1 Jahr Finanzierung für Eltern

Die neue Regierung möchte, dass Eltern für das erste Lebensjahr des Kindes zu Hause bleiben können und maximal 66% des letzten Nettogehaltes vom Staat bezahlt bekommen - 12 Monate lang.

Kann ssch unser ohnehin schon über der Belastungsgrenze lebendes Sozialsystem so etwas leisten?

So will man dafür sorgen, dass es mehr Nachwuchs gibt, das soll dann die Ungleichheiten in der Rentenversicherung ausgleichen.

Was ist wenn die Kinder dann später gar keine Stelle bekommen - was ja bereits jetzt absehbar ist. Oder meint man in 15 -18 Jahren alle Stellen wieder zu haben?

Abgesehen davon: In anderen Ländern gibt es keine derart umfangreichen Geldgeschenke vom Staat (z. B. USA) und dennoch höhere Geburtenraten. Die USA z. B. haben eine um 50% höhere Geburtenrate als Deutschland.

Hallo Michael,

rechne doch einmal durch, was der Staat bislang bezahlt. Mit der neuen Idee kommt er besser weg, finanziell gesehen.

Was Deine Zukunftsprognosen für Kinder als Erwachsene von Morgen angehen, hat das doch mit dem Thema überhaupt nichts zu tun.

Jana

Hallo Michael,

Die neue Regierung möchte, dass Eltern für das erste
Lebensjahr des Kindes zu Hause bleiben können und maximal 66%
des letzten Nettogehaltes vom Staat bezahlt bekommen - 12
Monate lang.

an sich ein toller Gedanke.
Nur wie so oft: Wie finanzieren in zeiten knapper Kassen?

Kann ssch unser ohnehin schon über der Belastungsgrenze
lebendes Sozialsystem so etwas leisten?

Na klar. Es muss halt wo anders eingespart werden.

So will man dafür sorgen, dass es mehr Nachwuchs gibt, das
soll dann die Ungleichheiten in der Rentenversicherung
ausgleichen.

Ich glaube nicht, dass dies wirklich dafür sorgt, dass es mehr Kinder gibt. Rafiniert daran… wenn die Leute zu hause bleiben, spart man sich eine entsprechende Betreuung…

Was ist wenn die Kinder dann später gar keine Stelle bekommen

  • was ja bereits jetzt absehbar ist. Oder meint man in 15 -18
    Jahren alle Stellen wieder zu haben?

Du siehst jetzt schon no Jobs für 2020?
Elender Pessimist. Der Demographische Faktor wird hier irgendwan zuschlagen und dann gibt es vielleicht wieder Jobs.
Das mal unabhängig davon, dass irgendwann auch mal wieder Wachstum kommen könnte.

Und wenn nicht? Dann führen wir einfach wieder die Diskussuion ob Deutschland ein Einwanderungsland ist… zwischenzeitlich dürfte klar sein, dass wir ein Auswanderungsland werden. (Nicht nur ich hab mich efolgreich exportiert.)

Abgesehen davon: In anderen Ländern gibt es keine derart
umfangreichen Geldgeschenke vom Staat (z. B. USA) und dennoch
höhere Geburtenraten. Die USA z. B. haben eine um 50% höhere
Geburtenrate als Deutschland.

Ohne die spanische Bevölkerung in den USA würde die Bevölkerung aber trotzdem schrumpfen. Im sogenanten „white America“ liegt die Rate nämlich auch unter 2 - wenngleich höher als bei uns.

Ich glaube auch nicht dass das Ziel so erreicht werden kann. Für mehr Kinder bräuchte man ein nachhaltiges positiveres Umfeld. Zumindest Gedanklich…

Hallo Jana,

das könnte stimmen, aber was / wie viel zahlt er denn bisher? Wird das Kindergeld denn auf dieses neue „Elterngehalt“ angerechnet? Das kommt doch noch oben drauf, oder nicht?
Ob er da besser wegkommt müsstest du erst mal vorrechnen, so eine Rechnung würde mich sehr interessieren.

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Hi,

rechne doch einmal durch, was der Staat bislang bezahlt. Mit
der neuen Idee kommt er besser weg, finanziell gesehen.

stimmt nicht. Es wird von einer Mehrbelastung in Milliardenhöhe gesprochen. Wenn’s Dich interessiert, such ich den Link 'raus.

Gruß, Rainer

Hi,

Die neue Regierung möchte, dass Eltern für das erste
Lebensjahr des Kindes zu Hause bleiben können und maximal 66%
des letzten Nettogehaltes vom Staat bezahlt bekommen - 12
Monate lang.

Das gibt’s ja schon lange. Neu ist, daß das künftig Einkommensabhängig gezahlt wird. Geld von unten nach oben umverteilen.

Kann ssch unser ohnehin schon über der Belastungsgrenze
lebendes Sozialsystem so etwas leisten?

So will man dafür sorgen, dass es mehr Nachwuchs gibt, das
soll dann die Ungleichheiten in der Rentenversicherung
ausgleichen.

Das soll zu mehr Kindern bei den Wohlhabenderen sorgen, die Quote der Abiturienten verbessern.

Was ist wenn die Kinder dann später gar keine Stelle bekommen

  • was ja bereits jetzt absehbar ist. Oder meint man in 15 -18
    Jahren alle Stellen wieder zu haben?

Abiturienten sind besser zu gebrauchen.

Abgesehen davon: In anderen Ländern gibt es keine derart
umfangreichen Geldgeschenke vom Staat (z. B. USA) und dennoch
höhere Geburtenraten. Die USA z. B. haben eine um 50% höhere
Geburtenrate als Deutschland.

Wie gesagt, gibt es das Erziehungsgeld schon lange. Das system wird nur umgebaut. (und teurer) Arbeiter haben meist 2 oder mehr Kinder, Kinderlose ‚Ärzteehepaare‘ sind dafür weniger selten. Das hofft man wohl, so ändern zu können. :wink:

Gruß, Rainer

Hi,

soviel ich weiß, entfällt das Kindergeld ersatzlos, wenn das Elterngeld eingeführt wird.

Hier mal eine Rechnung an meinem Beispiel:

2 Kinder = 2 x 154,- € p.M. = 3696,- p.A.
für 1 Kind Erziehungsgeld = 300,- € p.M. = 3600,- p.A. (max. 3 Jahre)

Zu beachten: Erziehungsgeld gibt es NUR für Arbeitnehmer (!), und es ist einkommensabhängig. Wäre ich ohne Arbeit, erhielten meine Kinder Sozialhilfe.

Außerdem könnte ich Unterhaltsersatzleistungen bis zum 12. Lebensjahr und für max. 6 Jahre für jedes meiner Kinder vom Staat erhalten, falls der Vater nicht zahlen will/kann.

Subventionsmöglichkeit für Kitakosten, wenn man alleinstehend ist, dürfen auch nicht vergessen werden.

Wohngeldleistungen.

Einmalige Zahlungshilfen, wie z. B. Erstausstattung nach Geburt eines Kindes.

Natürlich muss man das alles auf die Jahre noch hochrechnen. Erst dann geht die Rechnung wirklich auf, dass der Staat hier einsparen würde. Ich frage mich allerdings bei dieser Variante, was mit dem Sozialhilfeanspruch passiert, den ein Kind ja u. U. auch hätte. Das ist mir nicht ganz klar.

Und noch etwas für Meckerer:

Für meinen Großen, der inzwischen 12 Jahre alt ist, habe ich damals ganze 70 DM (!) Kindergeld p.M. erhalten und für ein halbes Jahr lang 300 DM Erziehungsgeld. Das war ALLES. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, weil ich damals alleinerziehend war und sehr zu knabbern hatte, was das Finanzielle betraf. Das hat sich doch sehr zum Positiven geändert!!!

Viele Grüße
Jana

Hallo Rainer,

ja, such mal den Link heraus. Ich denke, die Mehrbelastung entsteht vor allem dadurch, dass natürlich umgestellt werden muss, was kostet!!! Außerdem ist es auf einen Schlag mehr Geld, was sich vorher auf den Monat umgeschlagen hat. Unterm Strich und über die Jahre aber relativiert sich das mit Sicherheit!

Viele Grüße
Jana

Hi Jana,

ja, such mal den Link heraus.

http://www.eltern.de/familie_erziehung/familienpolit…

Zitat daraus:

Allein die Einführung des Familiengeldes statt Kinder- und Erziehungsgeld würde 15,1 Milliarden Euro kosten ...

Ich denke, die Mehrbelastung
entsteht vor allem dadurch, dass natürlich umgestellt werden
muss, was kostet!!!

Nein. Bisher gab es konstante €450 Erziehungsgeld, das Familiengeld kann bis zu €1800 betragen. Da kommen die Mehrkosten her.

Gruß, Rainer

Hallo,

ich kann mir auch kaum vorstellen, dass die billiger kommt (die neue Regelung). Ich befürchte, dass das den Sozialstaat total in die Pleite treiben wird, noch mehr als bisher.

Und letztlich läuft es doch auf die Frage hinaus, dass die Leute mehr Kinder bekommen sollen, weil sie mehr Geld bekommen werden. Ist das nicht etwas schräg? Müssen wird mehr Kinder wirklich über den Geldhahn „produzieren“?

Ich glaube das hat viel mehr etwas mit der Mentalität und der Psyche zu tun. Jana hat ja schön ausgeführt wie wenig Kindergeld und finanzielle Leistungen es in D früher gab und trotzdem eine höhere Geburtenraten.

Viel sinnvoller wäre eine negative Einkommenssteuer für Eltern mit Kindern und dann aaber auch weg mit den ganzen Subeventionen wie billige Fahrtkarten Eintritte usw. für Kinder. Diese kommen ja auch dem Bankabteilungsleiter zugute.

Hallo,

Diese kommen ja auch dem Bankabteilungsleiter zugute.

Um den geht es doch gerade! Bisher bekommt der €450,- und die Verküferin, die 5 Stunden arbeitet auch. Künftig bekommt die Verkäuferin dann €600,- Der Bankabteilungsleiter €1800,-.
Das ist ja ‚das Neue‘ am Familiengeld.

Gruß, Rainer

Na toll, sowas hab ich ja noch nie erlebt. Das ist dann sozial? Klar, ich weiss schon dass man damit dazu beitragen möchte, dass mehr Akademiker Kinder bekommen. Aber dies über das Geld zu machen, das halte ich doch für sehr armselig. Dazu paast die neue Kampagne „Du bist Deutschland“ wie die Faust auf`s Auge … Frage nicht,w as das Land für dich tun kann (Geld bezahlen für Kinder), sondern was du für das Land tun kannst.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Na toll, sowas hab ich ja noch nie erlebt. Das ist dann
sozial?

Nein, ist es nicht. Die Wirtschaft wird es auch nicht gerade ankurbeln, genau den Leuten zu mehr Einkommen zu verhelfen, die schon jetzt erhebliche Spareinlagen haben. Wenn als Folge davon die Umsätze zurück gehen, es mehr Arbeitslose gibt, ist dann auch schnell die ‚Geiz ist geil‘ Mentalität der Deutschen als Ursache gefunden. Die falsche Politik war’s dann natürlich nicht …

Gruß, Rainer