Wirkungsweise 'Verdunstungskälte?'

Hallo!

Wenn man im Sommer eine Flasche mit einem feuchtem Handtuch bedeckt und die Flasche jetzt entweder in die Sonne oder in den Schatten legt (so genau weiß ich das jetzt gerade nicht mehr), dann wird der Inhalt der Flasche auf wundersame Weise ziemlich effektiv gekühlt. Warum funktioniert das?

Gruß, Torsten

Hallo.

Warum funktioniert das?

Weil ein bestimmter Energiebetrag zugeführt werden muss, um eine Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand zu überführen, die Verdampfungswärme. Und diese wird, wo sonst, der Umgebung entzogen.

mfG Dirk

Ergänzung
Hallo,
man sollte die Flasche dazu in den Schatten legen (wenn vorhanden), damit die Energie möglichst der Flasche und nicht dem Sonnenlicht entzogen wird.
Und oft genug das Handtuch wieder anfeuchten.
Gruß
loderunner

Hallo,

Weil ein bestimmter Energiebetrag zugeführt werden muss, um
eine Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand zu überführen, die
Verdampfungswärme. Und diese wird, wo sonst, der Umgebung
entzogen.

Das passiert, weil dadurch die Entropie erhöht wird. Dazu weiss die Wiki unter http://de.wikipedia.org/wiki/Entropie mehr :wink:

Grüße,
Moritz

Hallo,

Wenn man im Sommer eine Flasche mit einem feuchtem Handtuch
bedeckt und die Flasche jetzt entweder in die Sonne oder in
den Schatten legt (so genau weiß ich das jetzt gerade nicht
mehr), dann wird der Inhalt der Flasche auf wundersame Weise
ziemlich effektiv gekühlt. Warum funktioniert das?

es funktioniert im Schatten wie in der Sonne - möglicherweise aber in der Sonne zu Anfang etwas schneller.
Das feuchte Handtuch ist in dem Zusammenhang vor allem eines: eine wirksame vergrößerung der Oberfläche. Sprich: das Wasser ist schön weit verteilt. Die Luft drumherum ist relativ trocken, Unterschiede sind aber bestrebt sich auszugleichen (Entropieprinzip), mithin besteht ein hohes Bestreben, daß Wasser vom nassen Handtuch in die trockene Luft gelangt. (NB: Ich lasse die details bezgl. verteilungsgradient Handtuch -> direkt angrenzende Luft -> trockene Luft mal weg).
Das aber kann es nur, indem es verdunstet. Leider ist die durchschnittliche Energie eines Wassermoleküls bei Temp.

Hallo Torsten,
vielleicht hilft das
FAQ:906

Gandalf

Hallo Torsten: In südlichen Ländern, teilweise auch in der Schweiz, als noch nicht überall Kühlschränke im Einsatz waren, wurde Wasser in Tongefässe (orangebraune) gefüllt zum kühlen des Wassers. Durch die poröse Wandung des Tongefässes entwich ständig wenig Wasser, das an der Oberfläche des Tongefässes verdunstete und so das Wasser im Tongefäss kühlte. Gruss

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das war eine ganz tolle Antwort, so das ich sie auch als „naturwissenschaftlicher Laie“ gut verstanden habe :smile:!

Gruß, Torsten

Rückfrage
Hallo,

es funktioniert im Schatten wie in der Sonne - möglicherweise
aber in der Sonne zu Anfang etwas schneller.

Warum sollte es da schneller gehen?
Gruß
loderunner

Hallo,

es funktioniert im Schatten wie in der Sonne - möglicherweise
aber in der Sonne zu Anfang etwas schneller.

Warum sollte es da schneller gehen?

ich könnte mir vorstellen, daß in der Sonne der Dampfdruck des Wassers höher ist als im Schatten, d.h. daß dann auch mehr Wasser pro Zeit verdunstet und auch mehr Wärme entzogen wird. Inwieweit nun die höhere Umgebungstemperatur dem entgegenwirkt bleibt fraglich.
Es sollte mich nicht wundern, wenn am Ende bei beiden Versuchen das gleiche Resultat herauskommt - aber das soll jemand berechnen, der nicht wie ich mühseligst durch die Thermodynamik gekommen ist :smile:)

BeLa

Hallo,
darf vielleicht ganz allgemein anmerken, daß die Verdunstungskälte jeder kennt, der aus dem Schwimmbecken heraussteigt im Hochsommer und sofort Gänsehaut kriegt und friert (trotz ca. 25-28°C). Im Wasser friert er aber nicht!
War auch unerwarteter (?) Kühl-Gewinn beim heute üblichen Zerspanen mit Mindermengen-Kühlschmierstoff (KSS). Infolge feinster Vernebelung und Minimaldosierung war infolge Verdunstungskälte der Kühleffekt beim Drehen, Fräsen, Bohren usw. deutlich höher als vorher (erwartet).
Gruß HR