Moin,
Ich habe gerade eben ein männlicher Guppy tot aufgefunden. Ein
Weibliches hat auf der linken Seite einen kleinen Fleck, der
nach „aufgebläht“ aussieht, dazu schwimmt dieser mehrheitlich
nur noch auf dem Grund.
unter einem ‚kleinen, aufgeblähten Fleck‘ kann ich mir, ehrlich gesagt, nichts vorstellen. Aufgebläht kann in meinem Verständnis ein Bauch sein, aber ein Fleck? Helle/ weiße Hautflecken deuten i.d.R. auf Nekrosen (=abgestorbenes Gewebe) hin, rötliche Flecke auf Einblutungen. Ursache für solche Symptome sind meist bakterielle Infektionen, beim Guppy ist die sog. Columnaris-Krankheit (Infektion mit Flexibacter columnaris) sehr häufig, diese ist auch ansteckend. Weitere Leitsymptome sind ausgefastere Flossen und Dunkelfärbung.
Verlust der Schwimmfähigkeit deutet auf eine seröse Entzündung der Schwimmblase hin, wäre auch ein Symptom für eine fortgeschrittene bakterielle Infektion.
Wir haben ein 80x35x45 AQ. Wasserwerte scheinen mehrheitlich
im grünen Bereich zu sein (Temperatur: 25°C; pH-Wert: 7,3; GH:
16; NO3: 4,5; NO2: 0,00). Zwar teste ich das Wasser
wöchentlich, aber aus Vorsichtsmassnahme lasse ich mein Wasser
auch alle 2 Wochen bei einem Zoofachhandel testen.
Ja, das geht soweit, ist ein bisschen hart für Guppys, aber die sind ja sehr anpassungsfähig.
Was kann das sein?
Mein Verdacht wäre eine bakterielle Infektion.
Ist/sind meine Guppies befallen?
Wäre möglich, zumindest können sich andere Tiere anstecken. Das kann im Extremfall ratz fatz gehen und in wenigen Wochen den ganzen bestand killen. Wichtig für den Gesamtbestand wäre es erstmal, sichtbar erkrankte Tiere sofort zu isolieren. Aber ob das reicht, ist fraglich.
Was soll ich jetzt tun?
Eine ursächliche Behandlung wäre nur mit einem Antibiotikum möglich, üblich in der Aquaristik ist Nifurpirinol. Dieses ist aber leider seit einiger Zeit im Zoofachhandel nicht mehr frei verkäuflich, man müsste also einen Tierarzt konsultieren, wenn es einem das wert ist.
Soll ich ein Wasserwechsel vornehmen?
Schaden kann ein regelmäßiger Teilwasserwechsel nicht, da er zum Wohlbefinden der Tiere beiträgt, ebenso wie eine abwechslungsreiche Fütterung etc. Aber eine bereits bestehende Erkrankung lässt sich damit nicht in den Griff bekommen, wenn diese bakterielle oder parasitäre Ursachen hat. Da braucht es eine klare Diagnose und eine passende Medikation.
Gruß, Jesse