JEDE WETTE ein, dass wenn wir in einem Training mit einem Messer mit echter Agression und einem Plastik- bzw. Gummimesser auf Dich losgehen wuerde, dann bin ich mir sicher, dass ich Dich zumindest schwerst verletzen, wenn nicht sogar toedlich. Es gibt zu viele Moeglichkeiten mit einem Messer anzugreifen fuer die es zu viele Moeglichkeiten gibt zu antworten. Aber jeder Fehler und Fehleinschaetzung kann bei einem Messer absolut toedlich sein. Und Leute die ein Messer zuecken sind Dir auch nicht gerade freundlich gesonnen und meistens auch bereit es einzusetzen. Messer sind im Prinzip im Nahkampf weitaus gefaehrlicher als Schusswaffen.
Wenn man nicht weglaufen kann, dann hat man in der Tat ein Problem, aber auch da wuerde ich mich anschliessen. Wenn einmal entwaffnet wuerde ich soviele Knochen brechen, wie mir gerade einfaellt.
MfG
eclipze