Das neue Testament zwischen Pazifismus und Gewalt

Hallo Religionsexperten,
meine Frage unten nach dem Koran hat ja aufgrund meiner Behauptung, die pazifistische Einstellung der Lehre Jesu sei unzweifelhaft, eine interessante Diskussion ausgelöst.
Für die (angeblich unterschwellige) Gewaltätigkeit des neuen Testaments wurden drei Argumente angeführt:

  1. Jesus vertreibt die Händler aus dem Tempel
  2. Petrus verteidigt Jesus mit einem Schwert
  3. die Bergpredigt spricht von der Hölle

Das ist schief gedacht!

zu 1. Der peitschende Jesus ist zugegebener Maßen kein besonders pazifistisches Bild, aber diese Form von „Vandalismus“ (wenn man es so negativ bezeichnen will) ist doch eine sehr harmlose Form von Gewalt (Stühle umwerfen und Leute rausjagen) die weit entfernt ist von „Bringt sie um“ oder Ähnlichem. Aufgrund dieser Stelle das 300 Seiten (je nach Ausgabe) dicke NT als „gewaltätig“ zu bezeichnen, ist eher lächerlich.

zu 2. Das Petrus als treuer Jünger Jesu ein Schwert hat, gibt tatsächlich zu denken. Wenn Jesus so pazifistisch war, warum hat er das zugelassen?
Aber: Diese - eindrucksvolle - Szene zeigt ja gerade einen Jesus, der Petrus die Anwendung von Gewalt verbietet! Diese Stelle kann also nur als Aufforderung zur Gewaltlosigkeit sogar in höchster (Todes-)Gefahr interpretiert werden.

  1. Die „Hölle“ ist ein gewaltätiger Begriff (mit dem ich wenig anfangen kann, aber darum geht es hier nicht), oder er wurde zumindest jahrhundertelang von der Kirche gewaltätig genutzt (was hier auch nicht Thema ist). Er zeigt vielleicht einen gewaltätigen Gott, fordert aber keinesfalls Menschen zur Gewalt auf.

Fazit: Bis jetzt konnte hier noch niemand meine These widerlegen, dass neue Testament sei ein Text, der Mneschen zum Pazifismus, zur Gewaltlosigkeit auffordere!
Gruß!
Christian

P.S.: Die vielen vielen vielen Stellen im NT, die zum friedlichen Umgang mit Mitmenschen ohne jede Ausnahme auffordern (Bergpredigt, Samariter, Zöllner-Geschichten,…), führe ich hier nicht auf. Bei Bedarf kann ich aber ein paar nachliefern.

Hallo Christian

  1. Der peitschende Jesus ist zugegebener Maßen kein
    besonders pazifistisches Bild
    zu 2. Das Petrus als treuer Jünger Jesu ein Schwert hat, gibt
    tatsächlich zu denken. Wenn Jesus so pazifistisch war, warum
    hat er das zugelassen?
  2. Die „Hölle“ ist ein gewaltätiger Begriff (mit dem ich wenig
    anfangen kann

Mit diesen (und man könnte weitere anführen) Beispielen zeigst Du eigentlich ausreichend, dass im NT WENIG von Pazifismus zu sehen ist.

Fazit: Bis jetzt konnte hier noch niemand meine These
widerlegen, dass neue Testament sei ein Text, der Mneschen zum
Pazifismus, zur Gewaltlosigkeit auffordere!

Du hast Deine eigene These ja damit schon genügend selber widerlegt. Da muss sich ja kein Anderer mehr die „Arbeit“ machen. :wink:
Gruß,
Branden

Fazit: Bis jetzt konnte hier noch niemand meine These
widerlegen, dass neue Testament sei ein Text, der Mneschen zum
Pazifismus, zur Gewaltlosigkeit auffordere!

hallo christian

Daran ist nicht zu zweifeln. Die drei Hauptargumente die du oben anführst, sind Scheinargumente, die nichts mit der eigentlichen Lehre Jesu zu tun haben.

Außerdem ist es ein Zeichen von Dilletantismus, das Verhalten eines Gottmenschen, mit menschlichen vergleichen zu wollen und eventuelle Rückschlüsse daraus zu ziehen.

gruß
rolf

Hallo Branden,
wenn du wahllos jedes dritte Wort von mir rauspickst, kannst du wahrscheinlich auch beweisen, dass ich annehme, der Mensch stamme vom Dromedar ab.
Warum traust du dich nicht, dich ernsthaft mit meinen Argumenten auseinander zusetzen? Weil du sonst zugeben müsstest, dass ich recht habe? (und das wäre wohl sehr schlimm, oder?)
Gruß!
Christian

Hallo Religionsexperten,
meine Frage unten nach dem Koran hat ja aufgrund meiner
Behauptung, die pazifistische Einstellung der Lehre Jesu sei
unzweifelhaft, eine interessante Diskussion ausgelöst.
Für die (angeblich unterschwellige) Gewaltätigkeit des neuen
Testaments wurden drei Argumente angeführt:

Also, entweder habe ich irgendwo einen Logikfehler oder ihr selbst versteht gar nichts von eurer Religion.

  1. Die BIBEL das heilige Buch der Christen besteht sowohl aus dem NT als auch aus dem AT. Darauf gründet das Christentum. AUf BEIDE Bücher. Du kannst dann nicht das eine wegnehmen und auf einmal so tun als ob nur das NT gilt. Wenn nur das NT gelten soll, dann müsst ihr euch langsam entscheiden. Denn wenn ihr das AT und seinen Gott so schlimm findet…von wegen Gewalt und so … dann dürft ihr auch nicht das als heliges Buch mit dem NT zusammen aufführen.

Irgendwie schaffen es die Christen immer sich das herauszunehmen was ihnen grad so gut passt.

Sie brauchen das AT, damit sie legitimiert sind in ihrer eigenen Definition als Nachfolger des Gottesreiches…aber wenns grad net so passt dann NT.

  1. Jesus ist doch aus christlicher Hinsicht Gott. Deshalb finde ich es immer wieder sehr amüsant wie scharf getrennt wird zwischen Jesus und Gott, wenn es mal wieder nicht so passt.
    Unten hatte jemand die witzige Frage gestellt, wo denn Jesus im AT wäre.

Wenn Jesus Gott ist -und das behaupten die Christen- dann müsst ihr das überall in den AT-STellen reinlesen, wo es um Gott geht. Das heisst all die Gewaltaufforderungen im AT tragen zwnagsläufig die Unterschirft von Jesus…Wohlgemekrt wenn er Gott ist.

  1. Wenn Jesus Gott ist und irgendeiner behauptet, dass er erst später entstanden ist, also erst duch Geburt von Maria…dann bleibt trotzdem noch die Tatsache dass zumindest die Figur des Vater-Gottes direkt im AT vorhanden ist. Und wenn irgendeiner den Vater-Gott nicht so toll findet, und Jesus toller findet, weil dieser nciht so gewalttätig sein soll…dann müssen diese Menschen sich mal überlegen, ob sie da doch nicht eine andere Religion annehmen müssten. Denn nirgendswo in der christlichen Lehre, wird die Vater-Gott FIgur für pfui erklärt. Nein gerade im NT erklärt Jesus, dass er sogar selbst den WIllen des Vaters ausführt. Er beruft sich also auf den des AT.

Also was soll dieses NT zwischen Pazifismus und Gewalt Argumentation?

MfG

Das macht Sinn. (owT) + *
Das macht Sinn. (owT)

Hallo Religionsexperten,

„Religionsexperte“ bin ich zwar nicht, nur einer, der ein bisschen lesen kann und versucht, sich eine Meinung daraus zu bilden.
Hier also ohne weiteren Kommentar einige NT-Stellen:
„Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!“ Joh 20.19
„Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun.“ Joh 8.44
„Ich bin nicht gekommen, euch den Frieden, sondern das Schwert zu bringen.“ Die Stelle im NT (!) finde ich nicht mehr.

Gibt sicher noch 'ne Menge anderer Dinge.

Gruß, Stucki

Hi,

Irgendwie schaffen es die Christen immer sich das
herauszunehmen was ihnen grad so gut passt.

Stimmt leider. Bei den Moslems ist das natürlich ganz anders.

Viele Grüße
WoDi

1 Like

Weil du sonst zugeben
müsstest, dass ich recht habe? (und das wäre wohl sehr
schlimm, oder?)

Das wäre aber berhaupt nicht schlimm, Christian, sondern eher beruhigend. Nur leider gehen nicht alle Wünsche in Erfüllung und leider, leider hast Du nicht recht.
Was ich bedauere.
Gruß,
Branden

Das ist doch müßig, hier aufzurechnen, welche Schrift die pazifistischere ist. Offenbar haben es so ziemlich alle Religionen geschafft (außer dem Buddhismus vielleicht) Landstriche und ganze Kontitente mit Krieg und Blut zu überziehen, vorzugsweise auch gegen andere Religionsmitglieder. Was in den heiligen Schriften steht hat dabei keinen gestört. Ich finde das ist überflüssig darüber nachzudenken wie pazifistisch der Koran doch EIGENTLICH sei, und was alles im Evangelium steht. Befassen wir uns doch lieber mit den gesellschaftlichen Wirklichkeiten: Welche Stellenwert haben religiöse Aussagen in einer christlichen und islamischen Gesellschaft? Dann findest du auch Antworten, welche Gesellschaft HEUTE die friedlichere ist.

Gruß
dataf0x

Natürlich machen wir das nicht. Oder hast du irgendeinen gesehen, der die hälfte des heiligen Korans irgendwie für „nichtislamisch“ erklärt und aussen vor gelassen hat aus der Diskussion.

Ich mein hier wird über die Hälfte eines Buches einfach aus der Diskussion weggelassen. Und immer dann, wenns brenslig wird.

Mfg

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Stucki et aliae et alii,

es ist, finde ich, eine etwas anachronistische Fragestellung, ob denn das NT den Pazifismus propagiere.
Was aber den Autoren des NT, Johannes zuvörderst, wichtig war, ist dies: wie verhält sich die Christengemeinde einerseits zu der Hoffnung, die mit der Zerstörung Jerusalems endgültig zerschellt war, nämlich dem Messias und dem Reich Gottes auf der Erde (vor allem Markus stellt den Weg Jesu ganz parallel zum Schicksal Israels während des jüdischen Kriegs 66-70 dar)und andererseits zu der Herrschenden Weltordnung, die eine römische war: „Kosmos“ bei Johannes und in den Johannesbriefen ist nämlich nicht wie üblich mit „Welt“ zu übersetzen, sondern mit „Weltordnung“.
Und da stellt sich die Frage nach Pazifismus oder Gewalt gar nicht; auch der Grundsatz „Christianus non militat“ - ein Christ geht nicht zum Militär - ist sehr viel jünger.

Das „Friede sei mit euch“ aus Joh 20 wird man nicht lesen können ohne jenes „den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Weltordnung (kosmos) gibt“ aus Joh 14. Das ist also ein anderer Friede als die „pax romana“. (Sit venia verbo: auch die „pax americana“)

„Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters
Gelüste wollt ihr tun.“
Joh 8.44

Ich habe zwar keine Ahnung, was Du mit der Zitierung dieses Wortes beweisen willst, ich weise aber darauf hin, daß Johannes dies in einer ganz bestimmten kirchenpolitischen Situation zu einer ganz bestimmten Zeit geschrieben hat. Es ist also gewiß kein allgemeingültiges Wort, das man unkritisch hie und da herausholen und wem auch immer über den Schädel schlagen kann.

„Ich bin nicht gekommen, euch den Frieden, sondern das
Schwert zu bringen.“

Das steht in Mt 10, 34, aber auch da gilt es, auf den Zusammenhang zu achten: es wird verhandelt, wie sich an Jesus die Geister scheiden, wie sogar innerhalb einer Familie Zwietracht und Streit entstehen kann. Offenbar werden hier ganz konkrete Erfahrungen der frühesten Gemeinde benannt. Und da kann man das Wort vom Schwert in der Tat nur metaphorisch verstehen.

Gestützt wird diese Behauptung durch Lk 22, 35-38. Da kommt auch das Wort von den zwei Schwertern vor, das hier schon angeführt wurde.
Jesus sagt, wer weder Beutel noch Tasche habe, solle seinen Mantel verkaufen und einm Schwert kaufen. Es folgt zweimal ein begründendes „denn“: es muß vo9llendet werden, daß er unter die Übeltäter gerechnet wird. Daraufhin die Jünger: „Siehe, hier sind zwei Schwerter.“ Jesus: „Das genügt!“
Wofür genügt es? Die übliche fromme Auslegung sieht darin nur wieder ein resignierendes „es reicht“ Jesu angesichts der Jünger, die ihn wieder mal nicht verstanden haben. Sie haben ihn in diesem Falle aber sehr wohl verstanden: der Besitz von zwei Schwertern genügt, um unter die Übeltäter gerechnet zu werden! Man muß sie nicht einmal benutzen; der Besitz genügt.

Zu Petrus und dem Schwert und dem Ohr des Knechts: ja, wer glaubt denn, daß eine römische Kohorte (na gut, eine Manipel hat gereicht) tatenlos zusieht, wie einer ein Schwert zieht und damit um sich schlägt? Auch bei den römischen Soldaten galt der Grundsatz: erst schießen, dann fragen.

Gruß - Rolf

2 Like

Gewaltlosigkeit als Zweck aller Dinge?
Hallo Christian

Wie gross darf Gewalt sein?

Jesus gibt eine Antwort durch Sein Leben: Er wendet ein wenig Gewalt an bei der Tempelreinigung, wenn es um Gott geht, verteidigt Sich Selbst aber nicht mit Gewalt.

Damit hat Er gezeigt: Man soll Gewalt in diesen Fällen, wo sie anzuwenden ist, nicht mit eigenen Vorteilen verbinden, ja sogar die Nachteile tragen, die daraus hervorwachsen.
Es ist anzunehmen, dass die Tempelreinigung eine der wesentlichen Triebfedern der Leute war, die Jesus zur Verurteilung führen wollten.

Dennoch führte Er sie durch.
Sie ist aber auch in ihrem Ausmass nicht zu unterschätzen.
So heisst es immerhin in Joh 2, 15 f: „Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern und schüttete den Wechslern das Geld aus und stieß die Tische um und sprach zu denen, die die Tauben verkauften: Tragt das weg und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!“

Ob dieser „Vater“ nun wieder gleich zu verstehen ist wie damals, als Er durch Samuel (1 Sam 15) zum ohnehin gewaltbereiten Saul sagen liess: „Töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel“, und damit den Gehorsam Sauls verlangte, oder ob Er sich den Menschen von nun an anders zeigen wollte, ist bei der Tempelreinigung nicht ganz leicht zu erkennen, dagegen bei der Kreuzigung.

Gruss
Mike

Hi,

Irgendwie schaffen es die Christen immer sich das
herauszunehmen was ihnen grad so gut passt.

Stimmt leider. Bei den Moslems ist das natürlich ganz anders.

Viele Grüße
WoDi

Natürlich machen wir das nicht. Oder hast du irgendeinen
gesehen, der die hälfte des heiligen Korans irgendwie für
„nichtislamisch“ erklärt und aussen vor gelassen hat aus der
Diskussion.

Wie du sicher weisst, meinte ich das so nicht.
Auch im Koran gibt es Stellen, die gegen Gewalt sind und solche, die für Gewalt sind, wie auch in der Bibel.
Und nun pickt sich jeder das raus, was er für seine Aktion braucht. Und es passt natürlich immer, ist doch klar.
Das wirkliche Problem bei all diesen sog. „Heiligen Schriften“ ist doch, dass sie so grandios missbraucht werden können und auch werden.
Sieh dir die Welt an und du wirst mir Recht geben müssen. Monotheistische Religionen sind das größte Übel, das die Menschheit je erfahren musste. Das Schlimme ist, dass wir aus dieser Nummer wohl nie wieder rauskommen und dass sich deshalb die Menschen die Köpfe einschlagen werden, bis keiner mehr übrig ist.
Der Grund dafür ist sehr einfach zu benennen: „Mein Gott ist der richtige, du Ungläubiger!“ [PENG].
Der Mensch ist halt nur ein getunter Affe.

Viele Grüße
WoDi

Natürlich machen wir das nicht. Oder hast du irgendeinen
gesehen, der die hälfte des heiligen Korans irgendwie für
„nichtislamisch“ erklärt und aussen vor gelassen hat aus der
Diskussion.

Wie du sicher weisst, meinte ich das so nicht.

Ne weiss ich nicht. Ehrlich!

Auch im Koran gibt es Stellen, die gegen Gewalt sind und
solche, die für Gewalt sind, wie auch in der Bibel.

Ja!!! Und genau darum gings mir. Bei uns ist es ja nicht in AT und NT aufgeteilt, aber wir haben auch unsere Aufteilung. Wir unterscheiden danach, ob die Suren in Mekka oder in Medina offenbart wurden. Und die Verse in Mekka sind die Verse, die nur den inneren Glauben usw. erklären. Die Medinischen Verse behandeln dagegen auch das Kriegsrecht usw. D.h. ein Moslem würde sich viel leichter machen, wenn er einfach für die Beurteilung seiner Religion nur die mekkanischen Verse nehmen würde. Das macht aber keiner. Weil es unlogisch ist. Entweder das ganze Buch oder nicht.
Darauf wollte ich hinaus.

Und nun pickt sich jeder das raus, was er für seine Aktion
braucht. Und es passt natürlich immer, ist doch klar.

Ja aber die Sache mit dem Missbrauch war nicht mein Thema. Ich habe auch nie behauptet (und finde es auch unangebracht) dass irgendwelche heiligen Bücher irgendwelchen menschen zu gewalt auffordern.
Es ging nur um die fehlende Logik. EIn Buch muss immer ganz genommen werden. Ich mag es nicht wenn man aus dem zusammenhang gerissene Zitate nimmt, genauso wenig mag ich es, wenn man die ganze Hälfte des Buches weglässt. Es ging mir nur um die Methodik.

Das wirkliche Problem bei all diesen sog. „Heiligen Schriften“
ist doch, dass sie so grandios missbraucht werden können und
auch werden.
Sieh dir die Welt an und du wirst mir Recht geben müssen.
Monotheistische Religionen sind das größte Übel, das die
Menschheit je erfahren musste. Das Schlimme ist, dass wir aus
dieser Nummer wohl nie wieder rauskommen und dass sich deshalb
die Menschen die Köpfe einschlagen werden, bis keiner mehr
übrig ist.
Der Grund dafür ist sehr einfach zu benennen: „Mein Gott ist
der richtige, du Ungläubiger!“ [PENG].
Der Mensch ist halt nur ein getunter Affe.

Wie gesagt, die Missbrauchsgeschichte war nicht mein Thema. Es ging hier für mich nur darum, dass ich an der Argumentation einen logischen fehler gesehen habe.

MFG

Hallo Stucki,

… et aliae et alii,…

Gut, gut!

Und da stellt sich die Frage nach Pazifismus oder Gewalt gar
nicht; auch der Grundsatz „Christianus non militat“ - ein
Christ geht nicht zum Militär - ist sehr viel jünger.

Ja, irgendwann schon im Mittelalter hieß es, dass Christen nicht gegeneinander kämpfen, Krieg führen. Ich weiss nicht wann und warum das wieder verloren gegangen ist. Macht korumpiert auch Kirchen/Klerus? Der freie Wille ist mit den Christen durchgegangen?

„Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters
Gelüste wollt ihr tun.“
Joh 8.44

Ich habe zwar keine Ahnung, was Du mit der Zitierung dieses
Wortes beweisen willst, …

Ich will gar nichts beweisen. Ich bin ja durchaus der Meinung, dass das NT eine durchaus friedliche Schrift ist. Aber es kommt darauf an, was man daraus macht - wie auch beim Islam, bei anderen Religionen.

… ich weise aber darauf hin, daß
Johannes dies in einer ganz bestimmten kirchenpolitischen
Situation zu einer ganz bestimmten Zeit geschrieben hat.

Ja, so ist es mit all diesen Schriften: Sie sind in einer bestimmten Situation, in einer Zeit vor 2000 Jahren, in einem anderen Kulturkreis geschrieben worden. Und so sollte man das Ganze auch lesen und interpretieren - auch wenn sich daraus ohne Weiteres Massregeln für das Leben heute ergeben … welche es in allen Völkern, Kulturen gegeben hat.

Gruß, Stucki

  1. Die BIBEL das heilige Buch der Christen besteht sowohl aus
    dem NT als auch aus dem AT. Du kannst dann nicht das eine
    wegnehmen und auf einmal so tun als ob nur das NT gilt. Wenn
    nur das NT gelten soll, dann müsst ihr euch langsam entscheiden.

Auch wenn ich von dem NT schon beindruckt bin (jedenfalls teilweise), bin ich kein Christ. Ich versuche zur Zeit, einen gewissermaßen wissenschaftlichen Blick auf Christentum, Islam und ihre Heiligen Schriften zu werfen. Dazu gehören alle Pros und Contras, die ich finden kann.

Ich hast natürlich Recht, dass das AT für Christen untrennbar Bestandteil der Bibel und damit ihres Glaubens ist. Dass das AT gewaltverherrlichende und gewaltfordernde Teile enthält (neben ganz gegenteiligen Teilen allerdings!), kann meiner Meinung nach leider nicht geleugnet werden. Diese über ca. 1000 Jahre entstande Büchersammlung ist interessant, aber sehr wiederspruchsvoll. Der Zusammenhang zwischen AT und NT für Christen ist - glaube ich - nicht so ganz einfach. Ich weiß darüber zu wenig, um darüber etwas sagen zu können.

Trotzdem ist es - finde ich - erlaubt, sich auch erst einmal nur über das NT Gedanken zu machen.

wenn ihr das AT und seinen Gott so schlimm findet…von wegen
Gewalt und so … dann dürft ihr auch nicht das als heliges
Buch mit dem NT zusammen aufführen.

Finde ich auch!

Und wenn irgendeiner
den Vater-Gott nicht so toll findet, und Jesus toller findet,
weil dieser nciht so gewalttätig sein soll…dann müssen diese
Menschen sich mal überlegen, ob sie da doch nicht eine andere
Religion annehmen müssten. Nein gerade
im NT erklärt Jesus, dass er sogar selbst den WIllen des
Vaters ausführt. Er beruft sich also auf den des AT.

Jesus und Gott können nach christlicher Lehre nicht getrennt werden, das denke ich auch. Es ist aber ein Unterschied, ob eine Schrift Menschen zur Gewalt aufruft (z.B. „Schlagt sie tot“) und durch Erzählungen nahelegt, dass Gott es gut findet, wenn man seine Feinde umbringt (z.B. das Buch „Josua“ im AT), oder ob eine Schrift sagt: Menschen, haltet euch da raus, Gott sorgt schon für Gerechtigkeit. Allerdings, da stimme ich dir auch zu, bewegt man sich langsam auf schwankendem Boden, denn die Rache Gottes kann ja sehr vieles sein…
Gruß!
Christian

Hallo Stucki,
„Ich bin nicht gekommen, euch den Frieden, sondern das
Schwert“ Die Stelle im NT (!) finde ich nicht
mehr.

Matthäus 10, 34

Wie ich weiter unten kurz angeführt habe: Wenn man nur ein paar Verse weiterliest, wird ganz deutlich, dass es hier um einen inneren Kampf, eine innere Aufruhr der Menschen, ein Aufrütteln aus dem alten Trott handelt und das Schwert symbolisch verstanden werden muss („den Menschen zu entzweien mit seinem Vater“ „die Tochter mit dem Mutter“).
Gruß!
Christian

AT-NT
AT und NT kann man nicht trennen, das ist richtig. Das AT ist der historische Hintergrund, das Judentum die Vergangenheit des Christentums. Ich will mir auch gar nicht anmassen, das AT auseinanderzudröseln und irgendwelche Behauptungen aufzustellen, was nun wirklich historisch ist und was nicht, nur um meinen Glauben zu rechtfertigen.

Also was soll dieses NT zwischen Pazifismus und Gewalt
Argumentation?

Vielleicht ist NT die falsche Argumentation. Sprechen wir aber von Jesus Christus, dann geht es auf. Für das Christentum ist Jesus Christus relevant, das, was Gott durch ihn den Menschen ermöglich hat, und nicht, was Gott (oder Jesus, wenn man denn so will) angeblich irgendwann im AT gesagt oder getan hat. Die Verbreitung des Christentum geschah durch die Verkündigung des Evangeliums (=die frohe Botschaft, die Siegesnachricht) Jesu Christi.
Im Hinblick auf die Taten Jesu Christi kann wohl niemand behaupten, das Christentum sei eine Gewaltreligion per se.

Also was soll dieses NT zwischen Pazifismus und Gewalt
Argumentation?

Vielleicht ist NT die falsche Argumentation. Sprechen wir aber
von Jesus Christus, dann geht es auf. Für das Christentum ist
Jesus Christus relevant, das, was Gott durch ihn den Menschen
ermöglich hat, und nicht, was Gott (oder Jesus, wenn man denn
so will) angeblich irgendwann im AT gesagt oder getan hat.

Da liegt ja gerade der Widerspruch drin. Es geht ja darum, dass weder das Christentum noch JESUS von dem AT getrennt betrachtet werden kann. Die chrsitliche Lehre basiert nämlich darauf, dass Jesus Gott ist. Nun wenn er Gott ist, dann ist er es, der die „Gewaltaufrufe“ im AT als Gott verlautbart hat. Dann ist also das was im NT steht nur ein Teilaspekt von Jesus als Gott.

Die

Verbreitung des Christentum geschah durch die Verkündigung des
Evangeliums (=die frohe Botschaft, die Siegesnachricht) Jesu
Christi.
Im Hinblick auf die Taten Jesu Christi kann wohl niemand
behaupten, das Christentum sei eine Gewaltreligion per se.

Siehe die obigen Ausführungen. Als Gott hat er auch das AT mitoffenbart. Das NT und die dortigen Schilderungen können demnach nur ein Teilaspekt von Jesus sein.

MfG